Predige-das-Wort.de will zum Glauben an Jesus Christus ermutigen und Material für Hauskreis, Bibelarbeit und Predigt zur Verfügung stellen. Sie sind eingeladen, Kritik oder Wünsche oder Fragen zu stellen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten bin ich gerne bereit, darauf einzugehen.
Ihr Robert Zobel
robert.zobel@predige-das-wort.de
Wieder ist ein Jahr vergangen und nichts hat sich verändert. Die Putins dieser Welt schauen nur auf den Moment. Und meinen, dass Gott zu ihrem Treiben schweigt. Dabei sind sie so voller Angst. Niemand darf an der Präsidentenwahl teilnehmen, der sich auch nur ansatzweise gegen den Krieg ausspricht. Der Apostel schreibt im Blick auf die Ältesten der Gemeinde ein sehr positives Wort: Gedenket eurer Führer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; schauet das Ende ihres Wandels an und ahmet ihren Glauben nach! (Hebräer 13,7 *) Dieses Wort gilt auch für Putin. Wir blicken auf das, was ist, und viele lassen sich von der Macht Putins blenden. Gott sieht das Ende. Auch Hitler wähnte, er sei der größte Feldherr aller Zeiten - „schauet das Ende ihres Wandels an.“ Möge das Leiden der Ukrainer bald ein Ende finden.
HERR, ERBARME DICH
Am 7. Oktober 2023, einem Sabbat, wurde Israel aus dem Gazastreifen von brutalen Terroristen überfallen. 1.139 Menschen wurden auf israelischer Seite getötet, während sie friedlich ihren Sabbat feierten, einige nach jüdischem Gesetz, andere, indem sie ihre Freizeit genossen. Menschen, die sich in ihren Erdlöchern inmitten der Bevölkerung Gazas sicher wähnten, haben diesen feigen Anschlag verübt.
Der nachfolgende Krieg ist auch für die Bevölkerung von Gaza eine Befreiung, so wie auch der Krieg der Allierten gegen Deutschland eine Befreiung war, auch wenn er von vielen Deutschen in ihrer Verblendung nicht als solcher wahrgenommen wurde. Und so, wie in Deutschland viele Mütte r und Kinder unschuldig leiden mussten, so leiden auch die Menschen im Gazastreifen. Diese Überlegungen rechtfertigen nichts. Aber bisher hat der Satan und seine bewussten und unbewussten Helfer immer wieder Mittel und Wege gefunden, Spiralen der Gewalt, der Angst und des Mordes in Gang zu setzen.
Dies ist der Ausspruch, das Wort des HERRN über Israel: Es spricht der HERR, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet und den Geist des Menschen in seinem Innern bildet: Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum, und auch gegen Juda wird es gehen bei der Belagerung Jerusalems. Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich daran wund reißen; und alle Nationen der Erde werden sich gegen sie versammeln. An jenem Tage, spricht der HERR, will ich alle Rosse mit Scheu und ihre Reiter mit Wahnsinn schlagen; aber über das Haus Juda will ich meine Augen offen halten, und alle Rosse der Völker will ich mit Blindheit schlagen. (Sacharja 12,1-4 *)
Was wir in Israel seit 1948 erleben, hat diesen Text bestätigt. Wer immer Jerusalem angriff, hat sich daran verhoben. Sacharja sagt es bereits am Anfang seiner Prophetie: „... denn wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“ (Sacharja 2,8 *)
Bittet für den Frieden Jerusalems! Es gehe wohl denen, die dich lieben! Friede sei in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! (Psalmen 122,6-7 *)
Wir beten für Israel, wir beten aber auch für das geschundene und teilweise wohl auch verblendete Volk von Gaza.
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Festtage
Advent
Der Wegbereiter des Messias - Die Ankündigung seiner Geburt
Der vollständige Text:
Advent - Der Wegbereiter des Messias - Die Ankündigung seiner Geburt
Mein Herr kommt: Wie steht es um meine mir anvertrauten Pfunde.
Der Herr kommt wieder und wird seine Gemeinde zu sich holen. Wie steht es um meine Pfunde. Angesichts des Advents eine berechtigte Frage.
Advent - Wer ist es, der da kommt?
Jesus Christus wird als Kind in Bethlehem geboren. Aber wer ist dieses Kind? Es ist nur vordergründig ein Säugling, Joseph ist nur vordergründig sein Vater, Maria ist seine Mutter, aber auch dies Verhältnis ist nicht das normale Mutter-Kind-Verhältnis, denn dieser Jesus hat bereits eine Geschichte mit dem Volk, in das er geboren wird. In dem Wort „Es war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Johannes 1,10-11) wird die ganze Dramatik des Verhältnisses deutlich, das dieser Jesus Christus zu seiner Umwelt hatte. Er ist nicht irgendwann der Christus geworden, er war der, von dem Apostel Johannes sagt: „die Welt ist durch ihn geworden“. Dieses Wissen sollte unseren Advent bestimmen.
Advent - Der Geist des HERRN ruht auf dem Christus
Der Prophet Jesaja schaut den Messias. Und er beschreibt den Geist Gottes, der auf ihm ruht. Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Erkenntnis und Furcht des HERRN. Und er sieht die Eigenschaften des Messias: Sein Wohlgefallen an der Furcht des HERRN, sein Gericht, dass nicht auf Augenschein oder Hörensagen basiert, seine Gerechtigkeit und seine Unparteilichkeit und seine Wahrhaftigkeit. Wir haben dieser Vielschichtikeit des Geistes Gottes und seines Messias nachzuspüren und uns für sie zu öffnen, nicht nur im Advent.
Advent - Bereit, dem Sohn Gottes zu begegnen
Begegnung mit Gott war schon für das frühe Volk Israel eine Überforderung. Nur durch den Geist Gottes wird die neutestamentliche Gemeinde darauf vorbereitet.
Die Realität ist grausam. Sie war es in allen Kriegen der Menschheitsgeschichte und sie ist es in jeder Kammer, in der ein Mensch stirbt.
Manchmal erleben wir vor dem Tod das Leid eines Menschen. Dann beginnt unsere Trauerphase bereits mit dem Leiden dieses Menschen und wir atmen auf, wenn er oder sie endlich von ihrem Leiden erlöst ist. Es fällt eine Last von uns ab, die Verpflichtung zur Pflege, zur Begleitung dieses Menschen ist nicht mehr vorhanden. Aber statt einer Entspannung empfinden wir plötzlich eine Leere. Wir können diesem Menschen keine Frage mehr stellen. Wieviel Wissen um die Vergangenheit, auch um meine eigene Vergangenheit geht verloren, wenn ein Angehöriger und insbesondere ein Elternteil stirbt. Wenn wir ein Bild einer Versammlung sehen, die vor 100 Jahren stattgefunden hat, dann wissen wir, dass alle Menschen, die wir auf diesem Bild sehen, jetzt bereits tot sind. Wir sehen ihr Lachen, ihre Eile, mit der sie ihren Geschäften nachgehen, wir ahnen ihre Hoffnungen und Ängste und wir wissen: Totenstille hat sich darüber ausgebreitet. Meist verdrängen wir solche Gedanken und sehen nur das Leben damals. Der Tod ist ein Feind.
Und da ist das kühne Wort des Apostels Paulus: «Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?» (1.Korinther 15,55 *)
Auch Jesus hat solch große Worte gefunden: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. (Johannes 5,24 *) und Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit! (Johannes 8,51 *)
Vor der Auferweckung des Lazarus führt Jesus ein Gespräch mit Martha, der Schwester des vor vier Tagen verstorbenen Lazarus: Johannes 11,20-27 *: Als Martha nun hörte, daß Jesus komme, lief sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Hause. Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben! Aber auch jetzt weiß ich, was immer du von Gott erbitten wirst, das wird Gott dir geben. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder soll auferstehen! Martha spricht zu ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Die Auferweckung des Lazarus war das Zeichen des Messias. Es erregte den Zorn der religiösen Führer so sehr, dass sie Jesus schließlich ans Kreuz schlagen ließen. Denn sie wollten es nicht glauben, was da geschah. Die Frage Jesu an Martha ist die Kernfrage des Totensonntags: „Glaubst du das?“ Es ist auch die Frage an uns: „Glaubst du das?“ Der Tod ist eine Herausforderung für unseren Glauben. Er schlägt damit die Brücke zum Osterfest, dem Fest der Auferstehung Jesu: „Glaubst du das?“ Es ist der Kern unseres Glaubens: Wenn ich denn glaube, das Gott und damit auch Jesus Christus Macht über den Tod hat, wenn ich denn glaube, das das Wort Jesu: „Lazarus, komm heraus!“ die Kraft hatte, Lazarus, von dem Maria sagt: „Herr, er riecht schon, denn er ist schon vier Tage hier.“ wieder zum Leben zu erwecken, dann ist doch wohl klar, dass es einem solchen Gott ein Leichtes ist, Blinden die Augen zu öffnen, Stummen den Mund aufzutun und ein abgeschlagenes Ohr zu heilen.
Ein klares und kräftiges JA, ohne Zweifel gesprochen, das wünsche ich Ihnen gerade am Totensonntag. Das sie durch das Leid hindurchblicken auf die Herrlichkeit, in die die Toten eingehen. Ich bin überzeugt, das der erlöste Mensch, einmal im Himmel beim Vater angekommen, sich kaum noch vorstellen kann, wie er es 80 Jahre auf der Erde aushalten konnte. Und er wird sich darüber freuen, dass er das „Glaubst du das?“ Jesu einmal in seinem Leben mit einem klaren „JA“ beantwortet hat.
Zusammenfassung zum Text:
Paulus schreibt an die Gemeinde in Thessaloniki, weil sie sich Sorgen macht, was mit den Christen geschieht, die bereits verstorben sind, obwohl Christus noch nicht wiedergekommen ist. Diese nennt Paulus Tote in Christus und spricht damit von ihnen genau so wie von den lebenden Mitgliedern der Gemeinde, die ebenfalls in Christus sind. Die Toten in Christus werden auferstehen und dann mit der dann lebenden Gemeinde zusammen dem wiederkommenden Jesus in einer Wolke entgegen entrückt werden. Dies ist unser Trost im Blick auf die Verstorbenen und damit ein gutes Wort für den Totensonntag.
Der vollständige Text zum Totensonntag:
Totensonntag - ... nicht traurig wie die andern, die keine Hoffnung haben
Das wird allein Herrlichkeit sein ... Lobpreis am Totensonntag
Totensonntag ist auch ein Grund zum Lobpreis und eine Herausforderung für unseren Glauben. Es ist der Lobpreis Gottes für sein Handeln in einem Bereich, der für unsere Erfahrungswelt verschlossen ist. Es ist Lobpreis aus Glauben.
Totensonntag - Meditation über die Zeit und Gott, den Vater, der außerhalb der Zeit ist
Eine Meditation über die Zeit und die Tatsache, dass da ein Gott ist, der außerhalb der Zeit ist, der nicht in die Zeit eingebunden ist, so wie wir. Jesus wird uns zu sich in diesen Raum ohne Zeit, der unseren Verstand überschreitet, ziehen. Und wir werden dort sein, wir werden daher auch nahe beieinander sein, weil wir alle bei Jesus sind. Daher sollten wir schon früh die Liebe einüben, denn nur in der Liebe werden wir die Nähe zu Jesus und untereinander überhaupt ertragen können. Wenn wir dies aber tun, merken wir, welch wunderbare Hoffnung wir haben.
Totensonntag - Im Blick auf den Tod ist der Glaube völlig ohne Alternative
Betrachtungen zum Totensonntag können nicht enden, ohne auf die gewaltige Hoffnung der Christenheit hinzuweisen, die der Apostel Johannes in der Offenbarung beschreibt: (Offenbarung 22, 4)
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Die Putins und Xis dieser Welt beweisen, dass es auch anders geht. Wer spricht heute noch davon:
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen! (Matthäus 5,9 *)
Angesichts der Ungerechtigkeit der Aggressoren können wir uns auch nicht leisten, Sanftmut zu üben. Und doch sagt Jesus uns:
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land ererben! (Matthäus 5,5 *)
Angesichts der immer größer werdenden Flüchtlingswelle und des Missbrauches, der mit Flüchtlingen getrieben wird, etwa von Belarus gegen Polen, können wir uns auch nicht mehr leisten, barmherzig zu sein. Und doch sagt Jesus uns:
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! (Matthäus 5,7 *)
Wir haben eine Verfassung, vor der alle Menschen gleich sind, die die Unverletzlichkeit der Ehe, wie sie die Bibel lehrt, dem Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen geopfert hat. Und doch sagt Jesus uns:
Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten; denn sie sollen satt werden! (Matthäus 5,6 *)
Sehr gut verstehen können wir eine andere Seligpreisung, weil die Lüge heute salonfähig geworden ist und nicht nur in den U.S.A. den politischen Alltag bestimmt: Jesus sagt uns:
Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch allerlei Arges wider euch reden um meinetwillen! Freuet euch und frohlocket; denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. (Matthäus 5,11-12 *)
Aber wenn wir genau hinschauen, dann erleben wir viele unser Brüder und Schwestern unter denen, die diesen Lügnern nachlaufen. Schließlich gibt es auch in Deutschland die „Christen in der AfD“. Darf man als Christ mit Nazis an einem Tisch sitzen?
Schon im Blick auf den Volkstrauertag haben wir auf das Wort des Apostels Paulus hingewiesen:
Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern. (Römer 8,26 ⇩ *)
Ganz offenbar haben wir Grund zur Buße. Angesichts der Diskrepanz, die wir zwischen den Worten der Seligpreisungen und unserer politischen Realität sehen, wissen wir gar nicht so recht, wohin diese Buße zu gehen hat. Nur im persönlichen Gebet kann uns das deutlich werden. „Deutschland zuerst“ kann ebensowenig die Antwort sein wie „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“. Wir können uns in der Mitte Europas nicht auf uns selbst zurückziehen. Wir können aber auch nicht die demokratischen oder ökologischen oder feministischen Lehrmeister der Welt sein.
So soll dieser Buß- und Bettag und vielleicht nicht nur dieser Tag allein, zunächst ein Bettag sein, an dem der Geist Gottes uns deutlich macht, wo unser persönlicher Grund zur Buße und Umkehr liegen kann. Der Geist Gottes wird es uns offenbaren.
Schauen wir das Gute an, das wir tun könnten, so haben wir sicherlich viele gute Taten aufzuweisen, aber wir merken sehr schnell: „Es war nicht genug.“, es hätte mehr sein können. Viele gute Gelegenheiten haben wir versäumt.
Wenn wir dann noch den Lasterkatalog aus Galater 5,19-21 hinzuziehen, dann werden wir gewahr, dass es mit dem „Es war nicht genug.“ noch gar nicht getan ist, dass noch viele weitere Dinge hinzukommen, insbesondere, wenn wir Fragen wie Ehebruch und Mord mit den Aussagen Jesu aus der Bergpredigt bewerten. Aber wir sind froh, dass wir im VATER UNSER beten dürfen: „Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern.“ (Matthäus 6,12) Dabei umfasst diese Bitte eine Generalabsolution für all diejenigen, die uns etwas schuldig sind.
Anhand von Römer 2,1-11 wird deutlich, wie sehr auch Paulus diese guten Werke als notwendig für unser Heil erachtet. Und es wird deutlich, dass wir der täglichen Buße bedürfen, genauso, wie wir auch des täglichen Gebetes bedürfen.
Der Buß-und Bettag wird dadurch zu einem Tag des Erinnerns. Er sollte uns daran erinnern, dass wir täglich der Vergebung bedürfen und dass wir auch täglich Vergebung erteilen sollten.
Der vollständige Text zum Buß- und Bettag:
Gottes Güte und das unbußfertige Herz
Wir leben, insbesondere als Gläubige, so, dass doch eigentlich alles ganz in Ordnung ist, weil wir uns bemühen, nach den Geboten Gottes zu leben. Und doch zeigt sich in unserem Leben, dass es nicht die Kraft besitzt, die es nach den Verheißungen der Schrift haben müsste. Die Jünger kannten eine ähnliche Situation, als sie an einer Dämonenaustreibung scheitern, die Jesus mit einem einzigen Wort bewirkt. Sie fragen Jesus: „Warum konnten wir ihn nicht austreiben?“ Jesu Antwort weist uns den Weg, wo wir Anlass zur Buße haben.
Das ganze Leben ist von Buße und Vergebung getragen
Wenn es denn so ist, dass mein ganzes Leben von Buße - und dies heißt auch Vergebung - durchzogen ist, so bleibt eigentlich am Buß- und Bettag nur noch der Lobpreis, so wie ihn Losung und Lehrtext ausdrücken: Vater, ich danke DIR, dass DU mir meine Schuld vergeben hast, dass ich eine Hoffnung habe, weil Jesus Christus für meine Schuld gestorben ist.
Unsere Fürbitte gilt allen Völkern, die unter den Kriegen leiden. Sie gilt dem Volk Israel, das damals wie heute das auserwählte Volk Gottes ist. Die Erwählung Gottes ist unwiderruflich und nicht aus der Tagespolitik heraus bewertbar. Unsere Fürbitte gilt aber auch den Palestinensern, insbesondere den Menschen im Gaza-Streifen, die schwer leiden müssen und die durch den Krieg schwere Schäden an Geist, Seele und Leib davontragen. Wir bitten, dass ihr Leid ein Ende hat. Wir bitten aber auch, dass der Geist Gottes unter diesen Menschen wirkt und der Hass und die Rachsucht sich in Liebe verwandelt. Wir wissen, dass das eine sehr große Bitte an Gott ist. Und dennoch und gerade deswegen bitten wir darum. Wir bitten für die Menschen im Libanon. Wir bitten für die Menschen in der Ukraine. Und wir bitten für die Menschen und die Verantwortlichen in Russland, dass auch dort ein Geist des Friedens Raum gewinnt, eine Bitte, ebensogroß wie die Bitte um eine Verständigung zwischen Israel und den Palestinensern. Wir bitten für die Menschen im Jemen und für all die anderen Krisenherde in der Welt. Wir brauchen Gott nicht zu belehren, er weiß es besser als wir. Und wir warten in Geduld auf das Handeln Gottes, denn uns gebührt es nicht, Zeit und Stunde zu wissen. Auch die Polen mussen 6 Jahre warten, bis sie von Hitler und seinen Handlangern befreit waren. Am Ende mündet unsere Bitte in das demütige „Amen, ja, komm, Herr Jesus!“, diese Antwort der Gemeinde auf die Verheißung Jesu am Ende der Offenbarung: „Ja, ich komme bald!“
Die Zusammenfassung eines Textes, den ich zum Volkstrauertag 2022 geschrieben habe:
Der Volkstrauertag 2022 sollte ein Tag sein, in dem die Gemeinde des lebendigen Gottes für alle Regierungen dieser Welt betet, weil sie weiß, dass Gott „will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“, auch die Putins und ihre Helfershelfer. Wir sind nicht aufgefordert zu richten oder Menschen zu verteufeln. Wir sind zur Fürbitte aufgerufen.
Wir sollten uns auch nicht über die Menschen erheben, die Übles tun. Wir sollten versuchen zu verstehen, wie sie dahin gekommen sind und uns immer wieder prüfen, ob unser Blickwinkel mit dem Blickwinkel Jesu Christi übereinstimmt. Wir haben, nicht nur als Deutsche, keinen Grund zur Arroganz, wenn wir auf unsere imperiale Vergangenheit blicken und auf die Art, wie wir unsere Gesellschaft in der Vergangenheit organisiert haben, was wir unserer Umwelt angetan haben.
Der vollständige Text zum Volkstrauertag:
Volkstrauertag angesichts des Krieges in der Ukraine
Hesekiel schaut Auschwitz und die Gründung des Staates Israel
Die Hand des HERRN kam über mich und führte mich im Geiste des HERRN hinaus und ließ mich nieder mitten auf der Ebene, und diese war voller Totengebeine. Er führte mich an denselben vorüber ringsherum; und siehe, der Gebeine waren sehr viele auf der Ebene; und siehe, sie waren sehr dürr. Da sprach er zu mir: Menschensohn, können diese Gebeine wieder lebendig werden? Ich antwortete: O Herr, HERR, du weißt es! Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, hört das Wort des HERRN! So spricht Gott, der HERR, zu diesen Gebeinen: Seht, ich will einen Geist in euch kommen lassen, daß ihr lebendig werdet!
Vollständiger Zusammenbruch der staatlichen Strukturen Judas unter Nebukadnezar
Auch Juda erlebte einen vollständigen Zusammenbruch seiner staatlichen Strukturen, als Nebukadnezar im Jahre 587 v.Chr. Jerusalem eroberte und die jüdische Oberschicht in die babylonische Gefangenschaft führte. Aber das Volk lernte in der Gefangenschaft seinen Gott erneut kennen und lieben. Unser Volk dagegen hat sich nach dem Zusammenbruch immer weiter von seinen christlichen Wurzeln entfernt. Und so bleibt offen, welche Geister uns letztlich heimsuchen werden.
Krieg in der Bibel - Die unterschiedliche Sicht des Alten und des Neuen Testamentes
Schlaglichter aus dem Alten Testament: Der Brudermord des Esau und die unmäßige Rachegelüste des Lamech, die schließlich zur Sintflut führen und die Kriege Israels mit Amalekt sollen die Situation im Alten Testament im Blick auf Gewalt verdeutlichen. Dabei kann man die Frage stellen, ob der von Gott verordnete Krieg gegen Amalek nicht so etwas wie ein „heiliger Krieg“ ist. Die Frage muss hier offen bleiben. Stattdessen geht der Blick ins Neue Testament, in dem Jesus mit dem Gebot der Feindesliebe Krieg völlig ausschließt. Jesus spitzt seine Forderung nach der Feindesliebe noch weiter zu, indem er uns die Vollkommenheit Gottes, des Vaters, vor Augen stellt und zum Vorbild setzt.
Markus 2,1-12
Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und als man hörte, daß er im Hause wäre, versammelten sich alsbald viele, so daß kein Raum mehr war, auch nicht draußen bei der Tür; und er predigte ihnen das Wort. Und man brachte einen Gelähmten zu ihm, der von Vieren getragen wurde. Und da sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und nachdem sie durchgebrochen, ließen sie das Bett, darauf der Gelähmte lag, herab. Als aber Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Es saßen aber dort etliche von den Schriftgelehrten, die dachten in ihren Herzen: Was redet dieser so? Er lästert! Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? Und alsbald merkte Jesus kraft seines Geistes, daß sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr solches in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben? oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett und wandle? Damit ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben, sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim! Und er stand auf, nahm alsbald sein Bett und ging vor aller Augen hinaus; so daß sie alle erstaunten, Gott priesen und sprachen: Solches haben wir noch nie gesehen!
Die Zusammenfassung zur Predigt:
Jesus heilt einen Gelähmten.
Auf dem Weg zu Jesus hat der Gelähmte viele Hindernisse zu überwinden:
Aber da sind auch die positiven Beispiele. Der Gelähmte selbst, der glaubt, dass Jesus ihm helfen kann. Oder sind es die vier Männer, die den Gelähmten tragen und ihn durchs Dach Jesus zu Füßen legen.
In jeder dieser Perspektiven können wir uns auch selbst wiedererkennen. Einen Unterschied gibt es allerdings: Dem Gelähmten war ganz klar, dass er Hilfe braucht. Manch ein Mensch besitzt einen geistliche Lähmung und merkt gar nicht, dass er Hilfe braucht.
Jesus hilft uns, da wo wir es uns erhoffen, etwa diese offensichtliche Lähmung, oder da, wo wir es nicht erwarten, weil wir ganz zufrieden mit uns sind, etwa beim Thema Sündenvergebung. Jesus sieht Geist, Seele und Leib immer als Einheit.
Den gesamten Text zur Predigt „Hindernisse auf dem Weg zu Jesus“ findet sich unter
Markus 13,14-27
Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung da stehen sehet, wo er nicht soll (wer es liest, der merke darauf!), alsdann fliehe, wer im jüdischen Lande ist, auf die Berge. Wer aber auf dem Dache ist, der steige nicht hinab und gehe nicht hinein, um etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht zurück, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen! Bittet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe! Denn es wird in jenen Tagen eine Trübsal sein, dergleichen nicht gewesen ist von Anfang der Schöpfung, die Gott erschaffen hat, bis jetzt, und wie auch keine mehr sein wird. Und wenn der Herr die Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Mensch errettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er erwählt hat, hat er die Tage verkürzt. Und wenn alsdann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder: Siehe dort, so glaubet es nicht. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen. Ihr aber sehet euch vor! Siehe, ich habe euch alles vorhergesagt. Aber in jenen Tagen, nach jener Trübsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte im Himmel in Bewegung geraten. Und alsdann wird man des Menschen Sohn in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und dann wird er seine Engel aussenden und seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
Die Zusammenfassung zur Predigt:
Die Endzeitrede Jesu über die Ankunft des Menschensohnes nach jener Drangsal, der Drangsal am Ende der Zeiten und die Frage, was wir heute daraus lernen können.
