Der Stammvater Jakob war der erste, der in prophetischer Schau auf den kommenden Messias hinwies, als er seinen Sohn Juda segnet. Danach gibt es eine Fülle von Prophetien, die ebenfalls auf den Messias hinweisen. Trotzdem hat Israel seinen Messias, als er unter ihnen war, nicht erkannt, insbesondere deshalb, weil es den leidenden Gottesknecht nie mit dem Messias in Verbindung gebracht hat. Darin zeigt sich einerseits das Wunder der Prophetie, dass ein Jakob ca. 1800 Jahre vor Christus schon auf den aus dem Stamm Juda kommenden Christus hinweisen konnte, andererseits aber auch ihre Grenze. Denn wenn religiösen Führer eine Prophetie in ihre persönliche Theologie einbetten oder auch hineinzwingen, dann stehen sie in der Gefahr, manchen Worten die Spitze abzubrechen, Dinge passend zu machen, weil sie voreingenommen sind. Dann nützt uns die Prophetie gar nichts mehr, weil wir unserem eigenen Gutdünken folgen. Die Unfähigkeit Israels, seinen Messias zu erkennen, sollte uns nicht hochmütig machen, sondern in unseren Deutungsversuchen der alt- und neutestamentlichen Prophetie demütig machen. Prophetie liefert selten ein vollständiges Bild der Zukunft. Ihr Ziel ist es einzig und allein, den Menschen, die die Erfüllung der Prophetie erleben, zu helfen, das Geschehen zu verstehen. Das bedeutet aber für uns, dass wir aus der Präzision, mit der das Leiden Jesu vorhergesagt wurde, erkennen können, dass dies nicht Menschenwerk ist, sondern dass hier der lebendige Gott am Werke war und sein Heilswerk mit einem neuen Bund fortgesetzt hat, einem neuen Bund, von dem bereits die Propheten des alten Bundes geredet haben. Damit dient es dazu, unseren Glauben zu stärken.
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Euer Gott Sehet, da ist Euer Gott Ein Versuch, die Handlungsweisen Gottes an Hand biblischer Texte zu zeigen. |
Messiasprophetien des Alten Testamentes ... Blinde werden sehend, Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium gepredigt |
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Offenbarung 1,1-3 *: Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll; und er hat sie kundgetan und durch seinen Engel seinem Knechte Johannes gesandt, welcher das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat, alles, was er sah. Selig, wer liest und die da hören die Worte der Weissagung, und bewahren, was darin geschrieben steht! Denn die Zeit ist nahe.
Dieses einleitende Wort des Apostel Johannes, das er seinem Bericht über die Offenbarung, die er auf Patmos erfuhr, voranstellt, ist ein sehr erhellendes Wort über das Wesen der Prophetie. In meinem Vortrag über die Stellung Gottes und Jesu im Blick auf die Zeit habe ich diese Zusammenhänge bereits ausführlich dargestellt. Kurz gefasst lese ich diesen Text so, dass Jesus innerhalb der Zeit ist, durch Jesus ist die Trinität Gottes in diese kleine Welt aus drei Dimensionen gekommen. Er hat sich für uns der Zeit unterworfen, um uns durch die Zeit zu begleiten. Der Vater lebt in einer größeren Welt, die unsere drei Dimensionen völlig übersteigt und die nicht der Zeit unterworfen ist. In der Welt Gottes, des Vaters, ist die Zeit eine weitere Dimension, die er genauso überblickt, wie wir nach vorne und hinten, nach oben und unten und nach rechts und links schauen können. Genauso schaut der Vater in Vergangenheit und Zukunft, weil beides vor ihm fertig vorliegt. Auch ein altes, verbranntes Dokument sieht er noch, weil er dem Schreiber über die Schulter schauen kann, der es schreibt und weil er es in der Bibliothek betrachten kann, kurz bevor die Bibliothek abbrennt. Dabei ist hier die Gegenwartsform bewusst gewählt, weil für Gott, den Vater, alles gegenwärtig ist. Diese Sicht der Zeit als einer weiteren Raumkoordinate, die wir mit Lichtgeschwindigkeit durchfliegen, lehrt uns die Relativitätstheorie und macht damit deutlich, dass Prophetie in der Physik durchaus darstellber ist.
Allerdings glaube ich, dass Jesus nicht, wie sein Vater, außerhalb der Zeit lebt, sondern mit uns durch die Zeit geht. Dieses lese ich aus dem zitierten Vers der Offenbarung heraus, weil hier der Apostel Johannes ausdrücklich schreibt, dass die von ihm vorgelegte Offenbarung eine Offenbarung Jesu Christi ist, „welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll“. Damit kommt diese Offenbarung von Gott, dem Vater, der sie seinem Sohn Jesus Christus mitgeteilt hat. Also nicht Jesus hat sie uns in eigener Machtvollkommenheit gezeigt, weil er etwa in die Zukunft geblickt hat, nein, die Offenbarung ging von Gott, dem Vater, aus. Es passt sehr gut mit der Selbsteinschätzung Jesu zusammen, der seinen Kritikern sagt: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet. (Johannes 5,19-20 ⇩ *) Jesus betont noch einmal diese enge Übereinstimmung mit dem Vater: Ich kann nichts von mir selbst tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Johannes 5,30 ⇩ *).
Eine weitere Stelle, die zeigt, dass es zukünftige Dinge gibt, die nur der Vater alleine kennt, ist die Aussage Jesu in Matthäus 24,36 *: Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater. Stände Jesus über der Zeit, so wäre ihm der Zeitpunkt seiner Wiederkunft bekannt. Er betont aber, „allein mein Vater“ weiß diesen Zeitpunkt. Und dies genügt Jesus, weil er in völligem Vertrauen zu seinem Vater lebt.
Darin liegt das Geheimnis aller Prophetie und auch der Wunder. Wir können nichts von uns aus tun, sondern nur dann, wenn wir die tiefe Übereinstimmung mit dem Vater haben, werden wir prophetisch reden können oder auch das Wort Jesu erfüllen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe; (Johannes 14,12 ⇩ *) Das Wort „und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe“ deutet an, dass Jesus uns beim Vater vertreten wird und uns mehr geben wird als wir uns vorstellen können. Allerdings bezieht sich dies nicht auf irgendetwas, was wir erbitten, sondern es hat mit dem Handeln und Wollen Gottes zu tun. Jesus hat also nicht aus eigener Machtvollkommenheit Lazarus zum Leben erweckt, sondern er wusste, dass ihn sein Vater mit diesem Wunder als Christus beglaubigen wollte. Nur deshalb ist er so langsam nach Bethanien gezogen. Er wusste, was der Vater tun will. Die Herausforderung für uns besteht darin, unser Verhältnis zum Vater so zu entwickeln, dass wir auch - wenigstens temporär - ein Empfinden dafür entwickeln, was Gott, der Vater, tun will. Hierzu brauchen wir den Heiligen Geist, der uns die Absichten des Vaters offenbaren kann und will. Aber es gilt auch: Wer Ohren hat zu hören, der höre! (Matthäus 13,9 *) Wir müssen sehr sorgfältig hören, um das Reden des Heiligen Geistes zu hören und zu verstehen. Er drängt sich nicht auf.
Hier treffen wir auf einen Konflikt, den nicht nur die Juden zur Zeit Jesu hatten, sondern der bis heute besteht. Wir lesen nicht die Bibel, sondern wir bauen uns eine Theologie. Dabei ist Theologie leider immer die Lehre von Gott, Xso wie ich ihn verstehe. Mehr ist uns auch nicht möglich, weil wir nicht schlauer sein können, als unser Verstand erlaubt. Unsere mangelnde Vorstellungskraft begrenzt also immer das Gottesbild, das wir uns machen. Dies gilt für jeden Menschen, mag er auch noch so fromm sein, nicht nur für die Juden zur Zeit Jesu.
Allein die Tatsache, dass unser Verstand viel zu beschränkt ist, Gott zu denken, seine Gedanken, seine Möglichkeiten nachzuvollziehen, zeigt schon, warum das Gebot: Du sollst keine andern Götter neben mir haben! Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder dessen, das oben im Himmel, noch dessen, das unten auf Erden, noch dessen, das in den Wassern, unterhalb der Erde ist. (2.Mose 20,3-4 *) zwingend notwendig ist, denn alle unsere Bilder von Gott, selbst wenn sie in philosophischen Kategorien daherkommen und nicht in Holz geschnitzt sind, sind zu klein, um Gott zu beschreiben. Die Tatsache, dass wir nach Gottes Ebenbild geschaffen sind, stellt eine Versuchung für uns da, uns selbst zum Maßstab für Gott zu machen (1.Mose 1,26 *). Aber Gott ist größer als unsere Fantasie: Der im Himmel thront, lacht, der HERR spottet ihrer. (Psalmen 2,4 ⇩ *)
Dies müssen wir im Blick haben, wenn wir mit unserem beschränkten menschlichen Verstand Worte hören, die von Gott ausgegangen sind, Worte der Prophetie. Unser Zugang mag arrogant sein wie der der Sadduzäer: „Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht!“ Er mag von Bibeltreue geprägt sein wie der der Pharisäer: „Wir müssen jedes Wort der Bibel ganz genau befolgen und möglichst noch etwas schärfer, als es gefordert ist, um ja kein Gesetz der Bibel zu übertreten.“ Dabei kann nur der Vater selbst sein Wort verbindlich auslegen. Wir scheitern dabei immer wieder an unseren eigenen Grenzen. Auch der Sohn, Jesus Christus kann es, denn er achtet auf den Vater, der ihm alles zeigt, „was er selbst tut“. Wenn wir also Gottes Wort richtig verstehen, dann nur da, wo wir in ganz großer Nähe zum Vaterherzen Gottes sein Wort lesen. Mich persönlich hat es einmal tief erschüttert, wie mir eine Schwester in Christus sagte: „Ich habe darüber gebetet, was Du mir gesagt hast und Gott hat mir gezeigt, er sehe das nicht so eng, wie Du es siehst.“ Nun habe ich diese Schwester in vielen Situationen als eine intensive Beterin kennengelernt, die solche Dinge nicht leichtfertig sagt. Aber zunächst habe ich mich doch gegen ihren Einwand gewehrt. Später habe ich gelernt, dass sie recht hatte und mich korrigiert. Weder Enge noch Weite bei der Auslegung des Wortes Gottes sind ein geeigneter Maßstab für die Bibelauslegung in einer konkreten Situation. Maßstab ist allein das Wort des Vaters, das wir nur dann hören, wenn wir ihm nahe sind, so wie Jesus dem Vater nahe war und ist.
Die alttestamentlichen Prophetien, die auf den Messias hindeuten, sind für einen Christen selbstverständlich aus dem Neuen Testament heraus zu lesen. Ist Jesus der prophezeite Messias, so kann nur er diese Stellen deuten. Andererseits wissen wir, dass Jesu Deutung nicht mit der herrschenden Meinung der jüdischen Schriftgelehrten übereinstimmte, denn schließlich haben sie ihn zum Tode verurteilt und auch hingerichtet, weil sie seine Aussage, er sei der Messias, für Gotteslästerung hielten. Die Wunder Jesu haben sie dabei auf dämonische Einflüsse zurückgeführt und die Auferstehung leugnen sie in schöner Eintracht mit den Moslems.
Wir sehen daran, wie unser Vorverständnis uns den Blick auf Gottes Wort verstellen kann. Für die Juden ging es so weit, dass sie den Messias nicht erkannt haben, trotz der Wunder, die er getan hat. Es findet sich immer eine Deutung, wenn ich mich dem Wort Gottes entziehen will. „Dämonischen Ursprungs” oder AZXEinbildung# oder %Der Text ist gar nicht von Jesus so gesprochen, sondern später hinzugefügt# sind nur einige davon. „Das verstehe ich nicht” ist ein anderer Weg, dem Wort Gottes auszuweichen. Insofern sollten wir sehr vorsichtig sein, die Juden zu verurteilen. Auch wir, die wir Jesus als den Christus anerkennen, stehen immer wieder in der Gefahr, sein Wort zu glätten, so dass es uns passend erscheint. Denn die größeren Werke, von denen Jesus verheißt, dass wir sie tun werden (BibTRO*p51*AZ*12*schl*o*#), bleiben in unseren Kirchen und Gemeinden doch weithin aus.
Es gibt vier Gruppen von Prophetien, die Jesus und das Neue Testament allesamt auf den Messias beziehen, die aber von jüdischen Schriftgelehrten anders interpretiert werden:
Die jüdische Theologie hatte sich festgelegt. Der Messias war der Held, der Israel befreien würde. Selbst die Emmausjünger hatten diese Vorstellung: Und er sprach zu ihnen: Was? Sie sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk; wie ihn unsere Hohenpriester und Obersten überantwortet haben, daß er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde. Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit solches geschehen ist. (Lukas 24,19-21 *) Der leidende Gottesknecht war für einen israelitischen Schriftgelehrten Israel selbst, nicht der Messias. Und der Priester nach der Ordnung Melchisedeks konnte der Messias, der aus dem Stamm Juda stammte, auf keinen Fall sein.
Die Messiaserwartung geht bis auf Jakob, den Sohn Isaaks, zurück, der vor seinem Tode seine Söhne segnet und zu Juda sagt: Dich, Juda, werden deine Brüder loben! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein; vor dir werden deines Vaters Kinder sich neigen. Juda ist ein junger Löwe; mit Beute beladen stiegst du, mein Sohn, empor! Er ist niedergekniet und hat sich gelagert wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer darf ihn aufwecken? Es wird das Zepter nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis daß der Schilo kommt und ihm die Völkerschaften unterworfen sind. Er wird sein Füllen an den Weinstock binden; und der Eselin Junges an die Edelrebe; er wird sein Kleid im Weine waschen und seinen Mantel in Traubenblut; seine Augen sind dunkel vom Wein und seine Zähne weiß von Milch. (1.Mose 49,8-12 ⇩ *)
Er sieht aus Juda jemanden hervorgehen, dem der Herrscherstab gebührt und dem die Völker, also nicht nur Israel, gehorsam leisten werden. Jakob schaut dabei auch bereits das Eselsfüllen, auf dem Jesus nach Jerusalem reiten wird. Bereits diese Prophetie ist so passgenau, dass sie eigentlich keinen Zweifel mehr an ihrem göttlichen Ursprung lässt.
Mose bekräftigt diese Prophetie, allerdings spricht er von einem Propheten, bindet die Prophetie auch nicht an den Stamm Juda. Damit entsteht erstmalig der Eindruck, dass der Messias ein König und Priester sein wird. Viele jüdische Schriftgelehrte haben es allerdings so verstanden, dass hier von zwei verschiedenen Personen geredet wird, ein König und ein Priester/Prophet: 5.Mose 18,15 ⇩ *: Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, erwecken aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf den sollst du hören!
Das Neue Testament ist hier sehr eindeutig. Diese Stelle ist auf den Messias zu deuten und in Jesus erfüllt. Simon Petrus verkündigt dies im Tempel: So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen und er den euch vorherbestimmten Christus Jesus sende, welchen der Himmel aufnehmen muß bis auf die Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat. Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: «Einen Propheten wird euch der Herr euer Gott erwecken aus euren Brüdern, gleichwie mich; auf den sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird. Und es wird geschehen: jede Seele, welche nicht auf diesen Propheten hören wird, soll aus dem Volk vertilgt werden.» (Apostelgeschichte 3,19-23 ⇩ *) Stephanus predigt es vor dem Hohen Rat: Das ist der Mose, der zu den Kindern Israel sprach: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott aus euren Brüdern erwecken, gleichwie mich; den sollt ihr hören! (Apostelgeschichte 7,37 *), obwohl er Jesus dabei nicht ausdrücklich erwähnt.
David erhelt keine unmittelbare Prophetie, dass unter seinen Nachkommen auch der Messias sein wird. Aber sein Königtum wird auf ewig bestätigt. Es wird also nicht durch das Königtum des Messias abgelöst, sondern erfüllt. Dies bedeutet dann indirekt, dass der Messias aus seinem Hause kommen wird: sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig vor dir beständig sein; dein Thron soll auf ewig bestehen. (2.Samuel 7,16 ⇩ *) Der Prophet Natan verkündigt David diese Verheißung Gottes.
Messiaserwartungen drücken auch die Psalmen immer wieder aus. Zwei Psalmen treten besonders hervor, weil sie auch im Neuen Testament thematisiert werden und neben vielen Übereinstimmungen auch die beiden Erwartungen des Priester-Messias (Psalmen 2 ⇩ ⇧ *) und des Königs-Messias (Psalmen 110 ⇩ *) zeigen:
Psalmen 2 ⇩ ⇧ *: Warum toben die Heiden und reden die Völker vergeblich? Die Könige der Erde stehen zusammen, und die Fürsten verabreden sich wider den HERRN und wider seinen Gesalbten: «Wir wollen ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!» Der im Himmel thront, lacht, der HERR spottet ihrer. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn und sie schrecken mit seinem Grimm: «Ich habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berge!» Ich will erzählen vom Ratschluß des HERRN; er hat zu mir gesagt: «Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt Heische von mir, so will ich dir die Nationen zum Erbe geben und die Enden der Erde zu deinem Eigentum. Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen!» So nehmet nun Verstand an, ihr Könige, und lasset euch warnen, ihr Richter der Erde! Dienet dem HERRN mit Furcht und frohlocket mit Zittern. Küsset den Sohn, daß er nicht zürne und ihr nicht umkommet auf dem Wege; denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen! Wohl allen, die sich bergen bei ihm!
und im Vergleich dazu:
Psalmen 110 ⇩ ⇧ *: Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße! Der HERR wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten deiner Feinde! Dein Volk kommt freiwillig am Tage deines Kriegszuges; in heiligem Schmuck, aus dem Schoß der Morgenröte, tritt der Tau deiner Jungmannschaft hervor. Der HERR hat geschworen und wird es nicht bereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks! Der Herr, zu deiner Rechten, hat Könige zerschmettert am Tage seines Zorns. Er wird richten unter den Nationen, es wird viele Leichname geben, er zerschmettert das Haupt über ein großes Land. Er wird trinken vom Bach am Wege; darum wird er das Haupt erheben.
Psalmen 2 ⇩ ⇧ * stimmt mit Psalmen 110 ⇩ ⇧ * sehr gut überein. So wird der Messias von Zion aus herrschen, aber seine Herrschaft wird er nur gegen erhebliche Widerstände aufbauen können. Es ist auch vom „Sohn” die Rede und vom Zorn gegen die Widersacher. Allerdings spricht Psalmen 2 ⇩ ⇧ * von dem König, während Psalmen 110 ⇩ ⇧ * von dem Hohenpriester spricht: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!“
Nun kommt es darauf an, wie ich mit der Bibel umgehe. Fälle ich mit meinem Verstand eine Entscheidung, etwa, indem ich den einen Psalm verwerfe, den anderen aber anerkenne? Versuche ich beide Psalmen nach meinem Gutdünken miteinander zu verknüpfen und gebe eine eigene Interpretation, nicht ohne ein langes Buch über das Thema zu schreiben? Oder lasse ich den vermeintlichen Widerspruch stehen und hoffe darauf, dass der HERR selber zu seiner Zeit das aufklären wird, was mir widersprüchlich erscheint? Oder nehme ich den Text mit in mein Gebet und frage Gott, was er mir mit den Texten sagen will? Wie immer ich mich entscheide, es muss mir klar sein, dass nicht ich Herr des Wortes Gottes bin, sondern das das Wort Gottes zu mir reden will, auch gerade da, wo es mir nicht unmittelbar einleuchtend erscheint. An der Geschichte Israels können wir ablesen, welch gewaltige Konsequenzen es haben kann, wenn ich meine, ich könne das Wort Gottes mit meinem Verstand allein und ohne den Heiligen Geist erklären.
Im folgenden Text des Propheten Sacharja muss man sehr genau auf die Übersetzung achten, deshalb soll er in verschiedenen Versionen dargestellt werden:
Die revidierte Elberfelder übersetzt diesen Text: Und sage ihm: So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ein Mann, Spross ist sein Name! Und es wird unter ihm sprossen, und er wird den Tempel des HERRN bauen. Ja, er wird den Tempel des HERRN bauen,und er wird Hohheit tragen und wird auf seinem Thron sitzen und herrschen. Auch wird ein Priester auf seinem Thron sein; und der Rat des Friedens wird zwischen ihnen beiden sein.
Menge übersetzt: Und richte dann an ihn folgende Worte: 'So hat der HErr der Heerscharen gesprochen: Siehe, da ist ein Mann, „Spross“ ist sein Name - denn unter seinen Füßen wird es sprossen -, der wird den Tempel des HErrn bauen. Ja, er ist's, der den Tempel des HErrn aufbauen und Herrlichkeit gewinnen wird, und er wird auf seinem Thron sitzen und herrschen und ein Priester wird an seinem Throne stehen, und ein friedliches Einvernehmen wird zwischen beiden bestehen'.
Dabei merkt Menge zu der Übersetzung «und ein Priester wird an seinem Throne stehen» an, dass andere übersetzen: «und zugleich Priester sein auf seinem Throne»
Wie immer man diesen Text übersetzt, es bleibt die Frage, warum es am Ende heißt: „ein Friedensbund wird zwischen ihnen beiden bestehen“. Sacharja sieht also zwei verschiedene Personen. Aber was lehrt uns das? Folgt hieraus zwingend, dass der Messias kein Priester ist. Sacharja sieht, wenn wir den Übersetzungen der revidierten Elberfelder und Menges folgen, einen Priester am Thron des Messias, des „Spross“ stehen und stellt fest, dass zwischen beiden Frieden herrscht. Damit sagt er zunächst einmal, dass der Friede zwischen Clerus, der Priesterschaft, und dem Messias keineswegs selbstverständlich ist. Aber am Ende wird dieser Friede herrschen, eine Erweckung unter den Theologen. Die Frage, ob der Messias auch ein Priester ist, tangiert der Sacharjatext nicht wirklich. Doch solche Texte eignen sich trefflich als Schwert gegen den Andersdenkenden. Aber die Deutung liegt nicht bei uns, sondern bei Gott, der sie uns durch seinen Heiligen Geist offenbaren kann. Viel wichtiger ist mir die Verheißung, dass es zu einer Erweckung unter Theologen kommen wird. Möge der HERR dies bald schenken.
Die Deutung des Neuen Testamentes finden wir, wenn wir nach dem Wort „Spross“ in der Konkordanz suchen und die Verse auswählen, die sich tatsächlich auf den Messias beziehen:
Psalmen 132,17 *: Dort will ich dem David ein Horn hervorsprossen lassen, eine Leuchte zurichten meinem Gesalbten.
