Auch im Neuen Testament finden wir Propheten. Allerdings nicht mehr so ausgeprägt wie im Alten Testament. Der Evangelist Johannes, der ein Evangelium und drei Briefe an verschiedene Gemeinden geschrieben hat, empfängt auf Patmos die Offenbarung, das einzige prophetische Buch des Neuen Testamentes. Wenn über Gemeinden gesprochen wird, wird häufig auf die Apostel und Propheten verwiesen. Paulus schreibt im Korintherbrief von der Gnadengabe der Weissagung. Darüberhinaus sind die Briefe voll mit prophetischen Aussagen. Die Gabe der Weissagung, der Erkenntnis, der Weisheit, die im Grunde darstellen, was einen alttestamentlichen Propheten ausmacht, sind auch für die neutestamentliche Gemeinde wichtige Grundlagen. Es war zu allen Zeiten nicht leicht, mit Propheten zu leben. Und doch muss die Gemeinde sich immer wieder um die prophetische Ausrichtung ihres Dienstes bemühen, um im Tagesgeschäft nicht den Willen Gottes aus dem Auge zu verlieren.
Schlagwörter: Agabus - Begabung - Erfüllung - Erkenntnis - Geduld - Geisterunterscheidung - Gemeinde - Glaube - Jesus - Leiden - Offenbarung - Paulus - Petrus - Prophetie - Verfolgung - Weisheit - Weissagung - zu spät Bereich AusarbeitungenThema | Vorangehender Beitrag | Folgender Beitrag |
Prophet Der Prophet in der Bibel Beobachtungen zum Beruf des Propheten |
Alttestamentliche Berichte über Propheten Beobachtungen zum Beruf des Propheten im Alten Testament |
Der Prophet Elia im Neuen Testament Johannes der Täufer als der von Maleachi verheißene Elia |
Matthäus ist es ein besonderes Anliegen, deutlich zu machen, dass Jesus die Prophetien des alten Testamentes erfüllt hat. Immer wieder zitiert er Stellen die sich in bestimmten Begebenheiten des Lebens Jesu erfüllt haben. Vieles wird auf Jesus selbst zurückgehen, der den Jüngern nach seiner Auferstehung in verschiedenen Begegnungen immer wieder dargelegt hat, dass alles so geschehen musste. Lukas legt davon Zeugnis ab. Lukas berichtet, dass Jesus auf dem Weg nach Emmaus die Schriften auslegte: Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren! Wie langsam ist euer Herz zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus solches leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er hob an von Mose und von allen Propheten, und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezog. (Lukas 24,25-27 *) Später als Jesus alle seine Jünger versammelt vorfindet, erläutert er ihnen ebenfalls sein Leiden und Sterben an Hand der Schriften: Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. Da öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen werde, und daß in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden soll unter allen Völkern. Fanget an in Jerusalem, Zeugen davon zu sein! (Lukas 24,44-48 ⇩ *)
Matthäus bezieht sich hier auf Jesaja 7,14 *: Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen und wird Mutter eines Sohnes, den sie Immanuel nennen wird. Der Streit, ob die Worte, die hier gebraucht werden, tatsächlich von einer Jungfrau oder nur von einer jungen Frau reden, ist allgemein bekannt. Allerdings, wer glaubt, dass Jesus auferstanden ist, der hat auch keine Schwierigkeiten zu glauben, dass eine Jungfrau ein Kind bekommen kann, wenn Gott es so will. Und wer nicht an die Auferstehung glauben kann oder will, hat eine wichtige Dimension des Lebens ausgeblendet. Paulus hat für einen solchen „Glauben” wenig Verständnis und sagt zu solchen Menschen: Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen! (1.Korinther 15,19 *)
Hier verweist Matthäus auf Hosea 11,1 *: Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen. Man würde diesen Text zunächst auf das frühe Israel und den Auszug aus Ägypten unter Mose beziehen. Aber man sieht daran, wie die Apostel durch das, was sie mit Jesus erlebt haben, einen ganz neuen Blick auf die Bibel gewonnen haben. Paulus beschreibt diese Wandlung, die sich bei ihm vollzogen hat im Brief an die Galater (Galater 1,15-19 *): Als es aber Gott, der mich von meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn durch das Evangelium unter den Heiden verkündige, ging ich alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rate, zog auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ging weg nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück. Darauf, nach drei Jahren, zog ich nach Jerusalem hinauf, um Petrus kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Ich sah aber keinen der andern Apostel, außer Jakobus, den Bruder des Herrn. Als Paulus seinen Hass und seinen Fanatismus überwunden hat, weil er Jesus begegnet ist, erhält er einen ganz neuen Blick auf das Wort Gottes. Interessant ist, dass dies allen Jüngern so gegangen ist und trotzdem keine völlig unterschiedliche Bibelauslegung entstanden ist, sondern dass der Geist Gottes alles zusammengeführt hat.
Im zweiten Teil des Textes zitiert Matthäus selbst die Jeremia-Quelle und es bleibt nur die Adresse nachzutragen: Jeremia 31,15 ⇩ * Josephus erwähnt diesen Kindermord in Bethlehem nicht und deshalb bezweifeln manche die Echtheit dieses Berichtes. Da Josephus sich mehr mit den internen Querelen und Ränken in Herodes Familie beschäftigt und er aus Jerusalem genug über Aufstände, Unruhen und Greueltaten zu berichten hat, denke ich, dass dieses Ereignis aus der Provinz ihm einfach nicht erwähnenswert schien oder einem größeren Kreis in Jerusalem gar nicht bekannt geworden ist.
Der Bezug, den Matthäus hier im Sinn hat, ist unklar. Vielleicht handelt es sich um ein Wortspiel mit dem Nasiräer: und ich habe aus euren Söhnen Propheten erweckt und aus euren Jünglingen Nasiräer; oder ist es etwa nicht so, ihr Kinder Israel? spricht der HERR. (Amos 2,11 *) Andere beziehen auf die Wurzel Isais, im Hebräischen נֵצֶר oder Nazär, Wurzel oder Spross, das an Nazarener anklingt: Und es wird ein Sproß aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen; (Jesaja 11,1 *) und an anderer Stelle Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. (Jesaja 53,2 *) Auch hier wird ein Wort, das im Original zunächst völlig eindeutig erschien: „Er stammt von David, dem Spross Isais, ab” auf Jesus gedeutet.
Dieses Zitat bezieht sich auf Eine Stimme ruft: In der Wüste bereitet den Weg des HERRN, ebnet auf dem Gefilde eine Bahn unserm Gott! Jedes Tal soll erhöht, jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und was krumm ist, soll gerade, und was höckericht ist, zur Ebene werden; (Jesaja 40,3-4 ⇩ *) Johannes der Täufer war der verheißene Vorläufer des Messias.
Hier wird kein Bibeltext aus dem Alten Testament zitiert und doch spricht Jesus hier vom „Erfüllen”. Die Buße, die Johannes predigt, hat der sündlose Jesus nicht nötig. Die Herrlichkeit des sündlosen Gottessohnes stellt uns der Schreiber des Hebräerbriefes vor Augen: Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. (Hebräer 4,14-15 *) Und doch unterstellt sich dieser „Hohepriester ohne Sünde” in Demut dem, was Gott von seinem Volk erwartet. Er tritt nicht als der Gottessohn auf, der all dies nicht nötig hat, er gibt uns in Demut ein Vorbild.