Die Aussagen Jesu über die Drangsal können uns Angst machen. Und es lässt sich nicht leugnen, dass immer mehr Zeichen des Endes der Zeiten sichtbar werden. Trotzdem bleibt Jesu Wort gültig, dass Zeit und Stunde der Wiederkunft Jesu für uns nicht berechenbar sind. Trotzdem will uns Jesu Wort sensibel machen, damit wir nicht unvorbereitet, sondern wachsam sind.
Aber Jesus macht auch deutlich, dass das Ziel der Prophetie nicht die Entwicklung von Fahrplänen für das Handeln Gottes sind, sondern sie wollen uns vorbereiten, dass, wenn es geschieht, wir nicht in Panik verfallen, sondern durch die Drangsal hindurch auf die kommende Herrlichkeit Jesu schauen. Die Prophetie will uns die Augen öffnen für das, was nach der Drangsal kommt, die Kraft und Herrlichkeit Gottes.
Und dieser Blick gilt nicht nur für die Endzeit, auch im Blick auf unsere persönlichen Zeiten der Drangsal wie Krankheit, Verlust von anderen Menschen oder den eigenen Tod gilt es, diese Augen des Glaubens zu haben, die durch das Unglück hindurch auf das Ziel schauen, das wir in Christus haben, jetzt und hier auf der Erde und erst recht einmal beim Vater im Himmel.
Einige Anmerkungen zum eigentlichen Predigttext geben Ergänzungen, die für diese vor 35 Jahren gehaltene Predigt erforderlich wurden und die zeigen, dass das Szenario, das Jesus in seiner Endzeitpredigt entwirft, im Jahre 2024 eher noch realistischer ist als vor 35 Jahren.
Den gesamten Text zur Predigt „Das Ende der Zeiten“ findet sich unter
Der prophetische Blick durch die Drangsal hindurch
Bereich | Frühling | Sommer | Herbst | Winter |
Bibel | 1 | 17 | 8 | 16 |
Altes Testament | 1 | 14 | 7 | 7 |
AT-Geschichtsbücher | 1 | 1 | 1 | 1 |
AT-Lehrbücher | 0 | 8 | 2 | 2 |
AT-Prophetische Bücher | 0 | 5 | 4 | 4 |
Neues Testament | 0 | 3 | 1 | 9 |
NT-Geschichtsbücher | 0 | 3 | 0 | 6 |
NT-Lehrbücher | 0 | 0 | 1 | 3 |
NT-Prophetisches Buch | 0 | 0 | 0 | 0 |
Den gesamten Text zum Thema „Die Bibel über den Herbst“ findet sich unter
Jesu Umgang mit Menschen - Das Gleichnis vom verlorenen Schaf
Der Predigttext:
Lukas 15,1-7
Es pflegten ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und ißt mit ihnen! Er sagte aber zu ihnen dieses Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verliert, der nicht die neunundneunzig in der Wüste läßt und dem verlornen nachgeht, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es auf seine Schulter mit Freuden; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war! Ich sage euch, also wird Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.
Die Zusammenfassung zur Predigt:
Die Frommen suchen Argumente gegen diesen Jesus, der sie so gar nicht ernst nimmt und sich stattdessen mit Zöllnern und Sündern abgibt. Sie fühlen sich zurückgesetzt, in ihrer Arbeit nicht wahrgenommen. Sie sind es gewohnt, immer im Vordergrund zu stehen. Jesus stattdessen spricht mit Menschen, mit denen man sich nicht abgibt.
Jesus dagegen stellt ihnen seine Missionsstrategie vor: Den Verlorenen aktiv nachgehen, sie suchen, sie zur Herde zurücktragen, nicht treiben, nicht scheuchen, sondern tragen. Und schließlich ein Fest feiern, wenn sie den Weg zurück zur Herde gefunden haben.
Den gesamten Text zur Predigt findet sich unter
Das Gleichnis vom verlorenen Schaf
Dabei hat der Hauptabschnitt die Funktion, die man üblicherweise Überschriften zuweist. Er fasst größere Bereich des Buches zusammen, die ein gemeinsames Thema besitzen. Ein Hauptabschnitt kann mehrere Kapitel lang sein. Insbesondere bei den Büchern mit sehr wenigen Kapiteln kann ein Kapitel aber auch mehrere Hauptabschnitte umfassen.
Die Gliederung nach Abschnitten stellt eine Verfeinerung der Gliederung nach Hauptabschnitten dar. Jeder Hauptabschnitt wird in Abschnitte unterteilt. Dabei sollen die Abschnitte nicht die Funktion einer verfeinerten Überschrifteneinteilung übernehmen, sondern die Abschnitte sollen einzelne Gedanken ordnen. Jeder neue Aspekt, jeder neue Gedanke soll i.Allg. auch eine neue Abschnittsüberschrift erhalten. Dies kann beim Suchen nach Bibelstellen helfen. Über die Haupabschnitte kann man feststellen, in welchen Bereichen eines Buches ein Gedanke, den man biblisch belegen möchte, vorkommen könnte. Dann geht man die Abschnittsüberschriften dieses Hauptabschnitts durch und prüft, ob der Gedanke vorkommt oder nicht. Oder man hat die Frage, wo Paulus einen bestimmten Aspekt im Römerbrief beleuchtet, etwa die Geduld. Manchmal ist es schneller, mit der Konkordanz nach dem Wort Geduld zu suchen. Die Abschnitte können helfen, Texte zu finden, in denen über die Geduld indirekt, ohne das Wort Geduld zu nennen, die Rede ist. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nach den Reisplänen des Apostels in einem Brief zu suchen. Auch das geht über die Abschnittsüberschriften. Dabei bieten die Abschnittsüberschriften keine sichere Lösung, die hat man erst, wenn man den betreffenden Brief wirklich durchgelesen hat. Aber sie bieten einen ersten Zugang und vielleicht auch einen Hinweis, wo es sich gar nicht lohnt zu suchen.
Wenn Sie die Bibel öffnen (Online-Bibel), dann finden Sie zwei Eingabefelder, zur Festlegung der Bibelversion und zur Festlegung der Bibelstelle. Rechts davon können Sie in einer Check-Box die Abschnittsüberschriften aktivieren. Es werden dann, wenn Sie «Bibelstelle schreiben» geklickt haben, alle Hauptüberschriften angezeigt und in einer nächsten Liste zu jeder Hauptüberschrift die Abschnittsüberschriften. Danach folgt der Bibeltext. Durch Verknüpfungen werden Sie durch diese Listen geführt. Sie klicken zunächst die Hauptüberschrift und werden zu der Liste aller Abschnitte zu dieser Hauptüberschrift geführt. Wenn Sie dann auf einen Abschnitt klicken, werden Sie zum Bibeltext geführt und umgekehrt.
Eine ausführliche Hilfe zu diesem Thema finden Sie unter Hilfe zu den Überschriften. Dort finden Sie auch eine Statistik, wie fein die Einteilung in den verschiedenen Büchern des Neuen Testamentes ist.
Mich beschleicht dabei der Gedanke, wie das heute wäre. Hätten wir nicht genauso gehandelt wie die Kaiphasse und die Pilatusse. Wenn jemand beabsichtigt, Tote aufzuerwecken, sollte er nicht dann vorher die Zustimmung der Gemeindeleitung einholen? Oder sollte er doch zumindest vorher die Gemeindeleitung einbeziehen?
Ich habe ein starkes Mitgefühl mit den Kaiphassen und die Pilatussen, weil ich befürchte, es würde bei uns nicht anders laufen. Wären unsere Bischöfe nicht auch beleidigt, wenn der Messias käme und würde sich bei einem unbedeutenden Finanzbeamten einquartieren, statt vorher der Exzellenz, dem hochwürdigsten Herrn Bischof, seine Aufwartung zu machen?
Dass es nicht nur die Bischöfe sind, sondern auch die ganz normalen Gottesdienstbesucher, das macht der Besuch Jesu in der Synagoge von Nazareth deutlich. Diese Texte sind kein Grund zum Antisemitismus, sie dienen uns zur Warnung, genau darauf zu achten, wenn der Geist Gottes handelt, denn er ignoriert im Allgemeinen unsere Vorstellungen von Zuständigkeiten und Hierarchien.
Die Predigt zu Jesu Besuch in der Synagoge von Nazareth:
Der Predigttext:
Lukas 4,14-30
Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa; und das Gerücht von ihm verbreitete sich durch die ganze umliegende Landschaft. Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von allen gepriesen. Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gegeben; und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht: «Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu predigen und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen; zu predigen das angenehme Jahr des Herrn.» Und er rollte das Buch zusammen und gab es dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren! Und alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde gingen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? Und er sprach zu ihnen: Allerdings werdet ihr mir dieses Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Die großen Taten, von denen wir gehört haben, daß sie zu Kapernaum geschehen, tue sie auch hier in deiner Vaterstadt! Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch, kein Prophet ist angenehm in seiner Vaterstadt. In Wahrheit aber sage ich euch: Es waren viele Witwen in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen war, da eine große Hungersnot entstand im ganzen Land; und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Sarepta in Zidonien. Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa; aber keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naeman, der Syrer. Da wurden alle voll Zorn in der Synagoge, als sie solches hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog davon.
Die Zusammenfassung zur Predigt:
Ein großer Gottesdienst in Nazareth. Der in ganz Galiläa bekannte Jesus, ein Sohn dieser Stadt, hat sich angesagt. Man sagt, er könne Wunder tun. Und so kommen sie gespannt in die Synagoge. Jesus predigt, ein Wort voller Gnade, toll. Doch das Wunder bleibt aus. Die Menschen lassen ihrer Enttäuschung freien Lauf, treiben ihn zu einem Abhang, um ihn dort herunterzustürzen. Da geschieht das Wunder, Jesus geht mitten durch die aufgebrachte Menge hindurch, man kann ihn nicht halten. Aber niemand bemerkt das Wunder, alle sind nur mit ihrer Enttäuschung über diesen Jesus beschäftigt,
Möge es uns nicht so gehen wie diesen Gottesdienstbesuchern aus Nazareth:
Der Messias erscheint unter ihnen und sie merken es nicht.
Ein Wunder geschieht, und sie merken es auch nicht.
Zur Vertiefung des Themas:
Diese Sicht auf die Jesusgeschichte aus dem Blickwinkel der religiösen Führer Israels wird in der Kaiphas-Serie vertieft. Es soll noch einmal betont werden, dass es um die Frage ging, wie religiöse Führer reagieren, wenn Gott selbst in die Geschichte seiner Kirche eingreift. Wie reagiere ich dann in meinem Verantwortungsbereich. Es geht nicht darum, Kaiphas schlecht zu machen oder gar die Juden als Volk. Ich bin überzeugt, die Christenheit würde in ihrer überwiegenden Mehrheit genauso reagieren, wie Kaiphas damals, wenn sie mit den gleichen Umständen konfrontiert wäre: Ein Mann, den keiner kennt, predigt und heilt und verunsichert die bestehende Kirche:
Pragmatismus und das Reich Gottes
Dafür bitte ich um Entschuldigung.
Im Herbst habe ich begonnen, mein PHP-Programm, das diese Webseiten und all ihre Verknüfungen organisiert, zu überarbeiten. Es gab mittlerweile drei verschieden Systeme, die Bibelstellen zu organisieren. Eine davon war sehr rechenaufwändig und war in einer Zeit entstanden, als die Webseite nur wenige Bibelstellen zitierte. Das Programm dauerte mittlerweile ungefähr 45 Minuten, um den kompletten Webauftritt neu zu schreiben. Auch die Verzeichnisse der Bibelstellen quollen über, weil auch die Suchläufe in der Konkordanz einbezogen wurden. Allein der Suchlauf nach dem Wort Gott umfasst über 3.000 Bibelstellen, jeder 10. Vers enthält dieses Wort und wurde dort folglich zitiert. Dies habe ich alles gestrafft.
Dadurch ist es zu einer umfangreichen Umprogrammierung gekommen, die etwa ein halbes Jahr gedauert hat. Allerdings dauert das Programm jetzt auch nur noch etwa 5 Minuten, die Arbeit hat sich also gelohnt. Nun soll aber wieder die Arbeit an der Bibel im Vordergrund stehen.
Während der Umprogrammierung waren doch tiefe Einschnitte erforderlich, so dass ich zeitweilig nicht wusste, ob ich das Programm wieder zum Laufen würde bringen können. Aber jetzt läuft alles wieder, zumindest, soweit ich das ausgetestet habe. Falls Sie Fehler entdecken, teilen Sie mir diese gerne mit unter robert.zobel@predige-das-wort.de
Am Ende des ersten Briefes an die Korinther gibt Paulus einige Anweisungen. Dann spricht er eine Reihe von Ermahnungen aus, bevor er mit Grüßen und einem Fluch über Menschen, die Jesus nicht lieben, den Brief mit einem Segensgruß beendet. Innerhalb der Ermahnungen findet sich auch der Text der Jahreslosung, hier nach Schlachter übersetzt:
Das Wort «alles» kommt in der Bibel recht häufig vor, in der Schlachterübersetzung 940-mal oder in 3,0% der Bibelverse. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen Neuem und Altem Testament. Auch Paulus sticht da kaum hervor, 3,7% der Verse in den Paulusbriefen enthalten das Wort «alles». Und doch finden sich bei Paulus Kernaussagen, die unseren Widerspruch hervorrufen. Im Abschnitt Das Wort ALLES bei Paulus sind diese Texte zusammengestellt. Einige besonders starke Aussagen über Gott seien hier noch einmal genannt:
Da ist von Gott die Rede, einem Gott,
und für den Paulus fordert:
Paulus bezeichnet ihn als den „Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes“ (Gelobt sei der Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, (2.Korinther 1,3 *)).
Der Apostel Johannes macht eine sehr starke Aussage über Gott: Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat; Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1.Johannes 4,16 *) Sieht man diese Aussage im Zusammenhang mit 1.Korinther 13,7 *: sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. , so haben wir es mit einem Gott zu tun, der eine so unvorstellbar große Liebe besitzt, dass er alles erträgt, alles glaubt, alles hofft und alles duldet. Unser Verstand setzt dabei sofort aus und wir basteln Beispiele, um nachzuweisen, dass Gott doch wohl nicht alles dulden kann. Und doch hat Gott 12 Jahre lang erduldet, dass die Nazis brutal und mit industrieller Präzision Menschen vernichtet haben. Er hat erduldet, dass Judas Iskarioth loszog, um den Gottessohn Jesus Christus an die Hohenpriester zu verraten. Und diese Liste ist sehr, sehr lang. Da wir uns solche Liebe nicht vorstellen können, denken manche, dass ein solcher Gott ungerecht ist, dass er kraftlos ist, dass es ihn vielleicht sogar gar nicht gibt. Andererseits, schauen wir das Ende, dann ändert sich das Bild: Adolf Hitler hat den letzten verfügbaren Treibstoff in Berlin dafür verwandt, dass sein Körper so stark verbrannt wurde, dass er nicht mehr zu identifizieren sei. Er hatte keinen Platz mehr auf dieser Erde. Judas hat einsam Selbstmord gemacht. Andere Massenmörder, wie Josef Stalin oder Mao Tse Dong sind in ihren Betten in hohem Alter gestorben. Auch das erduldet unser Gott. Aber leider kann man an der Geschichte Russlands und auch Chinas erkennen, dass die Völker, deren Massenmörder ohne Katastrophe gestorben sind, viel längere Schatten auf ihre Völker werfen und in veränderter Gestalt (Putin) wiederkommen. Ob Xi sich ebenso entwickelt wird die Geschichte zeigen müssen. Seine Freundschaft mit Putin spricht eine bedrohliche Sprache.
Aber die Jahreslosung spricht nicht über solche extremen Beispiel, sie spricht über uns:
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1.Korinther 16,14 ⇧ *)
Und sofort fängt unser Verstand an, Gegenbeispiele zu konstruieren. Muss ich wirklich allem in Liebe begegnen? Die Folie oben möchte diese Herausforderung ein wenig visualisieren.
Den vollständigen Text weiterlesen
Jahreslosungen weiterer Jahre:
Jahreslosung 2023 Hagar betet: Du bist ein Gott, der mich sieht
Jahreslosung 2022 Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen
Jahreslosung 2020 Ich glaube, hilf meinem Unglauben
Jahreslosung 2019 Suche Frieden und jage ihm nach
Jahreslosung 2017 Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und einen neuen Geist
Jahreslosung 2016 Gott spricht: Ich will Euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet
Am bekanntesten ist wohl der Vers über die Liebe aus 1.Korinther 13,7: sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Man hat den Eindruck, dass Paulus hier doch ein wenig überzieht und möchte gern ein ABER anfügen. Schaut man die Bibelstellen an, in denen Paulus das Wort ALLES im Blick auf Gott oder Menschen verwendet, so erkennt man, dass er es sehr sorgfältig und keineswegs leichtfertig verwendet.
Die Jahreslosung 2024, ein Wort aus 1. Korinther 16,14, reiht sich ein in die großen «ALLES»-Worte des Apostels Paulus.
Man möchte Paulus fragen, ob er das wirklich so gemeint hat: «ALLES».
Und was ist, wenn ich Dinge nicht mehr ertragen kann, wenn ich an meine Grenzen stoße, wenn es in mir nur noch kocht. Paulus ist da konsequent: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe - ohne Ausnahme. Und er ist damit ganz einig mit seinem Herrn Jesus Christus, für den die Liebe ebenfalls alternativlos ist.
Die Bibelarbeit wird zeigen, das Paulus tatsächlich «ALLES» meint, wenn er «ALLES» sagt. Allerdings versteht man Paulus nur richtig, wenn man sein tiefes Verständnis der Liebe Gottes zu den Menschen, wie es in Römer 8 zum Ausdruck kommt und seine hohe Meinung von der Liebe, wie es sich in 1.Korinther 13 findet, berücksichtigt. Die ALLES-Worte des Paulus laden zu Spitzfindigkeiten ein, die aber aus Sicht des Apostels Paulus so absurd sind, wie wenn ein Ehepaar diskutiert, ob es für ihre Ehe reicht, wenn sie sich einmal im Monat sehen.
Ein Suchlauf der Konkordanz, der alle Auftreten des Wortes «alles» in der Schlachterübersetzung umfasst, findet sich unter Das Wort ALLES in der Bibel
⇒ Zur Bibelarbeit zum Wort ALLES bei Paulus
⇒ Darstellung des Wortfeldes ALLES in der gesamten Bibel
Jesus Christus offenbart seine göttliche Majestät, und doch ist alles so anders, als wir es erwarten. Es ist ein Glanz aus der himmlischen Herrlichkeit und doch wirkt es so fern jeder Realität, so unwirklich, fast unbeholfen, auf keinen Fall so, dass wir es heute als professionell bezeichnen würden. Jeder römische Triumphator hat seinen Einzug in Rom besser inszeniert als Jesus das tut: Er entäußerte sich selbst.
Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind!
Jesus Christus zieht in Jerusalem ein. Aber die Stadt lehnt ihn ab, trotz anfänglichem Jubel einzelner. Sie hat andere Vorstellungen von ihrem Messias. Jesus ist ihr nicht stark genug. Jerusalem sucht stärkere Helden und findet sie auch, aber es geht daran zugrunde.
Was Jesus wirklich wichtig ist
Jesus wird in Jerusalem ein begeisterter Empfang bereitet. Die Menschen kommen ihm entgegen und feiern ihn. Selbst die Kinder auf der Straße singen ihm zu Ehren Loblieder. Aber Jesus nutzt dies nicht aus. Er rückt eine arme Witwe in den Mittelpunkt. Er leitet damit die ganz andere Revolution ein, die die Macht der Mächtigen wirklich bricht.
Diese Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde, diese Nacht vor der Kreuzigung nutzte unser Herr, um seine Jüngern in vorher nicht gekannter Intensität auf die kommende Verantwortung in der Gemeinde der Gläubigen vorzubereiten. Er vertieft sein Verhältnis zu ihnen und findet auch Zeit, für sie zu beten. Das hohepriesterliche Gebet blickt dabei weit in die Zukunft der Gemeinde. Johannes beschreibt diese Nacht fast minuziös. Er beginnt mit dem Abendmahl, das er nur kurz erwähnt, beschreibt die Reden Jesu und die Fragen der Jünger, das hohepriesterliche Gebet und die Tatsache, dass die Jünger dann nach Gethsemane gegangen sind. Dort beschreibt er die Gefangennahme Jesu und den Kampf des Petrus zur Verteidigung Jesu, dem die Verleugnung Jesu durch Petrus folgt.
Herzlich verlangt hat mich, ...
Die Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag ist eigentlich keine besondere Nacht, denn das Passahlamm wird in der Nacht vor dem Passahfest gefeiert, in der Nacht vor dem großen Sabbat, einer Nacht von Freitag auf Sonnabend. Jesus muss dieses Mahl vorziehen, weil die religiösen Führer Eile hatten. Am Sabbat durfte niemand am Kreuz hängen. Außerdem würde Jesus das Passahfest stören. In dem Streit um seine Person könnte die richtige Passahandacht gar nicht aufkommen. Und was so ein gestresster religiöser Führer ist, der hat an einem solchen Fest wirklich anderes zu tun, als sich mit Querulanten auseinanderzusetzen.
Jesus geht darauf ein, verschiebt sein eigenes Passahfest um einen Tag. Er möchte mit seinen Jüngern feiern. Es verlangt ihn danach, selbst angesichts des Todes. Er muss die schmerzliche Diskussion der Jünger über seine Nachfolge ertragen. Aber er demütigt sich vor ihnen. Er beruft die Jünger in den Dienst, verwirft sie nicht, trotz ihres Unverstandes. Er liefert damit ein großes Vorbild für uns und zeigt uns, wie wir Verantwortung für uns anvertraute Menschen wahrzunehmen haben. Er gibt ein Beispiel für Demut, Liebe und Vergebungsbereitschaft.
Wie halten wir es mit unserer Schuld. Wir ignorieren die Folgen unserer Sünde und wundern uns dann, dass unsere Rettung solch einen Aufwand Gottes erfordert.
Karfreitag zeigt die Treue Jesu zum Vater, sein wahres Hohepriestertum und der einzige Weg zum Vater.
Das Kreuz ist für uns kaum zu denken. Das „Warum?“ des Kreuzes können wir kaum beantworten. Zu sehr sind wir bei Simon Petrus und seinem Schwert. Und doch ist gerade Karfreitag ein Spiegel für uns Menschen: „Genau so sind wir.“ Es sind nicht die Juden, die Jesus an das Kreuz geschlagen haben. Ich bin es. Der Skandal des Kreuzes besteht auch darin, dass ich mit meinem Spiegelbild fertig werde und mich zu dem Guten hinwende so wie der eine der beiden Verbrecher, der mit Jesus gekreuzigt worden ist.
Diskussion einer Zusammenschau der Leidensgeschichte Jesu
Jesu Leidensgeschichte und seine Auferstehung wird von vier Zeugen dokumentiert. Der vierte, Johannes, schreibt sein Zeugnis, als die meisten Beteiligten schon tot sind. Deshalb muss er nicht mehr so viel Rücksicht nehmen auf die strafrechtlichen Verantwortlichkeiten. So kann er z.B. Nikodemus und alles, was dieser ihm aus dem Hohen Rat verraten hat, ohne Scheu erwähnen. Es ist eindrucksvoll, diese Texte einmal in der Zusammenschau zu lesen, weil dies die geistliche Dichte des Geschehens, die Tiefe, die es für das Verhältnis Jesu zu seinen Jüngern bedeutet hat, deutlich macht. Und alle, die Verantwortung in Kirche oder Gemeinde haben, müssen diese Geschichte auch einmal aus dem Blickwinkel der religiösen Führer des jüdischen Volkes lesen und sich fragen, ob das nicht innerhalb unserer Kirchen sich ganz genauso wiederholen würde, wenn da einer an den Amtsträgern vorbei und ohne deren Zustimmung Tote auferweckt.
Diese Version ist von mir mit Kommentaren versehen, die Sie am Schriftbild erkennen.
Jesu Leidensgeschichte und seine Auferstehung wird von vier Zeugen dokumentiert. Der vierte, Johannes, schreibt sein Zeugnis, als die meisten Beteiligten schon tot sind. Deshalb muss er nicht mehr so viel Rücksicht nehmen auf die strafrechtlichen Verantwortlichkeiten. So kann er z.B. Nikodemus und alles, was dieser ihm aus dem Hohen Rat verraten hat, ohne Scheu erwähnen. Es ist eindrucksvoll, diese Texte einmal in der Zusammenschau zu lesen, weil dies die geistliche Dichte des Geschehens, die Tiefe, die es für das Verhältnis Jesu zu seinen Jüngern bedeutet hat, deutlich macht. Und alle, die Verantwortung in Kirche oder Gemeinde haben, müssen diese Geschichte auch einmal aus dem Blickwinkel der religiösen Führer des jüdischen Volkes lesen und sich fragen, ob das nicht innerhalb unserer Kirchen sich ganz genauso wiederholen würde, wenn da einer an den Amtsträgern vorbei und ohne deren Zustimmung Tote auferweckt.