Jesaja 4,2-6 ⇩ *: An jenem Tage wird der Sproß des HERRN zur Zierde und Ehre dienen und die Frucht des Landes zum Ruhm und Preis den Geretteten Israels. Und es wird geschehen: jeder Übriggebliebene in Zion und jeder Übriggelassene in Jerusalem wird «heilig» heißen, jeder, der unter die Lebendigen eingeschrieben ist in Jerusalem. Ja, wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschulden Jerusalems aus seiner Mitte hinweggetan hat durch den Geist des Gerichts und den Geist der Vertilgung, dann wird der HERR über der ganzen Wohnung des Berges Zion und über ihren Versammlungen bei Tag eine Wolke und Rauch schaffen und den Glanz einer Feuerflamme bei Nacht; denn über der ganzen Herrlichkeit wird eine Decke sein und eine Hütte zum Schatten tagsüber vor der Hitze und zur Zuflucht und zum Schirm vor Ungewitter und Regen.
Jesaja 11,1-12 ⇩ *: Und es wird ein Sproß aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen; auf demselben wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und sein Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN; er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem Hörensagen strafen, sondern er wird die Armen mit Gerechtigkeit richten und den Elenden im Lande ein unparteiisches Urteil sprechen; er wird die Welt mit dem Stabe seines Mundes schlagen und den Gottlosen mit dem Odem seiner Lippen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden und Wahrheit der Gurt seiner Hüften sein. Da wird der Wolf bei dem Lämmlein wohnen, der Leopard bei dem Böcklein niederliegen. Das Kalb, der junge Löwe und das Mastvieh werden beieinander sein, also daß ein kleiner Knabe sie treiben wird. Die Kuh und die Bärin werden miteinander weiden und ihre Jungen zusammen lagern. Der Löwe wird Stroh fressen wie das Rindvieh. Der Säugling wird spielen am Loch der Otter und der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle des Basilisken ausstrecken. Sie werden nicht schaden und nicht verderben auf dem ganzen Berge meines Heiligtums; denn die Erde wird erfüllt mit Erkenntnis des HERRN, wie die Wasser den Grund bedecken. Zu der Zeit wird es geschehen, daß die Heiden fragen werden nach dem Wurzelsproß Isais, der als Panier für die Völker dasteht; und seine Residenz wird herrlich sein. Zu jener Zeit wird der Herr zum zweitenmal seine Hand ausstrecken, um den Rest seines Volkes loszukaufen, der übriggeblieben ist in Assyrien, Ägypten, Patros, Äthiopien, Elam, Sinear, in Chamat und den Inseln des Meeres. Und er wird den Nationen ein Panier aufstecken und die Verjagten Israels sammeln und die Zerstreuten Judas von den vier Enden der Erde zusammenbringen.
Jesaja 43,19 ⇩ *: Siehe, ich will etwas Neues tun, jetzt wird es hervorsprossen; solltet ihr es nicht wissen? Ich will einen Weg in der Wüste machen und Ströme in der Einöde.
Jesaja 53,2 ⇩ *: Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht.
Jeremia 23,5 *: Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich dem David einen rechtschaffenen Sproß erwecken werde; der wird als König regieren und weislich handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden.
Jeremia 33,15 *: In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen rechtschaffenen Sproß hervorsprießen lassen, welcher Recht und Gerechtigkeit schaffen wird auf Erden.
Sacharja 6,12 ⇩ ⇧ *: Und du sollst also zu ihm sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, es ist ein Mann, dessen Name «Sproß» ist, denn er wird aus seinem Orte hervorsprossen und den Tempel des HERRN bauen.
Römer 15,12 ⇩ *: Und wiederum spricht Jesaja: «Es wird aus der Wurzel Jesses sprossen der, welcher aufsteht, um über die Heiden zu herrschen; auf ihn werden die Heiden hoffen.»
Hebräer 7,14 ⇩ *: denn es ist ja bekannt, daß unser Herr aus Juda entsprossen ist, zu welchem Stamm Mose nichts auf Priester bezügliches geredet hat.
Offenbarung 22,16 ⇩ *: Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch solches für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Sproß Davids, der glänzende Morgenstern.
Bereits diese Texte geben einen Einblick, dass der Messias, der Spross des Isai, weit mehr ist als ein König. Er wird die Sünden wegnehmen (Jesaja 4,4 ⇧ *) und wie eine schützende Decke sein. Er wird also an die Stelle treten, die das Opfer im alten Bund bedeutete. Er ist selbst das Opfer. Er wird, nach Jesaja 11,1-12 ⇩ ⇧ *, ein Mann des Geistes sein, auf ihm wird „ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN“. Es ist der Geist des HERRN, der auf ihm ruht, also kein eigenständiger Geist, sondern der Geist, der vom Vater ausgeht. Der Streit zwischen orthodoxen und katholischen Christen im Mittelalter ist also überflüssig gewesen, der Geist, der von diesem Spross ausgeht, der von Jesus Christus ausgeht, ist der Geist vom Vater. Wie kann es auch anders sein, wenn Jesus Christus von sich selbst sagt: Ich und der Vater sind eins. (Johannes 10,30 *) Man vergleiche dazu „WIKIPEDIA über den Streit um FILIOQUE“, ein Thema, das aber im Hinblick auf die Messias-Prophetien nur von periphärer Bedeutung ist. Anlass zum Nachdenken sollten uns hier die weiteren Ausprägungen des Geistes und ihre Reihenfolge geben: Der Geist der Weisheit, unterschieden vom Geist des Verstandes. Es folgt der Geist des Rates und der Stärke, diese Herrschaftsattribute sind also der Weisheit und dem Verstand untergeordnet. So sollte es sein und doch ist es nicht selbstverständlich, wie alle Kriege dieser Welt beredt dokumentieren. Es ist auch ein Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN, aber beides resultiert erst aus dem vorangehenden. Wie oft tragen Christen die persönliche Schrifterkenntnis wie ein Schwert vor sich her und wundern sich, dass der Zugang zu anderen Menschen nicht gelingt. Alle diese Ausprägungen sind aber Gott, dem Vater, untergeordnet, hier ausgesprochen als Geist des HERRN. Damit kann man aus dieser Reihung bereits ablesen, was Paulus einmal so beschreibt: Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus, darnach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft; hernach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater übergibt, wenn er abgetan hat jede Herrschaft, Gewalt und Macht. Denn er muß herrschen, «bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat». Als letzter Feind wird der Tod abgetan. Denn «alles hat er unter seine Füße getan». Wenn er aber sagt, daß ihm alles unterworfen sei, so ist offenbar, daß der ausgenommen ist, welcher ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allen. (1.Korinther 15,23-28 *)
Jesaja 43,19 ⇧ * beschreibt das Neue, das mit dem Spross, mit dem Messias, mit Christus anbricht. So ist der Name „Neues Testament“ bereits im Alten Testament angelegt und nicht etwa eine Diskriminierung. Aber Jesaja 53,2 ⇩ ⇧ * zeigt auch deutlich, dass dieser Spross so gänzlich anders ist als unsere Vorstellung von Macht und Gerechtigkeit, so dass uns sein Anblick nicht gefällt. Wie gut, dass wir die Jesaja-Rollen in Qumran besitzen, die beweisen, dass Jesaja 53,2 ⇩ ⇧ *: Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. nicht nachträglich in das Alte Testament eingefügt wurde. Aber Jesaja 53,2 ⇩ ⇧ *: Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. macht auch die Bedeutung und die Grenzen von Prophetie deutlich. Der Hohe Rat, der das Urteil über Jesus sprach, kannte diesen Text und hat ihn doch erfüllt, weil er in seiner Verblendung nicht merkte, was er tat. Und so haben sie diesen Text nicht auf den Messias bezogen, sondern auf sich selbst, weil sie bis auf den heutigen Tag meinen, dass damit das Leiden ihres Volkes beschrieben ist. Wie sehr hat Jesus Christus darüber getrauert, da Jerusalem dadurch ja erst das ganze Unheil auf sich gezogen hat:
Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen werden; (Matthäus 23,37-38 *)
Da wandte sich Jesus zu ihnen und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich; weinet vielmehr über euch selbst und über eure Kinder! (Lukas 23,28 *)
Für Jeremia sind die Aspekte wichtig, dass der Spross des Königs David als König herrschen wird und Recht und Gerechtigkeit schaffen wird. Erst Sacharja spricht davon, dass er auch den Tempel des HERRN bauen wird. Die unterschiedlichen Auslegungen dazu haben wir bereits am Anfang dieses Kapitels dargestellt. Auch Herodes der Große hat „den Tempel gebaut“. Damit nimmt er aber nicht notwendig auch priesterliche Funktionen wahr, denn Herodes der Große durfte zwar den Tempelbau planen, entwerfen und bezahlen, aber den eigentlichen Bau des Heiligsten und Allerheiligsten durfte er nicht vollziehen, dies durften nur die Priester. Flavius Josephus beschreibt in den Jüdischen Altertümern sorgfältig, dass Herodes der Große gehalten war, bei seinem Neubau des Heiligtums nur Priester einzusetzen, keine einfachen Maurer aus dem Volk. Auch er selber durfte den Bereich des Allerheiligsten in der Bauphase nicht betreten. Damit lässt Sacharja offen, ob der Messias auch ein Priester ist oder nicht. Diese Dualität wurde bereits im Vergleich der Psalmen Psalmen 110 ⇩ ⇧ * und Psalmen 2 ⇧ * sichtbar.
Das Neue Testament ist in seiner Auslegung der alttestamentlichen Texte klar und eindeutig: Jesus ist der verheißene Messias als Sohn Davids und der Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks. Der Hebräerbrief spricht ausführlich von dem Hohenpriester Jesus (Hebräer 5 ⇩ * und die folgenden Kapitel), einem Hohenpriester, dessen Amt ohne Anfang und Ende ist: Denn dieser Melchisedek (König zu Salem, Priester Gottes, des Allerhöchsten, der Abraham entgegenkam, als er von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, und ihn segnete, dem auch Abraham den Zehnten von allem gab, der zunächst, wenn man seinen Namen übersetzt, «König der Gerechtigkeit» heißt, dann aber auch «König von Salem», das heißt König des Friedens, ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, der weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens hat), der ist mit dem Sohne Gottes verglichen und bleibt Priester für immerdar. Sehet aber, wie groß der ist, dem auch Abraham, der Patriarch, den Zehnten von der Beute gab! (Hebräer 7,1-4 ⇩ ⇧ *) Aber er zieht auch die Folgerung aus dem Widerspruch zum mosaischen Gesetz, der sich aus dem Amt des Königs und des Priesters ergibt: Denn der, auf welchen sich jener Ausspruch bezieht, gehört einem andern Stamme an, von welchem keiner des Altars gepflegt hat; denn es ist ja bekannt, daß unser Herr aus Juda entsprossen ist, zu welchem Stamm Mose nichts auf Priester bezügliches geredet hat. Und noch viel klarer liegt die Sache, wenn nach der Ähnlichkeit mit Melchisedek ein anderer Priester aufsteht, welcher es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebotes geworden ist, sondern nach der Kraft unauflöslichen Lebens; denn es wird bezeugt: «Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.» Da erfolgt ja sogar eine Aufhebung des vorher gültigen Gebotes, seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen (Hebräer 7,13-18 ⇩ ⇧ *) Damit liegt es für den Schreiber des Hebräerbriefes klar zu Tage: „Das vorher gültige Gebot (des Mose) wird seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen aufgehoben.“ Dies ist ein Weg, den jüdische Exegeten natürlich nicht mitgehen. Für sie ist der Messias ein König, der das Reich Davids wieder herstellt. Psalmen 110 ⇩ ⇧ * muss dann aber anders interpretiert werden und kann nicht auf den Messias bezogen werden. Auch Sacharja ist dann so zu interpretieren, dass der Messias den Tempel baut, so wie Herodes ihn gebaut hat: Er veranlasst den Bau, aber Priester vollziehen die Baumaßnahme, denn nur sie, nicht aber der Messias, der ja ein König ist, darf in das Heiligste gehen. Und ins Allerheiligste darf nur der Hohepriester mit dem hohenpriesterlichen Gewand gehen. Warum der Vorhang zum Allerheiligsten im Augenblick des Todes Jesu am Kreuz zerrissen ist, verstehen daher nur Christen. (Matthäus 27,51 *, Markus 15,38 *, Lukas 23,45 *)
Römer 15,12 ⇧ * macht deutlich, dass auch Paulus in Jesus den in der Bibel verheißenen Spross Davids sah. Und Jesus selbst sah dies so, wie Offenbarung 22,16 ⇧ * deutlich macht.
Für das Neue Testament ist damit klar, Jesu Christus ist der Messias, gesandt von Gott, dem Vater, die Erfüllung der Zusage an David, das sein Königtum ewigen Bestand haben würde und gleichzeitig die Schaffung eines neuen Hohepriestertums nach der Ordnung Melchisedeks, ohne Anfang und Ende, ein ewiger und mächtiger Fürsprecher für die Gläubigen. Und auch für uns, die wir an Jesus Christus glauben, gilt, dass wir Priester in dem Königtum Jesu Christi sind:
Offenbarung 1,6 *: Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unsren Sünden gewaschen und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: ihm gehört die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! Amen.
Offenbarung 5,9-13 *: Und sie sangen ein neues Lied: Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu brechen; denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott mit deinem Blut Menschen erkauft aus allen Stämmen und Zungen und Völkern und Nationen und hast sie für unsren Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden. Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend; die sprachen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lobpreisung! Und alle Geschöpfe, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meere sind, und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!
In seinen Trostsprüchen über das in der Verbannung lebende Volk spricht der Prophet Jesaja auch über den kommenden Gottesknecht. Israel hat sich selbst in dem Gottesknecht wiedergesehen und die Texte konsequent auf das Leiden des Volkes Israel bezogen. Jesus hat dies anders gesehen, wie er in seinen Predigten immer wieder hervorhebt. Die Tatsache, dass Israel im Gottesknecht des Jesaja nicht auch den Messias erkannt hat, führte zu dem schwerwiegendsten Irrtum seiner Geschichte: Sie haben den Messias nicht erkannt, als er unter ihnen war, trotz aller Wunder haben sie sich von ihm abgewandt. Wieder müssen wir hier die Frage stellen: Steht Israel damit alleine? Haben nicht auch wir unsere Abwehrtheologie, mit der wir uns die Bibel so zurecht stutzen, dass sie in unser Weltbild passt? Kann es nicht sein, dass auch wir viele Wunder Gottes verpassen, weil wir sie in unserem beschränkten Weltbild gar nicht zulassen? Das Ergehen Israels ist eine Anfrage an unseren Glauben und an unsere Bereitschaft, Gott selber zu uns reden zu lassen. Jesus hat es uns vorgemacht. Jesus hat bekannt: Johannes 5,19-20 ⇩ ⇧ *: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet. Ist dieses Hören und Schauen auf das, was Gott, der Vater, zu tun gedenkt, unsere Praxis in unserem persönlichen Leben und in unserem Leben als Gemeinde und Kirche? Das Ergehen Israels sollte uns nachdenklich machen, nicht hochmütig.
Jesaja 42,1-9 ⇩ *: Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Völkern hinaustragen. Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; wahrheitsgetreu wird er das Recht auseinandersetzen. Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf Erden das Recht gegründet hat; und die Inseln werden auf seine Lehre warten. So spricht Gott der HERR, der die Himmel geschaffen und ausgespannt und die Erde samt ihrem Gewächs ausgebreitet hat, der dem Volk auf ihr Odem gibt und Geist denen, die darauf wandeln: Ich, der HERR, habe dich in Gerechtigkeit berufen und ergreife dich bei deiner Hand und will dich behüten und dich dem Volk zum Bund geben, den Heiden zum Licht; daß du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem Gefängnis führest und aus dem Kerker die, so in der Finsternis sitzen. Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem andern geben, noch meinen Ruhm den Götzen! Siehe, das Frühere ist eingetroffen, und Neues verkündige ich euch; ehe es eintritt, lasse ich es euch hören.
Jesaja 42,1 ⇩ ⇧ *: Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Völkern hinaustragen. Gott, der Vater selbst, stellt den Gottesknecht vor. Er kommt also nicht in eigener Machtvollkommenheit, er kommt als ein Knecht daher. Jesus erwartet dies auch von seinen Jüngern. Als sie darüber streiten, wer unter ihnen der Erste ist, macht er es ganz deutlich: Aber Jesus rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker sie unterjochen, und daß die Großen sie vergewaltigen; unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, gleichwie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, sich dienen zu lassen, sondern damit er diene und sein Leben gebe zum Lösegeld für viele. (Matthäus 20,25-28 *)(Auch Markus 10,41-45 * und Lukas 22,24-27 *) Paulus nimmt diese Knechtschaft für seinen Dienst in Anspruch: Denn wiewohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, um ihrer desto mehr zu gewinnen. (1.Korinther 9,19 *) Andererseits sieht Paulus die Gemeinde nicht als Vereinigung von Knechten an, sondern er weist sie auf ihre viel weitergehende Berufung hin: Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn, von einem Weibe geboren und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, auf daß wir das Sohnesrecht empfingen. Weil ihr denn Söhne seid, hat Gott den Geist Seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der schreit: Abba, Vater! So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus. (Galater 4,4-7 ⇩ *) Knecht Gottes sein, heißt nicht, wie ein schlechter Knecht gedankenlos Aufträge abarbeiten, sondern der Knecht Gottes hat Anteil am Geist Gottes: „Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt,“ spricht Gott durch den Propheten. Knecht ist hier also Ausdruck der Demut vor Gott, dem Vater. Es bedeutet aber mehr, es bedeutet, Anteil am Vater zu haben. Auch Paulus unterscheidet hier sehr sorgfältig. Er schreibt an die Gemeinde in Rom: Denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so müßt ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Denn alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet, sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater! Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi; wenn anders wir mit ihm leiden, auf daß wir auch mit ihm verherrlicht werden. (Römer 8,13-17 ⇩ *) Am Rand sei bemerkt, wie widersinnig der „FILIOQUE”-Streit der östlichen und westlichen Kirche ist. Gott hat seinen Geist auf den Gottesknecht, den Messias, gelegt. Damit ist klar, woher der Geist kommt und was gemeint ist, wenn das Neue Testament vom Geist des Sohnes (Paulus an die Galater in Galater 4,6 ⇧ *) spricht: Es ist der Geist, der vom Vater ausgegangen ist. Damit ist das „FILIOQUE” nicht falsch, denn dieser Geist des Vaters geht auch vom Sohn aus, weil er ihn vom Vater empfangen hat. Es ist aber keinen Streit wert, weil der Geist, der von Jesus ausgeht, zuvor vom Vater ausgegangen ist. Der von Herzen demütige Jesus (Matthäus 11,29 *) würde dies genau so sehen, denn er sagt von sich: Ich kann nichts von mir selbst tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Johannes 5,30 ⇩ ⇧ *)
Jesaja 42,2 ⇩ ⇧ *: Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Dieser vers macht bereits deutlich, was Jesus uns in den Jahren seiner Wirksamkeit immer wieder vorlebt: Er redet in leisen Tönen. Er macht kein Aufhebens. Er lädt ein. Aber wenn Jünger nicht mehr mit ihm gehen wollen, dann lässt er sie gehen: Johannes 6,66-67 ⇩ * Es wird uns ein Geheimnis bleiben, warum Jesus seine Macht nie ausgespielt hat. Hier spricht bereits der Prophet im Auftrag Gottes davon, dass dieser Gottesknecht demütig sein wird.
Vielleicht gibt der folgende Vers eine Antwort darauf: Jesaja 42,3 ⇩ ⇧ *: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; wahrheitsgetreu wird er das Recht auseinandersetzen. Die Menschen, die ihre Botschaft in die Welt schreien, die ihre ganze Kraft dazu nutzen, Menschen an sich zu binden, diese Menschen können keine Rücksicht auf ein geknicktes Rohr nehmen. Sie müssen und wollen um den Erfolg kämpfen, wollen ihn erzwingen. Nicht so der Gottesknecht: Es wachsen doch genug Rohre nach, warum also Zeit für ein geknicktes Rohr verwenden? Unser zeitlicher Horizont ist unser Leben. Unter diesem Aspekt hätte Jesus, der ja davon wusste, was auf ihn zukam, zügig von Ort zu Ort ziehen müssen, um die drei Jahre, die er hatte, auszunutzen. Jesus blickte weit über diesen Horizont hinaus. Er sah den wandernden Simon Petrus, er sah den missionierenden Paulus, er sah den Kampf, den sein Bruder Jakobus um das Volk Gottes führte. Und so war er derjenige, der sich um die Menschen in Galiläa kümmern konnte, um Menschen, die wie ein geknicktes Rohr, wie glimmende Dochte sind. Er ist seinen Weg gradlinig gegangen, hat nächtelang zu seinem Vater gebeten, auch wenn sein Gebet nicht nur kraftvoll und mächtig war, sondern auch den gewaltigen Druck widerspiegelte, dem er ausgesetzt war, wenn er in Gethsemane betet: Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! (Matthäus 26,39 ⇩ *) Es ging Jesus nicht um die Großen und Starken dieser Welt: Und als Jesus es hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße. (Markus 2,17 *) Es ist dieser andere Schwerpunkt Jesus. Deswegen hat er seine Macht nicht so gebraucht, wie er es hätte tun können. Es ging ihm um die Schwachen, die Sünder, um die Menschen, die der Hilfe bedürfen.