Auch dieses Zitat geht auf eine Prophetie Jesajas zurück: (H8-23) Doch bleibt nicht im Dunkel das Land, das bedrängt ist. Wie er in der ersten Zeit das Land Sebulon und das Land Naphtali gering machte, so wird er in der Folgezeit zu Ehren bringen den Weg am Meere, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden. (H9-1) Das Volk, das in der Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht, über den Bewohnern des Landes der Todesschatten geht eine Leuchte auf. (Jesaja 9,1-2 ⇩ *)
Jesus bekennt sich zur Erfüllung des Alten Testamentes. Er will nicht aufheben und zerstören, sondern indem er das Gesetz erfüllt, schafft er Raum für neues Leben aus den Ruinen dessen, was im Alten Bund immer wieder versagt hat: Höret das Wort des HERRN! So spricht Gott, der HERR: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geiste folgen und dem, was sie nicht gesehen haben! Israel, gleich Schakalen in den Ruinen sind deine Propheten! (Hesekiel 13,3-4 *)
Jesus heilt alle Kranken, die im Glauben auf seine Heilungskraft zu ihm kommen. Dieses erfüllt die Verheißung in Jesaja 53,4 *: Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; Es löste aber auch in der Christenheit immer wieder Streit aus. Wie ist das, wenn ein Christ krank wird, ein Mensch, der Jesus sein Leben übergeben hat. Wenn Jesus alle Krankheit heilt, ist es dann eine Folge verborgener Sünde oder gar einer Abkehr von Jesus, dass dieser Christ krank geworden ist. Hierzu gibt es einige Texte der Bibel, die uns vor allzu einfachen geistlichen Kurzschlüssen bewahren. Einmal spricht Jesus selbst davon, dass eine Krankheit nicht zwingend auf Sünde zurückgeführt werden kann (Johannes 9,1-3 ⇩ *). Paulus schreibt, dass er wegen einer Krankheit dreimal zum HERRN gebeten hat, aber er nicht geheilt worden sei (2.Korinther 12,7-8 *). Auch diese Aussagen muss man zur Kenntnis nehmen.
Jesus bezeichnet Johannes den Täufer als seinen verheißenen Vorgänger gemäß Maleachi 4,5-6 ⇩ *: (H3-23) Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und furchtbare Tag des HERRN; (H3-24) der soll das Herz der Väter den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Banne schlagen muß! Dabei hat Matthäus im Hinblick auf Johannes den Täufer bereits auf Jesaja 40,3-4 ⇩ ⇧ * hingewiesen (Matthäus 3,1-3 ⇧ *). Matthäus bemüht sich, ein breites Spektrum erfüllter Prophetie zu zeigen. Er offenbart damit auch eine tiefe Kenntnis der alttestamentlichen Verheißungen.
Matthäus zitiert hier den Propheten Jesaja, der schreibt: Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Völkern hinaustragen. Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; wahrheitsgetreu wird er das Recht auseinandersetzen. Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf Erden das Recht gegründet hat; und die Inseln werden auf seine Lehre warten. (Jesaja 42,1-4 *) Wenn man von der Tempelreinigung (Johannes 2,13-25 *) absieht, hat Jesus sich immer sehr ruhig verhalten und auf die Möglichkeiten, die er hätte, ausdrücklich verzichtet, indem er nicht in den Machtzentren aufgetreten ist (Lukas 23,8-9 ⇩ *), indem er seine Wunder vor einfachen Menschen und nicht vor den Großen dieser Welt tat und indem er auf die Hilfe der unsichtbaren Welt verzichtet hat (Matthäus 26,51-54 ⇩ *). Seine tiefe Demut drückt Jesus zeigt Jesus in seinem Heilandsruf (Matthäus 11,28-30 *). Dieser Heilandsruf hat seinerseits Bezüge zu alttestamentlicher Prophetie Jeremias (Jeremia 6,16 *).
Die Tempelreinigung bezog Matthäus übrigens auf Psalmen 69,7-11 *: (H69-8) Denn um deinetwillen trage ich Schmach und bedeckt Schande mein Angesicht. (H69-9) Ich bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt den Söhnen meiner Mutter; (H69-10) denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. (H69-11) Als meine Seele fastete und weinte, wurde ich deshalb beschimpft; (H69-12) und als ich mich mit einem Sack kleidete, haben sie mich zum Sprichwort gemacht.
Jesus selbst zitiert hier das Alte Testament, den Propheten Jesaja 6,9-10 *: Und er sprach: Gehe und sprich zu diesem Volk: Höret immerfort und verstehet nicht, sehet immerzu und erkennet nicht! Verstocke das Herz dieses Volkes, verstopfe ihre Ohren und verblende ihre Augen, daß sie mit ihren Augen nicht sehen, mit ihren Ohren nicht hören, und daß ihr Herz nicht zur Einsicht komme und sich bekehre und Linderung erfahre. Dies sind harte Worte und man ist geneigt zu fragen: „Warum, HERR?” Paulus gibt uns darauf eine Antwort, die uns auch zur Demut in der Beurteilung der Juden während der Zeit Jesu führen muss (sie, die Juden und du, der nichtjüdische Christ): Gut! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich! Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, so wird er wohl auch dich nicht verschonen. So schaue nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge an denen, die gefallen sind; die Güte aber an dir, sofern du in der Güte bleibst, sonst wirst auch du abgehauen werden! Jene dagegen, wenn sie nicht im Unglauben verharren, sollen wieder eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wohl wieder einzupfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wieviel eher können diese, die natürlichen Zweige, wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden! (Römer 11,20-24 *)
Hier greift Jesus ein Bild des Propheten Hesekiel auf: auf dem hohen Berge Israels will ich es pflanzen, damit es Schosse treibe und Früchte bringe und zu einem prächtigen Zedernbaum werde, daß allerlei Vögel und allerlei Geflügel unter ihm wohnen und unter dem Schatten seiner Äste bleiben können; (Hesekiel 17,23 *) Auf seinen Ästen nisteten alle Vögel des Himmels, und unter seinen Zweigen warfen alle Tiere des Feldes ihre Jungen; unter seinem Schatten wohnten alle großen Nationen. (Hesekiel 31,6 *)
Diese Gleichnisreden erfüllen ein Wort aus den Psalmen: Ich will meinen Mund zu einem Spruche öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit, was wir gehört und gelernt und was unsre Väter uns erzählt haben. (Psalmen 78,2-3 *)
Dieses Zitat geht zum einen auf den Propheten Jesaja zurück: Gehet hin, gehet hin durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg, machet Bahn, machet Bahn! Räumet die Steine weg! Hebt das Panier hoch empor über die Völker! Siehe, der HERR läßt verkündigen bis ans Ende der Erde: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine Vergeltung vor ihm! Und man wird sie nennen «das heilige Volk, Erlöste des HERRN»; und dich wird man nennen «die aufgesuchte und nichtverlassene Stadt». (Jesaja 62,10-12 *)
Es findet sich aber auch bei dem späteren Propheten Sacharja: Frohlocke sehr, du Tochter Zion, jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitet auf einem Esel, auf dem Füllen der Eselin. Und er wird die Kriegswagen aus Ephraim ausrotten und die Rosse von Jerusalem; und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden; und er wird den Völkern Frieden gebieten; und seine Herrschaft wird reichen von einem Meer zum anderen und vom Strom bis an die Enden der Erde. (Sacharja 9,9-10 *)
Diese Stelle ist sehr wichtig, weil sie zeigt, dass Jesus ganz bewusst die Erfüllung der Prophetien als seinen Auftrag sah. Dies wurde schon Matthäus 5,17-20 ⇩ ⇧ * deutlich. Hier wird es noch dadurch verschärft, weil Jesus hier auch seine Zurückhaltung bei der Wahl seiner Mittel erläutert. Man mag nun argumentieren, dass dadurch die Prophetien entwertet werden, weil sich Jesus bewusst zur Aufgabe gemacht hat, sie zu erfüllen. Dieses Argument mag für jede einzelne Prophetie gelten. Man muss aber berücksichtigen, dass Jesus nicht als religiöser Sonderling still und beiläufig beseitigt worden ist, sondern er ist zu einem großen und aufwändigen Prozess abgeurteilt worden, der genau dem Fahrplan Gottes folgte, so wie er von den Propheten vorhergesagt wurde. Diese Tatsache hat etwas damit zu tun, dass Jesus nicht beiläufig beseitigt werden konnte, wie viele religiösen Aufrührer der damaligen Zeit, wie sie Josephus in seinen Schriften immer wieder erwähnt. Jesus war durch seine Wunder eine Persönlichkeit, die auch von der politischen Macht wahrgenommen wurde und deshalb für die herrschende religiöse Oberschicht gefährlich war. Dies wurde er nicht, weil er bemüht war, die Prophetien zu erfüllen, dies wurde er durch seine ersichtliche Vollmacht. Schließlich hatte man auch beabsichtigt, Lazarus als ein lebendes Zeugnis dieser Vollmacht zu töten.