Hier ist der Text geglättet worden. Teilweise ist er zusammengefügt worden, so dass in einem Text, der nach einem Evangelisten zitiert wird, Zusatzinformationen eines anderen Evangelisten eingefügt wurden. Es werden nur Hauptüberschriften angegeben. Dies ist zum fortlaufenden Lesen geeignet, um einmal einen Eindruck vom Ablauf der Ereignisse zu bekommen. Es ist nicht geeignet, um vertieft über den Text nachzudenken, dazu sollte man den Originaltext der vorangehenden Darstellungen heranziehen.
Die Passion Jesu im Alten Testament
In dieser Bibelarbeit werden eine Reihe von Texten des Alten Testamentes dargestellt, die im Neuen Testament im Rahmen der Passion Jesu zitiert werden oder doch eine große Nähe zu diesen Texten aufweisen. Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, sondern es sollen Anstöße und Anregungen zum weiteren Nachdenken gegeben werden.
Zum einen soll damit deutlich gemacht werden, dass im Alten Bund wirkliche Propheten aufgetreten sind, deren Wort sich in Jesus Christus erfüllt hat. Darin sehe ich eine große Glaubensstärkung, denn Prophetie ist nicht machbar, sie kann nur von Gott selbst ausgehen. Insbesondere der Jesajatext liegt uns in Handschriften vor, die mindestens 100 Jahre vor Christus geschrieben wurden und alle Prophetien Jesajas bezeugen, auf die sich das Neue Testament stützt. Das ist nicht von Menschen machbar, das kann nur der Geist Gottes bewirken, der über der Zeit steht und Anfang und Ende immer im Blick hat.
Im 1. Teil werden die Stellen betrachtet, die auf eines der fünf Bücher Moses zurückgehen.
Im 2. Teil werden die Stellen betrachtet, die auf ersten 75 Psalmen, also die Psalmen 6, 8, 22, 31, 34, 35, 41 und 69 zurückgehen.
Im 3. Teil werden die Stellen betrachtet, die auf letzten 75 Psalmen, also die Psalmen 91, 109, 110, 115, 116, 117 und 118 zurückgehen.
Im 4. Teil werden die Stellen betrachtet, die auf den Propheten Jesaja zurückgehen.
Im 5. Teil werden die Stellen betrachtet, die auf die verbeibenden Propheten außer Jesaja zurückgehen.
Im Neuen Testament wurde der Zeitraum zwischen dem Messiasbekenntnis des Petrus und den ersten Leidensankündigungen Jesu bis zu seinem Tode ausgewertet, Grablegung und Auferstehung also nicht einbezogen. Die Briefe im Neuen Testament wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht ausgewertet.
Es ist überwältigend zu sehen, wie klar das Alte Testament die Passionszeit beschreibt. Gleichzeitig ist es schmerzlich, die Blindheit und die absichtsvolle Ignoranz zu beobachten, mit denen die religiösen Führer der damaligen Zeit diesen Texten ausgewichen sind. Bedauerlicherweise gilt dies bis heute. Deshalb sind diese Texte für uns heute eine Warnung und ein Lehrstück über den Umgang mit Prophetien. Ich habe großen Zweifel, dass wir heute sensibler handeln würden, wenn wir in der Rolle des Kaiphas wären.
Erstaunlich ist, wie stark der prophetische Aspekt in den Psalmen ist. Gedacht waren sie als Lobpreis Gottes und sind doch in vielerlei Hinsicht prophetische Ausblicke auf den kommenden Messias. Neben den fünf Büchern Moses, den Psalmen und den Propheten Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel, Hosea, Joel, Micha und Sacharja gibt es keine wesentlichen weiteren Stellen, die im Zuge der Passionsgeschichte Jesu von den Evangelisten zitiert werden.
Ostern ist das Siegel auf der Botschaft Jesu. Ostern ist der Triumph des Glaubens über den Zweifel. Der Glaube an eine Auferstehung ist für den natürlichen Menschen widersinnig und gerade deshalb der Schlüssel zum Wort Gottes: Ein Gott, der seinen Sohn Jesus Christus vom Tode auferweckt, so dass ihn viele Zeugen sehen, wie er isst und trinkt und Thomas seine Finger in Jesu Wunden legen kann, was sollte diesem Gott unmöglich sein.
Der Jubel über Ostern erfüllt das Alte wie das Neue Testament.
Die Auferstehung Jesu ist eine ständige Herausforderung an meinen Glauben. Sie ist der zentrale Punkt des Glaubens. Glaube ich an die Auferstehung Jesu , eines Menschen, der jämmerlich am Kreuz gestorben ist, dann glaube ich, dass ein Gott ist, der den toten Jesus zu neuem Leben auferweckt hat. Was sollte diesem Gott unmöglich sein? Ostern ist eine unglaubliche Geschichte. Aber sie ist erlebbar. Paulus lehrt uns, wie wir die Auferstehung Jesu erleben können, im Sonntag, dem Tag der Auferstehung, und in unserer Taufe, die zeichenhaft darstellt, dass wir mit Christus begraben und auferstanden sind.
Das Thema Himmelfahrt wurde auf diese Webseite schon unter sehr unterschiedlichen Aspekten betrachtet:
Grundlage dieser kleinen Ausarbeitung ist Hebräer 4,12-5,10 *: ... Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. So lasset uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe! ... Der Text macht deutlich, dass die Tatsache, dass Jesus Christus „die Himmel durchschritten hat“, der Abschluss des Erlösungswerkes ist, weil Jesus nun das Amt des Hohenpriesters für die Menschheit angetreten hat, eines Hohenpriesters, „der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde“. Dieses Erlösungswerk hat Gott selbst für nötig befunden und in die Tat umgesetzt. Es ist vollständig, einmalig, unwiederholbar und unersetzbar. Damit wir klar, dass die Himmelfahrt Jesu keineswegs ein beiläufiges Ereignis ist, sondern heilsgeschichtliche Bedeutung hat. Ob das allerdings auf einen Tag zu beschränken ist, wird in weiteren Ausarbeitungen zu untersuchen sein.
Sie finden die Ausarbeitung unter ⇒ ... ein beiläufiger Festtag?
Dieser Aspekt, dass Jesus „die Himmel durchschritten“ hat, dass er sich nicht auf der Erde für seine Erlösungstat hat feiern lassen, sondern seine Herrschaft im Himmel angetreten hat, wird in dem folgenden Beitrag noch einmal vertieft. Es ist derselbe Jesus, der uns in seinen Abschiedreden seine Freunde, nicht Knechte, sondern Freunde nennt: Größere Liebe hat niemand als die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr alles tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört habe, euch kundgetan habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, daß ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe, auf daß, was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er es euch gebe. Das gebiete ich euch, daß ihr einander liebet. (Johannes 15,13-17 *) Dieser Jesus, der so spricht, durchschreitet die Himmel und wird von Gott, dem Vater, eingeladen, zu seiner Rechten Platz zu nehmen: Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße! (Psalmen 110,1 ⇩ *) Welche Auswirkung hat dies auf unser eigenes Selbstverständnis. Sind wir uns dessen bewusst, dass wir solch einen mächtigen Herrn haben?
Die Frage nach unserem Selbstverständnis stellt eine kleine Ausarbeitung unter ⇒ ... die Himmel durchschritten
Himmelfahrt suggeriert aber auch eine gewisse Ferne Jesu: Er ist zum Himmel aufgefahren. Wir können nicht mehr mit ihm reden. Er ist beim Vater, wir sind allein zurückgeblieben.
Dieser Aspekt ist völlig falsch, denn Jesus ist gegenwärtig. Nach der Himmelfahrt sieht der Diakon Stephanus, während er gesteinigt wird, den Himmel offen und Jesus zur Rechten des Vaters stehen, offenbar bereit, Stephanus entgegen zu gehen (Apostelgeschichte 6,7-10 * und Apostelgeschichte 7,52-60 *). Jesus nimmt also Anteil an dem, was in der Welt geschieht. Ebenso begegnet er Saulus auf dem Weg nach Damaskus und ruft ihn in den Dienst eines Apostels (Apostelgeschichte 9,1-28 *). Und auch heute lesen wir von Menschen, die bezeugen, das Jesus ihnen erschienen ist und sie berufen hat.
Wie stellen wir uns die Zeit von der Auferstehung bis zur Himmelfahrt vor? Hat sich Jesus in dieser Zeit irgendwo versteckt gehalten? Ist er nur gelegentlich aus seinem Versteck gekommen, um Maria Magdalena, Petrus, Jakobus und den Jüngern zu erscheinen? Das ist wohl wenig glaubhaft. Aber wie war es dann.
Damit beschäftigt sich diese Ausarbeitung, die ebenfalls unter dem Titel steht: ⇒ ... der die Himmel durchschritten hat
Auch diese Ausarbeitung zur Himmelfahrt beschäftigt sich zunächst einmal mit der Nähe Jesu zu uns Menschen. Über Gott schreibt der Apostel Paulus seinem Schüler Timotheus: der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. (1.Timotheus 6,16 *) Dieser für uns unzugängliche Gott ist durch Jesus zu uns gekommen und wohnt durch den Heiligen Geist in uns. Jesus ist uns also ganz nah.
Und doch ist dieser Jesus auch wahrer Gott, wie uns die Bibel an vielen Stellen deutlich macht.
Mit diesem Spannungsverhältnis zwischen der Nähe Jesu und der Tatsache, dass er wahrer Gott ist, befasst sich die Ausarbeitung, unter dem Titel: ⇒ ... wahrer Gott
Diese Ausarbeitung spiegelt praktisch die vorangehende. Sie stellt noch einmal weitere Aspekte dar, um die Tatsache, dass Jesus wahrer Gott ist, nicht aus den Augen zu verlieren. Aber der Fokus liegt hier noch einmal darauf, zu zeigen, dass Jesus uns nahe sein will, so wie er es im Missionsbefehl verheißen hat.
Liest man in den Abschiedsreden Jesu, so wird deutlich, dass gerade die Himmelfahrt der Grund für die Nähe Jesu zu uns ist: Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. (Johannes 16,7 *)
Sie finden diese Ausarbeitung unter dem Titel: ⇒ Ich bin bei Euch
Manch einer blickt wie ein menschlicher Vater auf das Ostergeschehen und vermag es nicht zu verstehen, warum Gott, der Vater, seinen Sohn opfert und fragt sich, ob es nicht einen anderen Weg gegeben hätte. Jesus thematisiert diese Frage auch und beantwortet sie einmal vor Nikodemus: Denn Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde. (Johannes 3,16-17 ⇩ *) Jesus sieht also die Liebe Gottes zu den Menschen im Vordergrund. Das Verhältnis des Vater-Gottes zu dem Gottessohn sieht er in diesem Zusammenhang nicht berührt. Diese Liebe Gottes zu den Menschen ist so groß, dass Gott seinen Sohn dafür hingibt. Das übersteigt unsere Denkmöglichkeiten, denn wir würden sofort an unseren eigenen Sohn denken und unsere Verantwortung für diesen Sohn. Und wir sind als Menschen auch in der Vorstellung von der Unabänderlichkeit und Endgültigkeit des Todes gefangen. Gottes Blickwinkel ist ein anderer, er hat Gewalt auch über den Tod, gerade auch im Blick auf seinen Sohn. Und auch seine Liebe ist größer als unsere Vorstellungskraft.
Sehr ergreifend beschreibt Jesus seine Sendung auch im Gleichnis von den treulosen Weingärtnern:
Matthäus 21,33-43 ⇩ *: Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und reiste ab. Als nun die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen. Aber die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten sie, den dritten steinigten sie. Da sandte er wieder andere Knechte, mehr denn zuvor; und sie behandelten sie ebenso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbgut behalten! Und sie nahmen ihn, stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? Sie sprachen zu ihm: Er wird die Übeltäter übel umbringen und den Weinberg andern Weingärtnern verpachten, welche ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden. Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr noch nie gelesen in der Schrift: «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen, und es ist wunderbar in unsern Augen»? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen Früchte bringt. (auch Markus 12,1-11 * und Lukas 20,9-18 *) Hier stellt er die Freiheit des Menschen dar: „Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen.“ Gott gibt den treulosen Weingärtnern also eine Chance, von ihrem bösen Weg umzukehren, weil sie in der Sendung des Sohnes die Liebe des Vaters sehen. Gott tut dies, obwohl er weiß, wie sich die Weingärtner entscheiden werden. Jeder Vater wird nachvollziehen können, dass der Vater mit seinem Sohn ein Stück von sich selbst verliert. Und doch tut er es, weil er den Weingärtnern, also den religiösen Führern seines Weinbergs, d.h. seines Volkes Israel, diese Entscheidungsfreiheit lässt.
An dieser Stelle setzt unsere Logik aus. Entscheidungsfreiheit auf der einen Seite und das Wissen um die Zukunft, also das Wissen Gottes, wie ich mich entscheiden werde, heben sich in unseren Denkschemata auf. Nicht so bei Gott. Er kennt alle Dinge, auch meine zukünftigen Entscheidungen. Und doch lässt er mich meinen Weg wählen. Er hat das Paradies geschaffen, obwohl er wusste, dass es nicht lange gut gehen würde und er es wieder würde abbauen müssen. Er hat die Erde geschaffen, obwohl er weiß, dass er am Ende eine neue Erde wird erschaffen müssen. Wir können dieses Verhalten nicht erklären, wir können nur feststellen: „So ist unser Gott.“ Die Tatsache, dass Gott außerhalb der Zeit steht, die Zukunft so sieht, wie wir nur die Vergangenheit sehen können, ist für uns verstandesmäßig kaum zu fassen.
Die Reden und Gleichnisse Jesu geben uns einen kleinen Eindruck aus dieser göttlichen Sphäre, eine Sphäre, die wir nur mit Ehrfurcht und großer Zurückhaltung betrachten können: „Gott, du bist größer als unser Verstand, unsere Vorstellungskraft, unser Denken.“
Karfreitag bedeutet also eigentlich, dass Gott ein Stück von sich selbst verliert. Dieser Gedanke ist für uns kaum zu denken, aber es ist so. Gott hat etwas verloren, was von ihm ausgegangen ist, von Maria geboren wurde und nun am Kreuz einen schrecklichen Tod starb und dabei ausrief: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Matthäus 27,46 ⇩ *)(auch Markus 15,34 *).
In dem Moment vor Jesu Tod war die Trinität Gottes nicht vollständig. Jesus trug die Sünden der Welt und war daher von Gott, dem Vater, getrennt. Das, was wir über die Einheit zwischen Vater und Sohn wissen (Johannes 10,30 ⇩ *), war also in diesem Moment aufgehoben. Das Leiden Gottes in diesem Moment ist für uns nicht zu beschreiben. Es ist ein Leiden, für das es in unserer von Raum und Zeit geprägten Welt keine Worte gibt. Für uns gibt es die drei Raumdimensionen und die Vergangenheit, soweit unser Erinnerungsvermögen reicht. Die Zukunft können wir nur aus unserer Erfahrung erahnen, wir können sie prognostizieren, aber wir kennen sie nicht. Wir können uns auch nicht in der Zeit bewegen, die Zeit bewegt uns. Gott steht über Raum und Zeit. Er ist allgegenwärtig. Welche Bedeutung das für seine Empfindungen hat, erschließt sich uns nicht. Uns fehlt dafür die Vorstellungskraft. Wir wissen nur, dass Gott uns liebt, so wie Jesus es vor Nikodemus bezeugt (Johannes 3,16-17 ⇩ ⇧ *). Was es für den einen Gott, für die Trinität, bedeutet, dass für drei Tage eine Trennung besteht, können wir nicht ermessen. Noch kurz vor seinem Tod bekennt Jesus: Ich und der Vater sind eins. (Johannes 10,30 ⇧ *) Die Trinität bestand also noch, als Jesus, der Sohn Gottes, auf der Erde predigte. Die enge Verbindung zum Vater betont Jesus bereits am Anfang seines Auftretens vor den Juden, die ihn der Sabbatschändung anklagen: Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch. Darum suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleichstellte. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. (Johannes 5,17-21 *) Die Vermutung, Jesus sei erst durch seinen Kreuzestod in die Sohnesstellung eingetreten, ist damit kaum zu halten. Jesus war von Anfang an Bestandteil der Trinität, er war eins mit dem Vater. Aber am Kreuz ist diese Einheit zerbrochen: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Matthäus 27,46 ⇧ *)
Wenn wir uns dies vor Augen stellen, dann erkennen wir die gewaltigen Auswirkungen, die das Geschehen von Golgatha auf die Trinität hatte. Und wir können das Wort Jesu aus Johannes 3,16-17 ⇧ * gar nicht hoch genug bewerten. Kurz vor seiner Kreuzigung spricht Jesus zu seinen Jüngern: An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten wolle; denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. (Johannes 16,26-28 *) „Der Vater selbst hat euch lieb ...“ Welch ein großes Wort. Kein Wort des Vorwurfs: „... und euretwegen muss ich ans Kreuz gehen ...“ Die Liebe des Vaters zu uns Menschen ist hell und klar und ungetrübt. Später wird Johannes in seinem Brief schreiben: Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. (1.Johannes 3,1 *)
Aber was haben alle diese Dinge mit dem Fest von Christi Himmelfahrt zu tun?
Am Morgen des ersten Tages der Woche, als der Sabbat vorüber war, gingen Frauen zur Gruft und sahen, dass der Stein weggerollt war. Maria Magdalena läuft zurück zu den Jüngern und berichtet ihnen, dass das Grab leer ist. Daraufhin laufen Petrus und Johannes zum Grab und finden es leer. Sie gehen wieder zurück, um es den anderen Jüngern zu verkündigen. Maria Magdalena bleibt alleine am Grab zurück und weint: Maria aber stand draußen vor der Gruft und weinte. Wie sie nun weinte, bückte sie sich in die Gruft und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, den einen zu den Häupten, den andern zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und diese sprechen zu ihr: Weib, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben! Und als sie das gesagt, wendet sie sich um und sieht Jesus dastehen und weiß nicht, daß es Jesus ist. Jesus spricht zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, so will ich ihn holen! Jesus spricht zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und spricht zu ihm: Rabbuni! (das heißt: Meister!) Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. (Johannes 20,11-17 *) Sie darf Jesus nicht berühren, weil er noch nicht zum Vater aufgefahren ist. Später, noch vor der Himmelfahrt, wird Jesus den Apostel Thomas auffordern, ihn zu berühren: Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! (Johannes 20,27-28 *) Ist dies einfach eine Belanglosigkeit? Wurde Jesus zunehmend sorglos nach seiner Auferstehung? Macht er Unterschiede zwischen der Frau Maria Magdalena und dem Mann Thomas? Gelten für Apostel andere Regeln? Das erscheint alles recht unwahrscheinlich. Außerdem war Jesus immer nur sehr punktuell bei den Jüngern. Alle Begegnungen mit Jesus nach der Auferstehung sind relativ kurz. Selbst das Gespräch auf dem Weg nach Emmaus, das wohl etwas länger gedauert haben mag, findet ein schnelles Ende: Und es begab sich, als er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. (Lukas 24,30-31 *) Was hat Jesus nach einer solchen Begegnung getan? Hat er sich vielleicht am Ölberg versteckt? Wir lesen auch nicht, dass die Jünger nachforschen, wo Jesus vielleicht sein könnte. Ich denke, er ist nach der Begegnung mit Maria Magdalena zum Vater aufgefahren und dann nur noch sporadisch erschienen. Wir müssen uns das Auffahren zum Vater auch nicht wie eine Weltraumfahrt vorstellen, weil Gott vielleicht in einer fernen Galaxis wohnt. Gott ist uns nahe. Er wohnt nur in einem uns unzugänglichen Raum. Wir können es wie eine höhere Dimension denken. Wenn ich meinen Finger in eine zweidimensionale Wasseroberfläche stecke, so wäre er für zweidimensionale Wesen wie eine Art Kreis sichtbar. Ziehe ich ihn heraus, so bin ich für gedachte zweidimensionale Wesen der Wasseroberfläche völlig unsichtbar. Für mich wäre das aber nur eine kleine Bewegung. So ist es auch mit Jesus, wenn er zum Vater geht. Er tritt ein wenig zur „Seite“ und ist für uns verborgen. Wir können das nicht nachvollziehen, weil diese „Seite“ in unserer Anschauungswelt nicht vorkommt.
Paulus beschreibt diese Erscheinungen Jesu so: Denn ich habe euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift, und daß er begraben worden und daß er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift, und daß er dem Kephas erschienen ist, hernach den Zwölfen. Darnach ist er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschienen, von welchen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. Darnach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln. Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin. Denn ich bin der geringste von den Aposteln, nicht wert ein Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. (1.Korinther 15,3-9 ⇩ *) Auch er redet von punktuellen Erscheinungen und reiht seine Begegnung mit Jesus in diese Reihe ein und bewertet sie nicht etwa unterschiedlich, weil einige etwa vor und seine Begegnung nach der Himmelfahrt stattfand. Er erwähnt die Himmelfahrt gar nicht.
Es gibt Dinge, die die Bibel sehr klar darstellt und es gibt andere Begebenheiten, die uns in ihrer Bedeutung nur ansatzweise berichtet werden. Die Tatsache der Auferstehung Jesu ist einer der ganz klaren Aussagen der Bibel. Die Frage nach dem WIE der Auferstehung bleibt uns verborgen. Nur im Matthäusevangelium finden wir einen kurzen Hinweis auf ein Erdbeben: Nach dem Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu und wälzte den Stein von der Tür hinweg und setzte sich darauf. Und seine Gestalt war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie der Schnee. Vor seinem furchtbaren Anblick aber erbebten die Wächter und wurden wie tot. Der Engel aber wandte sich zu den Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht! Ich weiß wohl, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommet her, sehet den Ort, wo er gelegen hat. Und gehet eilends hin und saget seinen Jüngern, daß er von den Toten auferstanden ist. Und siehe, er geht euch voran nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. (Matthäus 28,1-7 *) Das Auftreten Jesu nach der Auferstehung gehört auch zu den Themen, die die Bibel sehr vorsichtig behandelt. Während sie sehr klar in der Benennung der Zeugen der Auferstehung ist, bleibt Jesu Auftreten in dieser Zeit sehr im Dunkeln. Und so tun wir auch gut daran, nicht zu spekulieren. Wir hätten gerne gewusst, was Jesus seinem Bruder Jakobus aufgetragen hat, was er Petrus in der persönlichen Begegnung gesagt hat, von der Paulus spricht. War es das „Hast du mich lieb?“ aus Johannes 21,15-19 * ? Was hat Jesus den 500 Brüdern gesagt, als er ihnen erschienen ist?
Und so ist es auch mit Jesu Aufenthalt in dieser Zeit. Aus der Tatsache, dass Jesus Maria Magdalena verwehrt, ihn zu berühren, während er es Thomas anbietet, würde ich schließen, dass Jesus in der Zwischenzeit beim Vater war. Und da er, als er Thomas begegnete, vom Vater kam, konnte er Thomas auch anbieten, ihn zu berühren. Er hat seine Position beim Vater nur noch kurz verlassen, um verschiedenen Menschen zu erscheinen, unter anderem Paulus. Aber er erscheint bis heute Menschen und wird es wohl auch weiter tun, bis er in Herrlichkeit wiederkommt und sich vor aller Welt offenbart.
Und damit schließt sich auch der Kreis zum Abschnitt: Die Liebe des Vaters Dort haben wir ausgeführt, dass die Tatsache, dass Jesus am Kreuz die Sünden der Welt auf sich nahm und daher nicht mehr in der Verbindung mit dem Vater war („Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“) die innere Beziehung der Trinität gestört hat. Diese Beziehung wurde erneuert, als Jesus die Himmel durchschritt und zum Vater zurückkehrte. Wir müssen dies in aller Vorsicht bedenken, weil wir nicht in der Lage sind einzuschätzen, was dies aus der Sicht Gottes bedeutet, denn Gott, der Vater, ist ja nicht wie wir in Zeit und Raum eingeschlossen und kennt daher kein VORHER und NACHHER und auch kein Warten auf den Sohn. Wir sind nicht in der Lage, uns ein Bild von dem zu machen, was im Himmel in den drei Tagen vorging, schon deshalb nicht, weil wir unsere Zeitvorstellung (3 Tage) nicht auf Gott übertragen dürfen (Psalmen 90,4 *). Aber im Gleichnis vom Weingärtner (Matthäus 21,33-43 ⇧ *) macht Jesus deutlich, dass der Tod des Sohnes auch den Vater bewegt und er Konsequenzen zieht: „Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen Früchte bringt.“ Jesus kündigt an, was sehr bald geschehen wird, die Mission im gesamten römischen Reich und der schreckliche Untergang Jerusalems. Josephus berichtet uns, was Israel bei der Erstürmung Jerusalems durch Titus im Jahre 70 widerfuhr und dann später noch einmal im Aufstand von Bar Kochbar (115-117). Bis auf den heutigen Tag ist der Tempel nicht wieder aufgebaut. Jerusalem verlor damals sogar seinen Namen (Aelia Capitolina).