Jesaja 42,4 ⇩ ⇧ *: Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf Erden das Recht gegründet hat; und die Inseln werden auf seine Lehre warten. Dieser Vers steht nur in einem scheinbaren Widerspruch zu Jesu Tod am Kreuz. Denn Jesus ist seinem Auftrag treu geblieben, war seinem Vater gehorsam bis zum Tod am Kreuz: Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war, welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde, und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod. Darum hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters. (Philipper 2,5-11 ⇩ *)
Jesaja 42,5 ⇩ ⇧ *: So spricht Gott der HERR, der die Himmel geschaffen und ausgespannt und die Erde samt ihrem Gewächs ausgebreitet hat, der dem Volk auf ihr Odem gibt und Geist denen, die darauf wandeln: Dieser Vers macht deutlich, dass der Gottesknecht nicht der ganze Jesus ist. Die Gottesknechtprophetie sieht den Sohn Gottes auf Erden, den Menschensohn, das Kind der Maria, den ans Kreuz geschlagenen Sohn Gottes, den Jesus im Gleichnis vom Weingärtner so eindrücklich beschreibt (Matthäus 21,33-43 *). Es sieht nicht den Jesus, von dem der Hebräerbrief schreibt: Nachdem Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und nachdem er die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst vollbracht, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat und um so viel mächtiger geworden ist als die Engel, als der Name, den er ererbt hat, ihn vor ihnen auszeichnet. (Hebräer 1,1-4 ⇩ *)
Jesaja 42,6 ⇩ ⇧ *: Ich, der HERR, habe dich in Gerechtigkeit berufen und ergreife dich bei deiner Hand und will dich behüten und dich dem Volk zum Bund geben, den Heiden zum Licht; In diesem Vers spricht der HERR, also JHWH, der Gott Israels selbst, durch den Propheten und über den Gottesknecht. Wir müssen also bei der Auslegung der Aussagen von Hebräer 1,1-4 ⇩ ⇧ * vorsichtig sein. Nicht alles sind Worte des präexistenten Jesu, was wir im Alten Testament lesen. Wenn wir am Glauben an den einen Gott festhalten und den Gedanken der Trinität denken, dann ist Jesus derjenige, „durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft“. Er ist nicht die Herrlichkeit selbst, sondern er ist „die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit“. Dieser Unterschied wird sofort klar, wenn wir einmal unsere vierdimensionale Raumzeit, die aus unserer Sicht unvorstellbar groß ist, uns als klein vor Gott vorstellen. Gott lebt in einem Raum, der unser dreidimensionales Denken weit übersteigt. Wenn wir diesem Gedanken folgen, dann ist auch klar, dass Gott außerhalb dieser vierdimensionalen Welt aus Raum und Zeit lebt, dass er nicht vollständig zu den Menschen kommen kann, denn dann wäre er ja Bestandteil unserer vierdimensionalen Welt. Dies stände im Gegensatz zu dem, was Paulus an Timotheus schreibt: welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. (1.Timotheus 6,15-16 ⇩ *) Manchem mag diese Argumentation nicht zwingend erscheinen, da man sich Gott auch in unserem großen Weltall vorstellen könnte. Aber die Vorstellung, dass Gott weit weg ist, widerspricht dem Gesamtzeugnis der Bibel und erscheint angesichts der Restriktionen, die in unserem Raum herrschen, reichlich naiv. So sieht jeder Punkt in unserem Weltall jeden anderen Punkt im Weltall wegen der endlichen Lichtgeschwindigkeit immer nur in einem Zustand, den er in der Vergangenheit einmal hatte. Vom Mond sehen wir immer den Zustand, den er vor einer Sekunde hatte, von der Sonne den Zustand vor 7,5 Minuten und von dem uns nächsten Fixstern einen Zustand, der über 4 Jahre zurückliegt usw. In den beiden Vorträgen über die Größe Gottes und über die Zeit habe ich diese Zusammenhänge vertieft und an physikalischen Zusammenhängen und an der Bibel verdeutlicht. Wenn wir also Jesus als den Teil der Trinität verstehen, der in unserer Zeit und in unserem Raum wirkt, dann kann ein prophetisches Wort nicht von Jesus kommen, weil Jesus innerhalb der Zeit ist, sondern es muss vom Vater selbst kommen, von dem Paulus dieses große Wort an Timotheus schreibt (1.Timotheus 6,15-16 ⇧ *).
Jesaja 42,7 ⇩ ⇧ *: daß du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem Gefängnis führest und aus dem Kerker die, so in der Finsternis sitzen. Dieser Vers stellt eine Verbindung zwischen dem Gottesknecht und der Vollendung der Erlösten her, wie sie in Jesaja 35 ⇩ * beschrieben wird. Jesus bezieht sich auf Jesaja 35,5-6 ⇧ *: Alsdann werden der Blinden Augen aufgetan und der Tauben Ohren geöffnet werden; alsdann wird der Lahme hüpfen wie ein Hirsch und der Stummen Zunge lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste entspringen und Ströme in der Einöde. . Er zitiert diese Bibelstelle, wenn er die Frage Johannes des Täufers beantwortet, ob er der Messias sei: Als aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi vernahm, ließ er ihn durch seine Jünger fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr sehet und höret: Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, und Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir! (Matthäus 11,2-6 *) (auch Lukas 7,21-23 *)
Jesaja 42,8-9 ⇧ *: Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem andern geben, noch meinen Ruhm den Götzen! Siehe, das Frühere ist eingetroffen, und Neues verkündige ich euch; ehe es eintritt, lasse ich es euch hören. Gott nimmt für sich Ehre und Ruhm in Anspruch und ist nicht bereit, dieses mit irgend jemandem zu teilen. Dieser Satz beendet dieses erste Gottesknechtslied und ist ein Zeichen einerseits der Souveränität Gottes, andererseits aber auch der tatsache, dass Gott seine Ehre und seinem Ruhm mit diesem Gottesknecht sucht, von dem er sagt: „Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen.“ Die Herrschaft Gottes zeigt sich nicht in lauten Worten, sie zeigt sich in dem, dass Gott Neues schafft und das er es durch seine Propheten ankündigt, bevor er es tut. Wer diesem Gott begegnen will, muss genau hinhören, muss ihn bewusst suchen. Wenn er nur auf das Geschrei in den Gassen hört, dann wird er diesem Gott nicht begegnen. Er muss den Gottesknecht finden.
Jesaja 49,1-13 ⇩ *: Höret mir zu, ihr Inseln, und merket auf, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich von Mutterleib an berufen und meines Namens gedacht von Mutterschoß an. Er hat meinen Mund gemacht wie ein scharfes Schwert; er hat mich im Schatten seiner Hand geborgen und mich zu einem auserlesenen Pfeil gemacht; er hat mich in seinem Köcher versteckt und zu mir gesagt: Israel, du bist mein Knecht, durch den ich mich verherrliche. Ich aber hatte gedacht: Ich habe mich vergeblich abgemüht und meine Kraft umsonst und nutzlos verbraucht! Und doch steht mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knechte gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen, daß Israel zu ihm gesammelt werde (und ich bin geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Stärke), ja, er spricht: Es ist zu gering, daß du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Geretteten Israels wiederzubringen; darum will ich dich zum Lichte der Heiden machen, daß du mein Heil seiest bis ans Ende der Erde. So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem von jedermann Verachteten, zu dem Abscheu des Volkes, zu dem Knecht der Herrscher: Könige werden ehrfurchtsvoll aufstehen und Fürsten anbetend niederfallen um des HERRN willen, der getreu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich auserwählt hat. Weiter spricht der HERR: Zur angenehmen Zeit habe ich dich erhört und am Tage des Heils dir geholfen; und ich will dich behüten und dich dem Volk zum Bundesmittler geben, daß du dem Lande wieder aufhelfest und die verwüsteten Erbteile wieder in ihren Besitz bringest; daß du zu den Gefangenen sagest: «Gehet heraus!» und zu denen in der Finsternis: «Kommet hervor!» Sie werden an den Straßen weiden und auf allen kahlen Hügeln ihre Weide haben. Sie werden weder hungern noch dürsten; keine trügerische Wasserspiegelung noch Sonne wird sie blenden; denn ihr Erbarmer wird sie führen und zu den Wasserquellen leiten. Ich werde alle meine Berge wegsam machen, und meine Fußpfade sollen erhöht werden. Siehe, diese werden von ferne kommen und jene dort von Mitternacht und vom Niedergang, etliche aber von dem Lande Sinim. Frohlocket, ihr Himmel, und lobsinge, du Erde! Brechet in Jubel aus, ihr Berge, denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Bekümmerten!
Hier spricht der Gottesknecht selbst und jubelt über das, was Gott an ihm getan hat. Sein Mund ist ein scharfes Schwert. Die Pharisäer mussten es oft erfahren, wenn sie Jesus eine Falle stellen wollten. Beispiele finden sich etwa Matthäus 22,46 *, Markus 11,29-33 *, Markus 12,34 * und Lukas 11,53 *. Das Bild vom Schwert aus dem Munde des Gottesknechtes findet sich auch in der Offenbarung. Der Apostel Johannes sieht es, als ihm Jesus erscheint: Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete; und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter, und inmitten der Leuchter Einen, der einem Menschensohne glich, angetan mit einem langen Gewande und um die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel; sein Haupt aber und seine Haare waren weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme, und seine Füße wie schimmerndes Erz, im Ofen geglüht, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser. Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtet wie die Sonne in ihrer Kraft. (Offenbarung 1,12-16 *) Jesus spricht davon, als er sich der Gemeinde in Pergamon vorstellt: Und dem Engel der Gemeinde in Pergamus schreibe: Das sagt, der das scharfe zweischneidige Schwert hat: Ich weiß, was du tust und wo du wohnst, da wo der Thron des Satans ist, und daß du festhältst an meinem Namen und den Glauben an mich nicht verleugnet hast, auch in den Tagen, in welchen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da wo der Satan wohnt. Aber ich habe etwas weniges wider dich, daß du daselbst solche hast, die an der Lehre Bileams festhalten, welcher den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Kinder Israel zu legen, Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben. So hast auch du solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse. Tue Buße! Sonst komme ich bald über dich und werde mit ihnen Krieg führen mit dem Schwerte meines Mundes. (Offenbarung 2,12-16 ⇩ *) Als Jesus erscheint, um das tausendjährige Friedensreich zu errichten, erkennt der Apostel Johannes ihn wieder daran: Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhaftige; und mit Gerechtigkeit richtet und streitet er. Seine Augen sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist angetan mit einem Kleide, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: «Das Wort Gottes.» Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden und waren angetan mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Munde geht ein scharfes Schwert, daß er die Heiden damit schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe weiden, und er tritt die Weinkelter des grimmigen Zornes des allmächtigen Gottes. Und er trägt an seinem Kleide und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: «König der Könige und Herr der Herren.» (Offenbarung 19,11-16 *) Allerdings wird das Schwert nun auch zu einer Waffe, die sich physisch gegen die Gottlosen richtet: Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten; lebendig wurden die beiden in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Munde dessen hervorgeht, der auf dem Pferde sitzt, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch. (Offenbarung 19,20-21 *)
Jesaja 49,3 ⇩ ⇧ * kann nun durchaus so gelesen werden, als wäre dieser Gottesknecht das Volk Israel, denn es heißt dort: („Der HERR hat …“) und zu mir gesagt: Israel, du bist mein Knecht, durch den ich mich verherrliche. Damit klingt an, was der HERR durch den Propheten Jesaja bereits in Jesaja 41,8-10 * sagt: Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, mein Auserwählter, du Same Abrahams, meines Freundes; welchen ich von den Enden der Erde genommen und aus ihren Winkeln berufen und zu dem ich gesprochen habe: Du bist mein Knecht, ich habe dich auserwählt und verwerfe dich nicht; fürchte dich nicht; denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Der HERR hat Jesus gesandt, weil er Israel meinte, Israel erretten wollte. Deshalb lesen wir die Gottesknechtlieder sicherlich falsch, wenn wir sie ohne Israel lesen. Denn Israel war, ist und bleibt das Volk Gottes. Aber sie sind auch nicht ohne Jesus zu lesen. Denn die Geschichte Israels ist in Jesus, den Christus, eingehüllt. Jesus sagt zu den Pharisäern: Johannes 8,58 *: Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich! Jesus war bereits vor Abraham und Jesus lebt in Ewigkeit. Er umschließt die Geschichte Israels. Deshalb sind Jesus und Israel im Gottesknechtslied und auch sonst nicht voneinander zu trennen. Dies gilt es zu beachten, wenn Christen den Text auslegen und ebenso, wenn Juden den Text auslegen. Paulus begründet in Römer 11 ⇩ * die Tatsache, dass Israel nicht verstoßen ist, mit dem Verweis auf das göttliche Wort an Elia: Römer 11,2-5 ⇩ ⇧ *: Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor ersehen hat! Oder wisset ihr nicht, was die Schrift bei der Geschichte von Elia spricht, wie er sich an Gott gegen Israel wendet: «Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre zerstört, und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten mir nach dem Leben!» Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? «Ich habe mir siebentausend Mann übrigbleiben lassen, die kein Knie gebeugt haben vor Baal.» So ist auch in der jetzigen Zeit ein Rest vorhanden, dank der Gnadenwahl. . Er zitiert dabei 1.Könige 19,18 *
Die folgenden Verse machen es wieder sehr deutlich, dass der Gottesknecht nicht das gesamte Volk Israel ist, sondern dass es jemand ist, der von Mutterleibe an zum Gottesknecht geformt worden ist, „um Jakob zu ihm zurückzubringen, daß Israel zu ihm gesammelt werde“ Aber der Text weist darüber hinaus: Jesaja 49,6 ⇩ ⇧ *: ja, er spricht: Es ist zu gering, daß du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Geretteten Israels wiederzubringen; darum will ich dich zum Lichte der Heiden machen, daß du mein Heil seiest bis ans Ende der Erde. Es geht nicht nur um Israel, es geht auch um die Heiden. Immer wieder wird deutlich, dass der Gottesknecht verachtet ist, „Abscheu“. Aber es wird nicht so bleiben: „Könige werden ehrfurchtsvoll aufstehen und Fürsten anbetend niederfallen um des HERRN willen, der getreu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich auserwählt hat.“ Da man ausschließen kann, dass diese Aussage das Volk Israel meint, kann die Anbetung nur dem Christus Gottes gelten. Damit ist auch klar, dass dem Gottesknecht Anbetung gebührt. Jesus Christus ist also anzubeten. Die Vision des Stephanus „ Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen!“ (Apostelgeschichte 7,56 *) beschreibt die Wirklichkeit, die dem Propheten Jesaja bereits offenbart worden ist, der Messias empfängt die Anbetung. Und da Anbetung nur Gott gebührt, ist der Messias Gott, weil er Teil des Vaters ist. Man kann hier die Frage stellen, ob die Begrifflichkeit von der Trinität, der Dreieinigkeit, nicht zu weit geht, weil Jesus für sich keine eigenständiges Handeln in Anspruch nimmt: Ich kann nichts von mir selbst tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Johannes 5,30 ⇩ ⇧ *) Man kann aber die Tatsache, dass dem Gottesknecht Anbetung gebührt und damit göttliche Ehre, im Lichte dieser Prophetie des Jesaja nicht leugnen.
Es folgt ein Lobpreis der Taten Gottes an seinem Volk Israel, die Gott durch den Gottesknecht tun wird. Dieser mündet in die Worte: „Frohlocket, ihr Himmel, und lobsinge, du Erde! Brechet in Jubel aus, ihr Berge, denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Bekümmerten!“ (Jesaja 49,13 ⇩ ⇧ *: Frohlocket, ihr Himmel, und lobsinge, du Erde! Brechet in Jubel aus, ihr Berge, denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Bekümmerten! ).
Es folgt eine Frage Zions an den Gottesknecht. Auch dieses ist ein Hinweis darauf, dass der Gottesknecht nicht einseitig mit Israel identifiziert werden darf. Der Gottesknecht antwortet mit dem Wort, dass Jesaja sicherlich gar nicht verstanden hat: „… siehe, in meine beiden Hände habe ich dich eingezeichnet …“ (Jesaja 49,16 ⇩ ⇧ *) Den Worten des Gottesknechtes schließen sich dann Bekräftigungen Gottes des HERRN an. Gott, der HERR, und der Gottesknecht geben dem in der Verbannung lebenden Volk Hoffnung. Wieder wird gesagt, dass Könige vor Israel niederfallen werden, so wie es schon im Blick auf den Gottesknecht Jesaja 49,7 ⇧ * gesagt worden ist. Aber jetzt, als Israel angesprochen wird, fehlt das Wort „anbetend“. Die Könige und Fürsten werden vor Israel niederfallen, aber es nicht anbeten, dies ist allein Privileg des Gottesknechtes, allein das Privileg Jesu Christi.
Jesaja 50,4-9 ⇩ *: Gott, der HERR, hat mir eine geübte Zunge gegeben, damit ich den Müden mit Worten zu erquicken wisse. Er weckt, ja, Morgen für Morgen weckt er mir das Ohr, daß ich höre wie ein Jünger. Gott, der HERR, hat mir das Ohr aufgetan; und ich habe mich nicht widersetzt und bin nicht zurückgewichen. Meinen Rücken bot ich denen dar, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Aber Gott, der HERR, wird mir helfen; darum ließ ich mich nicht einschüchtern; darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein; denn ich wußte, daß ich nicht zuschanden würde. Der mich rechtfertigt, ist nahe; wer will mit mir hadern? Lasset uns miteinander hintreten! Wer will mit mir rechten? Er trete her zu mir! Siehe, Gott, der HERR, steht mir bei, wer will mich denn verurteilen? Siehe, sie werden alle veralten wie ein Kleid; Motten werden sie fressen.
Jesaja 50 ⇩ ⇧ * zeigt, wie schwer das Wort Gottes und das Wort des Gottesknechtes auseinander zu halten ist. Als drittes Gottesknechtslied werden die Verse 4-9 ausgewiesen, die oben zitiert sind. Auch Vers 2a „Warum war niemand da, als ich kam, antwortete niemand, als ich rief? Ist etwa meine Hand zu kurz zum Erlösen, oder ist bei mir keine Kraft zum Retten?“ könnte vom Gottesknecht stammen, denn auch Jesus hat viel Zurückweisung erfahren, als er gepredigt hat. Das Wort Gottes, des HERRN, und das Wort des Gottesknechtes fließen ineinander. Dies ist in der Person Jesu geschehen, wie er selbst bezeugt (Johannes 5,30 ⇧ *).
Andererseits entstehen zwischen dem Volk Israel und seinen Propheten wegen des von ihnen verkündeten Wortes Gottes immer wieder Konflikte. Auch dies ein Zeichen dafür, dass der Gottesknecht nicht mit dem Volk Israel zu identifizieren ist. Aber, wie wir oben gesehen haben, umschließt er Israel, damit ist der Gottesknecht auch nicht von Israel zu lösen. Jesus hat dies in seinem Verhalten immer wieder deutlich gemacht, er ist zum Volk Israel gesandt: Und siehe, eine kananäische Frau kam aus jener Gegend, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter ist arg besessen! Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Da traten seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie ab; denn sie schreit uns nach! Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlornen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man das Brot der Kinder nehme und es den Hündlein vorwerfe! (Matthäus 15,22-26 *)
Dieses dritte Gottesknechtlied offenbart das Geheimnis Jesu. Denn er hat auf seinen Vater gehört. Er hat nichts aus sich selbst heraus getan. Nur dadurch war er fähig, Wunder zu tun, und zwar solche Wunder, die er den Vater hat tun sehen. Er tritt völlig hinter dem Vater zurück. Der Apostel Paulus beschreibt dies so: Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war, welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde, und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod. Darum hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters. (Philipper 2,5-11 ⇧ *)
Dieser Lobpreis beschreibt den gehorsamen Gottesknecht, der hört, nicht nur am Sonntag, sondern jeden Morgen neu und auch im Tagesgeschäft. Warum kann Markus sagen, dass Jesus in Nazareth nicht viele Wunder tun konnte (Markus 6,5 *)? Er konnte sie nicht tun, weil er auf den Vater achtete, er verfügte nicht selbst über die Wunder, sondern er tat, was er den Vater tun sah. Hier möchten wir gerne naseweise Fragen anschließen: Hätte Jesus denn gekonnt, wenn er gewollt hätte? Diese Frage verbietet sich, weil sie den Ungehorsam Jesu gegenüber dem Vater voraussetzt. Daran ist schon der Satan gescheitert, als er Jesus in der Wüste versuchte (Matthäus 4,1-11 *). Jesus entzieht sich allen Messiasproben, sei es vor dem Satan, sei es vor den Pharisäern (Matthäus 16,1-4 *), sei es vor Herodes (Lukas 23,8 *) oder vor Pilatus.
In dieser Beobachtung liegt die Antwort auf die Frage, was wir tun müssen, um Wunder zu tun. Wenn Jesus nicht über die Wunder verfügte, weil er seinem Vater gehorsam war, bis zum Tod am Kreuz, wieviel mehr haben wir Grund, dem Vater gehorsam zu sein, ständig auf ihn zu hören. Dann wird sich auch bei uns das Wort Jesu erfüllen: In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; wo nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. (Johannes 14,2 ⇩ ⇧ *) Aber diese Wunder stehen uns nicht zur Verfügung, um in unserer Kirchengemeinde Eindruck zu machen. Sie stehen uns nur zur Verfügung, wenn wir den Blick auf den Vater richten und durch den Heiligen Geist sehen und erfahren, was der Vater tun will. Es gibt also kein Praktikum: «Wie vollbringe ich Wunder». Die Aufgabe lautet: «Wie erkenne ich den Willen Gottes». Der Gottesknecht hat es uns vorgelebt.
Jesaja 52,13-53,12 ⇩ ⇧ *: Siehe, mein Knecht wird weislich handeln, er wird emporkommen, erhöht werden und sehr erhaben sein. Gleichwie sich viele über dich entsetzten (so sehr war sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder), also wird er viele Heiden in Erstaunen setzen und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht. Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Da er mißhandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer bedachte aber zu seiner Zeit, daß er aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, wegen der Übertretung meines Volkes geschlagen ward? Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei einem Reichen seine Gruft, obwohl er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Munde gewesen war. Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er ließ ihn leiden. Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen. Darum will ich ihm unter den Großen seinen Anteil geben, und er soll Starke zum Raube erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat!
Das 52. Kapitel des Jesaja-Buches beginnt mit einem ermutigenden Aufruf an Zion:
Jesaja 52,1-53,2 ⇩ ⇧ *: Wache auf, wache auf! Zion, ziehe deine Stärke an! Lege deine Ehrenkleider an, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn hinfort wird kein Unbeschnittener noch Unreiner mehr in dich hineinkommen. Schüttle den Staub von dir ab, stehe auf und setze dich, Jerusalem! Mache dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion! Denn also spricht der HERR: Umsonst seid ihr verkauft worden, so sollt ihr auch ohne Geld erlöst werden. Denn so spricht Gott der HERR: Mein Volk ist vor Zeiten nach Ägypten hinabgezogen, um daselbst in der Fremde zu weilen; aber der Assyrer hat sie ohne Ursache bedrückt. Nun aber, was habe ich hier zu tun, spricht der HERR, daß mein Volk ohne Entschädigung geraubt wird? Seine Beherrscher jauchzen, spricht der HERR, und mein Name wird beständig, den ganzen Tag, geschmäht. Darum soll mein Volk meinen Namen kennen lernen, ja, darum wird es an jenem Tage erkennen, daß ich der bin, welcher spricht: Siehe, hier bin ich! Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der Frieden verkündigt, der gute Botschaft bringt, der das Heil predigt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König! Da ist die Stimme deiner Wächter! Sie werden ihre Stimme erheben und miteinander jauchzen; denn Auge in Auge werden sie es sehen, wenn der HERR wieder nach Zion kommt. Ihr Trümmer Jerusalems, freuet euch und frohlocket miteinander! Denn der HERR hat sein Volk getröstet, Jerusalem erlöst! Der HERR hat seinen heiligen Arm vor den Augen aller Heiden entblößt; und alle Enden der Erde werden das Heil unsres Gottes sehen! Weichet! weichet! ziehet aus von dannen! rühret nichts Unreines an! Ziehet weg aus ihrer Mitte! Reiniget euch, die ihr des HERRN Geräte traget! Ihr werdet aber nicht ängstlich davoneilen, noch wie Flüchtlinge gehen; denn der HERR wird vor euch herziehen, und der Gott Israels wird eure Nachhut sein. Siehe, mein Knecht wird weislich handeln, er wird emporkommen, erhöht werden und sehr erhaben sein. Gleichwie sich viele über dich entsetzten (so sehr war sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder), also wird er viele Heiden in Erstaunen setzen und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht.