Einige Texte dazu:
Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus sah; denn er hätte ihn schon längst gern gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, ein Zeichen von ihm zu sehen. Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber Jesus gab ihm keine Antwort. (Lukas 23,8-9 ⇩ ⇧ *)
Da hoben etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer an und sprachen: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen! Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauche des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein. Leute von Ninive werden auftreten im Gericht wider dieses Geschlecht und werden es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Predigt des Jona hin. Und siehe, hier ist mehr als Jona! (Matthäus 12,38-41 *)
Und da er vorbeiging, sah er einen Menschen, der blind war von Geburt an. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren ist? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern; sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbar würden! Ich muß die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er solches gesagt, spie er auf die Erde und machte einen Teig mit dem Speichel und strich ihm den Teig auf die Augen und sprach zu ihm: Gehe hin, wasche dich im Teiche Siloah (das heißt übersetzt: Gesandt)! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend. Die Nachbarn nun, und die ihn zuvor als Bettler gesehen hatten, sprachen: Ist das nicht der, welcher dasaß und bettelte? Etliche sagten: Er ist's! andere aber: Nein, aber er sieht ihm ähnlich! Er selbst sagte: Ich bin's! Da sprachen sie zu ihm: Wie sind dir deine Augen aufgetan worden? Er antwortete und sprach: Der Mensch, der Jesus heißt, machte einen Teig und bestrich meine Augen und sprach zu mir: Gehe hin zum Teich Siloah und wasche dich! Als ich aber hinging und mich wusch, wurde ich sehend. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist der? Er spricht: Ich weiß es nicht! Da führten sie ihn, den Blindgewesenen, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig machte und ihm die Augen öffnete. Nun fragten ihn wiederum auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er sprach zu ihnen: Einen Teig hat er auf meine Augen gelegt, und ich wusch mich und bin nun sehend! Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält! Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es entstand eine Spaltung unter ihnen. Da sprachen sie wiederum zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, daß er dir die Augen aufgetan hat? Er sprach: Er ist ein Prophet! Nun glaubten die Juden nicht von ihm, daß er blind gewesen und sehend geworden sei, bis sie die Eltern des Sehendgewordenen gerufen hatten. Und sie fragten sie und sprachen: Ist das euer Sohn, von welchem ihr sagt, daß er blind geboren ist? Wie ist er denn jetzt sehend? Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist und daß er blind geboren ist; wieso er aber jetzt sieht, das wissen wir nicht; und wer ihm die Augen aufgetan hat, wissen wir auch nicht. Fraget ihn! Er ist alt genug, er mag selbst für sich reden! Das sagten seine Eltern deshalb, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden waren schon übereingekommen, daß, wenn einer ihn als den Christus anerkennen würde, er aus der Synagoge ausgestoßen werden solle. Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug; fragt ihn selbst! Da riefen sie zum zweitenmal den Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Da antwortete jener und sprach: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eins weiß ich, daß ich blind war und jetzt sehend bin! Sie sprachen wiederum zu ihm: Was hat er mit dir gemacht? Wie tat er dir die Augen auf? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht darauf gehört; was wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden? Sie schmähten ihn und sprachen: Du bist sein Jünger! Wir aber sind Moses Jünger. Wir wissen, daß Gott mit Mose geredet hat, von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist. Da antwortete der Mensch und sprach zu ihnen: Das ist doch verwunderlich, daß ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat doch meine Augen aufgetan. Wir wissen, daß Gott nicht auf Sünder hört; sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Seit die Welt steht, ist nicht gehört worden, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan hat. Wäre dieser nicht von Gott, so könnte er nichts tun! Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren und willst uns lehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, daß sie ihn ausgestoßen hatten, und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? Er antwortete und sprach: Wer ist es, Herr, auf daß ich an ihn glaube? Und Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es! Er aber sprach: Ich glaube, Herr! und fiel vor ihm nieder. Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden. Solches hörten etliche der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber saget: Wir sind sehend! so bleibt eure Sünde. (Johannes 9 ⇧ *)
Hier haben wir ein Beispiel für eine Schrifterfüllung, die von Jesus nicht beeinflusst werden konnte. Wenn dem Hohenpriester diese Parallele bewusst geworden wäre, hätte er mit Sicherheit verhindert, dass genau dieser Betrag bezahlt worden wäre. So kann es Matthäus als weiteren Baustein werten, um zu zeigen, dass sich in Jesus Christus die alttestamentliche Prophetie erfüllt hat.
Der Prophet Sacharja verkündete etwa 500 Jahre vor Christus zur Zeit des persischen Königs Darius: Da sprach ich zu ihnen: Wenn es euch gefällig ist, so gebt mir meinen Lohn; wo aber nicht, so laßt es bleiben! Da wogen sie mir meinen Lohn dar, dreißig Silberlinge. Aber der HERR sprach zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet worden bin! Da nahm ich die dreißig Silberlinge und warf sie ins Haus des HERRN für den Töpfer. (Sacharja 11,12-13 *)
Matthäus 27,46-50 *: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche der Anwesenden, als sie es hörten, sprachen nun: Der ruft den Elia! Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. Die Übrigen aber sprachen: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten! Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf.
Zweimal tritt Psalm 22 in der Passionsgeschichte in Erscheinung. Einmal in der - von Jesus völlig unbeeinflussten - Handlung der Soldaten und dann in dem letzten Wort Jesu vor seinem Kreuzestod.
Psalmen 22,2-20 *: (H22-3) Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest nicht, und auch des Nachts habe ich keine Ruhe. (H22-4) Aber du, der Heilige, bleibst Israels Lobgesang! (H22-5) Auf dich haben unsre Väter vertraut, sie vertrauten auf dich, und du errettetest sie. (H22-6) Zu dir riefen sie und entkamen, auf dich vertrauten sie und wurden nicht zuschanden. (H22-7) Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. (H22-8) Alle, die mich sehen, spotten meiner; sie sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: (H22-9) «Er klage es dem HERRN, der möge ihn befreien; der soll ihn retten, er gefällt ihm ja!» (H22-10) Ja, du warst meine Stütze von Mutterleib an, meine Zuversicht schon an meiner Mutter Brust. (H22-11) Auf dich war ich geworfen von Mutterschoß an, vom Leibe meiner Mutter her bist du mein Gott gewesen. (H22-12) Sei nicht fern von mir! Denn Not ist nahe, und kein Retter ist da. (H22-13) Es umringen mich große Stiere, mächtige Ochsen von Basan umzingeln mich; (H22-14) sie sperren ihr Maul gegen mich auf, wie ein reißender und brüllender Löwe. (H22-15) Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, und alle meine Glieder sind ausgerenkt. Mein Herz ist geworden wie Wachs, zerschmolzen in meinem Innern. (H22-16) Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub. (H22-17) Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern schließt mich ein; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. (H22-18) Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich schadenfroh an. (H22-19) Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand! (H22-20) Du aber, o HERR, sei nicht fern; o meine Stärke, eile mir zu Hilfe! (H22-21) Errette meine Seele von dem Schwert, mich Einsamen von der Gewalt der Hunde!