Der Tempel spielte keine Rolle mehr in der Heilsgeschichte. Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden heiligen Geistes ist, welchen ihr von Gott empfangen habt, und daß ihr nicht euch selbst angehöret? (1.Korinther 6,19 *) schreibt Paulus an die Korinther. Es ist erstaunlich, dass Israel zwar vieles erreicht hat, dass ihm aber der Tempelberg bis heute versperrt ist. Die Heilsgeschichte hat sich verlagert, nicht nach Rom oder in irgend eine andere Stadt, jeder einzelne, der Christus angenommen hat, ist ein Tempel Gottes.
Als Paulus im 15. Kapitel des ersten Korintherbriefes auf die Auferstehung zu sprechen kommt, münden seine Überlegungen in einen Lobpreis Christi: Nun aber ist Christus von den Toten auferstanden, als Erstling der Entschlafenen. Denn weil der Tod kam durch einen Menschen, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen; denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus, darnach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft; hernach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater übergibt, wenn er abgetan hat jede Herrschaft, Gewalt und Macht. Denn er muß herrschen, «bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat». Als letzter Feind wird der Tod abgetan. (1.Korinther 15,20-26 ⇩ ⇧ *)
Und dann hält er plötzlich inne und merkt, dass der Lobpreis noch nicht zu Ende ist und er macht im Blick auf den Vater einen Vorbehalt, um Missverständnisse zu vermeiden: Denn «alles hat er unter seine Füße getan». Wenn er aber sagt, daß ihm alles unterworfen sei, so ist offenbar, daß der ausgenommen ist, welcher ihm alles unterworfen hat. (1.Korinther 15,27 ⇩ ⇧ *)
Und es folgt ein Lobpreis Gottes: Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allen. (1.Korinther 15,28 ⇧ *)
Was bedeutet es, wenn Paulus davon spricht, „auf dass Gott sei alles in allen.“?
Zunächst einmal wird alles Christus unterworfen. Damit zitiert Paulus, was bereits David in den Psalmen besungen hat: Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße! Der HERR wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten deiner Feinde! (Psalmen 110,1-2 ⇧ *) Aber er macht auch deutlich, dass das noch nicht das Ende ist. Christus wird herrschen, aber nicht als ein neuer Herrscher nach den vielen anderen Herrschern, die auf der Erde ihre Macht ausgeübt und sehr häufig auch missbraucht haben. Christus wird alle „Herrschaft, Gewalt und Macht“ abtun. Er kann dies tun, weil er „Herrschaft, Gewalt und Macht“ ersetzt durch einen Organismus. Die Gemeinde Jesu ist Christi Leib. alle ihre Glieder sind organisch miteinander verbunden und bedürfen keine Herrschaft, weil sie ein Leib sind (Epheser 4,11-16 *). Es wird sich in der Gemeinde vollenden, was sich heute schon in Erweckungsbewegungen andeutet. Alle sind so auf Christus fixiert und so von seinen Impulsen bewegt, dass es keiner Eingriffe irgendwelcher Führungskräfte oder Leiter bedarf, weil Gottes Geist die Gemeinde als organische Einheit bewegt. Leider zeigen die Geschichten von Erweckungsbewegungen - und die katholische Kirche ist ja auch aus einer solchen Erweckungsbewegung entstanden - immer wieder, dass die Leitung durch den Geist Gottes nicht als ausreichend empfunden wird. Ämter müssen geschaffen werden, die sagen, was Geist Gottes ist und was nicht. Leider werden diese Ämter im Laufe der Zeit auch schon einmal von Menschen besetzt, die einfach nur Karriere machen wollen und nicht immer von Menschen voll Geistes, wie es in der Frühzeit der Gemeinde war: Ein Papst soll nach seiner Wahl die verräterischen Worte gesprochen haben: „Jetzt bin ich Cäsar!“
Christus wird mit Hilfe der Gemeinde diese organische Einheit in der Welt schaffen. Es wird eine innere Verbundenheit sein, die so intensiv und schön ist, dass sie unsere Vorstellungswelt weit übersteigt. Wir werden uns alle umstellen müssen, wenn nur noch die Liebe zählt, nicht Rechtgläubigkeit oder Worte der Liebe, sondern nur noch die tätige Liebe. Vielleicht ist die Ehe, in der sich zwei Menschen finden und lieben und einer versucht, es dem anderen so recht zu machen, wie nur möglich, wo man auf vieles um des anderen willen verzichtet, aber im Verzicht keinen Mangel empfindet, weil die Gegenwart des anderen den scheinbaren Mangel mehr als ausgleicht. Jesus wird mit seinem Vater eine solche intensive Gemeinschaft gehabt haben, als er als Wanderprediger durch die Lande zog.
Aber diese Gemeinschaft Jesu mit der Gemeinde wird nicht das Ende sein, sondern dieser Organismus, Haupt und Leib Jesu Christi, werden sich dem Vater unterwerfen, „auf dass Gott sei alles in allen.“ In der Offenbarung wird dies heißen: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind gewiß und wahrhaft! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! Wer überwindet, wird solches ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Den Feiglingen aber und Ungläubigen und Greulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod. (Offenbarung 21,1-8 ⇩ *)
Für uns, die Gemeinde Jesu, wird dies bedeuten, dass wir mit dem Vater so eins werden, wie Jesus selbst mit seinem Vater eins ist. Jesus hat sich dies im hohenpriesterlichen Gebet so erbeten: Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind. Ich in ihnen und du in mir, auf daß sie zu vollendeter Einheit gelangen, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst. Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt! (Johannes 17,20-24 *) Und mit diesen Worten Jesu erklärt sich auch, was das Pauluswort „auf dass Gott sei alles in allen“ bedeutet. Die mit Christus vereinigte Gemeinde wird mit Christus in Gott vereint, „auf dass Gott sei alles in allen.“
Man wird dabei an das Wort des Propheten Jesaja aus dem alten Bund erinnert: „das Wort, das aus meinem Munde geht, ... soll nicht leer zu mir zurückkehren.“: Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, er habe denn die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht, daß sie dem Sämann Samen und dem Hungrigen Brot gibt; also soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: es soll nicht leer zu mir zurückkehren, sondern ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es sende! Denn ihr sollt mit Freuden ausziehen und in Frieden geleitet werden; Berge und Hügel sollen vor euch in Jubel ausbrechen und alle Bäume des Feldes in die Hände klatschen. (Jesaja 55,10-12 *) Johannes formuliert am Anfang seines Evangeliums: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Johannes 1,1-4 *) Alles, was entstanden ist, ist durch das Wort Gottes entstanden. Als Jesus in Kapernaum Kranke heilt, tritt auch ein Hauptmann zu ihm und bittet für einen seiner Knechte und sagt zu Jesus: Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden. ... Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, bei niemand in Israel habe ich so großen Glauben gefunden! ... Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht ward gesund in derselben Stunde. (Matthäus 8,8+10+13 *) Dieser Heide hat begriffen, dass es das Wort Jesu ist, das heilt. Heute wissen wir, dass jeder von uns ein Wort Gottes in sich trägt, den Gencode, der unsere Individualität ausmacht. Ziehen wir all diese Dinge in Betracht, so erscheint das Wort, das Paulus hier spricht: „auf dass Gott sei alles in allen.“ als der Endpunkt der Schöpfung. Am Anfang sprach Gott ein Wort: Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. (1.Mose 1,3 *) Fünf Schöpfungsworte weiter war die Welt erschaffen, der Mensch war da. Diese Schöpfungsworte haben sich vermehrt, sind zahlreich geworden und kehren, so wie es der Herr durch Jesaja gesagt hat, nicht leer zurück, sie kehren aber zurück zu Gott, „auf dass Gott sei alles in allen.“
Es ist einfach falsch, daraus eine Lehre von der Allversöhnung zu machen. Jesaja beendet seine prophetischen Reden mit dem harten und daher selten zitierten Wort: Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor meinem Angesicht bleiben werden, spricht der HERR, so soll auch euer Same und euer Name bestehen bleiben. Und es wird dahin kommen, daß an jedem Neumond und an jedem Sabbat alles Fleisch sich einfinden wird, um vor mir anzubeten, spricht der HERR. Und man wird hinausgehen und die Leichname der Leute anschauen, die von mir abgefallen sind; denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen; und sie werden ein Abscheu sein für alles Fleisch. (Jesaja 66,22-24 *) Die Offenbarung spricht genauso: Den Feiglingen aber und Ungläubigen und Greulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod. (Offenbarung 21,8 ⇩ ⇧ *)
Bevor sie anfangen zu grübeln, ob nicht einige Situationen Ihres Lebens auch so zu bewerten sind, wie es Johannes in der Offenbarung schreibt: Es gibt genau einen Ausweg aus diesem Grübeln: DIE GEMEINDE JESU.
Wie schön ist es zu wissen, dass die Gemeinde Jesu mit all diesen Dingen nichts zu tun haben wird, denn sie wird Jesus, wenn er in Herrlichkeit erscheint, entgegen gehen und diese Zeit mit ihm vereint erleben. Paulus formuliert es so: Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden; denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet nun einander mit diesen Worten! (1.Thessalonicher 4,15-18 *) Das ist das eigentliche Ziel Gottes mit der Welt. Alle weitergehenden Aussagen sind unbegründete Spekulationen, die unsere gedanklichen Möglichkeiten weit überschreiten, da Gott über der Zeit steht, wie wir oben schon ausgeführt haben. Alle Dinge, auch das Endgericht vor dem großen weißen Thron aus Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch wurde aufgetan, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn jemand nicht im Buche des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den Feuersee geworfen. (Offenbarung 20,11-15 ⇩ ⇧ *) geschehen in der Zeit. Was sein wird, wenn das eintritt, was der Engel in Offenbarung 10,6 ⇧ * beschreibt: „...und schwur bei dem, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist, und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist: es wird keine Zeit mehr sein; “ überschreitet unser Vorstellungsvermögen. Wenn also tatsächlich irgendwann die Zeit aufhört, so entsteht ein Zustand, den wir in keiner Weise beschreiben können. Wir sollten darüber nicht weiter spekulieren, weil auch die Bibel darüber schweigt.
Übrigens ist das „Aufhören der Zeit“ auch aus der Physik bekannt: Vor dem Urknall gab es in der entsprechenden physikalischen Theorie auch keine Zeit, weil es nach dieser Theorie noch keine Objekte gab. Denn die Zeit ist eine Eigenschaft der Objekte der Physik und hängt von den Relativgeschwindikeiten ab. Will man also die Zeit in einem anderen Objekt berechnen, so muss man die Relativgeschwindigkeit zu diesem Objekt kennen. Das gilt im Prinzip auch in unserem Straßenverkehr, allerdings sind die Relativgeschwindigkeiten selbst zu unseren Flugzeugen gegenüber der Lichtgeschwindigkeit so gering, dass die Unterschiede vernachlässigbar klein sind. Allerdings sind sie bei Flugzeugen mit Hilfe von Atomuhren schon nachweisbar.
Was bedeutet dies für unser Verständnis von Himmelfahrt.
Zunächst einmal macht es deutlich, dass die Liebe Gottes zu den Menschen unendlich groß sein muss und unsere Vorstellung von Liebe weit übersteigt. Indem der Vater es zuließ, das der Sohn in eine Situation geriet, in der er ausrief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ ließ er den Zerbruch der Trinität zu, opferte also ein Stück seines eigenen Wesens. Alle menschlich anmaßenden Vorwürfe an Gott, er sei ein schlechter Vater, erweisen sich vor diesem Hintergrund als völlig haltlos. Er opferte für uns ein Stück seiner selbst. Aber dieses Opfer war notwendig, damit das Ziel, „dass Gott „alles in allen ist“, erreicht werden kann.
Dieses „dass Gott „alles in allen ist“ ist der Zielpunkt der Heilsgeschichte und muss ein wunderbarer Zustand der Liebe sein. Die Himmelfahrt Jesu ist eine wichtige Punkt auf dem Weg zu diesem Zielpunkt der Heilsgeschichte.
Die Himmelfahrt ist der Moment der Heilung der Trinität Gottes. Jesus hat nach der Auferstehung einen Moment verweilt, um seinen Jüngern die Botschaft von seiner Auferstehung zukommen zu lassen. Aber dann ist er zum Vater gegangen. An der unterschiedlichen Behandlung von Maria Magdalena „Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater.“ und Thomas „... reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite“ wird deutlich, dass er dazwischen schon beim Vater gewesen ist.
Bis zu dem, was wir als Himmelfahrt bezeichnen, ist Jesus noch relativ häufig Menschen erschienen, einmal 500 Brüdern auf einmal, wie Paulus berichtet. Aber auch nach der Himmelfahrt ist er Saulus auf dem Weg nach Damaskus erschienen und seitdem vielen Menschen, die persönliche Berufungserlebnisse haben, bis auf den heutigen Tag.
Es gibt also seit der Auferstehung eine Vielzahl von Himmelfahrten Jesu. Dabei ist die Himmelfahrt nicht als eine Raumfahrt in die Ferne des Alls zu denken, sondern ein Schritt zur Seite in eine Richtung, die wir nicht wahrnehmen können, weil wir in unseren dreidimensionalen Raum eingebettet sind.
Was Jesus diesen Menschen, denen er persönlich erschienen ist, aufgetragen hat, bleibt uns verborgen. Seinem Bruder Jakobus hat er vermutlich das Gebet für das Volk Israel aufgetragen. Aber es bleibt für uns ein Geheimnis.
Für uns bedeuten diese Ereignisse: „Jesus lebt, mit ihm auch ich.“ Und, wie es der Seher Johannes am Ende der Offenbarung sagt: „Amen, ja komm, HERR Jesu!“ Die Gemeinde Jesu hat eine herrliche Zukunft vor sich.
Himmelfahrt ist ein Festtag, mitten in der Woche und in gewisser Weise beiläufig, der in unserer Vorstellung von untergeordneter Bedeutung ist. Und doch ist dieser Tag ein gewaltiger Ausdruck der Herrschaft des Gottessohnes. Er hat Karfreitag und Ostern alles vollbracht: Vollständig, einmalig, unwiederholbar und unersetzbar.
Jesus hat den Himmel durchschritten. Nach seiner Erlösungstat hat Jesus sich nicht feiern lassen oder die Hände erschöpft in den Schoß gelegt. Er hat die Himmel durchschritten. Er ist also seinen Erlösungsweg bis zum Ende gegangen.
... der die Himmel durchschritten hat
Himmelfahrt ist ein eher zweifelhaftes Fest, denn es lokalisiert den Weg Jesu zum Vater auf einen einzigen Tag. Schon daran bestehen Zweifel. Und es baut eine Entfernung zu Jesus auf, die keinesfalls gerechtfertigt ist. Trotdem gibt es Grund zum feiern, weil Jesus uns nahe ist, weil er die Himmel durchschritten hat und seinen Platz zur Rechten des Vaters eingenommen hat und weil wir zu diesem Thron der Gnade hinzutreten dürfen, weil Jesus uns den Weg bereitet hat.
In der Himmelfahrt offenbart sich Jesus Christus als der wahre Gott. Aber er zeigt auch dabei seine Liebe zu den Jüngern und damit zu uns Menschen, indem er mit der Himmelfahrt ein Zeichen setzt, das sie verstehen können. Er ergeht sich nicht in philosophischen Überlegungen, sondern er predigt durch sein Handeln.
Das Fest der Himmelfahrt verweist einerseits auf den erhöhten HERRN, der sich zur Rechten Gottes gesetzt hat und damit den Platz eingenommen hat, der ihm von Anbeginn der Zeit an zusteht. Dieses ist Grund zum Lobpreis und zur Anbetung. Aber es schafft auch eine Distanz zu uns und unserem HERRN. Und so müssen wir uns die vielfältigen Verheißungen Jesu , dass er uns nahe ist, gerade zum Fest der Himmelfahrt Jesu deutlich machen. Jesu erscheint bis auf den heutigen Tag Menschen und ruft sie zum Glauben, beruft sie zum Dienst. Er ist uns nahe, jeden Tag. Dieses gilt es gerade im Angesicht des Krieges in Europa, der Not und Gewalt in der Welt, immer wieder zu verkündigen.
Die Himmelfahrt Jesu ist ein wichtiger Schritt der Heilsgeschichte, wenn man im Auge behält, dass die Auferstehung Jesu, dieser Triumpf über Sünde und Tod, auch Auswirkungen auf die himmlische und unsichtbare Welt hat. Dies wird erst richtig deutlich, wenn wir die Aussagen aus den Briefen der Apostel hinzuziehen. Die Apostel machen die Herrlichkeit Jesu anbetend vor den Gemeinden deutlich. Aber er beschreibt auch, dass am Ende Gott selbst „alles in allen“ ist. Damit befindet er sich im Einklang mit der Offenbarung.
Einige Schlaglichter über das Wirken des Heiligen Geistes, wie es das Alte Testament beschreibt, werden dargestellt. Eine vollständige Darstellung ist schlechterdings unmöglich, weil alle Schrift vom Heiligen Geist ausgeht, eine solche vollständige Darstellung also das gesamte AT im Blick haben müsste. Im Blick auf das Pfingstfest ist es aber schon von Interesse, die Gabe des Heiligen Geistes an den Menschen des Alten Bundes zu verfolgen und auch dem Ausruf: „... und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir“ des Psalmisten zu würdigen. Dies will die nachstehende Bibelarbeit versuchen und damit auch einen Beitrag geben zu unserem Blick auf den allmächtigen Gott und auch auf den Grund, auf dem unser Pfingsten aufbaut.
Der Heilige Geist tritt bereits im ersten Vers der Bibel in Erscheinung: 1.Mose 1,1-2 *: Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
Gott schuf Himmel und Erde. Wir können nicht differenzieren, ob es der Vater war oder der Sohn, auch wenn wir im Hebräerbrief lesen: Nachdem Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und nachdem er die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst vollbracht, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat und um so viel mächtiger geworden ist als die Engel, als der Name, den er ererbt hat, ihn vor ihnen auszeichnet. (Hebräer 1,1-4 *) Jesus Christus war also schon vor der Schöpfung und durch ihn ist alles erschaffen worden, wie auch Paulus an die Kolosser schreibt: „... versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden; welcher das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Kreatur. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht in ihm“ (Kolosser 1,13-17 ⇩ *). Es bleibt uns verborgen wie das „in ihm ist alles erschaffen worden“ zu verstehen ist. Es geht dabei um das griechische Wort en (εν), das sowohl räumlich wie zeitlich und auch übertragen verstanden werden kann, etwa wie unser Wort „in“. Räumlich wird es mit «in, innerhalb, an, auf», aber auch «bei» oder «inmitten, unter, zwischen, vor» übersetzt, zeitlich mit «in, an, binnen, während, innerhalb, im Verlauf». Im übertragenen Sinn bedeutet es «vermittelst, mit, durch» oder auch «nach, infolge, zufolge, kraft» (Langenscheidts Taschenwörterbuch, 1959, H.Menge). Die räumliche oder zeitliche Deutung erscheinen im Zusammenhang von Kolosser 1,13-17 ⇧ * wenig sinnvoll. Bezieht man das Selbstverständnis Jesu von seinem Verhältnis zum Vater mit ein, so wird man das griechische Wort en (εν) eher mit „vermittelst“ oder „durch“ übersetzen. Menge selbst übersetzt auch „in“, kommentiert es aber mit „d.h. durch seine Vermittlung“. Haubeck und Siebenthal kommentieren in ihrem sprachlichen Schlüssel: „bezeichnet hier wohl die persönliche Tätigkeit Christi, durch ihn, von ihm“. Wir müssen dies im Auge behalten, ohne hier präzise trennen zu können, worin genau die Rolle Jesu bestand. Dies ist im Alten Testament auch nicht erforderlich. Da Paulus von Gott spricht, „der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann“ (1.Timotheus 6,16 *), so werden wohl alle Begegnungen von Menschen mit Gott Begegnungen mit Jesus gewesen sein, insbesondere wird Abraham seine Verheißungen von Jesus empfangen haben (1.Mose 15 *).
Der Schöpfungsbericht spricht also nicht ausdrücklich von Jesus, dem Christus, dem Sohn Gottes, wohl aber vom Heiligen Geist. Er schwebte (brütend) über der Flut, die die Erde bedeckte. Das Licht war noch nicht erschaffen und damit gabe es auch noch keine Zeit. In diese absolute Dunkelheit tritt Gott durch seinen Geist ein und lässt etwas entstehen. Es ist ganz klar, das die Wissenschaft diesen Zeitraum mit Jahrmillionen bewertet. Sie setzt unsere Erfahrung mit der Zeit einfach fort in eine Zeit, in der es noch keine Zeit gab. Und, was noch ein viel größerer Irrtum ist, sie unterstellt, dass in dieser Zeit nur der Zufall geherrscht habe. Dem setzt die Bibel ein klares Wort entgegen: „der Geist Gottes schwebte über den Wassern“. Der Geist Gottes lenkte, was unter den Fluten geschah, nicht der Zufall, nicht irgendwelche finsteren Mächte oder Kraftspiele. Der Geist Gottes lenkte, was in der Urzeit geschah. Wohlgemerkt, dies war ein „Zeit“, in der es kein Licht, also auch keine Lichtgeschwindigkeit und damit auch keine Zeit gab, die sich unserer Erfahrungswelt also völlig entzieht. Aber bereits diese „Zeit“ stand unter der Kontrolle Gottes, vermittelt durch den Heiligen Geist.
Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und also ward der Mensch eine lebendige Seele. (1.Mose 2,7 ⇩ *)
Gott erschuf den Menschen am siebten Schöpfungstag und „blies den Odem des Lebens in seine Nase, und also ward der Mensch eine lebendige Seele“. Dieses Wort erinnert sehr stark an ein Verhalten Jesu, von dem uns der Apostel Johannes berichtet: Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfanget heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. (Johannes 20,21-23 *) Auch Jesus haucht die Jünger an. Er tat dies mit dem Ziel, ihnen den Heiligen Geist zu geben. Damit werden die Begriffe «Leben» und «lebendige Seele» und «Heiliger Geist» in die Nähe zueinander gerückt. Sie haben ihren Ursprung in dem Atem des Gottessohnes, also in Gott. Dabei gibt es keinen Grund, in den Streit darüber einzutreten, ob dieser Geist der durch Jesus vermittelte Geist Gottes ist oder der Geist Jesu selbst. Dieser Streit verkennt das Wesen der Trinität. Er hat etwa das Niveau der Frage, ob meine rechte Hand etwas getan hat oder ob es ein anderer Teil meines Körpers war. Ich war es. Und so ist es auch mit dem Heiligen Geist. Er ist Bestandteil der Trinität und damit geht er letztlich von dem Gott aus, von dem Paulus im Brief an die Korinther schreibt, dass Gott am Ende alles in allen sein wird: Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allen. (1.Korinther 15,28 *)
Der Mensch ist also von Anfang an ein Träger des Heiligen Geistes Gottes. Dieser Heilige Geist ist es, der es bewirkt, dass wir eine lebendige Seele haben. Dieser Heilige Geist in uns ist auch das Pfand, das wir am Ende zu Gott, dem Vater, zurückkehren werden, gereinigt durch das Blut Jesu, damit wir in das Licht treten können, von dem wir heute noch sagen müssen, es sei ein „unzugängliches Licht“.
Wenn dies so ist, dann stellt sich doch die Frage, warum der Psalmist David singt:
Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetat!
Schaffe mir, o Gott, ein reines Herz und gib mir von neuem einen gewissen Geist!
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
Gib mir wieder die Freude an deinem Heil, und ein williger Geist unterstütze mich!
Psalmen 51,9-12 *
Das Umfeld des 51. Psalmen ist bekannt. Der König David hat eine hübsche Frau erblickt, die Ehefrau eines seiner Soldaten, und hat sie zu sich bestellt, ihr tolle Versprechungen gemacht und sie geschwängert. Dann hat er versucht, den ganzen Vorgang zu vertuschen, unter anderem dadurch, dass er den Soldaten so einsetzen ließ, dass er bei Kampfhandlungen umkam. Ein Prophet, Nathan, trat vor den König und bezichtigte ihn der Sünde und drohte im ein Gottesgericht an. David wird klar, dass seine Sünde nicht verborgen geblieben ist und singt den Psalm 51.
Dieser Psalm macht deutlich, dass David weiß,
Der Heilige Geist ist also kein Besitzstand des Menschen. Er kann dem Menschen entzogen werden. Wie weit dieses Entziehen des Heiligen Geistes gehen kann, wissen wir nicht. Aus dem, was 1.Mose 2,7 ⇧ * aussagt, würde ich schließen, dass der Heilige Geist dem Menschen, solange er lebt, nicht völlig entzogen werden kann, weil damit dem Menschen das Leben entzogen würde. Aber er kann durch die Sünde immer weiter gedämpft werden, in den Hintergrund treten, wenn die Sünde immer stärkeren Besitz vom Menschen ergreift.