Es ruft das unter der Gefangenschaft leidende Volk zur Freude über die Heilsbotschaft auf:
Jesaja 52,7-53,7 ⇩ ⇧ *: Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der Frieden verkündigt, der gute Botschaft bringt, der das Heil predigt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König! Da ist die Stimme deiner Wächter! Sie werden ihre Stimme erheben und miteinander jauchzen; denn Auge in Auge werden sie es sehen, wenn der HERR wieder nach Zion kommt. Ihr Trümmer Jerusalems, freuet euch und frohlocket miteinander! Denn der HERR hat sein Volk getröstet, Jerusalem erlöst! Der HERR hat seinen heiligen Arm vor den Augen aller Heiden entblößt; und alle Enden der Erde werden das Heil unsres Gottes sehen! Weichet! weichet! ziehet aus von dannen! rühret nichts Unreines an! Ziehet weg aus ihrer Mitte! Reiniget euch, die ihr des HERRN Geräte traget! Ihr werdet aber nicht ängstlich davoneilen, noch wie Flüchtlinge gehen; denn der HERR wird vor euch herziehen, und der Gott Israels wird eure Nachhut sein. Siehe, mein Knecht wird weislich handeln, er wird emporkommen, erhöht werden und sehr erhaben sein. Gleichwie sich viele über dich entsetzten (so sehr war sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder), also wird er viele Heiden in Erstaunen setzen und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht. Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Da er mißhandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt und seinen Mund nicht auftut.
Aber er mahnt das Volk auch, im Aufbruch in die neue Zeit der Herrschaft Gottes ganz auf Gott zu vertrauen und nicht übereilt zu gehen:
Jesaja 52,12-53,12 ⇩ ⇧ *: Ihr werdet aber nicht ängstlich davoneilen, noch wie Flüchtlinge gehen; denn der HERR wird vor euch herziehen, und der Gott Israels wird eure Nachhut sein. Siehe, mein Knecht wird weislich handeln, er wird emporkommen, erhöht werden und sehr erhaben sein. Gleichwie sich viele über dich entsetzten (so sehr war sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder), also wird er viele Heiden in Erstaunen setzen und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht. Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Da er mißhandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer bedachte aber zu seiner Zeit, daß er aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, wegen der Übertretung meines Volkes geschlagen ward? Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei einem Reichen seine Gruft, obwohl er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Munde gewesen war. Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er ließ ihn leiden. Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen. Darum will ich ihm unter den Großen seinen Anteil geben, und er soll Starke zum Raube erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat!
Der Herr zieht vor Israel her und der Gott Israels ist die Nachhut. Eingebettet in die göttliche Führung soll das Volk ziehen. Es soll auf das Handeln seines Gottes achten, nicht auf das, was ihm der Eifer diktiert, was dem Volk aus seiner Erwartungshaltung in den Sinn kommt und sich in unserem Herzen manchmal gebärdet, als wäre es ein Wort vom HERRN und ist doch nur ein Produkt unserer persönlichen Gier nach Erfolg. Unser Vater im Himmel kennt uns, deshalb diese Worte, nicht nur an Israel. Und indem er dieses dem Volk sagt, verweist Gott, der HERR, auf seinen Knecht, auf Jesus. Und es beginnt das vierte Gottesknechtslied, intensiver als alle vorangehenden, aus dem Vaterherzen Gottes gesprochen. Wenn wir diese Texte lesen, dann sollten wir das Wort des Apostels Apostel Johannes im Gedächtnis haben: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt …“ (1.Johannes 3,1 *). So lieb hat der Vater uns Menschen, dass er sich dieser Zumutung ausgesetzt hat.
Jesaja 52,13-53,12 ⇩ ⇧ *: Siehe, mein Knecht wird weislich handeln, er wird emporkommen, erhöht werden und sehr erhaben sein. Gleichwie sich viele über dich entsetzten (so sehr war sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder), also wird er viele Heiden in Erstaunen setzen und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht. Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Da er mißhandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer bedachte aber zu seiner Zeit, daß er aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, wegen der Übertretung meines Volkes geschlagen ward? Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei einem Reichen seine Gruft, obwohl er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Munde gewesen war. Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er ließ ihn leiden. Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen. Darum will ich ihm unter den Großen seinen Anteil geben, und er soll Starke zum Raube erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat!
Zunächst einmal ist vom Gottesknecht selber die Rede: Einsichtiges Handeln sehen wir an ihm. Und für die Zukunft wird der Menschensohn erhöht werden. Jesus spricht dies so aus: Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme erschollen, sondern um euretwillen. Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt! Nun wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden; und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er aber, um anzudeuten, welches Todes er sterben würde. (Johannes 12,30-33 *) Die Erhöhung Jesu fand am Kreuz statt, am Ende seines Wirkens als wahrer Mensch. Aber genau diese Erhöhung wird von den Menschen völlig missverstanden werden:
Jesaja 52,14-53,12 ⇩ ⇧ *: Gleichwie sich viele über dich entsetzten (so sehr war sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder), also wird er viele Heiden in Erstaunen setzen und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht. Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Da er mißhandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer bedachte aber zu seiner Zeit, daß er aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, wegen der Übertretung meines Volkes geschlagen ward? Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei einem Reichen seine Gruft, obwohl er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Munde gewesen war. Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er ließ ihn leiden. Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen. Darum will ich ihm unter den Großen seinen Anteil geben, und er soll Starke zum Raube erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat!
Man wird sich über den Gottesknecht entsetzen. Sein Angesicht wird so entstellt sein, dass man ihn nicht mehr erkennt, nicht mehr als Gottesknecht, als Messias erkennt. Die einen haben über Jesus gespottet, die anderen waren entsetzt: „Wäre er der Messias, dann wäre er nicht gestorben …“. Das ist bis heute die Meinung der Mehrheit des Volkes Gottes. Aber der Gottesknecht wird eine weltweite Wirkung haben:
Jesaja 52,15-53,12 ⇩ ⇧ *: also wird er viele Heiden in Erstaunen setzen und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht. Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Da er mißhandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer bedachte aber zu seiner Zeit, daß er aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, wegen der Übertretung meines Volkes geschlagen ward? Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei einem Reichen seine Gruft, obwohl er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Munde gewesen war. Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er ließ ihn leiden. Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen. Darum will ich ihm unter den Großen seinen Anteil geben, und er soll Starke zum Raube erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat!
Nicht nur der Hauptmann des römischen Hinrichtungskommandos wurde in erstaunen versetzt (Matthäus 27,54 *). Das gesamte römische Weltreich wurde von diesem Ereignis ergriffen. Es brauchte 300 Jahre und das römische Weltreich war christlich. Dieser kleine Prophet Jesaja aus dem kleinen Juda hat es vorhergesagt, über 700 Jahre vor Christus. Angesichts solch gewltiger Zeugnisse für die Wahrhaftigkeit der Schrift kann man nur dankbar sein, dass dieser Gott, der über die Jahrtausende hinwegschaut und zu seiner Zeit Weichen stellt, dass dieser Gott uns lieb hat und nicht mit uns verfährt, wie wir es auf Grund unserer Sünden verdient hätten.
Jesaja 53,1-3 ⇩ ⇧ *: Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht.
Hier deuten sich die Schwierigkeiten an, die der Gottesknecht mit seiner Botschaft haben wird. Jesus seufzt unter seinem Dienst. Als er über das Abendmahl spricht, verwendet er Worte, die vielen ZUhörern anstößig vorkommen:
Johannes 6,53-71 ⇧ *: Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Denn mein Fleisch ist wahrhaftige Speise, und mein Blut ist wahrhaftiger Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich um des Vaters willen lebe, so wird auch der, welcher mich ißt, um meinetwillen leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; nicht wie eure Väter das Manna gegessen haben und gestorben sind; wer dieses Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit! Solches sprach er, als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte. Viele nun von seinen Jüngern, die solches hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede, wer kann sie hören? Da aber Jesus bei sich selbst merkte, daß seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Ist euch das ein Ärgernis? Wie denn, wenn ihr des Menschen Sohn dorthin auffahren sehet, wo er zuvor war? Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang, wer die seien, die nicht glaubten, und welcher ihn verraten würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben! Aus diesem Anlaß traten viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens. Und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes bist! Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel! Er redete aber von Judas, Simons Sohn, dem Ischariot; denn dieser sollte ihn verraten, einer von den Zwölfen.
Warum verwendet Jesus solche anstößigen Worte, warum erklärt er nicht seine Rede, als er merkt, dass die Zuhörer anfangen zu murren? Er spricht so, wie er es von seinem Vater hört und weicht nicht aus pragmatischen Gründen davon ab, auch auf die Gefahr hin, dass er am Ende allein dasteht. „Wollt ihr nicht auch weggehen?“ fragt er am Ende seine zwölf Jünger. Jesus weicht keinen Schritt von den Worten zurück, die er gepredigt hat. Welcher moderne Prediger würde so konsequent sein? Jesus kannte Jesaja und so ist es sehr wahrscheinlich, dass er sich in diesem Moment an das Gottesknechtslied erinnert hat. Aber er nutzt es auch nicht als «Entschuldigung» für seine harte Predigt. „Wollt ihr nicht auch weggehen?“ ist alles, was Jesus sagt.
Im Rahmen der Abschiedsreden Jesu kommt auch einmal die Besorgnis Jesu durch, dass er selbst seine Jünger nicht wirklich erreicht, weil sie ihm Fragen stellen, die er schon längst beantwortet wähnte: Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst, sondern der Vater, der in mir wohnt, tut die Werke. Glaubet mir, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen! (Johannes 14,8-11 ⇧ *)
Aber dies ist eine oberflächliche Betrachtungsweise. Jesus ist gehorsam den Weg seines Vaters gegangen. Und er wusste, dass am Ende die erste Bitte des Vaterunser in Erfüllung gehen wird: „Dein Wille geschehe!“ (Matthäus 6,10 *). So ist neben der Nähe zum Vater der unerschütterliche Glaube an den Sieg des Vaters die Eigenschaft Jesu, die wir mit aller Kraft in unser tägliches Leben und unsere Entscheidungsfindungen einbeziehen sollten. In diesem Blickwinkel der Verse Jesaja 53,1-3 ⇩ ⇧ * zeigt sich der wahre Mensch Jesus Christus. Jesus hatte ganz gewiss solche Gedanken. Aber sie haben sein Leben nicht bestimmt. Er war der Hohepriester, von dem der Hebräerbrief schreibt: Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. (Hebräer 4,14-15 ⇩ *) Dies schreibt er, obwohl er auch von dem Druck wusste, unter dem Jesus stand: Und er hat in den Tagen seines Fleisches Bitten und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tode retten konnte, und ist auch erhört und befreit worden von dem Zagen. Und wiewohl er Sohn war, hat er doch an dem, was er litt, den Gehorsam gelernt; und so zur Vollendung gelangt, ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, (Hebräer 5,7-9 ⇩ ⇧ *)
Jesaja 53,4-8 ⇩ ⇧ *: Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. Da er mißhandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer bedachte aber zu seiner Zeit, daß er aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, wegen der Übertretung meines Volkes geschlagen ward?
Kann man tatsächlich glauben, dass hier vom Volk Israel die Rede ist, diesem Volk, dass einen Ziegenbock, beladen mit den Sünden des Volkes, jedes Jahr in die Wüste schicken musste (3.mo 16,2-24). Wer immer meint, er könne zu dem, was in diesen Versen steht, irgend etwas beitragen, weiß nicht, wovon er spricht. Dieses Opfer, von dem dort die Rede ist, übersteigt alles, was wir uns vorstellen können. Aus menschlicher Sicht ist es unbegreiflich. Wie kann ein Mensch für Schuld Verantwortung übernehmen, die erst in 2000 Jahren geschehen wird. Das kann doch nur die Generation regeln, in der es geschieht. Und doch ist es so: „die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ Das gilt für die Untaten innerhalb Jerusalems vor der Zerstörung durch Titus genauso wie für Titus selbst. Es gilt für Auschwitz genauso wie für die Menschen, die wir im Mittelmeer umkommen lassen, weil wir unseren Kontinent abschotten: Die Strafe lag auf ihm. Menschliches tun kann nicht so weit reichen, egal, wie fromm der Mensch ist.
Dabei geht der Text ja noch viel weiter: „Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich“. Meine Krankheit, meine Schmerzen trug Jesus Christus? Wie soll das stimmen, wenn selbst ein Paulus schreibt: Und damit ich mich der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen möchte. Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. (2.Korinther 12,7-9 *) Wir müssen uns hüten, hier eine leichtfertige Antwort zu geben. Jesus ist größer als unsere Phantasie. Unsere Maßstäbe sind nicht göttliche Maßstäbe: Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. (Matthäus 4,23 ⇩ *) Da steht wirklich „alle Krankheiten und alle Gebrechen“! Können wir das glauben, müssen wir das glauben, dürfen wir das überhaupt glauben? Und dann ist da das Wort Jesu von den „größeren Werken“, die wir verbringen werden (Johannes 5,19-20 ⇩ ⇧ *). Auch ein Christ stirb. Also ist er auch dem Prozess unterworfen, der zum Tode führt. Und dies bedeutet, dass er auch Krankheit und Schmerzen ertragen muss. Und doch kann er diese Schmerzen seinem HERRN Jesus Christus übergeben. Damit sind sie zwar nicht weg, aber sie sind in das Geflecht von Glaube, Hoffnung und Liebe eingebunden, in dem ein Christ leben kann, weil er weiß, das alle Dinge seines Lebens aus Gottes Hand kommen und weil er weiß, dass am Ende der HERR steht und wir auf ewig bei ihm sein werden. Daher ist selbst eine todbringende Krankheit nicht das Ende unserer Hoffnung, sondern «nur» die ultimative Herausforderung für unseren Glauben (Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. (1.Korinther 13,13 *))
Damit ist dieses Wort über Jesus, den Christus Gottes, auch kein Schwert in der Hand derjenigen, die meinen, ein Christ dürfe nicht krank werden. Und wird er krank, dann hat er nur nicht genug geglaubt. Dies ist zu einfach, wenn wir bedenken, dass der Hebräerbrief schreibt: Hebräer 5,6-10 ⇩ ⇧ * Hier wird deutlich, dass Krankeheiten nicht nur den Zweck haben, durch Spontanheilung den Namen Gottes zu verherrlichen, obwohl auch das möglich ist: Im Blick auf die Erkrankung des Lazarus sagt Jesus: Als Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde! (Johannes 11,4 *) Jesus, „in den Tagen seines Fleisches“, also als wahrer Mensch, kannte „Bitten und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen“ vor Gott. Aber es diente dazu, dass er Gehorsam lernte und zur Vollendung gelangte. Jesus ist dieser Weg nicht erspart geblieben, auch uns wird er nicht erspart bleiben bis Jesus wiederkommt. Erst dann wird der Vater allem Leid ein Ende setzen: Und einer von den Ältesten hob an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Trübsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen und hell gemacht im Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, wird über ihnen wohnen. Und sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht die Sonne auf sie fallen noch irgend eine Hitze; denn das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. (Offenbarung 7,13-17 *) Hier geschieht es für die, die aus der großen Trübsal kommen. Und ganz am Ende der Zeiten heißt es erneut: Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind gewiß und wahrhaft! (Offenbarung 21,2-5 *) In beiden Bibelstellen steht nichts davon, dass es für Christen nicht erforderlich ist, die Tränen zu trocknen, weil diese ja keine Krankheit und keinen Schmerz mehr kennen.
So muss man diesen Text in großer Demut lesen und darf ihn auf keinen Fall zu einem Schwert machen, mit dem wir dem leidenden Christ noch weitere Not bereiten, indem wir seinen Glauben in Zweifel ziehen. Andererseits fordert uns dieser Text in der Tat auch heraus, das Leid in das gebet vor Gott zu tragen, um von ihm zu lernen. Ob wir hinterher Gott preisen werden, weil er uns Heilung geschenkt hat, oder ob wir ihn preisen, weil er uns Gehorsam und letztlich Vollendung geschenkt hat, das liegt in Gottes Hand und nicht in unserer Verfügung.
Im ersten Teil dieses Gottesknechtliedes haben wir das gesehen, was vor Augen ist: Ein Anblick des Gottesknechtes, der uns nicht gefällt, den wir verachten. Jetzt sehen wir das, was wirklich geschieht:
Jesaja 53,9-12 ⇩ ⇧ *: Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei einem Reichen seine Gruft, obwohl er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Munde gewesen war. Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er ließ ihn leiden. Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen. Darum will ich ihm unter den Großen seinen Anteil geben, und er soll Starke zum Raube erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat!
Jesus schwieg vor Herodes, zeigte seine Macht weder vor Herodes, noch vor Pilatus oder Kaiphas, noch gar am Kreuz. Und doch wird dieses Gottesknechtslied eingerahmt von der Vision, dass dieser Jesus, der Christus, der wie ein Lamm sich zur Schlachtbank führen lässt, seinen Anteil an den Großen dieser Welt haben wird, dass er Starke zum Raube haben wird, dass Könige vor ihm den Mund verschießen werden. Die Gottesknechtslieder blicken auf den wahren Menschen, den Juden Jesus, den Christus Gottes, den Gesalbten, den Messias. Aber sie zeigen auch, dass dieser Gottesknecht Macht hat, weil sie ihm von oben gegeben ist. So schauen wir mit dem Gottesknecht auch immer auf den wahren Gott Jesus Christus: „… und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ (Johannes 1,14 ⇩ *) Der Christus wird „lange leben“, weil er „seine Seele dem Tode preisgegeben hat“. Dieser zunächst paradoxe Satz schaut die Auferstehung Jesu, das Leben aus dem Tode, den Gottesknecht als wahren Gott, weil es Gott, dem Vater, gefiel, dass er, der verachtete Gottesknecht „Nachkommen sehen und lange leben“ soll. Und weil eins gewiss ist: „Des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen!“
Matthäus 1,1-18 *: Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte den Isaak, Isaak zeugte den Jakob, Jakob zeugte den Juda und seine Brüder, Juda zeugte den Phares und den Zara mit der Tamar, Phares zeugte den Esrom, Esrom zeugte den Aram, Aram zeugte den Aminadab, Aminadab zeugte den Nahasson, Nahasson zeugte den Salmon, Salmon zeugte den Boas mit der Rahab, Boas zeugte den Obed mit der Ruth, Obed zeugte den Jesse, Jesse zeugte den König David. Der König David zeugte den Salomo mit dem Weibe Urias, Salomo zeugte den Rehabeam, Rehabeam zeugte den Abia, Abia zeugte den Asa, Asa zeugte den Josaphat, Josaphat zeugte den Joram, Joram zeugte den Usia, Usia zeugte den Jotam, Jotam zeugte den Ahas, Ahas zeugte den Hiskia, Hiskia zeugte den Manasse, Manasse zeugte den Amon, Amon zeugte den Josia, Josia zeugte den Jechonja und dessen Brüder, zur Zeit der Übersiedelung nach Babylon. Nach der Übersiedelung nach Babylon zeugte Jechonia den Salatiel. Salatiel zeugte den Serubbabel, Serubbabel zeugte den Abiud, Abiud zeugte den Eliakim, Eliakim zeugte den Azor, Azor zeugte den Sadok, Sadok zeugte den Achim, Achim zeugte den Eliud, Eliud zeugte den Eleazar, Eleazar zeugte den Mattan, Mattan zeugte den Jakob, Jakob zeugte den Joseph, den Mann der Maria, von welcher geboren ist Jesus, der genannt wird Christus. So sind es nun von Abraham bis auf David insgesamt vierzehn Glieder; und von David bis zur Übersiedelung nach Babylon vierzehn Glieder; und von der Übersiedelung nach Babylon bis auf Christus vierzehn Glieder. Die Geburt Jesu Christi aber war also: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammenkamen, erfand sich's, daß sie empfangen hatte vom heiligen Geist.
Vergleiche auch: Lukas 3,23-38 *: Und Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt, als er anfing zu lehren; und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, welcher war des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Nangai, des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, des Johanan, des Resa, des Serubbabel, des Sealtiel, des Neri, des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmadam, des Er, des Jesus, des Eliezer, des Jorim, des Matthat, des Levi, des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eliakim, des Melea, des Menna, des Mattatha, des Nathan, des David, des Jesse, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nahasson, des Aminadab, des Aram, des Esrom, des Perez, des Juda, des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Thara, des Nahor, des Seruch, des Regu, des Peleg, des Eber, des Sela, des Kainan, des Arphaxad, des Sem, des Noah, des Lamech, des Methusala, des Henoch, des Jared, des Maleleel, des Kainan, des Enos, des Set, des Adam, Gottes.
In dem Geschlechtsregister stellt Matthäus dar, dass Jesus Christus die Verheißungen erfüllt, die Abraham, Isaak und Jakob, Juda und David gegeben worden sind. Im Gegensatz zu vielen heutigen Theologen, die aus persönlicher Erfahrung zu wissen meinen, dass der Geist Gottes nicht in der Lage ist, den Messias aus einer Jungfrau entstehen zu lassen, interpretiert er die alttestamentliche Verheißung so, dass Maria als Jungfrau Jesus geboren hat. Weise hat Matthäus dabei das Wort παρθένος (parthenos) vermieden, sondern seine Meinung unmissverständlich dargelegt, vermutlich, weil er die Diskussionen schon mit vielen Pharisäern geführt hat, die uns heute neu aufgetischt werden: „Eine Jungfrau kann nicht schwanger werden … und der Jesajatext spricht nur ganz unverbindlich von einem jungen Mädchen.“
Selbst Bileam, ein Prophet Gottes außerhalb Israels, prophezeit Israel den Messias Gottes. Diese Prophetie ist wichtig, weil sie unabhängig von den Prophetien ist, die auf die Erzväter zurückgehen. Schließlich werden von dem Propheten Jesaja eine Reihe von Namen und damit Eigenschaften des Messias genannt.
Die alttestamentlichen Zeugnisse im Einzelnen:
Die beiden folgenden Verse beschreiben keine erfüllte Prophetie, sind aber deshalb interessant, weil sie zeigen, dass Verheißungen auch an Bedingungen geknüpft sind, im Guten wie im Bösen:
1.Mose 17,19 *: Da sprach Gott: Nein, sondern Sarah, dein Weib, soll dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen; denn ich will mit ihm einen Bund aufrichten als einen ewigen Bund für seinen Samen nach ihm. Gott bezieht seine Verheißung ausdrücklich auf Abrahams Sohn Isaak, Ismael wird ausgeschlossen, indem er eine eigenständige Verheißung bekommt.
1.Mose 28,12-15 *: Und ihm träumte; und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, die rührte mit der Spitze an den Himmel. Und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und siehe, der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinem Samen geben. Und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden, und gegen Abend und Morgen und Mitternacht und Mittag sollst du dich ausbreiten, und durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden! Und siehe: Ich bin mit dir, und ich will dich behüten allenthalben, wo du hinziehst, und dich wieder in dieses Land bringen. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich dir gesagt habe. Gott wiederholt die Verheißung, die er Abraham gegeben hat, vor Jakob, Abrahams Enkel, Esau wird nicht genannt.
