Wie halten wir es mit unserer Schuld. Wir ignorieren die Folgen unserer Sünde und wundern uns dann, dass unsere Rettung solch einen Aufwand Gottes erfordert.
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Menschen hatten auch Ideen, als ER Dich im Leibe Deiner Mutter bildete. Menschen gehen ihre eigenen Wege und sehen die großartigen Taten Gottes meist erst, wenn es schon zu spät ist. Menschen eilen hier hin und dort hin und merken nur sehr selten, welch großartige Dinge Gott tut.
Wir gehen unsere eigenen Wege, wir meinen, wir wüssten schon, was das Beste ist. Wir glauben nur sehr selten, dass Gott es ist, der die großartigen Dinge tut. Wenn die Sonne aufgeht, wenn der Himmel sich rot verfärbt und das Licht immer mächtiger und stärker wird, dann schlafen wir noch. Wir erkennen nicht, welch großartige Ideen Gott mit uns hat. Wir erkennen nicht, welche Gelegenheiten Gott uns mit dem neuen Tag schenkt.
Aber wenn der Abend kommt, dann plötzlich merken wir, welche Gelegenheiten wir ausgelassen haben. Dann wollen wir plötzlich noch viel mehr, als Gott uns an dem Tag geschenkt hat. Dann werden wir traurig, dass es Dunkel wird, dass das Licht uns verlässt. Und wir finden keine Ruhe.
Und dann gehen mit einem Mal unsere eigenen Lichter an. Hier ein Licht, dort ein Licht. Sie sind überhaupt nicht zu vergleichen mit dem großartigen Licht, das Gott am Morgen, als wir noch schliefen, für uns entzündet hat. Aber diese Lichter, die wir entzünden, die blinken gelb und rot und grün und tragen Botschaften: „Komm zu mir, ich mache dich glücklich!” ... und wir folgen ihrem verführerischem Blinken. Die einen hoch erhobenen Hauptes, die anderen heimlich mit hoch geschlagenem Mantelkragen und Sonnenbrille, mitten in der Nacht.
Du kannst das nicht verstehen, warum einer mitten in der Nacht eine Sonnenbrille tragen muss? Wir verstehen das sehr gut, wir leben damit und meinen, niemand erkennt uns hinter unserer dunkelen Sonnenbrille, so mitten in der Nacht.
Jetzt möchtest Du mit Deinem hellen Lachen darüber uns auslachen und es wird doch nur ein leiser Ton. Nur Dein Gesicht lässt mich ahnen, dass es ein Lachen geworden wäre, wenn - ja wenn...
Und während wir mit unserem hoch geschlagenen Kragen eilig durch die Nacht rennen, um ein Stück des Glückes dieser Nacht zu ergattern, merken wir nicht, wie wir in ein Gewitter hineinlaufen. Das dunkle Grumbeln überhören wir, denn es lockt uns das Glück. Wenn die ersten Blitze zucken, dann merken wir nicht auf das leise Rufen Gottes. Nein, hinter unseren hochgeschlagenen Krägen denken wir Gedanken wie Mut und Konsequenz und Lust...
Und dann ist das Gewitter wieder einmal da und wir stehen mitten darin. Dann zucken die Blitze und wir haben Mühe, einen Unterschlupf zu finden. Wir haben uns im Laufe der Zeit viele Unterschlüpfe gebaut. Wir sind Meister im Bauen von Unterschlüpfen. Und wir verschwinden schnell in unseren Unterschlüpfen, tarnen uns, wechseln den Mantel bitzschnell, damit das Gewitter an uns vorüber ziehe.
So sind wir, jeder für sich, einsam... Und dann hoffen wir auf den Morgen und darauf, dass alles noch einmal gut gegangen ist.
Der eine und andere bleibt auf der Strecke, weil ihn ein Auto erfasst, wenn er eilig und ohne nach rechts oder links zu schauen, zu seinem Unterschlupf eilt. Weil er mit einem Stärkeren kollidiert, der vielleicht noch schneller und kraftvoller seinem Ziel zueilt. Und einige, weil sie nicht rechtzeitig in ihrem Versteck verschwunden sind, weil der Blitz schneller war...
Dich hat der Blitz erwischt. Dein helles Lachen werden wir nie hören, Deine Intelligenz und Deine Kraft werden wir nie spüren, bis der Tag kommt, an dem der lebendige Gott ein Wunder tut und uns die Augen und die Ohren öffnet. Nur Deine Eltern sehen tief in Deinen Augen ein Blinken, in dem ein Widerschein der großen Gedanken Gottes zu erkennen ist. Es war große Bestürzung im Himmel, als der Blitz Dich traf. Und es gab auch ein Gemurmel der Heiligen: „Warum, HERR...” Doch der HERR hat uns die Freiheit gegeben, und wir gebrauchen sie, um mit hochgeschlagenem Mantelkragen durch die Nacht zu eilen, in die Gewitter zu eilen, getroffen zu werden.
Und so müssen wir Dir, Du kleinem Geschöpf des lebendigen Gottes, bekennen, dass wir es waren, die in der Nacht herumgeeilt sind, weil Irrlichter uns so wichtig sind. Nicht, dass wir die Gefahr nicht kennen, nicht, dass ER uns nicht deutlich genug gesagt hätte, wo die Bäume stehen, von denen zu essen sich lohnt. ER hat uns noch nie betrogen, und doch irren wir in der Nacht umher...