Gott selbst spricht kurz vor der Sintflut davon, den Menschen den Heiligen Geist nicht zu lange zu gewähren:
1.Mose 6,3 *
Luther: Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist geben hundertundzwanzig Jahre.
Elberfelder: Und Jehova sprach: Mein Geist soll nicht ewiglich mit dem Menschen rechten, da er ja Fleisch ist; und seine Tage seien hundertzwanzig Jahre.
Menge: Da sagte der HErr: «Mein Geist soll nicht für immer im Menschen erniedrigt sein(?), weil er ja Fleisch ist; so sollen denn seine Tage (fortan) nur noch hundertundzwanzig Jahre betragen!»
Schlachter: Da sprach der HERR: Mein Geist soll den Menschen nicht ewig darum strafen, daß auch er Fleisch ist, sondern seine Tage sollen hundertundzwanzig Jahre betragen!
Leider ist dieser Text unklar und schwer zu übersetzen. Menge hat seine Übersetzung bereits mit einem «?» versehen und bietet noch eine weitere Übersetzung an: „Nicht soll mein Geist für immer im Menschen walten (oder: noch länger bleiben); in ihrem Irren (oder: Irregehen) sind sie (die Menschen) Fleisch; so soll denn seine (des Menschen) Lebensdauer 120 Jahre betragen.“ Wegen dieser Unsicherheiten der Übersetzung soll dieser Text auch nicht zu intensiv ausgewertet werden. Er bietet aber ebenfalls Ansatzpunkte, dass zwischen dem Leben des Menschen und dem Wirken des Geistes im Menschen ein Zusammenhang besteht und dass der Mensch, den der Geist Gottes völlig verlässt, stirbt.
1.Samuel 16,14 *: Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist von dem HERRN gesandt schreckte ihn.
Dieser Text erschreckt: „ein böser Geist von dem HERRN gesandt“. Kann es das geben? Missversteht hier das Alte Testament eine Depression als „einen bösen Geist von dem HERRN gesandt“? Wir sollten hier dem Wort Gottes vertrauen. Gott nimmt seinen Heiligen Geist von Saul, so wie es einige Jahre später auch sein Nachfolger David für sich befürchtet. Aber er lässt ihm ein Rudiment des Geistes, damit er am Leben bleibt und nicht sofort stirbt. Aber dieses Rudiment besitzt nicht mehr die Kraft, die Frucht des Geistes zu entfalten: Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. (Galater 5,22 ⇩ *) schreibt Paulus an die Gemeinden der Galater. Stattdessen entfalten sich in Saul die Früchte seines eigenen fleischlichen Wollens, die Paulus an gleicher Stelle auch benennt: Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinigkeit, Ausschweifung; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Ehrgeiz, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Mord; Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. (Galater 5,19-21 ⇩ ⇧ *) Und insbesondere die Feindschaft und den Zorn Sauls, mit dem er David verfolgt, beschreibt das Alte Testament deutlich. Die Geschichte Sauls ist eine deutliche Warnung an alle Menschen, die einmal des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind. Der Heilige Geist ist kein Besitz des Menschen. Er kann ihm verloren gehen. Was dann übrig bleibt, wird den Menschen, der vormals aus der Kraft des Heiligen Geistes gelebt hat, schrecken. Aber die gute Botschaft ist, dass wir auch aus unserer Sünde heraus zu Gott rufen dürfen: „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.“
Aber das Volk beklagte sich arg vor den Ohren des HERRN. Als der HERR das hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN brannte unter ihnen und verzehrte das Ende des Lagers. Da schrie das Volk zu Mose. Und Mose bat den HERRN. Da erlosch das Feuer. Und man hieß den Ort Tabeera, weil das Feuer des HERRN unter ihnen gebrannt hatte. Und das hergelaufene Gesindel in ihrer Mitte war sehr lüstern geworden, und auch die Kinder Israel fingen wieder an zu weinen und sprachen: Wer will uns Fleisch zu essen geben? Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und der Gurken und Melonen, des Lauchs, der Zwiebeln und des Knoblauchs; nun aber ist unsre Seele matt, unsre Augen sehen nichts als das Manna! Aber das Manna war wie Koriandersamen und anzusehen wie Bedellion. Und das Volk lief hin und her und sammelte und zermalmte es in Mühlen, oder zerstieß es in Mörsern, und kochte es im Topfe und machte Kuchen daraus; und es hatte einen Geschmack wie Ölkuchen. Und wenn des Nachts der Tau über das Lager fiel, so fiel das Manna zugleich darauf herab. Als nun Mose das Volk weinen hörte, in jeder Familie einen jeden an der Tür seiner Hütte, da entbrannte der Zorn des HERRN sehr, und es mißfiel auch Mose. Und Mose sprach zum HERRN: Warum tust du so übel an deinem Knecht? Und warum finde ich nicht Gnade vor deinen Augen, daß du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? Habe ich denn dieses ganze Volk empfangen oder geboren, daß du zu mir sagst: Trag es an deinem Busen, wie der Wärter einen Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern geschworen hast? Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volk zu geben? Denn sie weinen vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch, daß wir essen! Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen; denn es ist mir zu schwer. Und so du also mit mir tun willst, so töte mich lieber, habe ich anders Gnade vor deinen Augen gefunden, daß ich mein Unglück nicht mehr ansehen muß! Da sprach der HERR zu Mose: Sammle mir siebzig Männer aus den Ältesten Israels, von denen du weißt, daß sie Älteste des Volkes und seine Vorsteher sind, und nimm sie vor die Stiftshütte, daß sie daselbst bei dir stehen; so will ich herabkommen und daselbst mit dir reden, und von dem Geiste, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, daß sie samt dir die Last des Volkes tragen, daß du dieselbe nicht allein tragest. Und du sollst zum Volke sagen: Heiligt euch für morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn euer Weinen ist vor die Ohren des HERRN gekommen, da ihr sprechet: «Wer gibt uns Fleisch zu essen? denn es ging uns wohl in Ägypten.» Darum wird euch der HERR Fleisch zu essen geben; und ihr sollt nicht bloß einen Tag lang essen, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht zwanzig Tage lang, sondern einen ganzen Monat lang, bis es euch zur Nase herausgeht und euch zum Ekel wird, darum, daß ihr den HERRN, der mitten unter euch ist, verworfen habt; weil ihr vor ihm geweint und gesagt habt: «Warum sind wir aus Ägypten gezogen?» Und Mose sprach: Sechshunderttausend Mann Fußvolk sind es, darunter ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, daß sie einen Monat lang zu essen haben! Soll man Schafe und Rinder schlachten, daß es für sie genug sei? Oder werden sich alle Fische des Meeres herzusammeln, daß es für sie genug sei? Der HERR aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HERRN verkürzt? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort eintreffen wird vor dir oder nicht! Da ging Mose hin und sagte dem Volke das Wort des HERRN und versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie um die Hütte her. Da kam der HERR herab in der Wolke und redete mit ihm, und nahm von dem Geiste, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten; und als der Geist auf ihnen ruhte, weissagten sie, aber nicht fortgesetzt. Und im Lager waren noch zwei Männer geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad, und der Geist ruhte auch auf ihnen. Denn sie waren auch angeschrieben und doch nicht hinausgegangen zu der Hütte; sondern sie weissagten im Lager. Da lief ein Knabe hin und sagte es Mose und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager! Da antwortete Josua, der Sohn Nuns, der Moses Diener war von seiner Jugend an, und sprach: Mein Herr Mose, wehre ihnen! Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Ach, daß doch alles Volk des HERRN weissagte, möchte der HERR seinen Geist über sie geben! Hierauf begab sich Mose ins Lager, er und die Ältesten Israels. Da fuhr ein Wind aus von dem HERRN und brachte Wachteln vom Meere her und streute sie über das Lager, eine Tagereise weit hier und eine Tagereise weit dort, um das Lager her, bei zwei Ellen hoch über der Erde. Da machte sich das Volk auf denselben ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag; und wer am wenigsten sammelte, der sammelte zehn Homer, und sie breiteten sie weithin aus um das ganze Lager her. Als aber das Fleisch noch unter ihren Zähnen und noch nicht verzehrt war, da entbrannte der Zorn des HERRN über das Volk, und der HERR schlug sie mit einer großen Plage. Daher hießen sie denselben Ort Lustgräber, weil man daselbst das lüsterne Volk begrub. Von den Lustgräbern aber zog das Volk aus und blieb zu Hazerot. (4.Mose 11 ⇩ *)
Eine eindrückliche Geschichte über Unzufriedenheit und das Hadern mit Gott. Israel war wieder auf der Wanderschaft und klagte „vor den Ohren des HERRN“. Da entstand ein „Feuer des HERRN“ im Lager. Das Volk war in Angst und schrie zu Mose. Erst als Mose betet, hört das Feuer auf. Hat das Volk daraus gelernt? Nein. Denn „hergelaufene Gesindel in ihrer Mitte“ fing wieder mit klagen an und steckten das ganze Volk an. „Fleisch, wir wollen Fleisch.“ war die Parole.
Gott hat das Volk mit Manna versorgt. Aber das war ihnen auf die Dauer zu eintönig. Schließlich hatten sie in Ägypten eine ganze Palette von Zutaten und insbesondere Fleisch. Wer mag schon jeden Tag dasselbe essen? Mose ist unter diesen Forderungen, die immer wieder auf ihn einstürmten, zerbrochen. Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen; denn es ist mir zu schwer. (4.Mose 11,14 ⇩ ⇧ *) Er will lieber sterben als dieses ständige Gejammer zu hören. Eine Führungskraft ist an ihre Grenzen gestoßen und ausgebrannt. Nun klagt auch Mose vor Gott. Er will nicht mehr der Puffer sein zwischen Gott und dem Volk, lieber will er sterben.
Und was sagt Gott zu dem gestressten Mose: so will ich herabkommen und daselbst mit dir reden, und von dem Geiste, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, daß sie samt dir die Last des Volkes tragen, daß du dieselbe nicht allein tragest. (4.Mose 11,17 ⇩ ⇧ *)
Aber Gott entlässt Mose nicht aus seiner Verantwortung: Und du sollst zum Volke sagen: Heiligt euch für morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn euer Weinen ist vor die Ohren des HERRN gekommen, da ihr sprechet: «Wer gibt uns Fleisch zu essen? denn es ging uns wohl in Ägypten.» Darum wird euch der HERR Fleisch zu essen geben; (4.Mose 11,18 ⇩ ⇧ *) Und diese Zusage Gottes überfordert nun Mose. Die Reaktion des Mose ist nur zu gut zu verstehen, denn er befürchtet, dass das nun wieder an ihm hängen bleibt. Das Wort Gottes, 70 Älteste in die Pflicht zu nehmen, hat er dabei völlig ignoriert. Und Mose sprach: Sechshunderttausend Mann Fußvolk sind es, darunter ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, daß sie einen Monat lang zu essen haben! Soll man Schafe und Rinder schlachten, daß es für sie genug sei? Oder werden sich alle Fische des Meeres herzusammeln, daß es für sie genug sei? (4.Mose 11,21-22 ⇩ ⇧ *) Gott ist nachsichtig mit Mose. Er tadelt sein klagen nicht, aber er sagt doch: „Ist denn die Hand des HERRN verkürzt?“Da schwingt der Hinweis mit: „Du, Mose, solltest mich besser kennen.“ Und er fügt hinzu: „Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort eintreffen wird vor dir oder nicht!“ Gott akzeptiert, dass Mose hier Schwäche zeigt und erinnert Mose daran, dass er, Gott, der Handelnde ist, nicht Mose. Mose ist nur ausführendes Organ. Ich denke, dass sich alle Verantwortlichen in Kirche und Gemeinde in diesem Vorgang gut wiederfinden. Und alle sollten sich zu Herzen nehmen, was Gott hier zu Mose sagt: „Ich bin der Handelnde, du, Mose, bist nur ausführendes Organ.“ Leider stößt unser Glaube dabei oft an seine Grenzen und in uns klingt das Wort der Schlange: „Sollte Gott wirklich gesagt haben, ...“
Nun aber geschieht etwas sehr Bemerkenswertes im Blick auf den Heiligen Geist: Da kam der HERR herab in der Wolke und redete mit ihm, und nahm von dem Geiste, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten; und als der Geist auf ihnen ruhte, weissagten sie, aber nicht fortgesetzt. (4.Mose 11,25 ⇧ *) Gott gibt von dem Geist, „der auf Mose war“ und gibt davon den Ältesten. Damit macht er für die Ältesten klar, dass sie nun nicht jeder ein eigenständiger Führer des Volkes werden, wie es Mose war, sondern dass sie Mose zu unterstützen haben. Und es geschieht, dass diese Männer, nachdem sie den Geist empfangen haben, beginnen zu weissagen. Geistempfang führt also nicht zwingend zur Zungenrede, wie manche lehren. Zumindest im Alten Bund führt es zum Weissagen. Die neu ernannte Führungskraft im Reich Gottes erhält durch die Weissagung einen Blick auf das, was zu tun ist, einen Blick für den Weg, den sie zu führen hat. Wieweit Mose durch diesen Vorgang etwas verloren hat, sagt unser Text nicht. Ich denke, dass Mose nichts verloren hat, weil sich der Geist Gottes unserer Mathematik entzieht und eine unendliche Fülle darstellt.
Diese Begebenheit ist deshalb so spannend, weil sie die Handauflegung durch die Ältesten, wie sie im Neuen Bund praktiziert wird, in einer gewissen Weise vorwegnimmt. Sie erinnert uns einerseits daran, dass wir Träger des Heiligen Geistes sein sollen. Immer, wenn wir uns wie gestresste Manager vorkommen, dann haben wir offenbar etwas falsch gemacht. „Ist denn die Hand des HERRN verkürzt?“ Sie fragt uns aber auch, ob wir etwas zu geben haben. Sehen die Menschen um mich herum, dass ich etwas zu geben habe? Erleben sie die Wirkungen des Heiligen Geistes an mir. Und das ist nicht in erster Linie die spektakuläre Tat wie bei Petrus: Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig beisammen in der Halle Salomos. Von den übrigen aber wagte keiner sich ihnen anzuschließen; doch das Volk schätzte sie hoch; und immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten, eine Menge von Männern und Frauen, (Apostelgeschichte 5,12-14 *) Sondern es ist zunächst einmal die Frucht des Geistes, von der Paulus spricht: Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. (Galater 5,22 ⇩ ⇧ *) Wenn wir diese Frucht nicht mehr bringen, dann stellt sich allerdings die Frage, ob wir noch die Sache unseres HERRN treiben oder ob wir unsere eigene Suppe kochen oder ob wir vielleicht Verantwortung abgeben sollten. Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom: Strebet nach der Liebe; doch eifert auch nach den Geistesgaben, am meisten aber, daß ihr weissagen könnet! (1.Korinther 14,1 *) Alles ist der Liebe nachgeordnet, die Rechtgläubigkeit, die Geistesgaben, persönliche Begabungen. Die Liebe ist das erste. Glaubenskriege welcher Art auch immer sind ein Widerspruch in sich selbst.
Die weiteren Verse zeigen dann, dass alles, was der HERR geredet hat, zu seiner Zeit geschieht. Das Volk erhält, was es erbeten hat und kann sich nicht beherrschen, genießt es im Übermaß, so dass einige sogar an ihrer Völlerei sterben. Auch das ist eine Warnung. Rechtes Bitten vor Gott ist auch ein Geschenk des Heiligen Geistes: Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was des Geistes Sinn ist; denn er vertritt die Heiligen so, wie es Gott angemessen ist. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Römer 8,26-28 *).
Wir greifen hier einige Menschen heraus, von denen die Bibel es ausdrücklich sagt, dass sie für ihre Aufgabe durch den Heiligen Geist befähigt wurden. Die großen Glaubensmänner wie Abraham oder Mose oder die Propheten sollen hier nicht erwähnt werden, obwohl ihr Wirken ohne den Heiligen Geist gar nicht zu denken ist.
Als nun Bileam sah, daß es dem HERRN gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht, wie zuvor, nach Wahrsagung aus, sondern richtete sein Angesicht gegen die Wüste. Und Bileam hob seine Augen auf und sah Israel, wie es nach seinen Stämmen lagerte. Und der Geist Gottes kam auf ihn. Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem das Auge erschlossen ist, es sagt der Hörer göttlicher Reden, der des Allmächtigen Gesichte sieht, welcher niederfällt, und dem die Augen geöffnet werden: Wie schön sind deine Hütten, o Jakob, und deine Wohnungen, o Israel! (4.Mose 24,1-5 *)
Ein König fürchtet sich vor dem durch die Wüste ziehenden Volk Israel. Er sucht, wie er dieses Volk besiegen kann. Er weiß, dass die Götter seines Volkes machtlos sind, denn er hat erlebt, wie dieses Volk aus Ägypten kommend, seinen Weg durch das Land der Amoriter gemacht hat und den Widerstand des Königs Sihon gebrochen hat. Balak meint, in Bileam jemanden gefunden zu haben, der diesen Gott der Israeliten kennt und damit mehr kann als seine eigenen Priester, die Priester der Moabiter. Bileam widersetzt sich Balak. Bileam antwortete und sprach zu Balaks Knechten: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch das Wort des HERRN, meines Gottes, nicht übertreten, um Kleines oder Großes zu tun! (4.Mose 22,18 *) Er lässt sich aber doch überreden mitzukommen. Es geschehen merkwürdige Dinge auf dem Weg zu Balak, die Bileam eigentlich hätten überzeugen müssen, dem Wunsch Balaks nicht zu entsprechen. Als er Israel sieht, nimmt der Heilige Geist von Bileam Besitz und Bileam segnet Israel und er sieht auch den kommenden Messias Israels: Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem das Auge erschlossen ist, es sagt der Hörer göttlicher Reden, und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Gesichte des Allmächtigen sieht und niederfällt, und dem die Augen geöffnet werden: Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt aus Jakob hervor, und ein Zepter kommt aus Israel. Er schlägt Moab auf beide Seiten und alle Kinder Set aufs Haupt. Edom wird seine Besitzung, und Seir zum Besitztum seiner Feinde; Israel aber wird tapfere Taten tun. Von Jakob wird der ausgehen, der herrschen wird, und er wird umbringen, was von den Städten übrig ist. (4.Mose 24,15-19 *)
Später wird Bileam Balak aber Tipps geben, wo die Israeliten ihre Schwächen haben und Israel sehr wohl schaden. Dieser Mann ist eine geheimnisvolle Person, weil er in Petor am unteren Euphrat mitten in der Götterwelt Mesopotamiens den allmächtigen, einen Gott erkannt hat und Heiligen Geist empfangen hat. Damit bezeugt auch das Alte Testament, dass die Zuwendung zu Gott überall möglich ist, nicht nur an bestimmten geweihten Stätten, nicht nur für bestimmte Völker, nicht nur auf Grund von bestimmten Sakramenten. Der Verbrecher am Kreuz, dem Jesus das Paradies verspricht, ist ein weiteres Beispiel. Und schließlich auch Paulus, den Jesus berufen hat, ohne sich vorher mit Petrus zu beraten.
Israel war seit 8 Jahren in der Gewalt des mesopotanischen Königs Kuschan-Rischataim. Da schrieen die Kinder Israel zum HERRN. Und der HERR erweckte ihnen einen Retter, der sie erlöste: Otniel, den Sohn Kenas, Kalebs jüngeren Bruder. Und der Geist des HERRN kam über ihn, und er richtete Israel und zog aus zum Streit. Und der HERR gab den König von Mesopotamien, Kuschan-Rischataim, in seine Hand, so daß seine Hand über Kuschan-Rischataim zu stark wurde. (Richter 3,9-10 *) Da hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe bis Otniel, der Sohn Kenas, starb.
Gideon zerstört heimlich und bei Nacht die Altäre des Baal und der Astarte. Es kommt aber heraus. Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus, er muß sterben, weil er den Altar Baals zerbrochen und die Astarte daneben umgehauen hat. Joas aber sprach zu allen, die gegen ihn aufstanden: Wollt ihr für Baal hadern? Wollt ihr in erretten? Wer für ihn hadert, der soll bis morgen sterben! Ist er Gott, so räche er sich selbst, daß sein Altar zerbrochen ist! Von dem Tage an hieß man ihn Jerub-Baal! indem man sprach: Es hadere Baal mit ihm, weil er seinen Altar zerbrochen hat! Als nun die Midianiter und die Amalekiter und die Morgenländer sich vereinigt hatten und herübergezogen waren und sich in der Ebene Jesreel lagerten, da rüstete der Geist des HERRN den Gideon aus; und er ließ die Posaune blasen und rief dem Hause Abieser, daß sie ihm nachfolgten; und er sandte Botschaft in ganz Manasse, denen rief er auch, daß sie ihm nachfolgen sollten; und er sandte Botschaft nach Asser und Sebulon und Naphtali; die zogen ihnen auch entgegen. Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand retten, wie du gesagt hast, siehe, so will ich ein Schaffell auf die Tenne legen; wird der Tau nur auf dem Fell sein, der ganze Boden ringsum aber trocken bleiben, so werde ich merken, daß du Israel durch meine Hand erretten wirst, wie du gesagt hast. Und es geschah also; denn als er am andren Morgen früh aufstand und das Fell ausdrückte, da konnte er Tau aus dem Fell pressen, eine ganze Schale voll. Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht wider mich, daß ich noch einmal rede; ich will es nur noch einmal versuchen mit dem Fell: Das Fell allein möge trocken bleiben und Tau liegen auf dem ganzen übrigen Boden! Und Gott tat also in jener Nacht, allein das Fell blieb trocken, und Tau lag auf dem ganzen übrigen Boden. (Richter 6,30-40 *) Der Mann des Geistes Gottes, Gideon, war also unsicher, erbat sich ein Zeichen und bekam es. Schließlich schlug er die Feinde Israels, nachdem er vorher auf ein Wort Gottes hin seine Armee zu einer Elitetruppe verkleinert hatte.
Die Philister herrschten über Israel. Trotzdem wollte Simson ein Philister-Mädchen heiraten und zog nun mit seinen Eltern nach dem Brauch zu der Familie des Mädchens. Aber sein Vater und seine Mutter wußten nicht, daß es von dem HERRN kam, und daß er gegenüber den Philistern einen Anlaß suchte. Die Philister herrschten nämlich zu jener Zeit über Israel. Also ging Simson mit seinem Vater und mit seiner Mutter gen Timnat hinab. Und als sie an die Weinberge bei Timnat kamen, siehe, da begegnete ihm ein junger brüllender Löwe! Da kam der Geist des HERRN über ihn, so daß er den Löwen zerriß, als ob er ein Böcklein zerrisse, und er hatte doch gar nichts in seiner Hand; er verriet aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. (Richter 14,4-6 *) Bei Simson äußerte sich also das Wirken des Geistes Gottes in seiner großen Kraft mit der er am Ende seines Lebens noch viele Philister töten wird. Diese Geschichte hört sich für unsere Ohren sehr eigenartig an und ist wohl nur aus der Zeit heraus zu verstehen. Trotzdem müssen wir feststellen: Auch so ist unser Gott: Gott suchte einen Anlass gegen die Philister für sein Volk Israel.
Der Richter und Prophet Samuel salbt auf Gottes Geheiß Saul zum König. Da nahm Samuel die Ölflasche und goß sie auf sein Haupt und küßte ihn und sprach: Hat dich nicht der HERR zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt? Wenn du jetzt von mir gehst, wirst du zwei Männer finden bei dem Grabe Rahels, im Gebiet Benjamin, bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du suchen gegangen bist; und siehe, dein Vater hat die Nachfrage nach den Eselinnen aufgegeben und sorgt sich nun um euch und spricht: Was soll ich für meinen Sohn tun? Und wenn du von dannen weiter gehst, wirst du zur Eiche Tabor kommen; daselbst werden dich drei Männer antreffen, die zu Gott gen Bethel wallen; einer trägt drei Böcklein, der andere drei Laibe Brot, der dritte einen Schlauch mit Wein. Und sie werden dich grüßen und dir zwei Brote geben, die sollst du von ihren Händen nehmen. Darnach wirst du auf den Hügel Gottes kommen, wo der Philisterposten steht; und wenn du daselbst in die Stadt kommst, wird dir eine Schar Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Psalter und Handpauken und Flöten und Harfen, und sie werden weissagen. Da wird der Geist des HERRN über dich kommen, daß du mit ihnen weissagst, und du wirst in einen andern Mann verwandelt werden. Wenn dir dann diese Zeichen eingetroffen sind, so tue, was dir unter die Hände kommt, denn Gott ist mit dir. Du sollst aber vor mir nach Gilgal hinabgehen und siehe, daselbst will ich zu dir hinabkommen, um Brandopfer und Dankopfer darzubringen. Sieben Tage lang sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir anzeige, was du tun sollst. Als er nun seine Schultern wandte, um von Samuel wegzugehen, da verwandelte Gott sein Herz, und es trafen alle diese Zeichen am selben Tage ein. Denn als sie dort an den Hügel kamen, siehe, da begegnete ihm eine Schar Propheten, und der Geist Gottes kam über ihn, so daß er in ihrer Mitte weissagte. Als aber die, welche ihn zuvor gekannt hatten, sahen, daß er mit den Propheten weissagte, sprachen sie alle untereinander: Was ist dem Sohne des Kis widerfahren? Ist Saul auch unter den Propheten? (1.Samuel 10,1-11 *) Saul bekommt klare Zeichen für seine Berufung, die auch alle eingetraten. Er begegnet einer Gruppe Propheten und wird von ihnen angesteckt und selbst zum Propheten. Dies führt zu Verwunderung und auch ein wenig Spott. Allerdings muss Saul auch lernen zu warten. In 1.Samuel 13 * schon werden wir lesen, dass Saul an seiner Ungeduld scheitern wird. Kann es sein, dass wir mit unserer Ungeduld ebenfalls dem Heiligen Geist im Wege stehen, weil wir lieber selber handeln, als dem Handeln Gottes Raum zu geben. Schließlich ist Geduld Bestandteil der Frucht des Geistes (Galater 5,22 ⇧ *).