1.Mose 49,8-12 ⇩ ⇧ *: Dich, Juda, werden deine Brüder loben! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein; vor dir werden deines Vaters Kinder sich neigen. Juda ist ein junger Löwe; mit Beute beladen stiegst du, mein Sohn, empor! Er ist niedergekniet und hat sich gelagert wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer darf ihn aufwecken? Es wird das Zepter nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis daß der Schilo kommt und ihm die Völkerschaften unterworfen sind. Er wird sein Füllen an den Weinstock binden; und der Eselin Junges an die Edelrebe; er wird sein Kleid im Weine waschen und seinen Mantel in Traubenblut; seine Augen sind dunkel vom Wein und seine Zähne weiß von Milch. Jakob gibt die Verheißung an Juda weiter, übrigens nicht an Levi (vgl. 1.Mose 49,5-7 ⇧ *). Diese Beobachtung stellt in Frage, ob auch für Levi eine Messiasverheißung gilt, wie man es aus Sacharja 6,9-13 ⇧ * herauslesen könnte.
4.Mose 24,15-19 *: Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem das Auge erschlossen ist, es sagt der Hörer göttlicher Reden, und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Gesichte des Allmächtigen sieht und niederfällt, und dem die Augen geöffnet werden: Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt aus Jakob hervor, und ein Zepter kommt aus Israel. Er schlägt Moab auf beide Seiten und alle Kinder Set aufs Haupt. Edom wird seine Besitzung, und Seir zum Besitztum seiner Feinde; Israel aber wird tapfere Taten tun. Von Jakob wird der ausgehen, der herrschen wird, und er wird umbringen, was von den Städten übrig ist. Selbst Bileam, dieser Mann Gottes außerhalb Israels, der von dem Moabiterkönig Balak gerufen wird, um Israel zu verfluchen, wird vom Geist Gottes bewegt und prophezeit Israel den Messias. Es ist eine von den israelitischen Prophetien völlig unabhängige Prophetie. Sie ist deshalb von hoher Aussagekraft. Denn sie zeigt, dass es auch außerhalb Israels Propheten gab, die vom Geist des einen Gottes ergriffen waren und im Namen dieses Gottes redeten. Dass auch dieser Bileam außerhalb Israels den Messias Israels prophezeit, zeigt, dass es hier um göttliches Wirken geht, das unabhängig von den Wünschen und Erwartungen der Menschen ist.
2.Samuel 7,12-16 ⇧ *: Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leibe kommen wird, und will sein Königtum befestigen; der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen. Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul abwandte, den ich vor dir beseitigt habe; sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig vor dir beständig sein; dein Thron soll auf ewig bestehen. Als David plant, Gott einen Tempel zu bauen, erhält er von dem Propheten Natan die Antwort Gottes. Gott verwehrt ihm seinen Wunsch, den Tempel zu bauen, aber er verheißt ihm ein ewiges Königtum. Dieses ewige Königtum ist in Jesus Christus Wirklichkeit geworden.
Jesaja 7,10-14 *: Weiter redete der HERR zu Ahas und sprach: Fordere ein Zeichen von dem HERRN, deinem Gott, in der Tiefe unten oder droben in der Höhe! Da antwortete Ahas: Ich will nichts fordern, damit ich den HERRN nicht versuche. Darauf sprach Jesaja: Höre doch, Haus Davids, ist es euch nicht genug, daß ihr Menschen ermüdet, müßt ihr auch meinen Gott ermüden? Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen und wird Mutter eines Sohnes, den sie Immanuel nennen wird. Gott fühlt sich von König Ahas gelangweilt, weil er kein Zeichen von ihm fordert. Deshalb spricht Gott selbst von dem Zeichen, dass er geben wird, wenn die Jungfrau (Maria) ein Kind (Jesus, den Christus) bekommen wird. Sein Name wird mit Immanuel, Gott mit uns, angegeben. Manche stellen in Frage, ob der Prophet hier wirklich eine Jungfrauengeburt ankündigt. Da es im Altertum fast selbstverständlich war, dass eine junge Frau heiratet und Kinder bekommt, wäre dies wohl keiner Prophetie wert gewesen. Die Tatsache, dass ein Kind unehelich geboren wird, von einem römischen Soldaten beiläufig im Rahmen einer Vergewaltigung gezeugt, wäre eine schwere Sünde gewesen und als solche wohl auch gebranntmarkt worden. Die Annahme, dass hier von einer Jungfrau die Rede ist, ist daher die einzig plausible Übersetzung. Bemerkenswert ist dabei auch, dass die 250 bis 100 vor Christus entstandene griechische Übersetzung Septuaginta von παρθένος (parthenos) spricht, das deutlicher auf das Wort „Jungfrau“ weist. Das Wort „junge Frau” hätte man im griechischen besser wiedergeben können. Titus 2,4 *: damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, schreibt Paulus über junge Frauen: damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, griechisch „ινα σωφρονιζωσιν τας νεας φιλανδρους ειναι φιλοτεκνους“ und in Umschrift „ina sohphronizohsin tas neas philandroys einai philoteknoys“. Die jungen Frauen sind hier τας νεας (tas neas). Der Streit um die Jungfrauengeburt erscheint mir einigermaßen überflüssig. Glaube ich an einen Gott, der durch sein Allmachtswort den gekreuzigten Jesus Christus, der bereits mehr als 24 Stunden tot war, auferweckt hat, so kann ich auch daran glauben, dass Gott durch den Heiligen Geist in Maria seinen Sohn zeugt und dazu keinen römischen Soldaten benötigt, der Maria angeblich vergewaltigt hat, wie uns einige glauben machen wollen (Panthera-Legende).
Jesaja 9,6 ⇩ *: (H9-5) Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft kommt auf seine Schulter; und man nennt ihn: Wunderbar, Rat, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst. Dieser Text nennt weitere Namen und damit Eigenschaften Jesu.
Jesaja 11,1-5 ⇩ ⇧ *: Und es wird ein Sproß aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen; auf demselben wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und sein Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN; er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem Hörensagen strafen, sondern er wird die Armen mit Gerechtigkeit richten und den Elenden im Lande ein unparteiisches Urteil sprechen; er wird die Welt mit dem Stabe seines Mundes schlagen und den Gottlosen mit dem Odem seiner Lippen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden und Wahrheit der Gurt seiner Hüften sein. Hier wird der Herrschaftsanspruch und die Art der Herrschaft des Messias, der auch in Jesaja 9,6 ⇩ ⇧ * schon betont wird, deutlich unterstrichen.
Matthäus 2,1-6 ⇩ *: Als nun Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihn anzubeten. Da das der König Herodes hörte, erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm. Und er berief alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und erfragte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem im jüdischen Lande; denn also steht geschrieben durch den Propheten: «Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen, der mein Volk Israel weiden soll!»
Vergleiche auch: Lukas 2,4-7 *: Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, um sich schätzen zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die schwanger war. Es begab sich aber, während sie daselbst waren, da erfüllten sich die Tage, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge.
Matthäus 2,14-18 *: Da stand er auf, nahm das Kindlein und seine Mutter des Nachts und entwich nach Ägypten. Und er blieb dort bis zum Tode des Herodes, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.» Da sich nun Herodes von den Weisen betrogen sah, ward er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knäblein töten, die zu Bethlehem und in allen ihren Grenzen waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundigt hatte. Da ward erfüllt, was durch Jeremia gesagt ist, den Propheten, der da spricht: «Eine Stimme ist zu Rama gehört worden, viel Weinen und Klagen; Rahel beweint ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind.»
Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen. (Hosea 11,1 *)
Hier wird deutlich, dass Prophetie nicht so gemeint ist, dass wir die Zukunft exakt kennen lernen sollen. Die Aussage: „Rahel beweint ihre Söhne …“ lässt zunächst viele Deutungen zu. Ebenso kann man „… aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen“ auch auf Israel beziehen und unterstellen, dass Hosea hier auf den Auszug aus Ägypten anspielt, zumal der umgebende Text sich mit den Sünden Israels befasst. Und trotzdem zeigen diese Texte, was Jesus über seine eigenen prophetischen Worte sagt: Ich aber habe euch solches gesagt, damit, wenn die Stunde kommt, ihr daran denket, daß ich es euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich bei euch war. (Johannes 16,4 *) Wir erkennen das Geschehene in der Prophetie wieder. Und daran erkennen wir, das Gottes Wort wahr und vertrauenswürdig ist. Ziel der Prophetie ist also nicht, unsere Spekulationen über die Zukunft zu befeuern. Ziel der Prophetie ist es, Gott zu verherrlichen und Gott als den Herrn der geschichte zu erweisen. Dies wird an diesen beiden Texten des Jesaja und des Hosea sehr gut deutlich. Wer der Bibel nicht glauben will, wird in jedem Einzelfall eine andere Erklärung finden. Aber der Jünger Jesu sieht, dass es uns der HERR bereits gesagt hat, erkennt die Macht Gottes, die über die Jahrtausende reicht, und betet an und wird seines Glaubens um so gewisser. Aber auch dem, der in jedem Einzelfall meint, eine andere, bessere, historisch glaubhaftere Erklärung zu haben, sollten doch an der Vielzahl der Prophetien, an der Tatsache, dass diese Prophetien Jahrhunderte überbrücken, Zweifel kommen, ob materialistische Erklärungen hier ausreichen.
Matthäus 4,12-16 *: Als aber Jesus hörte, daß Johannes gefangengesetzt worden war, entwich er nach Galiläa. Und er verließ Nazareth, kam und ließ sich zu Kapernaum nieder, das am Meere liegt, im Gebiet von Sebulon und Naphtali; auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, der da spricht: «Das Land Sebulon und das Land Naphtali, am Wege des Meeres, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden, das Volk, das in der Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und die da saßen im Lande und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen.»
Jesus zieht nach Kapernaum. Israel ist nicht das einzige Land, in dem die Menschen, die in der Hauptstadt wohnen, auf die „Provinz” herabblicken. Wer etwas werden will, muss sich in der Hauptstadt bewähren. Selbst seine Brüder sahen das so: Da sprachen seine Brüder zu ihm: Brich doch auf von hier und ziehe nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust! Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht doch öffentlich bekannt zu sein. Wenn du solches tust, so offenbare dich der Welt! (Johannes 7,3-4 *) Und schon Nathanael war skeptisch im Blick auf Jesus: Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! (Johannes 1,46 ⇩ ⇧ *) Und später wird sich Nikodemus genau mit diesem Argument konfrontiert sehen: Da spricht zu ihnen Nikodemus, der des Nachts zu ihm gekommen und einer der Ihren war: Richtet auch unser Gesetz einen Menschen, man habe ihn denn zuvor selbst gehört und erkannt, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche nach, und du wirst sehen, daß aus Galiläa kein Prophet ersteht! (Johannes 7,50-52 *) Und doch hätten sie es wissen können, denn Jesaja hat es ihnen gesagt. Hier wird ebenfalls deutlich, dass es nicht auf unsere wie auch immer geartete Bibelauslegung ankommt. Mit Hilfe des Heiligen Geistes müssen wir aus dem Wort Gottes das herauslesen, was es uns persönlich sagen will. Wer ohne den Geist Gottes an die Bibel herangeht, wird in die Irre gehen, so wie der Hoher Rat in die Irre gegangen ist.
Matthäus 8,16-17 *: Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus durchs Wort und heilte alle Kranken; auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, welcher spricht: «Er hat unsere Gebrechen weggenommen und die Krankheiten getragen.»
Denn ich habe euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift, (1.Korinther 15,3 *)
Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn. (Jesaja 53,4-6 ⇩ ⇧ *)
Darum will ich ihm unter den Großen seinen Anteil geben, und er soll Starke zum Raube erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat! (Jesaja 53,12 ⇩ ⇧ *)
Diese Texte wurden im Kapitel Das vierte Gottesknechtlied bereits behandelt. Hier ist zu ergänzen, dass Matthäus die Tatsache, dass Jesus geheilt hat, so wichtig war, dass er diesen Aspekt hier ausschließlich zitiert hat. Er sucht nicht den Ausweg, dass Jesus primär für unsere Sünden gestorben ist, er berichtet von einer Situation, in der Jesus alle Kranken geheilt hat und zitiert aus Jesaja auch nur genau diese Passage: „Er hat unsere Gebrechen weggenommen und die Krankheiten getragen.“ Die Warnung, die wir oben bereits ausgesprochen haben, gilt angesichts dieser Matthäus-Stelle um so mehr. Wir dürfen von unseren negativen Erfahrungen mit Krankenheilung nicht darauf schließen, dass diese Bibelstellen im übertragenen Sinne zu verstehen sind. Wir müssen uns der Herausforderung stellen und uns mit Menschen, denen die Gabe der Krankenheilung geschenkt ist, freuen, statt ihnen mit Verdächtigungen im Wege zu stehen. Wenn ich hier von der Gabe der Krankenheilungen spreche, dann bin ich schon bei Paulus angekommen, der die Krankenheilungen als Gnadengabe (Charisma) versteht: 1.Korinther 12,4-11 *: Es bestehen aber Unterschiede in den Gnadengaben, doch ist es derselbe Geist; auch gibt es verschiedene Dienstleistungen, doch ist es derselbe Herr; und auch die Kraftwirkungen sind verschieden, doch ist es derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Einem jeglichen aber wird die Offenbarung des Geistes zum allgemeinen Nutzen verliehen. Dem einen nämlich wird durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben, einem andern aber die Rede der Erkenntnis nach demselben Geist; einem andern Glauben in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen in dem gleichen Geist; einem andern Wunder zu wirken, einem andern Weissagung, einem andern Geister zu unterscheiden, einem andern verschiedene Arten von Sprachen, einem andern die Auslegung der Sprachen. Dieses alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der einem jeden persönlich zuteilt, wie er will. Er erwartet also nicht, dass jeder Christ diese Begabung hat. Aus eigener Erfahrung ist ihm die Tatsache wichtig, dass Jesus gekommen ist, unsere Sünden auf sich zu nehmen.
Matthäus 21,1-11 *: Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, sandte Jesus zwei Jünger und sprach zu ihnen: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr, die bindet los und führet sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagt, so sprechet: Der Herr bedarf ihrer; dann wird er sie alsbald senden. Das ist aber geschehen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers.» Die Jünger aber gingen hin und taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider auf sie und setzten ihn darauf. Aber die meisten unter dem Volk breiteten ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Und das Volk, das vorausging, und die, welche nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sagte: Das ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa!
Johannes 12,12-14 *: Als am folgenden Tage die vielen Leute, welche zum Fest erschienen waren, hörten, daß Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und riefen: Hosianna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht:
Siehe, der HERR läßt verkündigen bis ans Ende der Erde: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine Vergeltung vor ihm! (Jesaja 62,11 *)
Man mag argumentieren, dass Jesus diese Prophetien kannte und deshalb auf einem Esel geritten kam. Aber wäre das Volk ihm entgegengekommen, wenn es sich nur um einen Versuch der Prophetie-Erfüllung gehandelt hätte? Stand nicht im Hintergrund die Auferweckung des Lazarus und viel Vielzahl von Heilungen in Judäa und Galiläa. Jesus war nicht der Messias, den sie erwarteten. Flavius Josephus wird später berichten, wie die gleichen Menschen nach Jesu Tod Feldherren zugejubelt haben, von denen sie sich Befreiung von der römischen Besatzung versprachen. Das waren die Persönlichkeiten, die sie als Messias erwarteten. Und doch hatten sie die Wunder Jesu so beeindruckt, dass sie ihm zujubelten, obwohl er nicht ihrem Bild eines strahlenden Königs in der Tradition Davids entsprach. So bleibt das, was Jesus hier tut, nur ein Glanz der Herrlichkeit, die wir erleben werden, wenn Jesus in Herrlichkeit wiederkommt. Und es ist ein weiterer Baustein in dem Bild, zu dem sich die Prophetie immer stärker zusammenfügt: Denn «alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen; aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit.» Das ist aber das Wort, welches euch als frohe Botschaft verkündigt worden ist. (1.Petrus 1,24-25 *) Prophetie erfüllt sich zu ihrer Zeit. Die Staatwerdung Israels ist ein weiterer Baustein, der vor unseren Augen geschehen ist. Da wir so viele Zeugnisse haben, dass sich Prophetie erfüllt, tun wir gut daran, uns auch darauf einzustellen, dass sich auch alle ausstehenden Prophetien noch erfüllen werden. Und wir tun auch gut daran, Gott nicht mit unserer Theologie vorzuschreiben, wie er Prophetien zu erfüllen hat, sondern demütig darauf zu achten, wie er sie erfüllen wird. Sonst wird es uns wie Joseph Kaiphas ergehen. Denn dass er sie erfüllt, das ist gewiss.
Matthäus 26,14-16 *: Da ging einer der Zwölf, namens Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge dar. Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn zu verraten.
Markus 14,10-11 *: Da ging Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, hin zu den Hohenpriestern, um ihn an sie auszuliefern. Als sie das hörten, wurden sie froh und versprachen ihm Geld zu geben. Und er suchte eine passende Gelegenheit, um ihn zu verraten.
Lukas 22,3-6 *: Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Ischariot, der aus der Zahl der Zwölf war. Und er ging hin und besprach mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihnen Jesus ausliefern wollte. Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben. Und er versprach es und suchte eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern.
Johannes 13,18-30 *: Ich rede nicht von euch allen; ich weiß, welche ich erwählt habe. Doch muß die Schrift erfüllt werden: «Der mit mir das Brot ißt, hat seine Ferse wider mich erhoben.» Jetzt sage ich es euch, ehe es geschieht, damit, wenn es geschehen ist, ihr glaubet, daß ich es bin. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer aufnimmt, welchen ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Da Jesus solches gesprochen hatte, ward er im Geiste erregt, bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, einer unter euch wird mich verraten! Da sahen die Jünger einander an und wußten nicht, von welchem er redete. Es hatte aber einer seiner Jünger, den Jesus liebte, bei Tische seinen Platz an der Seite Jesu. Diesem winkt nun Simon Petrus, daß er forschen möchte, wer es sei, von dem er rede. Da lehnt sich jener an die Brust Jesu und spricht zu ihm: Herr, wer ist's? Jesus antwortete: Der ist's, dem ich den Bissen eintauchen und geben werde. Und er taucht den Bissen ein und gibt ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot. Und nach dem Bissen, da fuhr der Satan in ihn. Da spricht Jesus zu ihm: Was du tun willst, das tue bald! Das aber verstand keiner von denen, die zu Tische saßen, wozu er es ihm sagte. Denn etliche meinten, weil Judas den Beutel hatte, sage Jesus zu ihm: Kaufe, was wir zum Feste bedürfen; oder er solle den Armen etwas geben. Da nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Es war aber Nacht.
Meist sind es im Nachherein die Jünger, die immer deutlicher sehen, dass dieser Jesus, mit dem sie gezogen sind, die Messiasprophetien erfüllt hat. Hier ist es achon Jesus selbst, der darauf hinweist, dass mit dem Verrat des Judas Iskarioth die Schrift erfüllt wird. Der Verrat des Judas wird von David in einem Psalm prophezeit, sehr versteckt, so dass der Bezug erst durch Jesus erkennbar wird. Ein weiteres Detail schaut Sacharja, den Lohn des Verrats. Jesaja entgehen diese Einzelheiten. Prophetie offenbart sich nicht wie ein Geschichtsbuch der Zukunft, das alle Zusammenhänge der Zukunft klar darlegt, sondern es ist eine punktuelle Schau von Ereignissen, deren Zusammenhang zunächst unklar bleibt. In den Worten von Jesus: „Jetzt sage ich es euch, ehe es geschieht, damit, wenn es geschehen ist, ihr glaubet, daß ich es bin.“ Prophetie soll den Menschen, die mit dem prophezeiten Ereignis konfrontiert werden, zeigen, dass der lebendige Gott hinter all den Geschehnissen steht und stärker ist als die Gefahren, die daraus resultieren mögen. Prophetie will Glauben wecken.
Matthäus 27,3-10 *: Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt war, reute es ihn; und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sprach: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldiges Blut verraten habe! Sie aber sprachen: Was geht das uns an? Da siehe du zu! Da warf er die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon, ging hin und erhängte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Wir dürfen sie nicht in den Gotteskasten legen, weil es Blutgeld ist. Nachdem sie aber Rat gehalten, kauften sie dafür den Acker des Töpfers, als Begräbnisstätte für die Fremdlinge. Daher wird jener Acker Blutacker genannt bis auf den heutigen Tag. Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia gesagt ist, welcher spricht: «Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Wert des Geschätzten, den sie geschätzt hatten, von den Kindern Israel und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie der Herr mir befohlen hatte.»
Wieder ein solches Wort, mit dem der Prophet selber wohl wenig anfangen konnte, das im Nachherein aber deutlich macht: Unser Gott ist der Herr der Geschichte. Alles geschieht so, wie er es will oder zulässt. Und einige Einzelheiten offenbart er seinen Propheten, damit wir glauben, dass es wirklich so ist. Gott, der Vater, steht über der Zeit. Er sieht das, was wir als Zeit bezeichnen, so, wie wir den Raum sehen. Er kann nach vorne oder nach hinten schauen, genau so, wie wir uns im Raum umherschauen. Einstein hat mit seinem Raum-Zeit-Modell der Welt etwas davon verstanden. (Einzelheiten dazu in einem Vortrag über die Zeit)
Matthäus 26,59-62 *: Aber die Hohenpriester und die Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen. Aber sie fanden keins, obgleich viele falsche Zeugen herzukamen. Zuletzt aber kamen zwei und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen?
Matthäus 27,11-14 *: Jesus aber stand vor dem Landpfleger; und der Landpfleger fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es! Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte.
Es treten freche Zeugen auf, die mich über Dinge zur Rede stellen, wovon ich nichts weiß. (Psalmen 35,11 *)
Da er mißhandelt ward, beugte er sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinem Scherer verstummt und seinen Mund nicht auftut. (Jesaja 53,7 ⇩ ⇧ *)
(H38-15) Und ich bin wie einer, der nichts hört, und in dessen Mund kein Widerspruch ist. (H38-16) Denn auf dich, HERR, hoffe ich; du wirst antworten, Herr, mein Gott! (Psalmen 38,14-15 *)
Auch die Tatsache, dass Jesus schweigt, dass er sich nicht verteidigt oder ein kleines Wunder zum Beweis seiner Messianität vorführt, offenbart uns bereits das prophetische Wort. Gott selbst hat sich in Jesus für uns geopfert. Alles, was diesen Opfergang hätte verhindern können, vermeidet Jesus, denn so hat er es mit dem Vater vereinbart, und der Vater hat es so den alten Propheten offenbart. Wir können diese Liebe zu den Menschen und zu seinem Volk Israel nur anbetend zur Kenntnis nehmen. Der Prophet Micha beendet sein prophetisches Buch mit den Worten: Wer ist, o Gott, wie du, der die Sünde vergibt und dem Rest seines Erbteils die Übertretung erläßt, der seinen Zorn nicht allzeit festhält, sondern Lust an der Gnade hat? Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Bosheit bezwingen. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen! Du wirst Jakob treulich geben und Abraham gnädig halten, was du unsern Vätern vorlängst geschworen hast. (Micha 7,18-20 *) Jesus ist nicht nur treu seinen Weg ans Kreuz gegangen, er hat auch treu an Israel festgehalten und ist nicht ins griechische Ausland geflohen. Dies gewinnt umso größere Bedeutung, weil wir Jesu Gebet in Gethsemane kennen: Und er sprach: Abba, Vater! Es ist dir alles möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst. (Markus 14,36 ⇩ *) So betet Jesus, ein wahrer Mensch. Es ist der gleiche Jesus, der wenig später die schlafenden Jesus weckt: Stehet auf, lasset uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe! (Markus 14,42 *) Und er kann dies so kraftvoll sagen, weil ihn das Gebet, obwohl es vordergründig nicht erhört wird, gestärkt hat.