Jesus, der Sohn Gottes, ist hier ganz Mensch und ganz in das Empfinden eines Menschen geworfen. Aber es kommt kein Wort des Widerspruchs gegen Gott über seine Lippen. Einzig und allein stellt er die Frage: „Mein Gott, warum ...” Auch darin ist er ganz Mensch. Auch wir stellen gerne die Fragen nach dem „Warum”, auch wenn wir die Antwort eigentlich kennen. So handelt auch Jesus hier und macht uns damit Mut, im Leiden zu Gott zu rufen, auch wenn unsere Anfragen an Gott durch das Leiden verzerrt werden. Auch Jesus hat vor seiner Kreuzigung und auch danach immer wieder Stellung bezogen, warum er leiden musste. Aber jetzt am Kreuz, unter dem extremen menschlichen Druck, dem der wahre Mensch und wahre Gott Jesus Christus ausgesetzt war, am Kreuz musste diese Frage einfach herausgeschrien werden. Es ist kaum vorstellbar, was in diesem Moment im Vaterherzen Gottes vorging, den es nur ein Wort gekostet hätte und die ganze grausame Welt wäre verschwunden. Jesus ist diesen Weg gegangen, Gott hat diese Spannung ausgehalten. Alles geschah aus Liebe zu uns - unvorstellbar, aber eine wirklich frohe Botschaft.
Johannes der Täufer trat in dem Bewusstsein auf, dass die Zeit erfüllt war. Er hatte seine eigene Arbeit in die Heilsgeschichte Gottes eingeordnet.
Doese prophetische Einordnung der eigenen Arbeit in das Gesamtwerk Gottes ist kein Vorrecht der besonders berufenen Heiligen im Umfeld Jesu. Es sollte jeder Gläubige sich in dem, was er tut, fragen, ob es mit Gottes gegenwärtigem Ziel mit seiner Gemeinde, mit meinem Wohnort, mit meinem politischen und gesellschaftlichen Umfeld im Einklang steht. Jesus bietet uns diese Gewissheit an und warnt uns gleichzeitig davor, unsere eigenen Ziele zu verfolgen: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben; wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. (Johannes 15,5 *)
Jesus suchte aktiv die Schrift zu erfüllen. Dazu war er gekommen, dies war sein Auftrag. Er lebte immer in der Verbindung zu seinem Vater im Himmel. Daher war er bereit, gehorsam auch den Weg des Leidens zu gehen. Er hat immer wieder deutlich gemacht, dass er durchaus die Macht hätte, anders zu handeln, aber aus Gehorsam gegenüber dem Vater hat er es nicht getan. Dieses wurde bereits in einem anderem Zusammenhang (Matthäus 26,51-58 ⇩ ⇧ *) dargestellt.
Auch in diesem kleinen Detail, dass Jesus mit zwei Räubern gekreuzigt wird, erfüllt sich eine Prophetie. Jesaja hat es bereits vorhergesagt: Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er ließ ihn leiden. Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen. Darum will ich ihm unter den Großen seinen Anteil geben, und er soll Starke zum Raube erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tode preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat! (Jesaja 53,10-12 ⇩ *)
Welche Last muss von den Hohenpriestern abgefallen sein, als Jesus einfach nur so am Kreuz hing und nichts geschah. Es ist unglaublich, dass sich ein Hoherpriester auf Grund der strengen jüdischen gesetze überhaupt an eine Hinrichtungsstätte begibt. Auch dies zeigt, dass Jesus nicht irgendwer war, sondern dass durchaus die Furcht bestand, dort könne etwas außerordentliches geschehen. Nun, als nichts geschah, als die Hohenpriester also doch offensichtlich Recht hatten mit ihrer Beurteilung, dass Jesus ein Täuscher war, entlud sich die Spannung in Witzchen.
Zacharias erfährt durch einen Engel, dass seine Frau Elisabeth schwanger werden wird: Siehe, ich sende meinen Engel, der vor mir her den Weg bereiten soll; und plötzlich wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, nach dem ihr begehret; siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen! (Maleachi 3,1 *) Damit ist allein das Erscheinen des Engels eine Erfüllung einer Prophetie. Aber es geht noch weiter. Dieses Kind wird dem versprochenen Messias den Weg bereiten, so wie es Maleachi ebenfalls angekündigt hat: (H3-23) Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und furchtbare Tag des HERRN; (H3-24) der soll das Herz der Väter den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Banne schlagen muß! (Maleachi 4,5-6 ⇩ ⇧ *)
Lukas beschreibt den Vorgang so, dass allen, die sich im Alten Testament auskennen, klar ist, dass hier prophetische Worte in Erfüllung gehen. Aber er sagt es nicht ausdrücklich, vielleicht, weil er meint, dass dies die Griechen, für die er sein Evangelium schreibt, überfordern wird.
Zuletzt aber kamen zwei und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen? Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist! Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels! (Matthäus 26,61-64 *)
Jesus aber stand vor dem Landpfleger; und der Landpfleger fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es! Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte. (Matthäus 27,11-14 *)
Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus sah; denn er hätte ihn schon längst gern gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, ein Zeichen von ihm zu sehen. Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber Jesus gab ihm keine Antwort. (Lukas 23,8-9 ⇧ *)
Jesus geht auf keinen der vielen Vorwürfe ein. Er erträgt auch still den Spott der Soldaten. Nur auf die Frage , ob er der Messias sei, geht er ein. Er stellt sich zu seiner Gottessohnschaft. Aber die politischen Würdenträger erleben kein Wunder von ihm, so wie sie es zumindest Herodes insgeheim gehofft hat.
Diese Warnung Jesu kurz vor dem Einzug in Jerusalem, die dritte Leidensankündigung Jesu, wurde von den Jüngern immer noch nicht verstanden. Dies zeigt, dass das Verständnis für Jesu Leiden und für das, was die alten Prophetien zu bedeuten haben, erst im nachherein bei den Jüngern gewachsen ist. Ziel der Prophetie ist eben nicht, die Zukunft berechenbar zu machen. Ziel der Prophetie ist es, den glaubenden Menschen in die Lage zu versetzen, das Handeln Gottes zu erkennen und zu verstehen. Und dies geschieht in vielen Fällen erst im nachherein und hat die Aufgabe, unseren Glauben zu stärken. Jesus sagt in den Abschiedsreden: Ich aber habe euch solches gesagt, damit, wenn die Stunde kommt, ihr daran denket, daß ich es euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich bei euch war. (Johannes 16,4 ⇩ *) Wir werden in Situationen kommen, die uns schwer und belastend erscheinen. Die Prophetie hilft uns in diesen Situationen, weil wir dadurch verstehen, was geschieht. Aber sie versetzt uns im Allgemeinen nicht in die Lage zu berechnen, wann es geschieht, an welchem Tag, zu welcher Stunde. Mose darf nicht Gottes Angesicht schauen, wie er es sich wünscht, aber er darf Gott hinterherschauen (2.Mose 33,11-23 ⇩ *). Erst wenn Gott verübergegangen ist, merken wir, dass hier Gott am Werke war, meist nicht früher. Dies schließt nicht aus, dass Propheten in ganz bestimmten Situationen auch Warnungen aussprechen, wie etwa Agabus vor der Hungersnot in Jerusalem (Apostelgeschichte 11,27-28 *). Aber dies sind eher Ausnahmen und betreffen Situationen, in denen Menschen vor Gefahren gewarnt werden.
Hier gibt Jesus selbst eine Prophetie über das Ende des jüdischen Jerusalems. Zu der Zeit, als Jesus dies sagte, hatten die Könige in Israel sehr gute Beziehungen nach Rom und keiner mochte glauben, dass es zu solch einer Katastrophe kommen könnte. Politiker sprechen in solchen Zeiten gerne von „unumkehrbaren” Prozessen. Aber 40 Jahre später, im Jahre 70 n.Chr. brannten römische Truppen den Tempel nieder, der bis heute nicht wieder aufgebaut ist. Nach Josephus sind dabei über eine Million Juden umgekommen. Diese Prophezeiung ist also sehr schnell eingetroffen, obwohl sich das zur Zeit Jesu wohl niemand vorstellen konnte. Und sie hat auch sehr nachhaltig stattgefunden, die Wunden, die damals geschlagen wurden, sind bis heute nicht geheilt.