Samuel wird von Gott aufgefordert, zu Isai zu gehen und einen von Isais Söhnen zum König zu salben. Allerdings werden ihm nur Söhne vorgestellt, in denen Samuel nicht den von Gott erwählten Sohn erkennt. Bereits der älteste Sohn, Eliab, wirkte auf Samuel wie der zukünftige König. Aber Gott spricht zu Samuel: „... denn Gott sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; der Mensch sieht auf das Äußere; der HERR sieht auf das Herz.“ (1.Samuel 16,7 ⇩ *) Alle sieben anwesenden Söhne sind von Gott nicht erwählt: Und Samuel fragte den Isai: Sind das die Knaben alle? Er aber sprach: Der Kleinste ist noch übrig und siehe, er hütet die Schafe! Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und laß ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tische setzen, bis er hierher kommt. Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war bräunlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Und der HERR sprach: Auf! salbe ihn, denn dieser ist's! Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David, von dem Tage an und forthin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama. Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist von dem HERRN gesandt schreckte ihn. (1.Samuel 16,11-14 ⇧ *)
Zunächst lernen wir etwas über die Prinzipien, nach denen Gott Menschen erwählt. Auf das Herz kommt es an. Wir lernen aber auch, dass der Erwählte nicht nur mit der Aufgabe betraut wird, sondern auch mit dem Heiligen Geist beschenkt wird. Im weiteren lesen wir, wie Gott diesem Erwählten den Weg bereitet und ihn an den Hof des Königs führt. Und wir werden auch lesen, dass der Segen, den Gott diesem Menschen schenkt, nicht etwa dankbar zur Kenntnis genommen wird, sondern zu Eifersüchteleien, zu Verfolgung dessen führt, der nun als Konkurrent wahrgenommen wird. Die Tatsache, dass Gott hier gehandelt hat, nützt David nur in so weit, dass er von Gott Bewahrung erfährt. Auf Saul macht es keinen nachhaltigen Eindruck. Er wird David verfolgen. Damit wird das Verhältnis von Saul und David zu einem Bild für das, was sich später zwischen dem Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks, Jesus Christus, und dem Hohenpriester nach der Ordnung der Menschen, Joseph Kaiphas, abspielen wird.
Und der böse Geist vom HERRN kam über Saul; und er saß in seinem Hause und hatte seinen Speer in der Hand; David aber spielte mit der Hand auf den Saiten. Und Saul trachtete, David mit dem Speer an die Wand zu heften, er aber wich Saul aus; der traf mit dem Speer die Wand. Und David floh und entrann in jener Nacht. Saul aber sandte Boten zum Hause Davids, um ihn zu bewachen und am Morgen zu töten. Das verkündigte dem David sein Weib Michal und sprach: Wirst du diese Nacht nicht deine Seele retten, so mußt du morgen sterben! Und Michal ließ David durchs Fenster hinunter, und er ging hin, floh und entrann. Und Michal nahm einen Teraphim und legte ihn auf das Bett und tat ein Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten und deckte ihn mit Kleidern zu. Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Sie aber sprach: Er ist krank! Saul aber sandte die Boten, nach David zu sehen, und sprach: Bringet ihn samt dem Bette zu mir herauf, daß er getötet werde! Als nun die Boten kamen, siehe, da lag der Teraphim im Bett und ein Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten! Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich also betrogen und meinen Feind laufen lassen, daß er entrann? Michal sagte zu Saul: Er sprach zu mir: Laß mich gehen oder ich töte dich! David aber floh und entrann und kam zu Samuel gen Rama und teilte ihm alles mit, was Saul ihm angetan hatte. Und er ging hin mit Samuel, und sie blieben zu Najot. Es ward aber dem Saul angezeigt: Siehe, David ist zu Najot in Rama! Da sandte Saul Boten, David zu holen. Als sie nun die Versammlung der Propheten weissagen sahen und Samuel an ihrer Spitze, da kam der Geist Gottes auf die Boten Sauls, daß auch sie weissagten. Als solches Saul angezeigt ward, sandte er andere Boten: die weissagten auch. Da sandte er noch zum dritten Male Boten, und auch sie weissagten. Nun ging er selbst nach Rama; und als er zum großen Brunnen kam, der zu Sechu ist, fragte er und sprach: Wo sind Samuel und David? Da ward ihm gesagt: Siehe, zu Najot in Rama! Und er ging von dort nach Najot in Rama. Und der Geist Gottes kam auf ihn; und er ging einher und weissagte, bis er nach Najot in Rama kam. Und auch er zog seine Oberkleider aus und weissagte vor Samuel und lag unbekleidet da jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher spricht man: Ist Saul auch unter den Propheten? (1.Samuel 19,9-24 *)
Hier erleben wir die Anschläge Sauls auf David. Wir erleben aber auch die außergewöhnliche Wirkung des Heiligen Geistes. Zunächst wird David gerettet, weil seine Frau Michal ihn warnt und ihm zur Flucht verhilft. Dann aber, als David zu Samuel flieht, entsteht dort eine solche Kraft durch die Gegenwart des Heiligen Geistes, dass sich zunächst die Boten, dann aber auch Saul selbst sich dem nicht entziehen können. Diese Begebenheit zeigt auch, dass Saul zwar als König verworfen war, als Mensch aber die Chance hatte, zu Gott zurückzukehren und seinen Heiligen Geist zu empfangen. Hier bei Samuel zeigte sich ja die Wirkung des heiligen Geistes auch bei Saul. Aber er hat die Chance nicht ergriffen. Er suchte seinen Erfolg auf seine Art, nicht auf Gottes Art. Und er scheitert kläglich, von einem Pfeil getroffen, den ein feindlicher Soldat geschossen hat. Aus Angst, in Gefangenschaft zu geraten, wird er sich selbst umbringen (1.Samuel 31 *).
Also will ich euch die Jahre wiedererstatten, deren Ertrag der Nager, die Heuschrecke, der Fresser und der Verwüster verzehrt haben, mein großes Kriegsheer, welches ich gegen euch gesandt habe; und ihr sollt genug zu essen haben und satt werden und den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der wunderbar an euch gehandelt hat, und mein Volk soll nicht zuschanden werden ewiglich! Und ihr sollt erfahren, daß ich in Israels Mitte bin und daß ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst; und mein Volk soll nimmermehr zuschanden werden! Und nach diesem wird es geschehen, daß ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Ältesten werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte sehen; und auch über die Knechte und über die Mägde will ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen; und ich werde Zeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne soll verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn da kommt der große und schreckliche Tag des HERRN. Es soll aber geschehen, daß ein jeder, der den Namen des HERRN anruft, gerettet wird; denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird eine Zuflucht sein, wie der HERR versprochen hat, und bei den Übriggebliebenen, die der HERR beruft. (Schlachter: Joel 2,25-32 * Man beachte, dass einige Bibelübersetzungen diese Verse als Joel 2,25-27 und Joel 3 beschreiben.)
Auf diese Stelle bezieht sich Petrus in der Pfingstpredigt: Denn diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet; denn es ist erst die dritte Stunde des Tages; sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben; ja, auch über meine Knechte und über meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geiste ausgießen, und sie werden weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und offenbar werdende Tag des Herrn kommt. Und es soll geschehen, daß jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, errettet werden wird.» (Apostelgeschichte 2,15-21 *) Dabei zitiert er nur die Verse 28-32 (Menge Kap. 3) Die Verse 25-27 wurden hier hinzugefügt, um die Treue Gottes zu unterstreichen. Gott hat sein Volk gestraft, aber er wird all das, was Nager und Heuschrecken, „mein großes Kriegsheer, welches ich gegen euch gesandt habe“ verzehrt haben, wieder erstatten. Gott ist treu mit seinem Volk. Er segnet und gibt zurück. Der Prophet Joel schaut in dem zitierten Text eine Gesamtschau der Heilsgeschichte:
Diese Schau blickt auf Pfingsten und darüber hinaus bis zum Ende der Zeiten, wie sie uns die Offenbarung des Johannes zeigt. Der Zusammenhang, der sich hier zur neutestamentlichen Prophtie zeigt, ist ein deutliches Zeichen, dass nicht ein Prophet aus eigenem Gutdünken spricht, sondern das der Geist Gottes diese Menschen geleitet hat, so dass sie über Jahrhunderte hinweg die Botschaft des einen und allmächtigen und ewigen Gottes verkündigen.
Erschrecket, o ihr Sichern, und erzittert, o ihr Sorglosen! Entblößung, Nacktheit und Umgürtung der Lenden warten euer! Sie werden sich an die Brust schlagen wegen des lieblichen Feldes, wegen der fruchtbaren Weingärten; wegen der Äcker meines Volkes, daß sie in Dornen und Disteln aufgehen, ja, wegen all der wonnigen Häuser in der fröhlichen Stadt! Denn der Palast wird verlassen und die lärmende Stadt unbewohnt sein, Hügel und Wartturm sollen zu Höhlen werden für immer, eine Lust des Wildes, eine Weide der Herden; solange, bis der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen wird. Alsdann wird die Wüste zum Baumgarten und der Baumgarten für einen Wald gerechnet werden. Und es wird das Recht in der Wüste und die Gerechtigkeit im Baumgarten wohnen; und der Gerechtigkeit Wirkung wird Friede sein und der Gerechtigkeit Nutzen Ruhe und Sicherheit ewiglich. Und mein Volk wird in Häusern des Friedens wohnen, in sichern Wohnungen und in stolzer Ruhe. Aber hageln muß es zuvor, daß der Wald zusammenbricht und die Stadt tief erniedrigt wird. Wohl euch, die ihr an allen Wassern säet und den Fuß eurer Ochsen und Esel frei umherschweifen lasset! (Jesaja 32,11-20 *) Auch der Prophet Jesaja schaut Pfingsten. Er sieht auch den weiten und beschwerlichen Weg, den das Volk Gottes dahin gehen muss.
Und es wird für Zion ein Erlöser kommen und für die in Jakob, die sich von der Übertretung bekehren, spricht der HERR. Und meinerseits ist dies mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem Munde nicht mehr weichen, noch von dem Munde deiner Kinder und Kindeskinder, von nun an bis in Ewigkeit, spricht der HERR! (Jesaja 59,20-21 *) Noch einmal schaut Jesaja auf Pfingsten. Er macht aber eine wichtige Einschränkung. Zu Pfingsten wird noch nicht das ganze Volk das Heil ergreifen: „... es wird für Zion ein Erlöser kommen und für die in Jakob, die sich von der Übertretung bekehren“ Nicht alle werden diesen Erlöser annehmen, sondern nur ein Teil, nämlich die, „die sich von der Übertretung bekehren“. Von Pfingsten aus ist es noch weit bis zu dem, was Sacharja schaut: Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen. (Sacharja 12,10 ⇩ *) Dies wird geschehen, wenn Jesus in Herrlichkeit wiederkommt, wie er es immer wieder bezeugt hat.
Daran sollen sie erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, weil ich sie unter die Heiden in die Gefangenschaft führen ließ und sie nun wieder in ihr Land versammle und keinen von ihnen mehr dort zurücklasse. Und ich will fortan mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, weil ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht Gott, der HERR. (Hesekiel 39,28-29 *) Auch der Prophet Hesekiel schaut Pfingsten. Er wird bei seinen Worten, die er in der Verbannung in Babylon aufgeschrieben hat, vermutlich an die Rückkehr aus Babylon gedacht haben. Aber wir wissen, dass damals noch viele Juden in Babylon zurückblieben. Noch Petrus hat unter den Juden Babylons das Evangelium verkündigt. Deshalb ist es wohl angemessen, das Wort Hesekiels wie das Wort Sacharjas zu lesen (Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen. (Sacharja 12,10 ⇧ *)), als einen Blick in die Zeit, wenn Jesus in Herrlichkeit wiederkommt.
Und es wird ein Sproß aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen; auf demselben wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und sein Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN; er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem Hörensagen strafen, sondern er wird die Armen mit Gerechtigkeit richten und den Elenden im Lande ein unparteiisches Urteil sprechen; er wird die Welt mit dem Stabe seines Mundes schlagen und den Gottlosen mit dem Odem seiner Lippen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden und Wahrheit der Gurt seiner Hüften sein. (Jesaja 11,1-5 *)
Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Völkern hinaustragen. Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; wahrheitsgetreu wird er das Recht auseinandersetzen. Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf Erden das Recht gegründet hat; und die Inseln werden auf seine Lehre warten. So spricht Gott der HERR, der die Himmel geschaffen und ausgespannt und die Erde samt ihrem Gewächs ausgebreitet hat, der dem Volk auf ihr Odem gibt und Geist denen, die darauf wandeln: Ich, der HERR, habe dich in Gerechtigkeit berufen und ergreife dich bei deiner Hand und will dich behüten und dich dem Volk zum Bund geben, den Heiden zum Licht; daß du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem Gefängnis führest und aus dem Kerker die, so in der Finsternis sitzen. Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem andern geben, noch meinen Ruhm den Götzen! Siehe, das Frühere ist eingetroffen, und Neues verkündige ich euch; ehe es eintritt, lasse ich es euch hören. (Jesaja 42,1-9 *)
Der Geist Gottes, des HERRN, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, um den Elenden gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, zerbrochene Herzen zu verbinden, den Gefangenen Befreiung zu predigen, den Gebundenen Öffnung der Kerkertüren ; zu predigen ein Gnadenjahr des HERRN und einen Tag der Rache unsres Gottes, zu trösten alle Traurigen; zu achten auf die Traurigen in Zion, daß ich ihnen Schmuck für Asche, Freudenöl statt Traurigkeit und Feierkleider statt eines betrübten Geistes gebe, daß sie genannt werden «Eichen der Gerechtigkeit», eine «Pflanzung des HERRN» zu seinem Ruhm. Sie werden die alten Trümmer aufbauen und was vor Zeiten zerstört worden ist wieder aufrichten; sie werden die zerstörten Städte erneuern, die von Geschlecht zu Geschlecht wüste gelegen haben. (Jesaja 61,1-4 *)
Jesaja schaut wie kein anderer Prophet den leidenden Gottesknecht genauso wie den Weltenrichter, der in Gerechtigkeit richtet. Und er sieht den Geist des HERRN auf ihm ruhen und beschreibt diesen Geist: Es ist „der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN“ Jesaja schaut auch die tiefe Demut Jesu: „Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ Interessant ist auch die Beschreibung der Predigt Jesu als eine Einbettung der „Rache unseres Gottes“ in Gnade und Trost: „zu predigen ein Gnadenjahr des HERRN und einen Tag der Rache unsres Gottes, zu trösten alle Traurigen“. Das Ziel unseres Gottes ist also nicht der Tod des Menschen, sondern seine Tröstung. Darin wird der Sieg unseres Gottes deutlich, dass die Traurigen getröstet werden.
Die Bibel ist voll von Wirkungen des Heiligen Geistes, sie ist selber eine Wirkung des Heiligen Geistes, wie Paulus seinem Schüler Timotheus schreibt: Jede Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, (2.Timotheus 3,16 *) Auch in dieser kleinen Ausarbeitung ist bereits an vielen Stellen darauf hingewiesen worden. Hier sollen nur noch einige wenige Stellen angefügt werden:
„Nicht durch Heer und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der HERR der Heerscharen.“ (Sacharja 4,6 *) Der Heilige Geist ist eine Kraftquelle, stärker als Heere oder Kraftwirkungen der Menschen. Gott wird sein Werk durch seinen Geist vollenden. All die selbsternannten religiösen Führer der Welt, die meinen, mit ihrer eigenen Arbeit Gottes Handeln ersetzen zu können oder ihm hilfreich beistehen zu müssen, werden merken, welch große Kraft der Heilige Geist darstellt. Gott wird zu seiner Zeit sein Werk vollenden.
Darum will ich meinen großen Namen wieder heilig machen, der vor den Heiden entheiligt worden ist, welchen ihr unter ihnen entheiligt habt! Und die Heiden sollen erkennen, daß ich der HERR bin, spricht Gott, der HERR, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilig erweisen werde. Denn ich will euch aus den Nationen herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen. Ich will reines Wasser über euch sprengen, daß ihr rein werdet; von aller eurer Unreinigkeit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte beobachten und tun. Und ihr sollt in dem Lande wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein. (Hesekiel 36,23-28 *) Dieses Wort des Propheten Hesekiel hat sich 1948 vor unseren Augen erfüllt. Und Gott wird dieses Werk vollenden, aber nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch seinen Geist. Dieser Teil der Verheißung hat sich noch nicht erfüllt. Bis dahin hat Israel noch einen steinigen Weg zu gehen.
Ob sie gleich ein gegossenes Kalb machten und sprachen: Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat! und arge Lästerungen verübten, verließest du sie nach deiner großen Barmherzigkeit doch nicht in der Wüste; die Wolkensäule wich nicht von ihnen des Tages, um sie auf dem Wege zu führen, noch die Feuersäule des Nachts, um ihnen den Weg zu erleuchten, den sie ziehen sollten. Und du gabst ihnen deinen guten Geist, sie zu unterweisen; und dein Manna nahmst du nicht von ihrem Munde, und als sie dürsteten, gabst du ihnen Wasser. Vierzig Jahre lang versorgtest du sie in der Wüste, daß ihnen nichts mangelte; ihre Kleider veralteten nicht und ihre Füße schwollen nicht an. Du gabst ihnen Königreiche und Völker und teiltest ihnen das ganze Gebiet aus, daß sie das Land Sihons einnahmen, das Land des Königs zu Hesbon und das Land Ogs, des Königs zu Basan. Du machtest ihre Kinder zahlreich wie die Sterne am Himmel und brachtest sie in das Land, von dem du ihren Vätern verheißen hattest, daß sie hineinziehen und es einnehmen würden. (Nehemia 9,18-23 *) In diesem Lobpreis Gottes, den das aus Babylon heimgekehrte Volk seinem Gott darbringt, wird noch einmal die Spannweite deutlich, die das Verhältnis Gottes zu seinem Volk beschreibt. Das Volk macht sich Götzen und bringt diesen selbstgemachten Götzen alle Ehre dar. Und Gott gibt seinen Heiligen Geist und kommt letztlich mit seinem Volk zum Ziel. Diese alte Geschichte aus dem alten Israel gilt auch für uns und bis auf den heutigen Tag.
Am Ende einer solchen Betrachtung bleibt nur der Lobpreis der herrlichen Majestät Gottes, unseres liebenden Vaters im Himmel:
Ich will der Gnadenerweisungen des HERRN gedenken und dem HERRN Loblieder singen für alles, was der HERR an uns getan, und für das viele Gute, das er nach seiner Barmherzigkeit und großen Güte dem Hause Israel erwiesen hat, da er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht untreu sein werden! Und so ward er ihr Retter. Bei aller ihrer Angst war ihm auch angst, und der Engel seines Angesichts rettete sie; aus Liebe und Mitleid hat er sie erlöst, er nahm sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. Sie aber widerstrebten und betrübten seinen heiligen Geist; da ward er ihnen feind und stritt selbst wider sie. Da gedachte sein Volk an die alte Zeit, an Mose: Wo ist der, welcher sie aus dem Meere führte mit dem Hirten seiner Herde? Wo ist er, der seinen heiligen Geist in sein Herz gab, der seinen majestätischen Arm zur Rechten Moses einherziehen ließ, der vor ihnen das Wasser zerteilte, um sich einen ewigen Namen zu machen, der sie durch die Fluten führte wie ein Roß auf der Ebene, ohne daß sie strauchelten? Wie das Vieh, das ins Tal hinabsteigt, so brachte der Geist des HERRN sie zur Ruhe; so hast du dein Volk geführt, um dir einen ruhmvollen Namen zu machen! Blicke vom Himmel hernieder und siehe herab von dem Ort, da deine Heiligkeit und Ehre wohnt! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Das Wallen deiner Liebe und deiner Barmherzigkeit hält sich gegen mich zurück! Und doch bist du unser Vater; denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel würde uns nicht wiedererkennen; du aber, o HERR, bist unser Vater und heißest «unser Erlöser von Ewigkeit her!» (Jesaja 63,7-16 *)
So herrlich ist unser Gott, denn in seinem Sohn, Jesus Christus, ist diese Erlösung geschehen.
Zwölf Jünger sind Jesus gefolgt, mit Fragen und Zweifeln, ja, einer hat ihn sogar verleugnet. Aber sie sind ihm gefolgt. Und vor aller Augen setzt Gott zu Pfingsten das Zeichen. Indem er allen Menschen, die in Jerusalem sind, in ihrer Muttersprache begegnet, setzt Gott ein Zeichen vor allen Menschen und für alle Menschen: Er meint und er will die ganze Welt.
Pfingsten... Verherrlichung des Vaters vor aller Welt
Der Beistand, den Jesus verheißt, wird als jemand vorgestellt, «ihr aber kennet ihn». Dieses selbstverständliche Wort Jesu erfüllt sich zu Pfingsten ganz eindeutig. Petrus hat keine Schwierigkeiten, seine spontane Pfingstpredigt zu halten. Er muss nicht erst analysieren, was das denn für ein wundersames Ereignis ist. Er erkennt den Heiligen Geist als den Geist, der von Jesus ausgeht. So sollten auch wir mit großer Natürlichkeit mit dem Heiligen Geist umgehen, weil er von unserem Herrn Jesus ausgeht.
Pfingsten... dafür sind wir alle Zeugen
Jesus spricht in dreifacher Weise über den Heiligen Geist: Er erinnert uns an das, was Jesus uns gesagt hat. Er lehrt uns, uns recht zu verhalten. Er bereitet uns auf das zukünftige vor. Pfingsten wird dies in der Pfingstpredigt des Petrus deutlich, der mit dieser Predigt ein hervorragendes Beispiel liefert, wie der Heilige Geist Menschen verändert.
Pfingsten ... die Gemeinde angesichts des leeren Grabes
Pfingsten ist das Fest der Gemeinde. Die Gemeinde übernimmt Verantwortung. Wird sie ihrer Rolle gerecht?
Pfingsten ... Simon wird zum Petrus
Pfingsten ist ein Wendepunkt im Leben des Simon Petrus. Zunächst wir er aufgefordert, in Jerusalem zu warten. Dies ist für einen Macher wie Simon Petrus keine leichte Aufgabe. Und so schiebt er in das Warten eine Gemeindestunde ein, um einen Nachfolger für Judas Iskarioth zu wählen. Aber als das Pfingstereignis dann geschieht, ist er hell wach und verkündigt, was verkündigt werden muss. Es wird die Frage gestellt, ob wir in unserer Gemeindearbeit auch solche Phasen des wachen Wartens brauchen, denn Ereignisse wie Pfingsten sind ein souveränes Handeln Gottes und bedürfen nicht unserer organisatorischen Hilfestellung. Welche Funktion hat das Warten auf das Handeln Gottes in meinem Leben?
Das Handeln Gottes ist so gewaltig, dass wir es nicht erfassen können sondern es wie Träumende wahrnehmen. Dies gilt für unser ganz persönliches Leben und betrifft unser Hören auf den Heiligen Geist. Es durchdringt alle unsere Lebensbereiche.
robert.zobel@predige-das-wort.de
Zunächst einmal hatte ich überhaupt keinen Zuganag zum Begriff der Trinität. In den Predigten, die ich hörte, wie schon in der Kinderstunde meiner Gemeinde, war von Gott die Rede, wenn Geschichten aus dem Alten Testament erzählt wurden. Das Neue Testament erzählte ebenfalls von Gott und von Jesus, diesem Kind aus Bethlehem, das als Mann so viele Wunder tat, aber am Kreuz sterben musste und auferstanden ist. Der Heilige Geist kam damals, es waren die späten 50-er und frühen 60-er Jahre, gar nicht vor. Es mag sein, dass ich den damaligen Predigern Unrecht tue, aber auf jeden Fall habe ich nichts davon wahrgenommen.