Dann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken. (Matthäus 27,38 ⇩ *)
Markus 15,27-28 *: Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Da wurde die Schrift erfüllt, die da spricht: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.»
Lukas 23,33 *: Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den andern zur Linken.
Man kann es förmlich hören, wie Simon Petrus irgendwann „Ach ja …“ gerufen hat, als er Jesaja 53 ⇩ ⇧ * gelesen hat und den Vers 12 verstanden hat: „… genau so war es.“ Und diese Erkenntnis gilt bis heute und macht auch uns gewiss: Dieser Jesus ist der Christus Gottes, der Messias.
Matthäus 27,34 *: gaben sie ihm Wein mit Galle vermischt zu trinken; und als er es gekostet hatte, wollte er nicht trinken.
Matthäus 27,48-49 *: Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. Die Übrigen aber sprachen: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten!
Vergleiche auch: Johannes 19,29 *: Es stand da ein Gefäß voll Essig; sie aber füllten einen Schwamm mit Essig, legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund.
Es scheint, als spricht hier David aus einer großen Not. Und doch spricht er hier von einer Vision, spricht die Worte des Messias am Kreuz. Da ist das feine Detail von dem Essig, mit Galle verblendet, den man Schwerverbrechern noch zubilligte. Aber da ist viel mehr in diesem Psalm: Da ist die Angst Jesu in Gethsemane. Da sind die schlafenden Jünger, die „Tröster, aber ich fand sie nicht“. Und da ist dieses Wort, dass sich an Jerusalem 40 Jahre später in schrecklicher Weise erfüllt: „Ihre Wohnstätte müsse verwüstet werden, und in ihren Zelten wohne niemand mehr!“. David wird hier seine eigenen Worte nicht verstanden haben. Aber das ist das Wesen des Wortes Gottes, dass wir seine Tiefe bestenfalls im Nachherein erahnen.
Matthäus 27,38-44 ⇧ *: Dann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken. Die aber vorübergingen, lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen: Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn, so steig vom Kreuze herab! Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz herab, so wollen wir ihm glauben! Er hat auf Gott vertraut, der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn! Desgleichen schmähten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren.
Markus 15,29-32 *: Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst und steige vom Kreuz herab! Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Der Christus, der König Israels, steige nun vom Kreuze herab, auf daß wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.
Auch der Spott der Menschen ist Gott so wichtig - tut ihm so weh - dass er ihn bereits seinem Knecht David offenbart. Haben sie aber selbst den Messias verspottet, warum sollten sie dann nicht auch seine Jesus und auch einzelne Gläubige verspotten. Jesus ist unser Vorbild, auch darin, dass er den Spott wortlos ertrug und sich nicht durch zynische Bemerkungen selbst versündigte.
Matthäus 27,57-60 *: Als es nun Abend wurde, kam ein reicher Mann von Arimathia, namens Joseph, der auch ein Jünger Jesu geworden war. Dieser ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, daß er ihm gegeben werde. Und Joseph nahm den Leichnam, wickelte ihn in reine Leinwand und legte ihn in seine neue Gruft, welche er im Felsen hatte aushauen lassen; und er wälzte einen großen Stein vor die Tür der Gruft und ging davon.
Dieser Text wirkt zunächst widersprüchlich zum tatsächlichen Geschehen. Nachdem Jesus am Kreuz gestorben war, wurde er durch Josef von Arimathäa und Nikodemus in ein Grab gelegt, welches sich in der Nähe in einem Garten befand. Matthäus sagt uns, dass dieses Grab Joseph von Arimathäa gehörte, Johannes bestätigt dies nicht: Darnach bat Joseph von Arimathia (der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden), den Pilatus, daß er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leib Jesu herab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Also nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn samt den Spezereien in leinene Tücher, wie die Juden zu begraben pflegen. Es war aber an dem Ort, wo Jesus gekreuzigt worden war, ein Garten und in dem Garten eine neue Gruft, in welche noch niemand gelegt worden war. Dahin nun legten sie Jesus, wegen des Rüsttages der Juden, weil die Gruft nahe war. (Johannes 19,38-42 *)
Nun kann „bei Gottlosen sein Grab“ und „bei einem Reichen seine Gruft“ widersprüchlich aufgefasst werden. Tatsächlich hatte er sein Grab ja bei dem Reichen Josef von Arimathäa. Sind Reiche also gleichzeitig Gottlose? Es gibt verschiedene Ansätze, mit diesem Text umzugehen:
Wie auch immer man übersetzt und interpretiert, mir scheint klar, der gestorbene Gottessohn war unter Verbrechern genauso, wie er auch im Grab eines Reichen war. Aber beides konnte ihn nicht halten. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Matthäus 28,9 *: Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu und umfaßten seine Füße und huldigten ihm.
Matthäus 16,21 *: Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
Lukas 24,36-48 *: Während sie aber davon redeten, trat er selbst mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Aber bestürzt und voll Furcht meinten sie, einen Geist zu sehen. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum steigen Zweifel auf in euren Herzen? Sehet an meinen Händen und Füßen, daß ich es bin! Rühret mich an und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe. Und indem er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. Da sie aber noch nicht glaubten vor Freuden und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Da reichten sie ihm ein Stück gebratenen Fisch und von einem Honigwaben. Und er nahm es und aß vor ihnen. Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. Da öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen werde, und daß in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden soll unter allen Völkern. Fanget an in Jerusalem, Zeugen davon zu sein!
Es ist nicht erstaunlich, dass das Alte Testament kaum Prophetien kennt, die auf die Aufertsehung hindeuten. Psalmen 16,10 ⇧ * spricht ja nicht zwingend von einer Auferstehung, sondern von einem ewigen Leben. Aber auch solche Stellen sind selten im Altes Testament. Der Auferstehungsglaube ist im frühen Altes Testament noch nicht entwickelt, es dominiert die Vorstellung von einem Totenreich. Allerdings war er im Judentum der Zeit Jesu vorhanden, wie die Antwort der Martha an Jesus zeigt: Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben! Aber auch jetzt weiß ich, was immer du von Gott erbitten wirst, das wird Gott dir geben. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder soll auferstehen! Martha spricht zu ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage. (Johannes 11,21-24 *)
Insgesamt fällt auf, wie sorgfältig Matthäus auf die Erfüllung der Prophetien eingegangen ist. Es war ihm ein Anliegen, dem jüdischen Volk zu zeigen, dass sich hier vor ihren Augen die Worte der alten Propheten erfüllt haben. Dies blieb nicht ohne Wirkung, wie der große Zulauf zeigt, den die erste Gemeinde in Jerusalem hatte. Allerdings hat die Gemeinde, gewarnt durch Propheten und das klare Wort Jesu Jerusalem rechtzeitig verlassen, bevor die Aufständigen die Tore Jerusalems verschlossen und die Katastrophe unter KaiTitus ihren Lauf nahm. Es erschien dann noch ein zweiter „Messias“, Bar Kochba, Sternensohn, der nach seinem Scheitern in „Bar Koseba“, Lügensohn, umbenannt wurde. Dieser hat Jerusalem endgültig in den Ruin getrieben, die Stadt Jerusalem wurde für Juden gesperrt und zu einer römischen Stadt. So ist ein Volk vollständig seiner Heimat beraubt worden, weil es aus einer falschen Bibelinterpretation heraus sich seinen eigenen „Messias“ geschaffen hat und deswegen den wahren Messias nicht gesehen hat. Möge niemand jetzt sein Haupt erheben und auf die Juden mit dem Finger zeigen: Die vielen christlichen Konfessionen zeigen doch, wie sehr wir unseren eigenen konfessionalen Glauben aufgebaut haben. Ob wir in der Lage sind, Jesus zu erkennen, wenn er wiederkommt und sich nicht in unser konfessionales Schema pressen lässt? Die verbindliche Interpretation der Bibel wird weder unsere Schriftgelehrsamkeit (Theologie) noch unsere Gemeinde- oder Kirchenleitung, selbst wenn sie sich als Stellvertreter, wessen auch immer, gibt, liefern, sondern allein der erhöhte Herr Jesus Christus. Möge der Herr es schenken, dass wir bei seiner Wiederkunft wach genug sind und unsere selbstgerechte Brille absetzen und seine Stimme erkennen (Johannes 10,25-28 *: Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet es nicht; die Werke, die ich tue im Namen meines Vaters, diese zeugen von mir. Aber ihr glaubet nicht, weil ihr nicht von meinen Schafen seid; wie ich euch gesagt habe: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach. Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. ).
Johannes 6,14 *: Als nun die Leute das Zeichen sahen, welches Jesus getan hatte, sprachen sie: Das ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll!
Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. (Johannes 1,45 ⇩ ⇧ *)
Der folgende Text ist einer Predigt des Simon Petrus entnommen. Er hat sie im Tempel gehalten, als die Menschen erstaunt waren, dass er einen Lahmen geheilt hat, der seit Menschengedenken am «Schönen Tor» saß, um sich Almosen zu erbetteln. So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen und er den euch vorherbestimmten Christus Jesus sende, welchen der Himmel aufnehmen muß bis auf die Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat. Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: «Einen Propheten wird euch der Herr euer Gott erwecken aus euren Brüdern, gleichwie mich; auf den sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird. Und es wird geschehen: jede Seele, welche nicht auf diesen Propheten hören wird, soll aus dem Volk vertilgt werden.» Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, soviele ihrer geredet haben, die haben auch diese Tage angekündigt. Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unsern Vätern schloß, indem er zu Abraham sprach: «Und in deinem Samen sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.» Euch zuerst hat Gott, indem er seinen Sohn Jesus auferweckte, ihn gesandt, um euch zu segnen, durch Bekehrung eines jeden unter euch von seiner Bosheit. (Apostelgeschichte 3,19-26 ⇧ *)
Das Wort aus 5.Mose 18,15 ⇧ * bezieht Simon Petrus auf Jesus e. Die erstaunte Menge hat es zunächst auf Simon Petrus bezogen, weil sie sein Wunder sah. Daraus mag man ersehen, dass Jesus und seine Wunder schon vergessen waren. Wer am Kreuz stirbt, kann kein Messias sein. Aber bis Bar Kochba werden sie jetzt auf jeden Verführer hereinfallen, der auch nur im entferntesten als der verheißene Messias in Frage kommt, selbst nach der Zerstörung Jerusalems. Simon Petrus wird in seiner Rede aber ganz klar und unmissverständlich. Er ist auch hart in seinen Worten, schont seine Zuhörer nicht: Gott will euch segnen, sagt Simon Petrus „durch Bekehrung eines jeden unter euch von seiner Bosheit.“
Hebräer 6,20 *: wohin als Vorläufer Jesus für uns eingegangen ist, nach der Ordnung Melchisedeks Hoherpriester geworden in Ewigkeit.
So hat auch Christus sich nicht selbst die hohepriesterliche Würde beigelegt, sondern der, welcher zu ihm sprach: «Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt.» Wie er auch an anderer Stelle spricht: «Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.» (Hebräer 5,5-6 ⇧ *)
Und noch viel klarer liegt die Sache, wenn nach der Ähnlichkeit mit Melchisedek ein anderer Priester aufsteht, welcher es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebotes geworden ist, sondern nach der Kraft unauflöslichen Lebens; denn es wird bezeugt: «Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.» (Hebräer 7,15-17 ⇩ ⇧ *)
Der Hebräerbrief beschreibt den Messias als „Priester «nach der Ordnung Melchisedeks »“. Er setzt sich auch mit der Frage auseinander, wie das überhaupt sein kann, dass Jesus ein Priester ist. Der Messias ist ein Sohn Davids und damit aus dem Stamm Juda. Wie kann er Priester sein, da Priester doch aus dem Stamm Levi kommen und kein anderer nach dem mosaischen Gesetz Priester sein kann. Der Hebräerbrief stellt ebenfalls diese Frage: Wenn nun das Vollkommenheit wäre, was durch das levitische Priestertum kam (denn unter diesem hat das Volk das Gesetz empfangen), wozu wäre es noch nötig, daß ein anderer Priester «nach der Ordnung Melchisedeks» auftrete und nicht einer «nach der Ordnung Aarons» bezeichnet werde? Denn wenn das Priestertum verändert wird, so muß notwendigerweise auch eine Änderung des Gesetzes erfolgen. Denn der, auf welchen sich jener Ausspruch bezieht, gehört einem andern Stamme an, von welchem keiner des Altars gepflegt hat; denn es ist ja bekannt, daß unser Herr aus Juda entsprossen ist, zu welchem Stamm Mose nichts auf Priester bezügliches geredet hat. (Hebräer 7,11-14 ⇩ ⇧ *) Da nun das Wort vom „Priester «nach der Ordnung Melchisedeks »“ auf Psalmen 110,4 ⇩ ⇧ * zurückgeht, ist man in der jüdischen Theologie in den ersten Jahrhunderten nach Jesus dazu übergegangen, Psalmen 110 ⇧ * gar nicht auf den Messias, sondern auf Abraham zu beziehen. Der Hebräerbrief bleibt hier in der alten jüdischen Tradition, die zur Zeit Jesu noch galt: Der Messias ist ein Sohn Davids, also aus dem Stamm Juda, und er ist ein „Priester «nach der Ordnung Melchisedeks »“. Er argumentiert daher: Und noch viel klarer liegt die Sache, wenn nach der Ähnlichkeit mit Melchisedek ein anderer Priester aufsteht, welcher es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebotes geworden ist, sondern nach der Kraft unauflöslichen Lebens; denn es wird bezeugt: «Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.» Da erfolgt ja sogar eine Aufhebung des vorher gültigen Gebotes, seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen (denn das Gesetz hat nichts zur Vollkommenheit gebracht), zugleich aber die Einführung einer besseren Hoffnung, durch welche wir Gott nahen können. Und um so mehr, als dies nicht ohne Eidschwur geschah; denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden, dieser aber mit einem Eid durch den, der zu ihm sprach: «Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit»; (Hebräer 7,15-21 ⇩ ⇧ *) Und er stellt fest, und damit zieht er den Bogen zu Melchisedek, dass das Priestertum Jesu ewig ist und von einer anderen Qualität, weil der Hohepriester Jesus ohne Sünde ist und in Ewigkeit vor Gott für uns eintreten kann: um so viel mehr ist Jesus auch eines bessern Bundes Bürge geworden. Und jene sind in großer Anzahl Priester geworden, weil der Tod sie am Bleiben verhinderte; er aber hat, weil er in Ewigkeit bleibt, ein unübertragbares Priestertum. Daher kann er auch bis aufs äußerste die retten, welche durch ihn zu Gott kommen, da er immerdar lebt, um für sie einzutreten! Denn ein solcher Hoherpriester geziemte uns, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und höher als der Himmel ist, der nicht wie die Hohenpriester täglich nötig hat, zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen, darnach für die des Volkes; denn das hat er ein für allemal getan, indem er sich selbst zum Opfer brachte. Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die mit Schwachheit behaftet sind, das Wort des Eidschwurs aber, der nach der Zeit des Gesetzes erfolgte, den Sohn, welcher für alle Ewigkeit vollendet ist. (Hebräer 7,22-28 ⇧ *)
Damit nimmt der Hebräerbrief auch allen Spekulationen die Spitze, die davon ausgehen, es gebe mehrere Messiasse, einen Messias oder Christus als König und Sohn Davids aus dem Stamm Juda und einen Messias oder Christus als Priester aus dem Stamm Levi. Solche Überlegungen stützen sich auf Sacharja 4 ⇩ *. Dort sieht Sacharja in einem Gesicht zwei Ölbäume. Auf die Frage Sacharjas, was das denn bedeutet, sagt der Engel: „Das sind die beiden Gesalbten, welche vor dem Herrscher der ganzen Erde stehen.“ (Sacharja 4,14 ⇩ ⇧ *) Der Hebräerbrief spricht nicht von zwei Messiassen. Dagegen sagt er unmissverständlich, dass das Priestertum des Sprosses Jesus Christus von einer ganz anderen Qualität („die Einführung einer besseren Hoffnung“) ist als das Priestertum Aarons und seiner Kinder und Nachfolger. Das Priestertum Aarons wird bestehen bleiben. Aber es wird von dem Priestertum «nach der Ordnung Melchisedeks », von dem Hohenpriester Jesus Christus aus dem Haus Davids, der „eines bessern Bundes Bürge geworden“ ist, überstrahlt werden. Sacharja sieht dies ebenfalls ganz klar: Der HERR fordert ihn auf, dem Hohenpriester eine Krone aufzusetzen. Gleichzeitig soll er dem Hohenpriester aber sagen: „Siehe, es ist ein Mann, dessen Name «Sproß» ist, denn er wird aus seinem Orte hervorsprossen und den Tempel des HERRN bauen. Ja, er wird den Tempel des HERRN bauen und königlichen Schmuck tragen und wird auf seinem Thron sitzen und herrschen und wird Priester sein auf seinem Thron.“ Nicht der Hohepriester, der «Spross» wird den Tempel bauen. Der «Spross» wird auch König und Priester sein. Aber es wird keine Eifersüchteleien zwischen beiden geben, „ein Friedensbund wird zwischen ihnen beiden bestehen“.
Warum spricht der Prophet dann aber in Sacharja 4 ⇩ ⇧ * von zwei Ölbäumen, von denen der HERR sagt: „ Das sind die beiden Gesalbten, welche vor dem Herrscher der ganzen Erde stehen.“? Apostel Johannes schaut in der Offenbarung ein Gesicht von diesen beiden Ölbäumen und deutet damit Sacharja 4 ⇩ ⇧ * in verbindlicher Weise: Und ich will meinen zwei Zeugen verleihen, daß sie weissagen sollen tausendzweihundertsechzig Tage lang, angetan mit Säcken. Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. Und wenn jemand sie schädigen will, geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde; und wenn jemand sie schädigen will, muß er so getötet werden. (Offenbarung 11,3-5 *) Es sind also Propheten, die am Ende der Zeiten auftreten werden, die ebenfallls Tod und Auferstehung erleben werden und am Ende in den Himmel aufgenommen werden. Diese schaut Sacharja. Sie haben für das Kommen Jesu am Ende der Zeiten eine vorbereitende Funktion, aber hier handelt es sich nicht um eine Prophetie über den Messias, den Sohn Davids, der die Verheißung des ewigen Königsthrones für das Geschlecht Davids erfüllt. Das Neue Testament trennt hier klar und eindeutig.
Johannes 1,11 ⇩ ⇧ *: Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Ein geradezu prophetisches Wort Jesu. Denn nach der Kreuzigung Jesu werden die Juden fast jeden militärischen Führer, der ihnen Hoffnung gibt, folgen, selbst noch nach der Katastrophe der Zerstörung Jerusalems. Sie werden Bar Kochba zum Messias hochstilisieren, bis er von Hadrian besiegt wird und Jerusalem zu einer für Juden verbotenen römischen Siedlung wird. Flavius Josephus liefert uns viele Beispiele dieses völlig fehlenden Augenmaßes der jüdischen Führer. Sie haben den Sohn Gottes nicht aufgenommen und sind dadurch schrecklich in die Irre gegangen. Es muss aber immer wieder betont werden, dass dies kein jüdisches Problem ist, sondern dass es alle religiösen Führer der Welt betrifft. Wie oft machen wir unsere eigene Politik, ohne auf den Heiligen Geist zu hören.
Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. (Lukas 4,29 *)
In Nazareth schlägt der Hass sogar in körperliche Gewalt um, weil hier Jesus auch als Kind bekannt ist und man daher erst recht nicht glauben will, dass er der Christus ist. Auch hier müssen wir uns fragen, was in unseren Gemeinde- oder Kirchenleitungen los wäre, wenn dort jemand ohne Zustimmung der religiöse Führern Kranke heilt oder gar Tote auferweckt. Diese Texte müssen uns in die Demut führen. Sie müssen uns wachsam machen, damit wir das Handeln Gottes nicht dadurch zunichte machen, dass wir es gar nicht als Handeln Gottes wahrnehmen, sondern stattdessen unsere Machtspielchen weiterspielen.
Zuvor aber muß er viel leiden und von diesem Geschlecht verworfen werden. (Lukas 17,25 *)
Aber der Hass, der Jesus entgegenschlägt, verfehlt sein Ziel völlig, denn Gott erreicht durch diesen Hass hindurch sein Ziel, die Erlösung der Menschen von ihren Sünden. Uns sagt das heute nicht mehr so viel, weil wir uns gar nicht mehr als Sünder begreifen. Aber dabei verkennen wir, wie 2000 Jahre Christentum und biblische Lehre unsere Gesetze geprägt haben, unser Verhalten bestimmen. Durch die Aufkläung sind sicherlich Fortschreibungen und Säkularisierungen hinzugekommen. Aber eine Grundprägung ist geblieben. Sie äußert sich schon darin, dass wir viele Nichtregierungsorganisationen im christlichen Abendland haben, die sich für die Menschenrechte einsetzen und in Staaten islamischer oder hinduistischer Prägung als lästig oder gar gefährlich eingestuft werden. So hat Christus uns verändert und wirkt bis in unsere Zeit.
Da schrie aber der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas frei! (Lukas 23,18 *)
Der Ruf nach Barabbas ist nicht das erste Zeichen der Fehleinschätzung der religiöse Führern in Jerusalem. Er zeigt, was sie suchen, Kämpfer gegen Rom. Wie schwer werden sie dafür büßen müssen.
(H69-5) Derer, die mich ohne Ursache hassen, sind mehr als Haare auf meinem Haupt; meine Feinde, die mich mit Lügen vernichten wollen, sind stark; was ich nicht geraubt habe, das soll ich erstatten! (Psalmen 69,4 *)
sie bieten gehässige Worte über mich herum und bekämpfen mich ohne Grund. Dafür, daß ich sie liebe, sind sie mir feind; ich aber bete. Sie beweisen mir Böses für Gutes und Haß für Liebe. (Psalmen 109,3-5 ⇩ *)
Jesus tut Gutes im Volk und heilt. Daher hat er großen Zuspruch von denen, die durch ihn auf Verbesserung ihres persönlichen Lebens hoffen. Aber je näher er nach Jerusalem kommt, umso stärker wird die Ablehnung. Apostel Johannes fasst dies in die Worte zusammen: „… und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Johannes 1,11 ⇧ *). Damit ist er sehr vorsichtig in seiner Formulierung, denn David sagt im Psalmen 109 ⇩ ⇧ *: „… Derer, die mich ohne Ursache hassen, sind mehr als Haare auf meinem Haupt.“ Er spricht von Hass:
Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke unter ihnen getan, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie dieselben gesehen und hassen doch sowohl mich als auch meinen Vater; doch solches geschieht, damit das Wort erfüllt werde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: Sie hassen mich ohne Ursache. (Johannes 15,23-25 ⇩ *)
Damit ist zunächst einmal klar, dass Psalmen 109 ⇩ ⇧ * auf den Messias zu beziehen ist, denn Jesus Christus selbst interpretiert es so. Interessant ist auf die Distanz, mit der Jesus auf das Gesetz blickt: „… damit das Wort erfüllt werde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht …“ Dies steht im Gegensatz zur Bergpredigt, in der sich Jesus klar für die Erfüllung des Gesetzes ausspricht: Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, so leuchtet es allen, die im Hause sind. (Matthäus 5,15 ⇩ *) Johannes 15,23-25 ⇧ * spricht er aber nicht lehrmäßig über seine Aufgabe, sondern er will den Menschen, die ihn angreifen sagen, dass sie die Boshaftigkeit ihres Verhaltens bereits in ihren eigenen Büchern lesen können. Matthäus 5,15 ⇧ * wird dadurch nicht aufgehoben.