Die Prophezeiung über Jerusalem bezieht sich auf ein Ereignis, das in einer relativ kurzen Zeit eintreten wird. Daran schließt Jesus eine Prophezeiung an, die sich erst viel später ereignen wird. Sie ist auch nach 2000 Jahren noch nicht eingetreten. Auch dies zeigt ein Wesen der Prophetie. Dinge, die ein Prophet nacheinander beschreibt, müssen nicht direkt nacheinander folgen, manchmal liegen Jahrhunderte oder Jahrtausende dazwischen, ohne das der Prophet dies ausdrücklich sagt. Dies liegt auch daran, weil Jesus selbst nicht weiß, wann seine Wiederkunft sein wird. Denn er sagt vor seiner Himmelfahrt auf eine Frage der Jünger: Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! (Apostelgeschichte 1,7-8 ⇩ *)
Jesus sagt den Verrat des Judas voraus, er ist ihm nicht verborgen. Er schaut tief in den Menschen hinein und durchdringt die Fassade eines Menschen. Diese Begabung sieht Paulus auch für die Gemeinde, wenn er den Korinthern schreibt: Wenn aber alle weissagten, und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger herein, so würde er von allen überführt, von allen erforscht; das Verborgene seines Herzens würde offenbar, und so würde er auf sein Angesicht fallen und Gott anbeten und bekennen, daß Gott wahrhaftig in euch sei. (1.Korinther 14,24-25 *) Damit zeigt er eine wichtige Aufgabe der prophetischen Rede, das Unrechte aufzudecken und Menschen vor Augen zu stellen, wie Gott sie sieht. Das ist übrigens ein wesentlicher Grund, warum Propheten zu allen Zeiten unbeliebt waren und unter ihrer Aufgabe gelitten haben.
Petrus geht es nicht besser. Auch sein Versagen wird ihm von Jesus vorhergesagt. Aber es ist ein seelsorgliches Gespräch, das Jesus mit ihm führt. Jesus betet für Petrus. Jesus macht hier klare Unterschiede zwischen dem Verrat des Judas und dem Versagen des Petrus. Der versagende Mensch wird von Jesus zwar nicht geschont, Jesus nennt sein versagen beim Namen, aber Jesus vertraut ihm trotzdem eine Aufgabe an: „Stärke deine Brüder”. Über Judas sagt er nur: „Wehe dem Menschen...”
Alles muss erfüllt werden. Prophetien sind nicht „in Wahrscheinlichkeit”. Prophetien sind wörtlich zu nehmen. Damit haben wir zwei gegensätzliche Aspekte gesehen: Einerseits die Tatsache, dass wir Menschen uns mit Prophetien und dem Verständnis der unterschiedlichen Aussagen in Prophetien sehr schwer tun. Zum anderen nimmt es Gott aber sehr genau: Alles muss erfüllt werden. Letztlich ist es Gott selber, der Heilige Geist, der uns das verständnis für die Prophetien und das Verständnis, was für mich, für meine Zeit gilt, eröffnen muss, so wie Jesus es hier nach seiner Auferstehung mit seinen Jüngern tut. Sie sind in dem Moment an der Stelle, an der Mose war, als der HERR seine Hand von der Felsspalte sah und er hinter ihm herblicken durfte. (2.Mose 33,11-23 ⇧ *)
Dies ist ein interessanter Text, weil er im Widerspruch zu Aussagen Jesu steht. Johannes beruft sich auf Worte des Propheten Jesaja: Eine Stimme ruft: In der Wüste bereitet den Weg des HERRN, ebnet auf dem Gefilde eine Bahn unserm Gott! Jedes Tal soll erhöht, jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und was krumm ist, soll gerade, und was höckericht ist, zur Ebene werden; (Jesaja 40,3-4 ⇧ *) Das ist seine Mission, die er erfüllen will. Ansonsten weist er auf Jesus hin und sieht seinen Dienst als Wegbereiter in aller Demut. Im Volk aber besteht eine hohe Erwartungshaltung, dass in Joannes dem Täufer oder in Jesus Elia wiedergekommen ist, so wie es Maleachi angekündigt hat (Maleachi 4,5-6 ⇧ *). Aber diese Erwartung will Johannes nicht erfüllen. Jesus sagt es dann ein wenig anders. Die relevanten Bibelstellen sind in „Elia im Neuen Testament“ zusammengefasst.
Ein ganz starker Nachteil war es, dass Jesus vermeintlich aus Galiläa kam. Auch die Pharisäer und Obersten haben dieses Argument geführt:
Viele nun aus dem Volke, die diese Rede hörten, sagten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Christus. Andere aber sagten: Christus kommt doch nicht aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift, daß der Christus aus dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, wo David war, kommen werde? Also entstand seinetwegen eine Spaltung unter dem Volk. Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, doch legte niemand Hand an ihn. Nun kamen die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern zurück, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Diener antworteten: Nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch! Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid auch ihr verführt worden? Glaubt auch einer von den Obersten oder von den Pharisäern an ihn? Aber dieser Pöbel, der das Gesetz nicht kennt, der ist unter dem Fluch! Da spricht zu ihnen Nikodemus, der des Nachts zu ihm gekommen und einer der Ihren war: Richtet auch unser Gesetz einen Menschen, man habe ihn denn zuvor selbst gehört und erkannt, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche nach, und du wirst sehen, daß aus Galiläa kein Prophet ersteht! So ging jeder in sein Haus. (Johannes 7,40-53 *)
Es gibt Argumente, die eine Diskussion abwürgen. So war es auch bei den Pharisäern, als sie sich mit Menschen unterhielten, die Jesus persönlich begegnet sind und beeindruckt waren: „Das kann gar nicht sein, was du da erzählst, aus Galiläa kommt kein Prophet. Deshalb muss ich mich damit auch gar nicht befassen.” Interessant ist, wie Menschen, die Jesus direkt begegnet sind, ins Nachdenken kommen. Andererseits sind die, die Jesus nicht gesehen haben, am schärfsten mit ihrem Argument: „Aus Galiläa ...” Nathanael folgt Jesus nach. Die Menschen, die ihn hören, werden nachdenklich: „Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?“ Selbst die Knechte der Hohenpriester sind beeindruckt: „Nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch!“
Hier muss man den frommen Juden die Frage stellen, ob sie ihre Bibel hinreichend genau gelesen haben: Jesaja hat auch ein Wort für Galiläa: Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, von Jerusalem nicht zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, welche ihr, so sprach er , von mir vernommen habt, denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen. Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, gibst du in dieser Zeit Israel die Königsherrschaft wieder? Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! (Apostelgeschichte 1,4-8 ⇩ *) Und das Licht, das die Dunkelheit vertreibt, von der hier geredet wird, dies Licht ist Jesus: (H8-23) Doch bleibt nicht im Dunkel das Land, das bedrängt ist. Wie er in der ersten Zeit das Land Sebulon und das Land Naphtali gering machte, so wird er in der Folgezeit zu Ehren bringen den Weg am Meere, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden. (H9-1) Das Volk, das in der Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht, über den Bewohnern des Landes der Todesschatten geht eine Leuchte auf. (Jesaja 9,1-2 ⇧ *)
Aber es war damals wie heute: Einige suchen nur ein Argument, um so weiterzuleben wie bisher. Andere, die sich auf die Erfahrung mit Jesus einlassen, sind beeindruckt. Und der allmächtige Gott lässt beide gewähren. Die Schrift sagt im Blick auf Führungspersönlichkeiten: Gedenket eurer Führer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; schauet das Ende ihres Wandels an und ahmet ihren Glauben nach! (Hebräer 13,7 *) Gott blickt von der Auferstehung her auf diese Ereignisse. Und am Ende ist er der Sieger, denn das, was die Hohenpriester als ihren persönlichen Erfolg verbuchen, wird doch zu einer Verherrlichung des Sohnes, vor dem diese Hohenpriester einmal Rechenschaft ablegen müssen: ... sie werden aber dem Rechenschaft geben müssen, der bereit ist zu richten die Lebendigen und die Toten. (1.Petrus 4,5 *)
Eine weitere Begebenheit, in der Jesus als Prophet offenbar wird:
Jesus sagt der Frau auf den Kopf zu, dass ihr Leben nicht in Ordnung ist:„Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann.“ Einerseits hat diese Fähigkeit, Verborgenes ans Licht zu holen, den Ruf der Propheten in Israel begründet, andererseits wurden sie aber genau deswegen gehasst. Der König Ahab möchte den Propheten Michajah nicht befragen, weil er ihm immer nur Böses weissagt. Schließlich ruft er ihn doch und scheinbar sagt er ihm doch Gutes: „Ziehe hinauf! Es soll dir gelingen, und der HERR wird es in des Königs Hand geben!“ Der König Ahab glaubt ihm nicht und ermahnt ihn, die Wahrheit zu sagen. Darauf sagt Michajah: „Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben; und der HERR sprach: Diese haben keinen Herrn! Ein jeder kehre wieder heim in Frieden!“ Jetzt hat der König ihn da, wo er ihn haben wollte und sagt: Da sprach der König von Israel zu Josaphat: Habe ich dir nicht gesagt, daß er mir nichts Gutes weissagt, sondern eitel Böses? Er sprach: Darum höre das Wort des HERRN! Ich sah den HERRN auf seinem Throne sitzen und das ganze himmlische Heer neben ihm zu seiner Rechten und zu seiner Linken stehen. Und der HERR sprach: Wer will Ahab überreden, daß er hinaufziehe und zu Ramot in Gilead falle? Und einer sagte dies, der andere das. Da ging ein Geist aus und trat vor den HERRN und sprach: Ich will ihn überreden! Der HERR sprach zu ihm: Womit? Er sprach: Ich will ausgehen und ein Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten! Er sprach: Du sollst ihn überreden, und du wirst es auch vermögen! Gehe aus und tue also! Und nun siehe, der HERR hat in den Mund aller dieser deiner Propheten einen Lügengeist gelegt, und der HERR hat Unglück über dich beschlossen! Da trat Zedekia, der Sohn Kenaanas, herzu und schlug Michajah auf den Backen und sprach: Ist etwa der Geist des HERRN von mir gewichen, um mit dir zu reden? Michajah sprach: Siehe, du wirst es sehen an dem Tage, da du von einer Kammer in die andere gehen wirst, um dich zu verbergen! (1.Könige 22,18-25 *)
Jesus praktiziert diese Begabung, in die konkrete Situation eines Menschen etwas zu sagen. Die Frau erkennt daraus auch sofort, wie Nathanael (Johannes 1,45-51 ⇧ *), dass hier ein Prophet redet. Die Rede Jesu hat Auswirkungen für das ganze Dorf, denn diese Frau kann ihre Verwunderung nicht für sich behalten, sondern sie muss es weitersagen. Sie erzählt in ihrem Dorf: Kommt, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus ist? Da gingen sie aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm. Inzwischen baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt! Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm denn jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch, hebet eure Augen auf und beschauet die Felder; sie sind schon weiß zur Ernte. Wer erntet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich der Sämann und der Schnitter miteinander freuen. Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. Ich habe euch ausgesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. Aus jener Stadt aber glaubten viele Samariter an ihn um der Rede der Frau willen, welche bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage daselbst. Und noch vielmehr Leute glaubten um seines Wortes willen. Und zu der Frau sprachen sie: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; wir haben selbst gehört und erkannt, daß dieser wahrhaftig der Retter der Welt, der Christus, ist! Nach den zwei Tagen aber zog er von dannen und ging nach Galiläa. Jesus selbst bezeugte zwar, daß ein Prophet in seinem eigenen Vaterlande nicht geachtet werde. (Johannes 4,29-44 *) Obwohl hier Jesus mit seiner prophetischen Rede großen Erfolg hat, stellt er resigniert fest, „dass ein Prophet in seinem eigenen Vaterlande nicht geachtet werde.“
So werden hier mehrere Aspekte wichtig. Die Begegnung mit Jesus verändert die Menschen, die sich darauf einlassen. Aber er verhärtet auch die, die damit nichts zu tun haben wollen. Die Menschen aber, die zu Jesus kommen, verlassen den Glauben auf Hörensagen hin und kommen zum persönlichen Glauben, so wie die Einwohner des Dorfes zwar gekommen sind, weil sie von der Frau über Jesus gehört haben, zum Schluss aber sagen können: „Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; wir haben selbst gehört und erkannt, daß dieser wahrhaftig der Retter der Welt, der Christus, ist!“ Jerusalem war und ist von dieser Erkenntnis noch weit entfernt.
Jesus tut ein Wunder. Er speist die Massen. Dies führt dazu, dass sie ihn zu ihrem König machen wollen. Jesus nimmt diese Ehrung nicht an, er entweicht allein auf einen Berg. Es wäre noch einmal ein Thema für sich, das prophetische Wirken Jesu zu untersuchen. Es ist nicht sein Hauptanliegen. Er ist gekommen, zu erfüllen (Matthäus 5,17-20 ⇧ *).
Auch die folgenden Verse beschäftigen sich mit der Frage, ob Jesus ein Prophet oder gar der Christus sei. Allerdings ist es immer das Volk, das diese Betrachtungen anstellt. Jesus predigt und verkündigt das Reich Gottes. Das ist sein Anliegen.
Und so kippt die Stimmung im Volk wieder, weil Jesus sich dem Volk entzieht und nicht auf ihre Hoffnungen - Befreiung vom Joch der Römer - eingeht. Politische Strömungen hängen heute wie damals von Stimmungen ab. Und je klarer Jesus sich positioniert, umso weniger Verständnis findet er im Volk: Es steht geschrieben in den Propheten: «Sie werden alle von Gott gelehrt sein.» Jeder, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. (Johannes 6,45 *)
Dieser Text macht sehr deutlich, dass Jesu Rede für den natürlichen Menschen kaum zu ertragen ist. Das Göttliche geht eben weit über menschliche Erfahrung hinaus. Das jemand kommt, der sagt, er sei mehr als Mose, das ist für die Menschen der damaligen Zeit und insbesondere für die Verantwortlichen absolut unakzeptabel. Auch wir müssen uns fragen, ob eine Begegnung mit dem allmächtigen Gott nicht bei uns ähnliche Reaktionen hervorruft, hervorrufen würde. Wenn jemand aus dem Himmel käme und würde uns erzählen, wie es dort ist und was die Allmacht Gottes ganz real bedeutet, würden wir uns nicht genauso verhalten wie die Pharisäer und Hohenpriester?
Schöner kann der Kampf zwischen Dogmatik und Charisma eigentlich nicht beschrieben werden. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Davor verblasst auch die Tatsache, dass hier etwas geschah, was eigentlich unmöglich ist. Die blinden Blindenführer werden nervös.
Diese Verse fassen noch einmal das Problem zusammen. Sie haben nicht geglaubt und so hat Gott ihr Herz verhärtet und ihre Augen verblendet, so dass sie in ihrem Sabbat-Wahn die Dimension der Wunder Jesu nicht mehr sahen. Und dieser Vers macht das ganze Problem der Prophetie deutlich. Sie ist eine Sprache aus einer anderen Welt. Und dann gehen wir beschränkte Menschen mit unseren beschränkten Erfahrungen daran und zerlegen sie und maßen uns die Frage an: „Kann es so gewesen sein ...” Was wird Gott uns einmal dazu sagen: „Und dabei habe ich euch nur das allernötigste erzählt, weil ihr die ganze Wahrheit so wie so nicht ertragen könntet ...”
Jesus ist nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Matthäus wird hier 15-mal zitiert mit Aussagen, die eine Erfüllung einer Prophetie darstellen. Bei Markus, Lukas und Johannes steht dies nicht so im Vordergrund. Bei Lukas kann man es gut verstehen, weil er sein Evangelium für einen griechischen Auftraggeber geschrieben hat. Für diese war die Erfüllung jüdischer Prophetie nicht so bedeutungsvoll, das Wunder der Person Jesu steht im Vordergrund. Dafür finden wir bei Lukas Prophetien, die sich auf die Zukunft beziehen, vielleicht auch deshalb, weil der Empfänger schon erlebt hat, dass diese Prophetien eingetreten sind. Darüberhinaus finden wir bei Lukas und Johannes Begebenheiten berichtet, in denen Jesus mit prophetischem Blick die persönliche Situation einzelner Menschen erfasst und diese Menschen in ein seelsorgliches Gespräch führt. Man könnte auch die Auseinandersetzung Jesu mit den Pharisäern unter diesem Aspekt sehen, weil er ihnen Dinge unterstellt, die er eigentlich nicht wissen kann, wohl aber mit prophetischem Blick erfasst haben kann.