Ende der 60-er Jahre erinnere ich mich, dass wir als Jugendliche einmal zu unserem Pastor gegangen sind und gefragt haben, wie es sich denn mit dem Heiligen Geist verhielte. Seine Antwort habe ich im einzelnen natürlich nach über 50 Jahren nicht mehr im Kopf. Erinnerlich ist mir nur, dass wir als Jugendliche mit der Antwort nichts anfangen konnten. Er zitierte eine Bibelstelle: Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt, noch wohin er fährt. Also ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist. (Johannes 3,8 *) Ein bisschen mehr hätte er zum Heiligen Geist schon sagen können.
Damit sprachen wir von Jesus und von Gott, kaum vom Heiligen Geist. Und dies waren für mich unterschiedliche Wesen. Aber irgendwann in einem Gespräch mit meinem Großvater lernte ich, dass es bei Jesus etwas Geheimnisvolles gab: „Weißt Du, dass wir es im Alten Testament hauptsächlich mit Jesus zu tun haben. Es gibt nur wenige Begebenheiten, in denen Gott selber redet, etwa zu Beginn der Schöpfung.“ Er meinte damit 1.Mose 1,26 *: Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh auf der ganzen Erde, auch über alles, was auf Erden kriecht! Er begründete seine Meinung mit Hebräer 1,1-4 *: Nachdem Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und nachdem er die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst vollbracht, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat und um so viel mächtiger geworden ist als die Engel, als der Name, den er ererbt hat, ihn vor ihnen auszeichnet.
Damit war meine heile Welt zerstört, in der es einen Gott gab, den wir aus dem Alten Testament kennen und der manchmal für uns unverständliche Anweisungen gab, etwa Kriege zu führen. Und dass es Jesus gab, der uns die Liebe, sogar zu unseren Feinden, gepredigt hat. Andererseits war so manches auch leichter zu verstehen: Einerseits etwa, dass Paulus von Gott spricht als denjenigen: „der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann.“ (1.Timotheus 6,16 *: der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. ) Andererseits aber, dass Abraham diesem Gott begegnet: Und der HERR erschien ihm bei den Eichen Mamres, da er an der Tür seiner Hütte saß, als der Tag am heißesten war. (1.Mose 18,1 *) Abraham begegnete Jesus. Deshalb wird Jesus später auch sagen: Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich! (Johannes 8,58 ⇩ *)
Allerdings hat mich dieses Thema immer nur am Rande interessiert, denn im praktischen Gemeindeleben sind andere Fragen im Vordergrund. Und doch sind diese Fragen auch wichtig, weil sie an den Grundfesten unseres Glaubens rütteln. Ist das, was die Bibel sagt, überhaupt plausibel. Passt das zusammen. Ist es der eine Heilige Geist, der die Bibel inspiriert hat oder sind es viele Autoren, die ihre Zeit nach ihrem Gutdünken beurteilt haben und über Gott geredet haben, so wie es ihnen in den Kopf kam. Müssen wir die Bibel mit dem Seziermesser lesen: „Das ist glaubhaft und kann geglaubt werden und das sind Märchen, die man nicht zu glauben braucht.“ Eine Bibel, die so mit dem Seziermesser zu lesen ist, ist wertlos, denn dann macht sich mein Verstand zum Schiedsrichter und Gott wird zu einem Objekt meines Denkens. Den Glauben, dass die Schrift in ihren Aussagen über Gott von Anfang bis Ende zusammenpasst, kohärent ist, habe ich bis heute nicht aufgegeben. Dies zu bezeugen, ist bis heute das Ziel, mit dem ich die Beiträge zu dieser Webseite schreibe.
Auf das Thema „Trinität“ bin ich erneut gestoßen, als ich ein Buch von Jürgen Moltmann: «Der lebendige Gott und die Fülle des Lebens» las. Dazu habe ich eine Rezension geschrieben, die Sie unter
Moltmann, Jürgen. Der lebendige Gott und die Fülle des Lebens.
finden. Aus heutiger Sicht würde ich weitere Fragen an das Buch stellen, denn es reflektiert nicht die Frage, wie Gott zur Zeit steht. Die Tatsache, dass Gott die Zukunft kennt, müssen wir würdigen, wenn wir uns Gedanken über die Größe Gottes machen. Denn dass Gott die Zukunft kennt, wird aus der Tatsache deutlich, dass es Prophetie gibt, auch solche, deren Erfüllung wir oder unsere Väter miterlebt haben. Das bedeutet doch entweder, dass die Zukunft berechenbar ist oder das Gott die Zukunft bereits sieht, weil er außerhalb der Zeit steht. Das Mitleiden Gottes muss diese Tatsache würdigen. Ich leide doch anders, wenn ich nur Karfreitag erlebe, als wenn ich Karfreitag erlebe und Ostern schon sehe. Das eine ist die Sicht der Jünger am Karsamstag, das andere ist die Sicht Gottes.
Diesen Aspekt habe ich damals aber nicht so klar gesehen. Irgendwann in der Folge wurde ich von Werner Gitt auf die Frage der Dimensionen im Blick auf Gott hingewiesen. Die Überlegung, Gott in einem größeren Raum zu denken als es unsere Weltzeit darstellt, eröffnet ganz neue Perspektiven. Diese haben meinen Sinn für die Plausibilität biblischer Aussagen doch sehr stark geschärft. Ich will es am Beispiel einer Wasseroberfläche deutlich machen: Unser menschlicher Körper ist ein dreidimensionales Gebilde. Eine Wasseroberfläche ist ein zweidimensionales Gebilde. Ein Mensch hat nur drei Möglichkeiten:
Die vierte Alternative, dass der Mensch ganz in die Wasseroberfläche kriecht, ist ausgeschlossen, weil ein dreidimensionaler Körper einfach nicht in eine zweidimensionale Fläche passt
Wenn wir das berücksichtigen, dann ist das Wort des Paulus sofort klar, das er zu Timotheus spricht, als er auf Gott zu sprechen kommt:
... der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. (1.Timotheus 6,16 ⇩ *)
Gott ist uns unzugänglich, warum, nicht weil er vielleicht ganz weit weg wohnt, nicht, weil er in einem schwarzen Loch wohnt und alles verschlingt, was sich ihm nähert. Gott wohnt in einem Raum, der größer ist als unser Erfahrungsraum, der sich aus Länge, Breite und Höhe und der Zeit bestimmt. Wir können ihn nicht sehen, weil wir aus unserem Erfahrungsraum (Länge, Breite, Höhe, Zeit) nicht herausschauen können.
Und weil das so ist, können wir Gott auch nicht denken, weil unsere Gedanken in unserem Erfahrungsraum verhaftet sind. Über Länge, Breite, Höhe, Zeit können wir nicht hinausdenken. Schon unser All ist für uns undenkbar groß, aber eine weitere Dimension? Da setzt unser Verstand aus. Zwar können wir einen höherdimensionalen Raum mathematisch beschreiben, aber wir können ihn nicht erleben. Was immer wir uns dazu vorstellen, können wir nur in dreidimensionalen oder zweidimensionalen Bildern widergeben.
In den Vorträgen
habe ich diese Überlegungen vertieft.
Jetzt wird auch klar, warum es des Gottessohnes bedurfte, der in die Welt kam. Dabei ist ja nicht nur die Erscheinung des Gottessohnes zu Bethlehem gemeint, sondern alle Gottesbegegnungen des Alten Testamentes, beginnend mit Adam und ebenso bei Abraham und Mose. Dort ist Gott in die dreidimensionale, der Zeit unterworfene Welt eingedrungen. Im Bild der Wasseroberfläche gesprochen: Ein dreidimensionaler Ausschnitt dieses Gottes wird sichtbar und dieser dreidimensionale Ausschnitt ist Jesus. Damals im Alten Bund genauso wie heute im Neuen Bund.
Und damit ist auch klar, warum Jesus sagt: Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich! (Johannes 8,58 ⇧ *) Jesus war es, der Abraham erschien, der Teil Gottes, der in die dreidimensionale, der Zeit unterworfene Welt gekrochen ist, um ihr das Heil zu bringen.
Deswegen spricht Jesus fast entrüstet zu Philippus: Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater? (Johannes 14,9 *) Mehr als Jesus kann man in der dreidimensionalen Welt von Gott, dem Vater nicht sehen.
Weil Jesus Teil des Vaters ist, kann er auch von sich sagen: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. (Johannes 5,19 *) Jesus ist mit dem Vater verbunden, ein unabhängiges Handeln gibt es nicht.
Aber man muss auch die Worte am Kreuz ernstnehmen: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Matthäus 27,46 ⇩ *) Jesus sagt nicht «Vater», Jesus sagt «Gott». Dieser Teil Gottes, der die Sünden der Welt auf sich genommen hat, kann nicht mehr Teil Gottes sein und stirbt. Wir können nicht ermessen, was das für Gott bedeutet hat. Gott hat ein Stück seiner selbst für uns geopfert.
An den Bibelstellen kann man erkennen, dass die Vorstellung eines Gottes, der in einem höherdimensionalen Raum lebt, durchaus zur Erklärung einiger Aussagen der Bibel beitragen kann. Auch wenn das Beispiel Matthäus 27,46 ⇩ ⇧ * zeigt, dass diese Vorstellung keineswegs alles erklären kann. Die Beispiele, die in den Vorträgen «Die Größe Gottes» und «Gott und die Zeit» gegeben werden, dürfen nicht so missverstanden werden, als wollen wir damit Gott erklären. Dies ist und bleibt unmöglich. Es ist nicht deshalb unmöglich, weil wir vielleicht durch verstandesmäßige Überlegungen dazu geführt werden, eine Erklärung Gottes für unmöglich zu halten. Sie ist deshalb unmöglich, weil die Schrift es uns so sagt und zwar das Alte Testament und das Neue Testament:
Denn also spricht der HERR: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. (Jesaja 55,8-9 *)
Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus! (Philipper 4,7 *)
der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. (1.Timotheus 6,16 ⇧ *)
Viele Menschen suchen, wenn sie mit den Berichten der Bibel konfrontiert werden, den einfachsten Ausweg, indem sie sagen: „Das kann doch so gar nicht stimmen.“ Das Ziel der vorgelegten Überlegungen ist es nur, diesen Ausweg zu versperren. Es ist sehr wohl denkbar. Es ist doch verständlich, dass unser Verstand sich weigert, Dinge zu denken, die über unseren eigenen Erfahrungshorizont hinausgehen. Und doch hat es in der Menschheitsgeschichte viele solche Punkte gegeben, in der wir uns daran gewöhnen mussten, Neues zu denken, was vorher undenkbar erschien. So hat man es lange für unmöglich gehalten, dass jemand in einen verschlossenen Raum eindringt, ohne die Begrenzungen (Wände, Türen, usw.) zu durchbrechen. Es ist mathematisch einfach zu zeigen, dass das aus einer vierten Dimension heraus möglich ist. Der Vortrag «Die Größe Gottes» zeigt das in einer kleinen Animation sogar als Film. Wer sagt uns, dass nicht in einhundert Jahren, wenn die Wissenschaft noch weiter vorgedrungen ist, uns noch viele andere Dinge plötzlich als plausibel erscheinen.
Dieser dimensionstheoretische Ansatz geht deutlich weiter als der Begriff der Trinität, wie wir in kennen. Dort wird von 3 Personen (personae) und einer Substanz/Essenz (substantia/essentia) gesprochen. Der dimensionstheoretische Ansatz sieht Gott ungeteilt, Christus als ein Teil Gottes, ein Teil, der in unsere dreidimensionale Welt hineinpasst und der unserer Zeit unterworfen ist. Die offene Frage, die dieser Ansatz hinterlässt, ist der Ausruf Jesu am Kreuz (Matthäus 27,46 ⇧ *), die Trennung Jesu von Gott, die dieser Ausruf sichtbar macht. Aber auch der klassische trinitarische Ansatz muss diese Situation deuten.
Persönlich bin ich bei diesen Fragen noch nicht zu einem abschließenden Urteil gekommen. Insbesondere die Vorstellung einer Welt Gottes, in der keine Zeit mehr ist, muss ich noch weiter durchdringen, weil die Zeit eine Voraussetzung für Bewegung im Sinne unserer Raumzeit ist. Andererseits lehrt uns die Relativitätstheorie, dass die Zeit eigentlich nur eine vierte Raumdimension ist, die über die Lichtgeschwindigkeit von uns als Zeit wahrgenommen wird. Wir sehen unsere Bewegung in dieser vierten Dimension der Zeit nicht, nehmen sie nur als Zeit wahr. Gibt es keine Zeit, so haben Begegnungen zwischen Menschen auch keinen Anfang und kein Ende. Die Allgegenwart ist daher in einer Welt ohne Zeit denkbar. Als Zerrbild kann man natürlich auch Zeitlosigkeit wie einen Filmriss denken. Das bewegte Bild bleibt plötzlich stehen, alle verharren in ihrer Position. Diese Vorstellung findet aber in der Bibel keine Entsprechung. Sie sehen aus diesen Bemerkungen, dass meine Vorstellung von einer Welt ohne Zeit noch recht kümmerlich ist.
Mit den oben genannten Hinweisen wollte ich Sie nur hineinnehmen in Überlegungen, die mich seit einigen Jahren im Blick auf die Trinität beschäftigen. Auf jeden Fall haben sie mir die Bibel noch näher gebracht. In ihr ist mehr verborgen, als wir mit unseren Erfahrungen und unserem Wissen deuten können. Diese Gewissheit ist bei mir auf jeden Fall gewachsen, auch wenn einige Überlegungen noch sehr in den Anfängen stecken und vielleicht auch gar nicht zu einer geschlossenen Sicht führen. Denn GROSS IST UNSER GOTT.
Eine weitere Aussage Jesu in den Abschiedsreden ist Johannes 16,5-7 *: Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand unter euch fragt mich: Wohin gehst du? Sondern weil ich euch solches gesagt habe, ist euer Herz voll Trauer. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. Sie ist zunächst sehr klar, indem sie die Bedeutung des Heiligen Geistes, des Beistandes, wie Jesus sagt, für die Jünger und später für die Gemeinde verdeutlicht. Interessant im Blick auf die Trinität ist aber, dass Jesus es mit seinem Hingang zum Vater verknüpft: „Es ist gut für euch, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden.“ Jesus muss zum Vater gehen, damit der Heilige Geist zu den Jüngern kommt. Er ist es auch, der ihn sendet. Als positive Aussage ist das gut zu verstehen und weist auf Pfingsten. Aber warum dieses mahnende Wort: „... wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch.“ Jeus selbst hat doch die Jünger bereits vor Pfingsten mit Heiligem Geist beschenkt: Johannes 20,22 *: Und nachdem er das gesagt, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfanget heiligen Geist! Dies geschieht, als die Jünger ohne THomas versammelt sind und Jesus ihnen erschien. Ist es ein Zeichen, dass Jesus zu diesem Zeitpunkt schon beim Vater war und deshalb den Heiligen Geist mit seinem Atemhauch weitergeben konnte? Auch an der Tatsache, dass Maria Magdalena Jesus nicht anrühren darf, weil Jesus noch nicht beim Vater war (Johannes 20,14-17 *), während Thomas später Jesu Narben berühren darf (Johannes 20,26-29 *), wird deutlich, dass Jesus zwischenzeitlich beim Vater gewesen sein muss, also nicht erst zur Himmelfahrt. Musste Jesus nach der Auferstehung zum Vater, um den Heiligen Geist neu zu empfangen? Wenn diese Deutung richtig ist, dann hat sie auch Einfluss auf den Kirchenstreit um den Heiligen Geist, ob es ein Geist vom Vater ist, wie die orthodoxen Kirchen lehrt, oder ob es ein Geist vom Vater und vom Sohn ist, wie die westlichen Kirchen lehren.
Man sieht an diesen Überlegungen, dass wir sehr genau auf das Wort Gottes hören müssen und nicht etwa Teile umsortieren oder gar streichen dürfen, weil wir uns immer bewusst sein müssen, dass unser Geist nicht alles erfassen kann.
In dieser Bibelarbeit sind die Bibelverse, in denen von Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist gleichzeitig die Rede ist, zusammengestellt und teilweise kommentiert:
Der dreieine Gott - Bibelstellen zur Trinität
Zusammenfassung zu «Der dreieine Gott - Bibelstellen zur Trinität»:
Bibelstellen zur Trinität Gottes werden zusammengestellt.
Es wird ein Suchlauf durch die Konkordanz mit dem Suchbefehl: (gott jesu geist)+(gott christ geist)+(gott sohn geist)+(vater jesu geist)+(vater christ geist)+(vater sohn geist) dargestellt. Dabei ist nur das Wort «geist» gewählt, also nicht auch «beistand», so dass diese Verse unberücksichtigt bleiben.
Es wurden 41 Verse gefunden.
Der Suchbefehl ist dabei folgendermaßen zu interpretieren:
(gott jesu geist): Suche alle Bibelverse, in denen ein Wort vorkommt, das die Buchstabenfolge «gott» enthält. Klein- und Großbuchstaben werden dabei beide akzeptiert. Wähle dann nur die Verse aus, die zusätzlich die Buchstabenfolge «jesu» enthalten und schließlich nur die, die auch noch die Buchstabenfolge «geist» enthalten. Dies liefert die erste Versliste.
(gott christ geist) liefert analog eine zweite Versliste.
usw.
Damit erhält man insgesamt sechs Verslisten. Diese werden zu einer Ergebnisversliste vereinigt (+),insgesamt 41 Verse.
Inhalt von «Der dreieine Gott - Bibelstellen zur Trinität»:
Geschichtliches zum Begriff der Trinität
Leugnung der Gottessohnschaft Jesu
Lästerungen gegen den gekreuzigten Gottessohn
In dieser Ausarbeitung wird Auftreten des Wortes «HEILIG» in der Bibel dargestellt:
Trinitatis - Das Wort HEILIG in der Bibel
Zusammenfassung zu «Trinitatis - Das Wort HEILIG in der Bibel»:
Welche vom Wort HEILIG abgeleiteten Wörter kommen in der Bibel vor und wo kommen sie vor?
Inhalt von «Trinitatis - Das Wort HEILIG in der Bibel»:
In dieser Ausarbeitung werden mehrere Aspekte betrachtet. Zunächst ist da der Lobpreis Gottes, der sich in dem dreimaligen «HEILIG» des Propheten Jesaja ausdrückt und der für unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit bestimmende Bedeutung hat. Dann ist da aber auch der Versuch, Gott zu verstehen und Gott in eine Struktur zu pressen, die Struktur der Trinität. Diese Festlegung geht über die Aussagen der Bibel hinaus und ist damit mit aller Vorsicht zu gebrauchen. Schließlich ist da aber auch die Herausforderung, Jesus Christus als den Gottessohn zu würdigen und ihn nicht in die Ecke bedeutender Männer oder untergeordneter Propheten zu stellen.
Trinitatis - Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaot
Zusammenfassung zu «Trinitatis - Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaot»:
Wenn es in der Bibel heisst: «Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen», dann erhebt sich doch die Frage, ob das Konzil von Nizäa im Jahre 325 n.Chr. wirklich im Auftrage Gottes gehandelt hat, als es die Lehre von der Trinität entwickelt hat. Wir sind immer geneigt, Gott zum Gegenstand unseres Denkens zu machen. Die Bibel hätte alle Möglichkeiten, eine geschlossene Philosophie vorzulegen, sie tut es aber nicht - in großer Ehrfurcht vor dem lebendigen Gott. Sie lässt uns Wirkungen des lebendigen Gottes erleben. Und sie hält es für ausreichend.
Inhalt von «Trinitatis - Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaot»:
Diese Ausarbeitung versucht, die Erhabenheit Jesu deutlich zu machen. Er ist es, in dem wir den Vater sehen. Mehr als Jesus gibt es für uns hier auf der Erde von Gott nicht zu sehen. Das schränkt unser „Denken über Gott“ ein, bietet aber gleichzeitig eine Basis aller Gotteserkenntnis. Es ist auch die Verwerfung aller anderen Religion.
Trinitatis - Die Erhabenheit Jesu
Zusammenfassung zu «Trinitatis - Die Erhabenheit Jesu»:
Die besondere Bedeutung, die Jesus für alle Menschen hat, wird in dem Wort Jesu aus Johannes 14,9 deutlich: „Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen!“ Mehr als Jesus ist von Gott in unserer dreidimensionalen, der Zeit unterworfenen Welt nicht zu sehen. Und auch dieses Wort Jesu, dass Gott und Jesus in uns Wohnung machen werden, ist durch den Heiligen Geist in uns erfüllt (Johannes 14,23). Diese Ausarbeitung will zeigen, Jesus und der Heilige Geist eigentlich Ausprägungen Gottes sind, in denen Gott sich so verkleinert, dass er in unsere dreidimensionale der Zeit unterworfene Welt passt, bzw. dass er in einem jeden Menschen wohnen kann. Eine solche Betrachtung bedeutet aber auch, dass das «tres personae» der Trinität, wie Augustinus sie versteht, stärker in den Hintergrund tritt, stattdessen der eine Gott sichtbar wird.
Auf der anderen Seite bedeutet es aber auch, dass alle Religion an Jesus vorbei zu verwerfen ist, eine harte Konsequenz.
Inhalt von «Trinitatis - Die Erhabenheit Jesu»:
... welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann
Wer mich sieht, sieht den Vater
Diese Ausarbeitung stellt Jesu Zeugnisse über den Vater und über Gott zusammen. Sie wurde mit der Konkordanz (Suchläufe «gott» und «vater») erstellt.
Trinitatis - Jesu Zeugnisse über seinen Vater
Zusammenfassung zu «Trinitatis - Jesu Zeugnisse über seinen Vater»:
Jesus legt Zeugnis von seinem Vater ab. Er spricht aber auch von Gott. Beides wird hier zusammengestellt, zunächst in einer Auswertung eines Suchlaufes durch die Schlachterbibel. Später soll eine vertiefte Analyse folgen, sGwuwl.