Musste es so kommen? Sind die Juden vielleicht unschuldig, weil Jesus ja am Kreuz sterben musste um unserer Sünden willen? Sind sie Opfer statt Täter? Paulus beschäftigt sich mit dieser Frage ausführlich im Römerbrief: Römer 10-11 ⇩ ⇧ * Hier soll nur Römer 11,1-4 ⇩ ⇧ * zitiert werden: Ich frage nun: Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, aus dem Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamin. Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor ersehen hat! Oder wisset ihr nicht, was die Schrift bei der Geschichte von Elia spricht, wie er sich an Gott gegen Israel wendet: «Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre zerstört, und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten mir nach dem Leben!» Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? «Ich habe mir siebentausend Mann übrigbleiben lassen, die kein Knie gebeugt haben vor Baal.» Für Paulus ist völlig klar: Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unwiderruflich. (Römer 11,29 ⇧ *) Gott hat die Ablehnung seines Sohnes durch Israel gekannt, weil er außerhalb der Zeit steht und damit von Anfang bis Ende alles überblickt. Er hat diese Ablehnung Jesu durch Israel für sein Rettungswerk eingesetzt. Er wäre zwar auch dann mit uns, den Heiden, zum Ziel gekommen, wenn Joseph Kaiphas sein Hohepriesteramt an Jesus als den Christus Gottes abgegeben hätte. Aber dieses ist nur eine Glaubensaussage, denn alles «hätte» und «müsste» verbietet sich im Angesicht des lebendigen Gottes, der die Zukunft besser kennt als wir unsere Vergangenheit.
Lukas 2,52 *: Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
Hier wird deutlich, dass Jesus nicht Ursprung des Heiligen Geistes ist, sondern dass er ihn vom Vater empfangen hat. Aber es wird auch deutlich, welch große Taten der Sohn Gottes vollbringen wird.
Der Heilige Geist bedeutet für ihn
(H45-8) Du liebst die Gerechtigkeit und hassest das gottlose Wesen, darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit dem Öl der Freuden mehr als deine Genossen. (H45-9) Nach Myrrhen, Aloe und Kassia riechen deine Kleider; aus elfenbeinernen Palästen erfreut dich Saitenspiel. (H45-10) Königstöchter sind unter deinen Geliebten; die Gemahlin steht zu deiner Rechten in Gold von Ophir. (Psalmen 45,7-9 ⇩ *)
Dieser Psalm ist ein Lied der Liebe, es ist dem König gewidmet. Aber es spricht vom König als jemandem, der schöner ist als alle Menschenkinder, weil Gott ihn auf ewig gesegnet hat ((H45-3) Du bist schöner als die Menschenkinder, Anmut ist über deine Lippen ausgegossen, weil Gott dich auf ewig gesegnet hat! (Psalmen 45,2 ⇧ *)). Damit verlässt es den Bereich der Menschenkinder und weist auf den ewigen König hin, den Messias Gottes, des Vaters. Die Vorstellung, dass der Geist Gottes auch Schönheit und Reichtum bedeutet, ist uns fremd. In diesem Psalm wird sie aber klar ausgesprochen. Dies ist sicherlich eine Anregung, was wahre Schönheit und wahrer Reichtum ist. Paulus schreibt es an die Galater: Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. (Galater 5,22 *) Diese Dinge wirken bis in unseren Gesichtsausdruck, weil sie die bösen Furchen, die Hass und Unzufriedenheit in ein Gesicht schreiben, verhindern.
«Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu predigen und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen; (Lukas 4,18 ⇩ *)
Über die Verwerfung Jesu in Nazareth wurde an anderer Stelle schon gesprochen (Die Seinen nehmen Jesus nicht auf, Das dritte Gottesknechtlied, Jesus wird von den Seinen, den Juden, abgelehnt und gehasst). Lukas 4,18 ⇧ * interessiert, weil es zeigt, welches Ziel der Geist Gottes mit Jesus hatte: Den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu predigen und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen. Das ist das Ziel kirchlicher Arbeit. Heilungswunder, Predigt, Dienste innerhalb der Kirchen und Gemeinden haben sich diesem Ziel zu stellen. Aspekte wie Macht, Ansehen usw. haben in diesem Zusammenhang nichts verloren. Der Satan versucht Jesus, indem er ihm Macht anbietet. Aber Jesus weist ihn zurück: Da führte er ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick. Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Herrschaft und ihre Herrlichkeit geben; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will. Wenn nun du vor mir anbetest, so soll alles dein sein. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.» (Lukas 4,5-8 ⇩ *)
Apostelgeschichte 1,18-20 *: Dieser erwarb einen Acker aus dem Lohn der Ungerechtigkeit und stürzte kopfüber hinab, barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus. Und es wurde allen kund, die zu Jerusalem wohnen, so daß jener Acker in ihrer Sprache Akeldama genannt wurde, das heißt: Blutacker. Denn es steht geschrieben im Buche der Psalmen: «Seine Behausung soll öde werden, und niemand soll darin wohnen», und: «sein Amt empfange ein anderer.»
(H69-27) Denn sie verfolgen den, welchen du geschlagen hast, und vermehren die Schmerzen deiner Verwundeten. (Psalmen 69,26 ⇧ *)
Judas Iskarioth muss für die Jünger ein Schock gewesen sein. Bereits für die Propheten war es ein schrecklicher Gedanke, der sich immer wieder durch die Prophetien zieht (siehe auch «Der Messias wird verraten werden» und «Der Lohn des Verrats»). Simon Petrus stellt den versammelten Jüngern das schreckliche Ende Judas Iskarioths vor Augen und lässt einen Nachfolger für Judas Iskarioth wählen, Matthias: So muß nun von den Männern, die mit uns gegangen sind die ganze Zeit über, da der Herr Jesus unter uns ein und ausging, von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tage, da er von uns hinweg aufgenommen wurde, einer von diesen muß mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden. (Apostelgeschichte 1,21-22 *).
Was David in Psalmen 109,7-8 ⇩ ⇧ * sagt, ist schrecklich, selbst, wenn man es nur als Wunsch eines verfolgten Menschen liest. Es gewinnt aber umso mehr an Gewicht, wenn Simon Petrus es auf Judas Iskarioth bezieht. Denn jetzt gewinnt Psalmen 109 ⇩ ⇧ * die bedeutung eines prophetischen Wortes:
Schauen wir auf Judas Iskarioth und sein Ende, so verstehen wir Hebräer 10,31 ⇧ *: Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! So manch ein Theologe, der meint, das Wort Gottes verkürzen zu dürfen, der Gott im Himmel belehrt, was glaubhaft ist und was nicht, der zerstreut und nicht sammelt, sollte sich da nicht täuschen. Wenn Judas Iskarioth eine Professur inne gehabt hätte, wäre ihm seine Verlorenheit vielleicht gar nicht so aufgefallen und sein Ende wäre nicht so dramatisch verlaufen. Er hätte seine Erlebnisse mit dem gescheiterten Messias in einem Buch vermarkten können. Judas Iskarioth hatte keinen solchen Ausweg. Aber wir als Amtsträger sollten uns da nicht täuschen: Gott selber ist der Herr der Geschichte. Wir können vieles aussitzen, aber am Ende entscheidet der HERR. Ein Hinweis auf unser großes Kompendium und insbesonder die Fußnote auf Seite 599 wird uns dann nicht weiterhelfen. Und wir werden alle dankbar sein, dass unser HERR so gnädig ist: Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. (Psalmen 103,8 ⇩ *) und wir werden hoffen auf den, Der dir alle deine Sünden vergibt und alle deine Gebrechen heilt; (Psalmen 103,3 ⇧ *)
Markus 14,65 *: Und etliche fingen an, ihn zu verspeien und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener nahmen ihn mit Backenstreichen in Empfang.
legten ihm einen Purpur um, flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf. (Markus 15,17 *)
Als er aber solches sagte, gab einer der Diener, die dabeistanden, Jesus einen Backenstreich und sprach: Antwortest du dem Hohenpriester also? (Johannes 18,22 *)
Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie ihm auf das Haupt und legten ihm ein Purpurkleid um, traten vor ihn hin und sprachen: Sei gegrüßt, du König der Juden! und gaben ihm Backenstreiche. (Johannes 19,1-3 *)
Im dritten Gottesknechtslied bereitet Gott das Volk Israel durch den Propheten Jesaja darauf vor, dass der Messias geschlagen werden wird, dass er angespuckt wird. Wenn der Gottesknecht durch den Propheten sagt: „Meinen Rücken bot ich denen dar, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften …“, dann klingt die Bergpredigt, besonders Matthäus 5,39 * an: Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deinen rechten Backen schlägt, so biete ihm auch den andern dar; Jesus hat uns vorgelebt, was er in seiner Predigt gesagt hat, er hat zu seinem Wort gestanden. Und wieder wird deutlich, wie entscheidend die theologische Bewertung der Gottesknechtslieder ist. Wer sie nicht auf den Messias bezieht, kann Jesus nur schwer als den Christus erkennen. Paulus musste er durch Jesus selber vom Pferd geworfen werden, um aus seiner Verbohrtheit zu erwachen.
Johannes 20,25-27 ⇩ *: Da sagten ihm die andern Jünger: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Nägelmal sehe und lege meinen Finger in das Nägelmal und lege meine Hand in seine Seite, so glaube ich es nicht! Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum dort und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Johannes 19,34 *: sondern einer der Kriegsknechte durchbohrte seine Seite mit einem Speer, und alsbald floß Blut und Wasser heraus.
(H22-18) Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich schadenfroh an. (Psalmen 22,17 ⇩ ⇧ *)
Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen. (Sacharja 12,10 ⇩ *)
Allerdings ist da das große Wort aus Sacharja 12,10 ⇧ *, das eigentlich noch in der Zukunft liegt, noch nicht erfüllt ist. Israel wird den wiederkommenden Christus sehen und erkennen, dass es der Jesus von Nazareth ist, den sie haben hinrichten lassen. Und sie werden ihn nicht an seinem Gesicht erkennen, sondern daran, dass sie ihn durchbohrt haben. Hier gibt es selbst für solche, die die Gottesknechtslieder nicht auf den Messias beziehen mögen, keine Ausrede mehr. Der wiederkommende Messias wird am Ende der Zeit als derjenige zu erkennen sein, „den sie durchstochen haben“. Und „sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen.“ Das bedeutet aber auch, dass sich Israel erst bei Jesu Wiederkunft als Ganzes zu ihm bekehren wird. Paulus spricht davon in 2.Korinther 3,12-16 *: Da wir nun solche Hoffnung haben, so gebrauchen wir große Freimütigkeit und tun nicht wie Mose, der eine Decke auf sein Angesicht legte, damit die Kinder Israel nicht auf das Ende dessen, was aufhören sollte, schauen möchten. Aber ihre Sinne wurden verhärtet; denn bis zum heutigen Tage bleibt dieselbe Decke beim Lesen des Alten Testamentes, so daß sie nicht entdecken, daß es in Christus aufhört; sondern bis zum heutigen Tage, so oft Mose gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. Sobald es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen.
Lukas 23,34 *: Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber seine Kleider und warfen das Los.
Auch hier lebt Jesus Christus uns vor, was er uns in der Bergpredigt gelehrt hat: Matthäus 5,44 *: Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen; Und wieder haben es die Propheten vorhergesagt. Wieder ist es ein Wort, das in den Psalmen steht, ein Lied Davids, ohne die Einleitung, dass Gott, der HERR, jetzt spricht und dass er über den Messias spricht. Aber der aufmerksame Bibelleser merkt sofort, hier klingt der Messias durch. Die Bibel spricht immer wieder über die Funktion von Prophetie, dass sie uns in der Weise vorbereitet, dass wir dann, wenn wir in der fraglichen Situation sind, merken: „Genau, das hat uns unser HERR vorhergesagt.“ (Siehe auch «Der Messias wird verraten werden»)
Johannes 19,33 *: Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß er schon gestorben war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht,
In einem Hause soll man es essen. Ihr sollt vom Fleisch nichts vor das Haus hinaustragen, und kein Knochen werde ihm zerbrochen. (2.Mose 12,46 *)
Manche unterstellen, Jesus wollte die Prophetien erfüllen, er habe es darauf angelegt. Hier haben wir ein Beispiel, das diese Unterstellung ad absurdum führt. Denn der römische Soldat, der den Auftrag hatte, den Gekreuzigten die Beine zu brechen, damit sie nicht fliehen konnten, falls sie denn noch lebten, dieser Soldat hatte keine Ahnung von den alten Prophetien. Und doch erfüllte er damit die Prophetie. David dichtet dieses Lied als Dank für seine Errettung aus der Gewalt des Königs Achis von Gat(Abimelech). Man mag auch fragen, warum David an dieser Stelle dieses Wort sagt, denn vor Achis von Gat war er zwar in Gefahr, aber das er dabei von seinen Knochen redet und nicht von seinem Leben, das ist doch verwunderlich. Aber es geschieht gelegentlich, dass Menschen, die sich gar nicht als Propheten verstehen, etwas sagen, das sich aus Sicht der Zuhörer später als prophetisches Wort erweist, so etwa auch Joseph Kaiphas in Johannes 11,50-52 *
Markus 15,24 *: Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was ein jeder bekommen sollte.
Johannes 19,24 *: Da sprachen sie zueinander: Laßt uns den nicht zertrennen, sondern darum losen, wem er gehören soll; auf daß die Schrift erfüllt würde, die da spricht: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen. Solches taten die Kriegsknechte.
Liest man Psalmen 22 ⇩ ⇧ *, so entsteht ein so klares Bild des Leidens Jesu vor unserem inneren Auge, dass man meinen mag, David sei dabei gewesen. Selbst solch kleines Detail wie die Tatsache, dass um sein Gewand gewürfelt wurde, sieht David und besingt es in seinem Lied. Es beginnt mit dem Ausruf Jesu am Kreuz: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Matthäus 27,46 ⇧ *) (auch Markus 15,34 ⇧ *) Es beschreibt den Spott, dem Jesus ausgesetzt war und es beschreibt sein Leiden. Aber der Psalm endet mit einem Lobgesang: Psalmen 22,22-31 ⇧ *: (H22-23) So will ich deinen Ruhm erzählen meinen Brüdern, inmitten der Gemeinde will ich dich preisen! (H22-24) Die ihr den HERRN fürchtet, lobet ihn! Ihr alle vom Samen Jakobs, ehret ihn; und scheue dich vor ihm, du ganzer Same Israels! (H22-25) Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Armen und hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, und da er zu ihm schrie, erhörte er ihn. (H22-26) Von dir handle mein Loblied in der großen Gemeinde; ich will meine Gelübde bezahlen vor denen, die ihn fürchten! (H22-27) Die Elenden sollen essen und satt werden; die den HERRN suchen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben! (H22-28) Es werden daran gedenken und sich zum HERRN bekehren alle Enden der Erde, und vor dir werden anbeten alle Geschlechter der Heiden. (H22-29) Denn das Königreich gehört dem HERRN, und er ist Herrscher über die Nationen. (H22-30) Es werden essen und anbeten alle Großen der Erde; vor ihm werden ihre Knie beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und wer seine Seele nicht lebendig erhalten kann. (H22-31) Ein Same wird ihm dienen, wird dem HERRN als Geschlecht zugezählt werden. (H22-32) Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird, daß er es vollbracht hat. Auch dies kann man prophetisch bewerten, denn auf das Leiden und den Tod Jesu folgt die Auferstehung und die Wiedereinsetzung Jesu in den Stand, den er vor Anbeginn der Welt innegehabt hat: Jesus Christus, der Messias Gottes, durchschreitet den Himmel und nimmt den Platz ein, der ihm auf Grund seiner Sohnschaft zusteht, den Platz zur Rechten Gottes: Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. So lasset uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe! (Hebräer 4,14-16 ⇧ *) und wir dürfen zu diesem Thron der Gnade hinzutreten - welch ein Vorrecht.
Lukas 24,50-51 ⇩ *: Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es begab sich, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben gen Himmel.
Apostelgeschichte 1,9 ⇩ *: Und nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und vor ihren Augen weg.
Über die Himmelfahrt Jesu habe ich bereits in einer Ausarbeitung über die Passion Jesu einiges geschrieben: „Die Himmelfahrt Jesu in den Evangelien“. Dieses soll hier nicht wiederholt werden. Wir finden bei den Propheten keine Vorhersagen über die Himmelfahrt, wohl aber in den Psalmen mit dem Wort „Du bist zur Höhe emporgestiegen“ aus Psalmen 68,18 ⇧ *. Den Grund dafür, dass die alten Propheten die Himmelfahrt Jesu nicht betont haben, sehe ich darin, dass es «die Himmelfahrt» Jesu in dem Sinne, wie wir sie heute feiern, gar nicht gibt. Jesus ist auferstanden. Kurz nach seiner Auferstehung ist er der Maria Magdalena erschienen. Diese durfte ihn nicht anrühren: „Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater.“ (Johannes 20,17 *) Jesus geht keineswegs mit ihr zu den Jüngern, sondern er ist dann verschwunden, bis er sich einzelnen Menschen offenbart. Darunter ist auch Thomas, dem er erlaubt, ihn zu berühren: „Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ (Johannes 20,27 ⇧ *) Warum dieser Unterschied? Und was war in der Zwischenzeit? Wo hielt Jesus sich versteckt? Die Antwort kann nur sein, dass das Argument, warum Maria Magdalena ihn nicht anrühren durfte, entfallen war. Er hat sich nicht irgendwo, vielleicht am Ölberg versteckt, nein, er war beim Vater und ist nur noch zu einzelnen Anlässen erschienen, vornehmlich, um Menschen zum Dienst zu berufen. Denn auch nach der Himmelfahrt erscheint Jesus ja noch, etwa dem Paulus(Apostelgeschichte 9,3-5 *). Und Jesus ist bis heute unter uns: Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. (Matthäus 18,20 *) Das Wort, das Lukas dazu schreibt: Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es begab sich, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben gen Himmel. (Lukas 24,50-51 ⇩ ⇧ *) ist in der Kirchengeschichte nie so verstanden worden, dass Jesus damit „weg“ ist, die lebendige Kirche war sich immer bewusst, dass Jesus mitten in der Kirche ist, bis heute. Gleichzeitig ist er auch beim Vater, so wie es vor der Menschwerdung Jesu war. Er war beim Vater und doch hat er Adam im Paradies gerufen, ist er Abraham erschienen.
Damit ist dann auch klar, warum es in den Evangelien so scheint, als sei der Ort der Himmelfahrt unklar:
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Jesus in einem Zeitraum von 40 Tagen nach seiner Auferstehung den Jüngern aus verschiedenen Anlässen erschienen ist. Er ist nach seiner Auferstehung der Maria Magdalena erschienen und danach bereits beim Vater gewesen. Deshalb gibt es „die Himmelfahrt“ nicht, jedesmal, wenn Jesus seine Jünger verlassen hat, hat er nicht etwa ein Versteck aufgesucht, sondern er ist zum Vater gegangen. Das letzte derartige Ereignis wird von Lukas in der Apostelgeschichte berichtet. Nach der von Matthäus berichteten Begegnung in Galiläa hat Jesus den Jüngern geboten, in Jerusalem zu bleiben. Deshalb kann Lukas das in der Apostelgeschichte schreiben. Diese Deutung wird auch dadurch gestützt, dass die alttestamentlichen Prophetien kaum von einer Himmelfahrt als einem einmaligen Ereignis wie etwa bei Elia sprechen. Völlig klar ist für die Propheten, dass der Messias vor Gott steht, etwa: Sacharja 4,14 ⇧ *: Ich antwortete: Nein, mein Herr! Da sprach er: Das sind die beiden Gesalbten, welche vor dem Herrscher der ganzen Erde stehen.