Darüberhinaus sind die Bekenntnisse zu nennen, die von Johannes dem Täufer, von Nathanael, von der Frau am Jakobsbrunnen und von Petrus gesprochen werden und von denen Jesus sagt, dass sie nicht von Fleisch und Blut offenbart werden können sondern Frucht des Heiligen Geistes sind.
Insgesamt kann man feststellen, dass die Evangelien auch unter dem Aspekt, dass sich hier ganz massiv alttestamentliche Prophetie erfüllt hat, eine Ermutigung und Herausforderung zum Glauben darstellen. Mit der Behauptung, die auch aufgestellt wird, dass Jesus die Erfüllung der Prophetien bewusst gesucht habe, haben wir uns im Zusammenhang mit Matthäus 26,51-58 ⇧ * auseinandergesetzt. Sicher ist richtig, dass man einzelne Ereignisse bewusst hätte herbeiführen können. Allerdings muss man auch die Wunder sehen, die Jesus unzweifelhaft getan hat und die dazu geführt haben, dass sich sogar die römische Besatzungsmacht mit dem Fall befassen musste.
Zusammengenommen sind die Fülle der erfüllten Prophetien und die Fülle der Wunder zwingende Gründe, Jesus als den Christus des lebendigen Gottes anzunehmen. Wenn wir dieses so akzeptieren, dann ist der Glaube an die Auferstehung und an die Wiederkunft Christi in Herrlichkeit eigentlich nur eine Zwangsläufigkeit, auf jeden Fall nur ein kleiner Schritt. Selbst die Frage der Jungfrauengeburt wird vor diesem Hintergrund zu einer Randnotiz, denn dem Gott, der über Jahrtausende die Welt lenkt und damit Prophetie erst möglich macht, der der Schöpfer aller Dinge ist, dem sind alle Dinge möglich.
Mit der Himmelfahrt Jesu hört die Erfüllung der Prophetien nicht auf. Pfingsten geht es weiter. Jesus hat es den Jüngern angekündigt: Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, von Jerusalem nicht zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, welche ihr, so sprach er , von mir vernommen habt, denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen. Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, gibst du in dieser Zeit Israel die Königsherrschaft wieder? Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! (Apostelgeschichte 1,4-8 ⇩ ⇧ *) Als es geschah, wird dieser einfache Fischer Simon Petrus befähigt, eine Predigt zu halten, die die Ereignisse im Lichte des Alten Testamentes interpretiert und schließlich dazu führt, dass 3000 Menschen sich bekehren. Daraus wird ersichtlich, dass Prophetie an diesem Tag einen neuen Stellenwert besitzt. Sie ist nicht mehr die Fähigkeit weniger Auserwählter mit einem speziellen Auftrag, sie ist Begabung der Gemeinde Jesu und wird nur von einzelnen wahrgenommen, aber für die Gemeinde der Gläubigen. dies wird im folgenden noch nachzuweisen sein, soll aber hier schon als These formuliert werden.
Petrus spricht über David als einem Propheten. Dies ist mutig, angesichts verschiedener Auftritte von Propheten vor David, die ihm seine Freveltaten vor Augen führen mussten. Petrus tut dies aber, weil David in einem Psalm auf Jesus geweissagt hat. Damit ist auch klar, dass der Begriff Prophet bereits im Alten Testament weiter zu fassen war und nicht nur berufene Propheten betraf.
Die Wirkung der Predigt zeigt, dass hier der Geist Gottes am Werke war und Petrus nicht aus sich heraus geredet hat. Petrus verheißt denen, die Buße tun und „sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden“: „so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen.“ Damit weist er den Weg, den ein Mensch gehen soll. Er stellt keine Untersuchungen an, ob jemand vielleicht vor Wochen noch das „Kreuzige ihn” geschrien hat. Die Botschaft ist klar, eindeutig und ohne Wenn und Aber. Alle sind eingeladen.
Petrus predigt nach Pfingsten bei jeder Gelegenheit. In dieser zweiten öffentlichen Predigt nach Pfingsten sagt er den Menschen sehr unmissverständlich, was sie getan haben, erkennt aber an, dass sie es aus Unwissenheit getan haben und ruft erneut zur Buße auf. Gleichzeitig stellt er ihnen die Wiederkunft vor Augen. So ist seine Predigt nicht nur ein Hinweis auf die Erfüllung von Prophetie sondern selbst eine Prophetie. Dies ist eine Herausforderung an jeden Prediger, zu prüfen, ob die eigene Predigt auch prophetisches Wort umfasst. Dabei ist klar, dass diese prophetischen Worte nur aus dem Geist Gottes heraus entstehen können und damit reichlich Gebet voraussetzen. Bei dieser spontanen Predigt des Petrus erfüllte sich das Wort Jesus: Wenn sie euch aber vor die Synagogen und vor die Fürsten und Obrigkeiten führen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt; denn der heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt. (Lukas 12,11-12 *) Zwar ist er hier nicht angeklagt, aber gefordert, Stellung zu beziehen. Das, was er sagt, hat ihm der Heilige Geist eingegeben.
Hier wird ganz deutlich, dass Gott eine Geschichte mit seinen Propheten hat. Es gibt eine große Linie der Prophetie, die von der Schöpfung, in der Gott selber prophetische Worte spricht, über die Erzväter und Mose auf Jesus Christus hinweist. Die Jünger, die zeitweilig Jesus mit sehr einfältigen Fragen erschüttert haben, werden durch die Erfüllung mit dem Heiligen Geist selber zu Verkündigern der erfüllten Prophetie und legen den Juden die alten Schriften aus. Diese Texte sind auch ein Zeugnis, wie die Erfüllung mit dem Heiligen Geist einen Menschen verändert. Während der Abschiedsreden entsteht solch ein Zwiegespräch mit Pilippus: Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst, sondern der Vater, der in mir wohnt, tut die Werke. Glaubet mir, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen! (Johannes 14,8-11 *) Und zu den Emmausjüngern musste Jesus noch sagen: Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren! Wie langsam ist euer Herz zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus solches leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? (Lukas 24,25-26 *)
Stephanus, im Prozess vor seiner Steinigung, verteidigt sich, indem er die Prophetie des Mose auf Jesus bezieht und eine Analogie herstellt zwischen dem, was Mose widerfuhr und der Art, wie Jesus behandelt wurde. Die Deutungshoheit über das Alte Testament liegt plötzlich bei einfachen Menschen und die religiöse Oberschicht ist nur in der Lage, dies mit Gewalt und Lügen zu unterdrücken. Damit nehmen sie eine sehr moderne Position ein: Was nicht sein kann, darf auch nicht sein. Heute heißt das historisch kritische Methode, damals waren es diese geistlichen Kurzschlüsse wie: Wäre Jesus der Christus, dann wäre er doch locker vom Kreuz herabgestiegen. Diese Texte zeigen aber auch, dass denen, die nicht glauben wollen, nicht mit Argumenten beizukommen ist. Jesus hat dies in einem Gleichnis ausgedrückt, in dem Abraham zu dem Reichen in der Hölle spricht: Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest denn ich habe fünf Brüder, daß er sie warne, damit nicht auch sie kommen an diesen Ort der Qual! Spricht zu ihm Abraham: Sie haben Mose und die Propheten; auf diese sollen sie hören! Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun! Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten auferstände. (Lukas 16,27-31 *)
und weiter:
Salomo aber erbaute ihm ein Haus. Doch der Höchste wohnt nicht in Tempeln, von Händen gemacht, wie der Prophet spricht: «Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand das alles gemacht?» Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren! Ihr widerstrebet allezeit dem heiligen Geiste; wie eure Väter, also auch ihr! Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche von dem Kommen des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid; ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt! Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. (Apostelgeschichte 7,47-54 *)
Man erkennt, dass Stephanus völlig furchtlos und undiplomatisch, klar und unmissverständlich zu den Obersten Israels redet und damit seine Steinigung praktisch provoziert. Aber man erkennt auch, wie sich durch den Heiligen Geist, den die Gemeinde empfangen hat, eine sehr eindeutige Schriftauslegung ergibt, die von Petrus und hier von Stephanus in einer Weise weitergegeben wird, als existiere das Neue Testament schon und als hätten sie sich abgesprochen. Nach allem was wir über die missionarischen Aktivitäten des ersten Jahres der christlichen Gemeinde wissen, hatten sie aber keine Zeit, sich Sprachregelungen zurechtzulegen. Der Heilige Geist hat diese Einmütigkeit bewirkt.