Inhalt von «Trinitatis - Jesu Zeugnisse über seinen Vater»:
Die Worte GOTT und VATER in den Reden Jesu
Häufigkeit des Wortes VATER in den Evangelien
Häufigkeit des Wortes GOTT in den Evangelien
Die Zeugnisse Jesu über den Vater nach Matthäus
Die Zeugnisse Jesu über den Vater nach Markus
Die Zeugnisse Jesu über den Vater nach Lukas
Die Zeugnisse Jesu über den Vater nach Johannes
Die Aussagen Jesu über Gott nach Matthäus
Die Aussagen Jesu über Gott nach Markus
Die Aussagen Jesu über Gott nach Lukas
Die Aussagen Jesu über Gott nach Johannes
Bereich | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
Bibel ⇩ | 119 | 0,38 % | 100,00 % | 100,00 % | 31105 |
Altes Testament ⇩ | 41 | 0,18 % | 46,30 % | 34,45 % | 23146 |
AT Geschichtsbücher ⇩ | 21 | 0,16 % | 42,65 % | 17,65 % | 12871 |
AT Lehrbücher ⇩ | 4 | 0,08 % | 21,85 % | 3,36 % | 4785 |
AT Prophetische Bücher ⇩ | 16 | 0,29 % | 76,18 % | 13,45 % | 5490 |
Neues Testament ⇩ | 78 | 0,98 % | 256,16 % | 65,55 % | 7959 |
NT Geschichtsbücher ⇩ | 43 | 0,90 % | 234,84 % | 36,13 % | 4786 |
NT Lehrbücher ⇩ | 33 | 1,19 % | 311,62 % | 27,73 % | 2768 |
NT Prophetisches Buch ⇩ | 2 | 0,49 % | 129,08 % | 1,68 % | 405 |
Bücher | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
1.Mose ⇧ ↓ | 7 | 0,46 % | 119,35 % | 5,88 % | 1533 |
4.Mose ⇧ ↓ | 4 | 0,31 % | 81,18 % | 3,36 % | 1288 |
Richter ⇧ ↓ | 3 | 0,49 % | 126,89 % | 2,52 % | 618 |
1.Samuel ⇧ ↓ | 6 | 0,74 % | 193,62 % | 5,04 % | 810 |
Nehemia ⇧ ↓ | 1 | 0,25 % | 64,38 % | 0,84 % | 406 |
Psalmen ⇧ ↓ | 4 | 0,16 % | 42,48 % | 3,36 % | 2461 |
Jesaja ⇧ ↓ | 9 | 0,70 % | 182,08 % | 7,56 % | 1292 |
Hesekiel ⇧ ↓ | 2 | 0,16 % | 41,07 % | 1,68 % | 1273 |
Joel ⇧ ↓ | 1 | 1,37 % | 358,06 % | 0,84 % | 73 |
Sacharja ⇧ ↓ | 4 | 1,90 % | 495,52 % | 3,36 % | 211 |
Matthäus ⇧ ↓ | 10 | 0,93 % | 244,06 % | 8,40 % | 1071 |
Markus ⇧ ↓ | 2 | 0,29 % | 77,11 % | 1,68 % | 678 |
Lukas ⇧ ↓ | 2 | 0,17 % | 45,42 % | 1,68 % | 1151 |
Johannes ⇧ ↓ | 24 | 2,73 % | 713,68 % | 20,17 % | 879 |
Apostelgeschichte ⇧ ↓ | 5 | 0,50 % | 129,78 % | 4,20 % | 1007 |
Römer ⇧ ↓ | 3 | 0,69 % | 181,10 % | 2,52 % | 433 |
1.Korinther ⇧ ↓ | 10 | 2,29 % | 598,14 % | 8,40 % | 437 |
2.Korinther ⇧ ↓ | 1 | 0,39 % | 101,71 % | 0,84 % | 257 |
Galater ⇧ ↓ | 1 | 0,67 % | 175,43 % | 0,84 % | 149 |
Epheser ⇧ ↓ | 3 | 1,94 % | 505,91 % | 2,52 % | 155 |
Philipper ⇧ ↓ | 1 | 0,96 % | 251,33 % | 0,84 % | 104 |
Kolosser ⇧ ↓ | 1 | 1,05 % | 275,14 % | 0,84 % | 95 |
1.Thessalonicher ⇧ ↓ | 1 | 1,12 % | 293,69 % | 0,84 % | 89 |
1.Timotheus ⇧ ↓ | 5 | 4,42 % | 1 156,58 % | 4,20 % | 113 |
2.Timotheus ⇧ ↓ | 1 | 1,20 % | 314,92 % | 0,84 % | 83 |
Hebräer ⇧ ↓ | 4 | 1,32 % | 345,06 % | 3,36 % | 303 |
1.Johannes ⇧ ↓ | 2 | 1,90 % | 497,88 % | 1,68 % | 105 |
Offenbarung ⇧ ↓ | 2 | 0,49 % | 129,08 % | 1,68 % | 405 |
Nr. | Bibelstelle | Bibeltext |
1 ↑ | 1.Mose 1,1-2 1 |
Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. |
2 ↑ | 1.Mose 1,3 1 |
Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. |
3 ↑ | 1.Mose 1,26 1 |
Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh auf der ganzen Erde, auch über alles, was auf Erden kriecht! |
4 ↑ | 1.Mose 2,7 1 2 |
Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und also ward der Mensch eine lebendige Seele. |
5 ↑ | 1.Mose 6,3 1 |
Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist geben hundertundzwanzig Jahre. |
6 ↑ | 1.Mose 15 1 |
Nach diesen Geschichten begab es sich, daß des HERRN Wort an Abram in einem Gesicht also erging: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild; dein Lohn ist sehr groß! Abram aber sprach: O Herr, HERR, was willst du mir geben, da ich doch kinderlos dahingehe, Erbe meines Hauses aber dieser Elieser von Damaskus ist? Und Abram sprach weiter: Siehe, du hast mir keinen Samen gegeben, und siehe, ein... |
7 ↑ | 1.Mose 18,1 1 |
Und der HERR erschien ihm bei den Eichen Mamres, da er an der Tür seiner Hütte saß, als der Tag am heißesten war. |
8 ↑ | 4.Mose 11 1 2 3 4 5 6 |
Aber das Volk beklagte sich arg vor den Ohren des HERRN. Als der HERR das hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN brannte unter ihnen und verzehrte das Ende des Lagers. Da schrie das Volk zu Mose. Und Mose bat den HERRN. Da erlosch das Feuer. Und man hieß den Ort Tabeera, weil das Feuer des HERRN unter ihnen gebrannt hatte. Und das hergelaufene Gesindel in ihrer Mitte war sehr lüstern... |
9 ↑ | 4.Mose 22,18 1 |
Bileam antwortete und sprach zu Balaks Knechten: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch das Wort des HERRN, meines Gottes, nicht übertreten, um Kleines oder Großes zu tun! |
10 ↑ | 4.Mose 24,1-5 1 |
Als nun Bileam sah, daß es dem HERRN gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht, wie zuvor, nach Wahrsagung aus, sondern richtete sein Angesicht gegen die Wüste. Und Bileam hob seine Augen auf und sah Israel, wie es nach seinen Stämmen lagerte. Und der Geist Gottes kam auf ihn. Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem das Auge erschlossen ist, es... |
11 ↑ | 4.Mose 24,15-19 1 |
Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem das Auge erschlossen ist, es sagt der Hörer göttlicher Reden, und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Gesichte des Allmächtigen sieht und niederfällt, und dem die Augen geöffnet werden: Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt aus Jakob... |
12 ↑ | Richter 3,9-10 1 |
Da schrieen die Kinder Israel zum HERRN. Und der HERR erweckte ihnen einen Retter, der sie erlöste: Otniel, den Sohn Kenas, Kalebs jüngeren Bruder. Und der Geist des HERRN kam über ihn, und er richtete Israel und zog aus zum Streit. Und der HERR gab den König von Mesopotamien, Kuschan-Rischataim, in seine Hand, so daß seine Hand über Kuschan-Rischataim zu stark wurde. |
13 ↑ | Richter 6,30-40 1 |
Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus, er muß sterben, weil er den Altar Baals zerbrochen und die Astarte daneben umgehauen hat. Joas aber sprach zu allen, die gegen ihn aufstanden: Wollt ihr für Baal hadern? Wollt ihr in erretten? Wer für ihn hadert, der soll bis morgen sterben! Ist er Gott, so räche er sich selbst, daß sein Altar zerbrochen ist! Von dem Tage an hieß... |
14 ↑ | Richter 14,4-6 1 |
Aber sein Vater und seine Mutter wußten nicht, daß es von dem HERRN kam, und daß er gegenüber den Philistern einen Anlaß suchte. Die Philister herrschten nämlich zu jener Zeit über Israel. Also ging Simson mit seinem Vater und mit seiner Mutter gen Timnat hinab. Und als sie an die Weinberge bei Timnat kamen, siehe, da begegnete ihm ein junger brüllender Löwe! Da kam der Geist des HERRN über ihn,... |
15 ↑ | 1.Samuel 10,1-11 1 |
Da nahm Samuel die Ölflasche und goß sie auf sein Haupt und küßte ihn und sprach: Hat dich nicht der HERR zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt? Wenn du jetzt von mir gehst, wirst du zwei Männer finden bei dem Grabe Rahels, im Gebiet Benjamin, bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du suchen gegangen bist; und siehe, dein Vater hat die Nachfrage nach den Eselinnen... |
16 ↑ | 1.Samuel 13 1 |
Saul war {Zahl unsicher} Jahre alt, als er König wurde, und regierte das zweite Jahr über Israel. Da erwählte sich Saul dreitausend Mann aus Israel, davon waren zweitausend mit Saul zu Michmas, auf dem Gebirge von Bethel, und eintausend mit Jonatan zu Gibea-Benjamin, das übrige Volk aber ließ er gehen, einen jeden in seine Hütte. Jonatan aber schlug den Posten der Philister, der zu Geba war. Solches... |
17 ↑ | 1.Samuel 16,11-14 1 2 |
Und Samuel fragte den Isai: Sind das die Knaben alle? Er aber sprach: Der Kleinste ist noch übrig und siehe, er hütet die Schafe! Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und laß ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tische setzen, bis er hierher kommt. Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war bräunlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Und der HERR sprach: Auf! salbe ihn, denn dieser... |
18 ↑ | 1.Samuel 16,14 1 |
Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist von dem HERRN gesandt schreckte ihn. |
19 ↑ | 1.Samuel 19,9-24 1 |
Und der böse Geist vom HERRN kam über Saul; und er saß in seinem Hause und hatte seinen Speer in der Hand; David aber spielte mit der Hand auf den Saiten. Und Saul trachtete, David mit dem Speer an die Wand zu heften, er aber wich Saul aus; der traf mit dem Speer die Wand. Und David floh und entrann in jener Nacht. Saul aber sandte Boten zum Hause Davids, um ihn zu bewachen und am Morgen zu töten.... |
20 ↑ | 1.Samuel 31 1 |
Die Philister aber stritten wider Israel, und die Männer von Israel flohen vor den Philistern und fielen erschlagen auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister drangen ein auf Saul und seine Söhne und erschlugen Jonatan und Abinadab und Malchischua, die Söhne Sauls. Und der Streit ward hart wider Saul; und es trafen ihn die Schützen, die mit Bogen bewaffnet waren, und er ward von den Schützen schwer... |
21 ↑ | Nehemia 9,18-23 1 |
Ob sie gleich ein gegossenes Kalb machten und sprachen: Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat! und arge Lästerungen verübten, verließest du sie nach deiner großen Barmherzigkeit doch nicht in der Wüste; die Wolkensäule wich nicht von ihnen des Tages, um sie auf dem Wege zu führen, noch die Feuersäule des Nachts, um ihnen den Weg zu erleuchten, den sie ziehen sollten. Und du gabst... |
22 ↑ | Psalmen 51,9-12 1 |
(H51-11) Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetat! (H51-12) Schaffe mir, o Gott, ein reines Herz und gib mir von neuem einen gewissen Geist! (H51-13) Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. (H51-14) Gib mir wieder die Freude an deinem Heil, und ein williger Geist unterstütze mich! |
23 ↑ | Psalmen 90,4 1 |
Denn tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache; |
24 ↑ | Psalmen 110,1-2 1 2 |
Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße! Der HERR wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten deiner Feinde! |
25 ↑ | Psalmen 122,6-7 1 |
Bittet für den Frieden Jerusalems! Es gehe wohl denen, die dich lieben! Friede sei in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! |
26 ↑ | Jesaja 11,1-5 1 |
Und es wird ein Sproß aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen; auf demselben wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und sein Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN; er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem... |
27 ↑ | Jesaja 32,11-20 1 |
Erschrecket, o ihr Sichern, und erzittert, o ihr Sorglosen! Entblößung, Nacktheit und Umgürtung der Lenden warten euer! Sie werden sich an die Brust schlagen wegen des lieblichen Feldes, wegen der fruchtbaren Weingärten; wegen der Äcker meines Volkes, daß sie in Dornen und Disteln aufgehen, ja, wegen all der wonnigen Häuser in der fröhlichen Stadt! Denn der Palast wird verlassen und die lärmende... |
28 ↑ | Jesaja 42,1-9 1 |
Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Völkern hinaustragen. Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen;... |
29 ↑ | Jesaja 55,8-9 1 |
Denn also spricht der HERR: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. |
30 ↑ | Jesaja 55,10-12 1 |
Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, er habe denn die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht, daß sie dem Sämann Samen und dem Hungrigen Brot gibt; also soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: es soll nicht leer zu mir zurückkehren, sondern ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es sende! Denn ihr... |
31 ↑ | Jesaja 59,20-21 1 |
Und es wird für Zion ein Erlöser kommen und für die in Jakob, die sich von der Übertretung bekehren, spricht der HERR. Und meinerseits ist dies mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem Munde nicht mehr weichen, noch von dem Munde deiner Kinder und Kindeskinder, von nun an bis in Ewigkeit, spricht der... |
32 ↑ | Jesaja 61,1-4 1 |
Der Geist Gottes, des HERRN, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, um den Elenden gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, zerbrochene Herzen zu verbinden, den Gefangenen Befreiung zu predigen, den Gebundenen Öffnung der Kerkertüren ; zu predigen ein Gnadenjahr des HERRN und einen Tag der Rache unsres Gottes, zu trösten alle Traurigen; zu achten auf die Traurigen in Zion, daß... |
33 ↑ | Jesaja 63,7-16 1 |
Ich will der Gnadenerweisungen des HERRN gedenken und dem HERRN Loblieder singen für alles, was der HERR an uns getan, und für das viele Gute, das er nach seiner Barmherzigkeit und großen Güte dem Hause Israel erwiesen hat, da er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht untreu sein werden! Und so ward er ihr Retter. Bei aller ihrer Angst war ihm auch angst, und der Engel seines Angesichts... |
34 ↑ | Jesaja 66,22-24 1 |
Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor meinem Angesicht bleiben werden, spricht der HERR, so soll auch euer Same und euer Name bestehen bleiben. Und es wird dahin kommen, daß an jedem Neumond und an jedem Sabbat alles Fleisch sich einfinden wird, um vor mir anzubeten, spricht der HERR. Und man wird hinausgehen und die Leichname der Leute anschauen, die von mir abgefallen... |
35 ↑ | Hesekiel 36,23-28 1 |
Darum will ich meinen großen Namen wieder heilig machen, der vor den Heiden entheiligt worden ist, welchen ihr unter ihnen entheiligt habt! Und die Heiden sollen erkennen, daß ich der HERR bin, spricht Gott, der HERR, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilig erweisen werde. Denn ich will euch aus den Nationen herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen. Ich... |
36 ↑ | Hesekiel 39,28-29 1 |
Daran sollen sie erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, weil ich sie unter die Heiden in die Gefangenschaft führen ließ und sie nun wieder in ihr Land versammle und keinen von ihnen mehr dort zurücklasse. Und ich will fortan mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, weil ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht Gott, der HERR. |
37 ↑ | Joel 2,25-32 1 |
Also will ich euch die Jahre wiedererstatten, deren Ertrag der Nager, die Heuschrecke, der Fresser und der Verwüster verzehrt haben, mein großes Kriegsheer, welches ich gegen euch gesandt habe; und ihr sollt genug zu essen haben und satt werden und den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der wunderbar an euch gehandelt hat, und mein Volk soll nicht zuschanden werden ewiglich! Und ihr sollt erfahren,... |
38 ↑ | Sacharja 2,8 1 |
(H2-12) Denn also spricht der HERR der Heerscharen: Um Ehre zu erlangen, hat er mich gesandt zu den Nationen, die euch geplündert haben; denn wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an. |
39 ↑ | Sacharja 4,6 1 |
Da antwortete er und sprach zu mir: Das ist das Wort des HERRN an Serubbabel; es lautet also: Nicht durch Heer und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der HERR der Heerscharen. |
40 ↑ | Sacharja 12,1-4 1 |
Dies ist der Ausspruch, das Wort des HERRN über Israel: Es spricht der HERR, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet und den Geist des Menschen in seinem Innern bildet: Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum, und auch gegen Juda wird es gehen bei der Belagerung Jerusalems. Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen... |
41 ↑ | Sacharja 12,10 1 2 |
Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen. |
42 ↑ | Matthäus 5,5 1 |
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land ererben! |
43 ↑ | Matthäus 5,6 1 |
Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten; denn sie sollen satt werden! |
44 ↑ | Matthäus 5,7 1 |
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! |
45 ↑ | Matthäus 5,9 1 |
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen! |
46 ↑ | Matthäus 5,11-12 1 |
Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch allerlei Arges wider euch reden um meinetwillen! Freuet euch und frohlocket; denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. |
47 ↑ | Matthäus 8,8-13 (Matthäus 8,8+10+13) 1 |
Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden. ... Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, bei niemand in Israel habe ich so großen Glauben gefunden! ... Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, dir geschehe, wie du... |
48 ↑ | Matthäus 21,33-43 1 2 |
Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und reiste ab. Als nun die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen. Aber die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten... |
49 ↑ | Matthäus 27,46 1 2 |
Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? |
50 ↑ | Matthäus 27,46 1 2 3 |
Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? |
51 ↑ | Matthäus 28,1-7 1 |
Nach dem Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu und wälzte den Stein von der Tür hinweg und setzte sich darauf. Und seine Gestalt war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie der Schnee. Vor seinem furchtbaren Anblick... |
52 ↑ | Markus 12,1-11 1 |
Und er fing an in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und zog außer Landes. Und er sandte zur bestimmten Zeit einen Knecht zu den Weingärtnern, damit er von den Weingärtnern von den Früchten des Weinberges empfinge. Die aber ergriffen ihn, schlugen ihn und schickten... |
53 ↑ | Markus 15,34 1 |
Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? |
54 ↑ | Lukas 20,9-18 1 |
Er fing aber an, dem Volk dieses Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und hielt sich längere Zeit außer Landes auf. Und als es Zeit war, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm von der Frucht des Weinbergs gäben. Die Weingärtner aber schlugen ihn und jagten ihn mit leeren Händen davon. Und er fuhr fort und sandte einen andern... |
55 ↑ | Lukas 24,30-31 1 |
Und es begab sich, als er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. |
56 ↑ | Johannes 1,1-4 1 |
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. |
57 ↑ | Johannes 3,8 1 |
Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt, noch wohin er fährt. Also ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist. |
58 ↑ | Johannes 3,16-17 1 2 3 |
Denn Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde. |
59 ↑ | Johannes 5,17-21 1 |
Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch. Darum suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleichstellte. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater... |
60 ↑ | Johannes 5,19 1 |
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. |
61 ↑ | Johannes 5,24 1 |
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. |
62 ↑ | Johannes 8,51 1 |
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit! |
63 ↑ | Johannes 8,58 1 2 |
Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich! |
64 ↑ | Johannes 10,30 1 2 |
Ich und der Vater sind eins. |
65 ↑ | Johannes 11,20-27 1 |
Als Martha nun hörte, daß Jesus komme, lief sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Hause. Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben! Aber auch jetzt weiß ich, was immer du von Gott erbitten wirst, das wird Gott dir geben. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder soll auferstehen! Martha spricht zu ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung... |
66 ↑ | Johannes 12,49 1 |
Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll. |
67 ↑ | Johannes 14,9 1 |
Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater? |
68 ↑ | Johannes 15,13-17 1 |
Größere Liebe hat niemand als die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr alles tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört habe, euch kundgetan habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt... |
69 ↑ | Johannes 16,5-7 1 |
Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand unter euch fragt mich: Wohin gehst du? Sondern weil ich euch solches gesagt habe, ist euer Herz voll Trauer. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. |
70 ↑ | Johannes 16,7 1 |
Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. |
71 ↑ | Johannes 16,26-28 1 |
An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten wolle; denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. |
72 ↑ | Johannes 17,20-24 1 |
Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind. Ich in ihnen... |
73 ↑ | Johannes 20,11-17 1 |
Maria aber stand draußen vor der Gruft und weinte. Wie sie nun weinte, bückte sie sich in die Gruft und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, den einen zu den Häupten, den andern zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und diese sprechen zu ihr: Weib, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben! Und als sie... |
74 ↑ | Johannes 20,14-17 1 |
Und als sie das gesagt, wendet sie sich um und sieht Jesus dastehen und weiß nicht, daß es Jesus ist. Jesus spricht zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, so will ich ihn holen! Jesus spricht zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und spricht zu ihm: Rabbuni! (das heißt: Meister!) Jesus... |
75 ↑ | Johannes 20,21-23 1 |
Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und nachdem er das gesagt, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfanget heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. |
76 ↑ | Johannes 20,22 1 |
Und nachdem er das gesagt, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfanget heiligen Geist! |
77 ↑ | Johannes 20,26-29 1 |
Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum dort und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein... |
78 ↑ | Johannes 20,27-28 1 |
Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! |
79 ↑ | Johannes 21,15-19 1 |
Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon Jona, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe! Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer! Wiederum spricht er, zum zweitenmal: Simon Jona, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Hüte meine Schafe! Und zum drittenmal fragt... |
80 ↑ | Apostelgeschichte 2,15-21 1 |
Denn diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet; denn es ist erst die dritte Stunde des Tages; sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume... |
81 ↑ | Apostelgeschichte 5,12-14 1 |
Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig beisammen in der Halle Salomos. Von den übrigen aber wagte keiner sich ihnen anzuschließen; doch das Volk schätzte sie hoch; und immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten, eine Menge von Männern und Frauen, |
82 ↑ | Apostelgeschichte 6,7-10 1 |
Und das Wort Gottes nahm zu, und die Zahl der Jünger mehrte sich sehr zu Jerusalem, auch eine große Zahl von Priestern wurden dem Glauben gehorsam. Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Es standen aber etliche aus der sogenannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und derer von Cilicien und Asien auf und stritten mit Stephanus. Und... |
83 ↑ | Apostelgeschichte 7,52-60 1 |
Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche von dem Kommen des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid; ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt! Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Er aber, voll heiligen Geistes,... |
84 ↑ | Apostelgeschichte 9,1-28 1 |
Saulus aber schnaubte noch drohend und mordend wider die Jünger des Herrn, ging zum Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er etliche Anhänger des Weges fände, Männer und Frauen, er sie gebunden nach Jerusalem führte. Auf der Reise aber begab es sich, als er sich der Stadt Damaskus näherte, daß ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Und... |
85 ↑ | Römer 6,23 1 |
Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unsrem Herrn. |
86 ↑ | Römer 8,26-28 1 2 |
Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was des Geistes Sinn ist; denn er vertritt die Heiligen so, wie es Gott angemessen ist. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt,... |
87 ↑ | Römer 8,26-28 1 |
Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was des Geistes Sinn ist; denn er vertritt die Heiligen so, wie es Gott angemessen ist. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt,... |
88 ↑ | 1.Korinther 6,19 1 |
Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden heiligen Geistes ist, welchen ihr von Gott empfangen habt, und daß ihr nicht euch selbst angehöret? |
89 ↑ | 1.Korinther 10,31 1 |
Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre! |
90 ↑ | 1.Korinther 12,6 1 |
und auch die Kraftwirkungen sind verschieden, doch ist es derselbe Gott, der alles in allen wirkt. |
91 ↑ | 1.Korinther 13,7 1 |
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. |
92 ↑ | 1.Korinther 14,1 1 |
Strebet nach der Liebe; doch eifert auch nach den Geistesgaben, am meisten aber, daß ihr weissagen könnet! |
93 ↑ | 1.Korinther 15 1 2 3 4 |
Ich mache euch aber, ihr Brüder, auf das Evangelium aufmerksam, das ich euch gepredigt habe, welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch stehet; durch welches ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Worte festhaltet, das ich euch verkündigt habe, es wäre denn, daß ihr vergeblich geglaubt hättet. Denn ich habe euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich... |
94 ↑ | 1.Korinther 15,26 1 |
Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod; |
95 ↑ | 1.Korinther 15,28 1 |
Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allen. |
96 ↑ | 1.Korinther 15,55 1 |
«Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?» |
97 ↑ | 1.Korinther 16,12-23 1 2 |
Was aber den Bruder Apollos betrifft, so habe ich ihn vielfach ermahnt, mit den Brüdern zu euch zu kommen; doch er war durchaus nicht willens, jetzt zu kommen. Er wird aber kommen, wenn die Zeit es ihm erlaubt. Wachet, stehet fest im Glauben, seid männlich, seid stark! Möge alles bei euch in Liebe geschehen! Ich ermahne euch aber, ihr Brüder: Ihr kennet das Haus des Stephanas, daß es die Erstlingsfrucht... |
98 ↑ | 2.Korinther 1,3 1 |
Gelobt sei der Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, |
99 ↑ | Galater 5,22 1 2 3 4 |
Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. |
100 ↑ | Epheser 3,9 1 |
und alle zu erleuchten darüber, was die Haushaltung des Geheimnisses sei, das von den Ewigkeiten her in dem Gott verborgen war, der alles erschaffen hat, |
101 ↑ | Epheser 4,11-16 1 |
Und Er hat gegeben etliche zu Aposteln, etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, um die Heiligen zuzurüsten für das Werk des Dienstes, zur Erbauung des Leibes Christi, bis daß wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen und zum vollkommenen Manne werden , zum Maße der vollen Größe Christi; damit wir nicht mehr Unmündige... |
102 ↑ | Epheser 5,20 1 |
und saget allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unsres Herrn Jesus Christus, |
103 ↑ | Philipper 4,7 1 |
Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus! |
104 ↑ | Kolosser 1,13-17 1 2 |
welcher uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden; welcher das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Kreatur. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder... |
105 ↑ | 1.Thessalonicher 4,15-18 1 |
Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden; denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Darnach werden wir, die wir leben... |
106 ↑ | 1.Timotheus 6,13 1 |
Ich gebiete dir vor Gott, der alles lebendig macht, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, |
107 ↑ | 1.Timotheus 6,16 1 |
der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. |
108 ↑ | 1.Timotheus 6,16 1 |
der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. |
109 ↑ | 1.Timotheus 6,16 1 |
der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. |
110 ↑ | 1.Timotheus 6,16 1 2 |
der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. |
111 ↑ | 2.Timotheus 3,16 1 |
Jede Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, |
112 ↑ | Hebräer 1,1-4 1 |
Nachdem Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und... |
113 ↑ | Hebräer 1,1-4 1 |
Nachdem Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und... |
114 ↑ | Hebräer 4,12-5,10 1 |
Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; und keine Kreatur ist vor ihm unsichtbar, es ist aber alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, welchem wir Rechenschaft zu geben haben. Da wir nun einen großen Hohenpriester... |
115 ↑ | Hebräer 13,7 1 |
Gedenket eurer Führer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; schauet das Ende ihres Wandels an und ahmet ihren Glauben nach! |
116 ↑ | 1.Johannes 3,1 1 |
Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. |
117 ↑ | 1.Johannes 4,16 1 |
Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat; Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. |
118 ↑ | Offenbarung 1,1-3 1 |
Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll; und er hat sie kundgetan und durch seinen Engel seinem Knechte Johannes gesandt, welcher das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat, alles, was er sah. Selig, wer liest und die da hören die Worte der Weissagung, und bewahren, was darin geschrieben steht! Denn die Zeit ist... |
119 ↑ | Offenbarung 21,1-8 1 2 3 4 |
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen... |
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