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Euer Gott Sehet, da ist Euer Gott Ein Versuch, die Handlungsweisen Gottes an Hand biblischer Texte zu zeigen. |
Messiasprophetien des Alten Testamentes ... Blinde werden sehend, Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium gepredigt |
Denn das Brot Gottes ist derjenige, welcher vom Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt. Gott kommt zu den Menschen |
Bibelarbeiten Bibelarbeiten für verschiedene Zielgruppen Die Faszination des Wortes Gottes |
Messiasprophetien des Alten Testamentes ... Blinde werden sehend, Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium gepredigt |
Abgrenzung Die Handlungsalternativen innerhalb der Praxis der Synagoge |
Prophet Der Prophet in der Bibel Beobachtungen zum Beruf des Propheten |
Messiasprophetien des Alten Testamentes ... Blinde werden sehend, Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium gepredigt |
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Pragmatismus und das Reich Gottes | << 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 |
Bereich | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
Bibel ⇩ | 218 | 0,70 % | 100,00 % | 100,00 % | 31105 |
Altes Testament ⇩ | 56 | 0,24 % | 34,52 % | 25,69 % | 23146 |
AT Geschichtsbücher ⇩ | 15 | 0,12 % | 16,63 % | 6,88 % | 12871 |
AT Lehrbücher ⇩ | 17 | 0,36 % | 50,69 % | 7,80 % | 4785 |
AT Prophetische Bücher ⇩ | 24 | 0,44 % | 62,38 % | 11,01 % | 5490 |
Neues Testament ⇩ | 162 | 2,04 % | 290,42 % | 74,31 % | 7959 |
NT Geschichtsbücher ⇩ | 121 | 2,53 % | 360,73 % | 55,50 % | 4786 |
NT Lehrbücher ⇩ | 30 | 1,08 % | 154,64 % | 13,76 % | 2768 |
NT Prophetisches Buch ⇩ | 11 | 2,72 % | 387,54 % | 5,05 % | 405 |
Bücher | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
1.Mose ⇧ ↓ | 7 | 0,46 % | 65,15 % | 3,21 % | 1533 |
2.Mose ⇧ ↓ | 3 | 0,25 % | 35,29 % | 1,38 % | 1213 |
4.Mose ⇧ ↓ | 1 | 0,08 % | 11,08 % | 0,46 % | 1288 |
5.Mose ⇧ ↓ | 1 | 0,10 % | 14,88 % | 0,46 % | 959 |
2.Samuel ⇧ ↓ | 2 | 0,29 % | 41,06 % | 0,92 % | 695 |
1.Könige ⇧ ↓ | 1 | 0,12 % | 17,49 % | 0,46 % | 816 |
Psalmen ⇧ ↓ | 17 | 0,69 % | 98,56 % | 7,80 % | 2461 |
Jesaja ⇧ ↓ | 13 | 1,01 % | 143,57 % | 5,96 % | 1292 |
Jeremia ⇧ ↓ | 3 | 0,22 % | 31,38 % | 1,38 % | 1364 |
Hosea ⇧ ↓ | 1 | 0,51 % | 72,43 % | 0,46 % | 197 |
Micha ⇧ ↓ | 2 | 1,90 % | 271,78 % | 0,92 % | 105 |
Sacharja ⇧ ↓ | 5 | 2,37 % | 338,11 % | 2,29 % | 211 |
Matthäus ⇧ ↓ | 41 | 3,83 % | 546,22 % | 18,81 % | 1071 |
Markus ⇧ ↓ | 16 | 2,36 % | 336,72 % | 7,34 % | 678 |
Lukas ⇧ ↓ | 24 | 2,09 % | 297,52 % | 11,01 % | 1151 |
Johannes ⇧ ↓ | 32 | 3,64 % | 519,44 % | 14,68 % | 879 |
Apostelgeschichte ⇧ ↓ | 8 | 0,79 % | 113,35 % | 3,67 % | 1007 |
Römer ⇧ ↓ | 4 | 0,92 % | 131,81 % | 1,83 % | 433 |
1.Korinther ⇧ ↓ | 5 | 1,14 % | 163,25 % | 2,29 % | 437 |
2.Korinther ⇧ ↓ | 2 | 0,78 % | 111,04 % | 0,92 % | 257 |
Galater ⇧ ↓ | 2 | 1,34 % | 191,52 % | 0,92 % | 149 |
Epheser ⇧ ↓ | 1 | 0,65 % | 92,05 % | 0,46 % | 155 |
Philipper ⇧ ↓ | 1 | 0,96 % | 137,20 % | 0,46 % | 104 |
1.Timotheus ⇧ ↓ | 1 | 0,88 % | 126,27 % | 0,46 % | 113 |
2.Timotheus ⇧ ↓ | 1 | 1,20 % | 171,91 % | 0,46 % | 83 |
Titus ⇧ ↓ | 1 | 2,17 % | 310,18 % | 0,46 % | 46 |
Hebräer ⇧ ↓ | 8 | 2,64 % | 376,72 % | 3,67 % | 303 |
Jakobus ⇧ ↓ | 1 | 0,93 % | 132,11 % | 0,46 % | 108 |
1.Petrus ⇧ ↓ | 1 | 0,95 % | 135,89 % | 0,46 % | 105 |
1.Johannes ⇧ ↓ | 2 | 1,90 % | 271,78 % | 0,92 % | 105 |
Offenbarung ⇧ ↓ | 11 | 2,72 % | 387,54 % | 5,05 % | 405 |
Nr. | Bibelstelle | Bibeltext |
1 ↑ | 1.Mose 1,26 1 |
Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh auf der ganzen Erde, auch über alles, was auf Erden kriecht! |
2 ↑ | 1.Mose 12,1-3 1 |
Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus von deinem Land und von deiner Verwandtschaft und von deines Vaters Hause in das Land, das ich dir zeigen will! So will ich dich zu einem großen Volke machen und dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dir fluchen; und durch dich sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet... |
3 ↑ | 1.Mose 17,9 1 |
Und Gott sprach weiter zu Abraham: So bewahre nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, von Geschlecht zu Geschlecht! |
4 ↑ | 1.Mose 17,19 1 |
Da sprach Gott: Nein, sondern Sarah, dein Weib, soll dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen; denn ich will mit ihm einen Bund aufrichten als einen ewigen Bund für seinen Samen nach ihm. |
5 ↑ | 1.Mose 18,17-19 1 |
Da sprach der HERR: Sollte ich Abraham verbergen, was ich tun will, da Abraham gewiß ein großes und starkes Volk werden soll, und alle Völker auf Erden in ihm sollen gesegnet werden? Denn ich habe ihn dafür erkoren, daß er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm befehle, des HERRN Weg zu halten und zu tun, was recht und billig ist, damit der HERR auf Abraham bringe, was er ihm verheißen hat. |
6 ↑ | 1.Mose 28,12-15 1 |
Und ihm träumte; und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, die rührte mit der Spitze an den Himmel. Und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und siehe, der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinem Samen geben. Und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden,... |
7 ↑ | 1.Mose 49,5-12 1 2 3 |
Die Brüder Simeon und Levi Mordwerkzeuge sind ihre Messer! Meine Seele komme nicht in ihren Kreis und meine Ehre vereine sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet und in ihrer Willkür Ochsen verstümmelt. Verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig, und ihr Grimm, weil er so hartnäckig ist! Ich will sie verteilen unter Jakob und zerstreuen unter Israel. Dich,... |
8 ↑ | 2.Mose 12,46 1 |
In einem Hause soll man es essen. Ihr sollt vom Fleisch nichts vor das Haus hinaustragen, und kein Knochen werde ihm zerbrochen. |
9 ↑ | 2.Mose 20,3-4 1 |
Du sollst keine andern Götter neben mir haben! Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder dessen, das oben im Himmel, noch dessen, das unten auf Erden, noch dessen, das in den Wassern, unterhalb der Erde ist. |
10 ↑ | 2.Mose 32,9-10 1 2 |
Und der HERR sprach zu Mose: Ich habe dieses Volk beobachtet, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. So laß mich nun, daß mein Zorn über sie ergrimme und ich sie verzehre, so will ich dich zu einem großen Volk machen! |
11 ↑ | 4.Mose 24,15-19 1 |
Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem das Auge erschlossen ist, es sagt der Hörer göttlicher Reden, und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Gesichte des Allmächtigen sieht und niederfällt, und dem die Augen geöffnet werden: Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt aus Jakob... |
12 ↑ | 5.Mose 18,15 1 2 3 |
Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, erwecken aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf den sollst du hören! |
13 ↑ | 2.Samuel 7,12-16 1 2 |
Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leibe kommen wird, und will sein Königtum befestigen; der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen... |
14 ↑ | 2.Samuel 24,14 1 |
David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst! Doch laß uns in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß; aber in der Menschen Hand will ich nicht fallen! |
15 ↑ | 1.Könige 19,18 1 |
Ich aber will in Israel siebentausend übriglassen, nämlich alle, die ihre Knie nicht gebeugt haben vor Baal und deren Mund ihn nicht geküßt hat. |
16 ↑ | Psalmen 2 1 2 3 4 5 6 |
Warum toben die Heiden und reden die Völker vergeblich? Die Könige der Erde stehen zusammen, und die Fürsten verabreden sich wider den HERRN und wider seinen Gesalbten: «Wir wollen ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!» Der im Himmel thront, lacht, der HERR spottet ihrer. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn und sie schrecken mit seinem Grimm: «Ich habe meinen König... |
17 ↑ | Psalmen 16,10 1 2 |
denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich überlassen und wirst nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe. |
18 ↑ | Psalmen 22 1 2 3 4 5 |
Dem Vorsänger. Auf «Hindin der Morgenröte». Ein Psalm Davids. (H22-2) Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Du bist weit entfernt davon, mir zu helfen, zu hören auf die Worte meiner Klage! (H22-3) Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest nicht, und auch des Nachts habe ich keine Ruhe. (H22-4) Aber du, der Heilige, bleibst Israels Lobgesang! (H22-5) Auf dich haben unsre Väter... |
19 ↑ | Psalmen 27,12 1 |
Gib mich nicht in den Willen meiner Feinde; denn falsche Zeugen sind wider mich aufgestanden und stoßen Drohungen aus. |
20 ↑ | Psalmen 34,19-21 1 |
(H34-20) Der Gerechte muß viel leiden; aber der HERR rettet ihn aus dem allem. (H34-21) Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, daß nicht eines derselben zerbrochen wird. (H34-22) Den Gottlosen wird die Bosheit töten, und die den Gerechten hassen, müssen es büßen. |
21 ↑ | Psalmen 35,11 1 |
Es treten freche Zeugen auf, die mich über Dinge zur Rede stellen, wovon ich nichts weiß. |
22 ↑ | Psalmen 38,14-15 1 |
(H38-15) Und ich bin wie einer, der nichts hört, und in dessen Mund kein Widerspruch ist. (H38-16) Denn auf dich, HERR, hoffe ich; du wirst antworten, Herr, mein Gott! |
23 ↑ | Psalmen 41,9 1 |
(H41-10) Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse wider mich erhoben. |
24 ↑ | Psalmen 45 1 2 |
Dem Vorsänger. Nach der Singweise «Lilien». Von den Kindern Korahs. Eine Unterweisung; ein Lied der Liebe. (H45-2) Mein Herz dichtet ein feines Lied; was ich sage, ist für den König bestimmt, meine Zunge ist der Griffel eines fertigen Schreibers. (H45-3) Du bist schöner als die Menschenkinder, Anmut ist über deine Lippen ausgegossen, weil Gott dich auf ewig gesegnet hat! (H45-4) Gürte dein Schwert... |
25 ↑ | Psalmen 68,18 1 2 |
(H68-19) Du bist zur Höhe emporgestiegen, hast Gefangene mitgeführt; du hast Gaben empfangen unter den Menschen, auch den Widerspenstigen, auf daß der HERR Gott bleiben soll. |
26 ↑ | Psalmen 69,4 1 |
(H69-5) Derer, die mich ohne Ursache hassen, sind mehr als Haare auf meinem Haupt; meine Feinde, die mich mit Lügen vernichten wollen, sind stark; was ich nicht geraubt habe, das soll ich erstatten! |
27 ↑ | Psalmen 69,16-26 1 2 |
(H69-17) Erhöre mich, HERR; denn deine Gnade ist freundlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit (H69-18) und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht; denn mir ist angst, erhöre mich bald! (H69-19) Nahe dich meiner Seele, erlöse sie; um meiner Feinde willen befreie mich! (H69-20) Du weißt, was für Schimpf, für Schande und Schmach mir angetan wird; meine Widersacher sind... |
28 ↑ | Psalmen 102,26-27 1 |
(H102-27) Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle werden wie ein Kleid veralten, wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden verschwinden. (H102-28) Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende! |
29 ↑ | Psalmen 103 1 2 |
Von David. Lobe den HERRN, meine Seele, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan! Der dir alle deine Sünden vergibt und alle deine Gebrechen heilt; der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit; der dein Alter mit Gutem sättigt, daß du wieder jung wirst wie ein Adler. Der HERR... |
30 ↑ | Psalmen 109 1 2 3 4 5 6 7 |
Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. Gott, den ich rühme, schweige nicht! Denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul wider mich aufgetan; sie sagen mir Lügen ins Gesicht, sie bieten gehässige Worte über mich herum und bekämpfen mich ohne Grund. Dafür, daß ich sie liebe, sind sie mir feind; ich aber bete. Sie beweisen mir Böses für Gutes und Haß für Liebe. Bestelle einen Gesetzlosen über ihn,... |
31 ↑ | Psalmen 110 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 |
Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße! Der HERR wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten deiner Feinde! Dein Volk kommt freiwillig am Tage deines Kriegszuges; in heiligem Schmuck, aus dem Schoß der Morgenröte, tritt der Tau deiner Jungmannschaft hervor. Der HERR hat geschworen... |
32 ↑ | Psalmen 132,17 1 |
Dort will ich dem David ein Horn hervorsprossen lassen, eine Leuchte zurichten meinem Gesalbten. |
33 ↑ | Jesaja 4,2-6 1 2 |
An jenem Tage wird der Sproß des HERRN zur Zierde und Ehre dienen und die Frucht des Landes zum Ruhm und Preis den Geretteten Israels. Und es wird geschehen: jeder Übriggebliebene in Zion und jeder Übriggelassene in Jerusalem wird «heilig» heißen, jeder, der unter die Lebendigen eingeschrieben ist in Jerusalem. Ja, wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschulden Jerusalems... |
34 ↑ | Jesaja 7,10-14 1 |
Weiter redete der HERR zu Ahas und sprach: Fordere ein Zeichen von dem HERRN, deinem Gott, in der Tiefe unten oder droben in der Höhe! Da antwortete Ahas: Ich will nichts fordern, damit ich den HERRN nicht versuche. Darauf sprach Jesaja: Höre doch, Haus Davids, ist es euch nicht genug, daß ihr Menschen ermüdet, müßt ihr auch meinen Gott ermüden? Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben:... |
35 ↑ | Jesaja 9,1-6 1 2 3 |
(H8-23) Doch bleibt nicht im Dunkel das Land, das bedrängt ist. Wie er in der ersten Zeit das Land Sebulon und das Land Naphtali gering machte, so wird er in der Folgezeit zu Ehren bringen den Weg am Meere, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden. (H9-1) Das Volk, das in der Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht, über den Bewohnern des Landes der Todesschatten geht eine Leuchte auf. (H9-2)... |
36 ↑ | Jesaja 11,1-12 1 2 3 4 |
Und es wird ein Sproß aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen; auf demselben wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und sein Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN; er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem... |
37 ↑ | Jesaja 35 1 2 |
Die Wüste und Einöde wird sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und blühen wie ein Narzissenfeld. Sie wird lieblich blühen und frohlocken, ja, Frohlocken und Jubel wird sein; denn die Herrlichkeit Libanons wird ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Saron. Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unsres Gottes. Stärket die schlaffen Hände und festiget die strauchelnden... |
38 ↑ | Jesaja 41,8-10 1 |
Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, mein Auserwählter, du Same Abrahams, meines Freundes; welchen ich von den Enden der Erde genommen und aus ihren Winkeln berufen und zu dem ich gesprochen habe: Du bist mein Knecht, ich habe dich auserwählt und verwerfe dich nicht; fürchte dich nicht; denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte... |
39 ↑ | Jesaja 42 1 2 3 4 5 6 7 8 9 |
Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Völkern hinaustragen. Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen;... |
40 ↑ | Jesaja 43,19 1 2 |
Siehe, ich will etwas Neues tun, jetzt wird es hervorsprossen; solltet ihr es nicht wissen? Ich will einen Weg in der Wüste machen und Ströme in der Einöde. |
41 ↑ | Jesaja 49 1 2 3 4 5 6 |
Höret mir zu, ihr Inseln, und merket auf, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich von Mutterleib an berufen und meines Namens gedacht von Mutterschoß an. Er hat meinen Mund gemacht wie ein scharfes Schwert; er hat mich im Schatten seiner Hand geborgen und mich zu einem auserlesenen Pfeil gemacht; er hat mich in seinem Köcher versteckt und zu mir gesagt: Israel, du bist mein Knecht, durch den... |
42 ↑ | Jesaja 50 1 2 3 |
So spricht der HERR: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie verstoßen hätte? Oder welchem von meinen Gläubigern habe ich euch verkauft? Siehe, ihr seid um eurer Missetat willen verkauft, und um eurer Übertretung willen ist eure Mutter verstoßen worden. Warum war niemand da, als ich kam, antwortete niemand, als ich rief? Ist etwa meine Hand zu kurz zum Erlösen, oder ist bei mir keine... |
43 ↑ | Jesaja 52-53 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 |
Wache auf, wache auf! Zion, ziehe deine Stärke an! Lege deine Ehrenkleider an, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn hinfort wird kein Unbeschnittener noch Unreiner mehr in dich hineinkommen. Schüttle den Staub von dir ab, stehe auf und setze dich, Jerusalem! Mache dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion! Denn also spricht der HERR: Umsonst seid ihr verkauft worden, so sollt... |
44 ↑ | Jesaja 55,9 1 |
sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. |
45 ↑ | Jesaja 62,11 1 |
Siehe, der HERR läßt verkündigen bis ans Ende der Erde: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine Vergeltung vor ihm! |
46 ↑ | Jeremia 23,5 1 |
Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich dem David einen rechtschaffenen Sproß erwecken werde; der wird als König regieren und weislich handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden. |
47 ↑ | Jeremia 31,15 1 |
So spricht der HERR: Eine Stimme wird auf der Höhe vernommen, bitterliches Klagen und Weinen: Rahel beweint ihre Söhne und will sich nicht trösten lassen wegen ihrer Söhne; denn sie sind nicht mehr! |
48 ↑ | Jeremia 33,15 1 |
In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen rechtschaffenen Sproß hervorsprießen lassen, welcher Recht und Gerechtigkeit schaffen wird auf Erden. |
49 ↑ | Hosea 11,1 1 |
Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen. |
50 ↑ | Micha 5,1-2 1 |
(H4-14) Nun schließe deine Reihen, du Schar! Man errichtet Bollwerke gegen uns; mit der Rute wollen sie den Richter Israels auf den Backen schlagen. (H5-1) Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar klein, um unter den Hauptorten Judas zu sein; aber aus dir soll mir hervorgehen, der Herrscher über Israel werden soll, dessen Ursprung von Anfang, von Ewigkeit her gewesen ist. |
51 ↑ | Micha 7,18-20 1 |
Wer ist, o Gott, wie du, der die Sünde vergibt und dem Rest seines Erbteils die Übertretung erläßt, der seinen Zorn nicht allzeit festhält, sondern Lust an der Gnade hat? Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Bosheit bezwingen. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen! Du wirst Jakob treulich geben und Abraham gnädig halten, was du unsern Vätern vorlängst geschworen hast. |
52 ↑ | Sacharja 4 1 2 3 4 5 |
Da kam der Engel wieder, der mit mir zu reden pflegte, und weckte mich auf wie einen, der aus seinem Schlafe geweckt wird. Und er fragte mich: Was siehst du? Ich sprach: Ich schaute und siehe da, ein Leuchter, ganz von Gold, und sein Ölgefäß oben darauf und seine sieben Lampen daran, und sieben Gießrohre zu den sieben Lampen, die auf dem Leuchter saßen. Und zwei Ölbäume dabei, einer zur Rechten... |
53 ↑ | Sacharja 6,9-13 1 2 3 |
Und das Wort des HERRN erging an mich und sprach: Nimm von denen, die in der Gefangenschaft gewesen sind, von Cheldai, von Tobia und Jedaja, und komme du am selbigen Tag und gehe in das Haus Josias, des Sohnes Zephanjas, mit denen, die von Babel gekommen sind; und nimm Silber und Gold und mache Kronen daraus und setze sie Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, aufs Haupt. Und du sollst... |
54 ↑ | Sacharja 9,9 1 |
Frohlocke sehr, du Tochter Zion, jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitet auf einem Esel, auf dem Füllen der Eselin. |
55 ↑ | Sacharja 11,13 1 |
Aber der HERR sprach zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet worden bin! Da nahm ich die dreißig Silberlinge und warf sie ins Haus des HERRN für den Töpfer. |
56 ↑ | Sacharja 12,10 1 2 |
Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen. |
57 ↑ | Matthäus 1,1-18 1 |
Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte den Isaak, Isaak zeugte den Jakob, Jakob zeugte den Juda und seine Brüder, Juda zeugte den Phares und den Zara mit der Tamar, Phares zeugte den Esrom, Esrom zeugte den Aram, Aram zeugte den Aminadab, Aminadab zeugte den Nahasson, Nahasson zeugte den Salmon, Salmon zeugte den Boas mit der Rahab, Boas zeugte... |
58 ↑ | Matthäus 2,1-6 1 2 |
Als nun Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihn anzubeten. Da das der König Herodes hörte, erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm. Und er berief alle Hohenpriester und... |
59 ↑ | Matthäus 2,14-18 1 |
Da stand er auf, nahm das Kindlein und seine Mutter des Nachts und entwich nach Ägypten. Und er blieb dort bis zum Tode des Herodes, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.» Da sich nun Herodes von den Weisen betrogen sah, ward er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knäblein töten, die zu Bethlehem und in... |
60 ↑ | Matthäus 4,1-11 1 |
Darauf ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er vom Teufel versucht würde. Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn hernach. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden! Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort,... |
61 ↑ | Matthäus 4,12-16 1 |
Als aber Jesus hörte, daß Johannes gefangengesetzt worden war, entwich er nach Galiläa. Und er verließ Nazareth, kam und ließ sich zu Kapernaum nieder, das am Meere liegt, im Gebiet von Sebulon und Naphtali; auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, der da spricht: «Das Land Sebulon und das Land Naphtali, am Wege des Meeres, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden, das... |
62 ↑ | Matthäus 4,23 1 2 |
Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. |
63 ↑ | Matthäus 5,15 1 2 |
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, so leuchtet es allen, die im Hause sind. |
64 ↑ | Matthäus 5,39 1 |
Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deinen rechten Backen schlägt, so biete ihm auch den andern dar; |
65 ↑ | Matthäus 5,44 1 |
Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen; |
66 ↑ | Matthäus 6,10 1 |
Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden. |
67 ↑ | Matthäus 8,16-17 1 |
Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus durchs Wort und heilte alle Kranken; auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, welcher spricht: «Er hat unsere Gebrechen weggenommen und die Krankheiten getragen.» |
68 ↑ | Matthäus 9,35 1 |
Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, predigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. |
69 ↑ | Matthäus 11,2-6 1 |
Als aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi vernahm, ließ er ihn durch seine Jünger fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr sehet und höret: Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, und Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird... |
70 ↑ | Matthäus 11,29 1 |
Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; |
71 ↑ | Matthäus 12,17 1 |
damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist: |
72 ↑ | Matthäus 13,9 1 |
Wer Ohren hat zu hören, der höre! |
73 ↑ | Matthäus 15,22-26 1 |
Und siehe, eine kananäische Frau kam aus jener Gegend, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter ist arg besessen! Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Da traten seine Jünger herzu, baten ihn und sprachen: Fertige sie ab; denn sie schreit uns nach! Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlornen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam, fiel... |
74 ↑ | Matthäus 16,1-4 1 |
Und die Pharisäer und Sadduzäer traten herzu, versuchten ihn und baten, daß er ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen möchte. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Am Abend sagt ihr: Es wird schön; denn der Himmel ist rot; und am Morgen: Heute kommt ein Ungewitter; denn der Himmel ist rot und trübe. Ihr Heuchler, das Aussehen des Himmels versteht ihr zu beurteilen, die Zeichen der Zeit aber... |
75 ↑ | Matthäus 16,21 1 |
Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. |
76 ↑ | Matthäus 18,20 1 |
Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. |
77 ↑ | Matthäus 20,25-28 1 |
Aber Jesus rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker sie unterjochen, und daß die Großen sie vergewaltigen; unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, gleichwie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, sich dienen zu lassen, sondern damit er diene und sein... |
78 ↑ | Matthäus 21,1-11 1 |
Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, sandte Jesus zwei Jünger und sprach zu ihnen: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr, die bindet los und führet sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagt, so sprechet: Der Herr bedarf ihrer; dann wird er sie alsbald senden. Das ist aber geschehen,... |
79 ↑ | Matthäus 21,33-43 1 |
Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und reiste ab. Als nun die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen. Aber die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten... |
80 ↑ | Matthäus 22,46 1 |
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