Und so müssen wir Dir bekennen, dass wir nicht genug geliebt, nicht genug geglaubt und nicht genug gehofft haben. Dass unser Horizont so klein ist, dass unsere Liebe so endlich ist, dass wir nicht lernen wollen, weil uns unsere Unvollkommenheit so wichtig ist, an Dir sehen wir, dass das keine Kleinigkeit ist, dass es unser Leben bedroht. Aber wir müssen Dir auch bekennen, dass wir einfach so weiter machen, weil wir den hochgeschlagenen Mantelkragen so lieben. Wenn wieder die Nacht kommt, dann beginnt das Spiel von Neuem.
Ob es Dich tröstet, dass es dem lebendigen Gott genau so gegangen ist?
Als Gott seinen Sohn in diese Welt sandte - Du meinst, da legten wir unsere Mäntel mit den hohen Krägen ab - o nein, Du kennst uns immer noch nicht:
Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm des HERRN offenbart? Er schoß auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
So sind wir, und so jagen wir weiter. Ja, wir haben schlaue Erklärungen für all das bereit:
Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
Auch bei Gottes Sohn waren es unsere Sünden, die ihn getroffen haben. Aber wir, wir sind ja schlau: Wir schieben die Schuld auf Gott. Hätte Gott nicht den Blitz... Das wird sich wohl nicht ändern.
Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt war. Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen.
Des HERRN Plan wird gelingen. Nicht immer so, wie wir uns das vorstellen. Aber des HERRN Plan wird gelingen.
Du siehst, wir glauben, aber sehr schnell müssen wir hinzufügen: Hilf meinem Unglauben. Da hast Du uns wieder voll erwischt, klar, wir glauben, aber in der Nacht und hinter dem hochgeschlagenen Kragen, da bricht dann wieder so manches zusammen.
Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie ihm auf das Haupt und legten ihm ein Purpurkleid um, traten vor ihn hin und sprachen: Sei gegrüßt, du König der Juden! und gaben ihm Backenstreiche. Da ging Pilatus wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr erkennet, daß ich keine Schuld an ihm finde! Also kam Jesus heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurkleid. Und er spricht zu ihnen: Sehet, welch ein Mensch! Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuziget ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserm Gesetz muß er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. Als Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr und ging wieder in das Amthaus hinein und sprach zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: Mit mir redest du nicht? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht habe, dich zu kreuzigen? Jesus antwortete: Du hättest gar keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überantwortet hat, größere Schuld! Von da an suchte Pilatus ihn freizugeben. Aber die Juden schrieen und sprachen: Lässest du diesen frei, so bist du nicht des Kaisers Freund; denn wer sich selbst zum König macht, der ist wider den Kaiser! Als nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl, an der Stätte, die Steinpflaster genannt wird, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber Rüsttag für das Passah, um die sechste Stunde. Und er sprach zu den Juden: Seht, das ist euer König. Es war aber Rüsttag für das Passah, um die sechste Stunde. Und er sprach zu den Juden: Seht, das ist euer König. Sie aber schrieen: Fort, fort mit ihm! Kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König, als den Kaiser! Da überantwortete er ihnen Jesus, daß er gekreuzigt würde. Sie nahmen aber Jesus und führten ihn hin. Und er trug sein Kreuz selbst und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, welche auf hebräisch Golgatha heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. Pilatus aber schrieb eine Überschrift und heftete sie an das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus, der Nazarener, der König der Juden. Diese Überschrift lasen viele Juden; denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt, und es war in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache geschrieben. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern daß jener gesagt habe: Ich bin König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben! Als nun die Kriegsknechte Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Kriegsknecht einen Teil; dazu den Leibrock. Der Leibrock aber war ohne Naht, von oben bis unten in einem Stück gewoben. Da sprachen sie zueinander: Laßt uns den nicht zertrennen, sondern darum losen, wem er gehören soll; auf daß die Schrift erfüllt würde, die da spricht: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen. Solches taten die Kriegsknechte. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Klopas Frau, und Maria Magdalena. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Darauf spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Nach diesem, da Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, damit die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet! Es stand da ein Gefäß voll Essig; sie aber füllten einen Schwamm mit Essig, legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist. Die Juden nun, damit die Leichname nicht während des Sabbats am Kreuze blieben (es war nämlich Rüsttag, und jener Sabbattag war groß), baten Pilatus, daß ihnen die Beine zerschlagen und sie herabgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine, ebenso dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß er schon gestorben war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Kriegsknechte durchbohrte seine Seite mit einem Speer, und alsbald floß Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, daß er die Wahrheit sagt, auf daß auch ihr glaubet. Denn solches ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: «Es soll ihm kein Bein zerbrochen werden!» Und abermals spricht eine andere Schrift: «Sie werden den ansehen, welchen sie durchstochen haben.» Darnach bat Joseph von Arimathia (der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden), den Pilatus, daß er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leib Jesu herab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Also nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn samt den Spezereien in leinene Tücher, wie die Juden zu begraben pflegen. Es war aber an dem Ort, wo Jesus gekreuzigt worden war, ein Garten und in dem Garten eine neue Gruft, in welche noch niemand gelegt worden war. Dahin nun legten sie Jesus, wegen des Rüsttages der Juden, weil die Gruft nahe war. (Johannes 19)
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