Als Stephanus nun von seinen Richtern bedrängt wird, sieht er ein Gesicht. Die Juden halten sich die Ohren zu, weil so etwas gar nicht sein darf. Er sieht die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes. Dies provoziert die Juden bis zum Äußersten, weil es einfach nicht sein darf. Dieser Jesus, der vor einigen Wochen noch als Verbrecher hingerichtet wurde, er soll zur Rechten Gottes stehen? Er muss sterben. Man kann die Verzweiflung der religiösen Elite mit Händen greifen. Nicht nur, dass dieser Jesus sie mit seinen Wundern unter Erklärungszwang gestellt hat. Jetzt geht dasselbe bei seinen Jüngern weiter. Und ganz offensichtlich glauben immer mehr Menschen dieser neuen Lehre. Und so wird Stephanus gesteinigt und Saulus, der spätere Paulus, schaut befriedigt zu.
Noch ein weiterer Aspekt ist hier bemerkenswert. Jesus sitzt in allen anderen Bildern, die wir kennen, zur Rechten Gottes. Jesus sagt es selbst, kurz vor der Kreuzigung in seinem Prozess: Von nun an aber wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. (Lukas 22,69 *) Wenn Stephanus ihn hier stehen sieht, so kann dies nur bedeuten, dass Jesus aufgestanden ist, um Stephanus entgegenzugehen und ihn zu empfangen. Ich denke, dass diese Situation so zu deuten ist. Wer eine andere Deutung hat, sei seiner Meinung gewiss.
Für die, die es interessiert, alle weiteren Bibelstellen des Neuen Testamentes, in denen die Wörter mit „recht” und „Gott” vorkommen und die Aussagen über den Platz zur Rechten Gottes machen: Markus 16,19 *, Apostelgeschichte 2,33 *, Apostelgeschichte 5,31 *, Römer 8,34 *, Kolosser 3,1 *, Hebräer 10,12 *, Hebräer 12,2 *, 1.Petrus 3,22 *.
In dieser Begebenheit wird deutlich, wie prophetisches Wort Menschen zum Glauben und auch zur Taufe führt. Dieser Finanzminister der äthiopischen Königin hat sich eine Jesaja-Rolle gekauft und liest sie. Sei Interesse wird von den prophetischen Texten geweckt, aber er kommt beim Lesen nicht weiter. Trotzdem liest er. Er sucht das Verständnis. Und jetzt handelt Gott. Er sendet Philippus und zeigt ihm genau diesen Wagen, in dem der Kämmerer seine Jesaja-Rolle las. Wenn wir dies lesen, dann klingt es so einfach: Der Geist hat es dem Philippus ja offenbart. Aber es war für Philippus, davon bin ich überzeugt, genau so eine Glaubensherausforderung wie es heute für uns eine solche darstellt, wenn wir das Gefühl haben: „Auf diesen Menschen sollte ich zugehen und ihm dieses oder jenes sagen ...” Philippus traut sich. Es stellt eine Frage, die man auch als Anmaßung auffassen kann, die aber für diesen Mann genau der richtige Anstoß war.
Dieser Text macht deutlich, dass Prophetie zu allen Zeiten ein gewaltiges Zeugnis für das Wirken eines lebendigen Gottes darstellte. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Prophetien kennen und in der Lage sind, sie auszulegen, weil suchende Menschen unser Bekenntnis an dieser Stelle erwarten dürfen. Prophetien haben also eine Bedeutung, die über die konkrete Aussage und das Ereignis, das sie beschreiben hinausgehen. Sie zeigen uns, dass sich darin ein über Zeit und Raum stehender Gott sich offenbart.
Petrus predigt im Haus des Hauptmanns Kornelius, ein römischer Hauptmann, der offenbar den jüdischen Glauben angenommen hatte. Er predigt über Jesus und das, was Gott durch ihn getan hat. Er bezeugt Jesu Auferstehung und beschließt seine Predigt mit dem Hinweis darauf, dass alle Propheten bereits für Jesus Zeugnis abgelegt haben: Und er hat uns geboten, dem Volke zu verkündigen und zu bezeugen, daß er der von Gott verordnete Richter der Lebendigen und der Toten sei. Von diesem legen alle Propheten Zeugnis ab, daß jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfangen soll. (Apostelgeschichte 10,42-43 ⇧ *) Er scheut sich also nicht, auch von Gericht und Sünde zu reden. Und während er das tut, empfangen auch die Heiden, diese römische Familie, den Heiligen Geist. Und sie werden ebenfalls getauft.
Auch in dieser Predigt des Petrus spielt der Hinweis auf die erfüllte Prophetie eine bedeutende Rolle, denn er wird am Schluss, sozusagen als Unterstreichung des Gesagten, betont.
In diesem Text hören wir im Neuen Testament das erste Mal davon, dass es Propheten gibt, also Männer, die in besonderer Weise eine prophetische Begabung besitzen. Dies wird auch in den Briefen noch deutlich werden.
Die Hungersnot hat historisch nachweisbar unter Claudius tatsächlich stattgefunden. Die zum jüdischen Glauben bekehrte Mutter des Königs von Adiabene, eines Landstriches östlich des Tigris im Bereich des alten Assyriens, wird von Josephus erwähnt, dass sie Hilfslieferungen für die hungernden Juden organisiert habe. Die Hungersnot muss damit im Zeiraum von 41 bis 54 n.Chr., der Regierungszeit des Claudius, stattgefunden haben. Auch andere Autoren erwähnen sie (WIKIPEDIA). WIKIPEDIA datiert sie auf das Jahr 4 des Kaisers Claudius, dies wäre das Jahr 45 n.Chr., also am Anfang der Kirchengeschichte und damit passend zu der frühen Erwähnung in der Apostelgeschichte.
Damit liefert der Text zwei Beobachtungen:
Bereits die erste Gemeinde musste sich mit falschen Propheten auseinandersetzen. Dies ist ein Problem bis auf den heutigen Tag. Daher ist die Gabe der Geisterunterscheidung (1.Korinther 12,10 ⇩ *) eine wichtige Voraussetzung für den Umgang mit Prophetie im Rahmen einer Gemeinde. Der Prophet muss sich dem Urteil der Gemeinde unterwerfen, die eine Grundfeste der Wahrheit ist (1.Timotheus 3,15 *). Offenkundig gibt es aber auch Gemeinden, die sich einfach nur gegen Prophetien wehren und sich nicht inhaltlich damit auseinandersetzen wollen. In solchen Fällen muss der Prophet gehen (Matthäus 10,14 ⇩ *). Dann ist, wie Jesus es einmal sagt, das Salz dumm geworden (Matthäus 5,13 *). Auf keinen Fall sollte eine prophetische Rede zerlegt werden in das, was man bereit ist zu hören und das, was offenbar nicht stimmt. Gott braucht von uns keine Korrektur. Ist es sein Wort, so gilt es ganz. Ist es nicht sein Wort, so ist es ganz zu verwerfen.
Dieser Text macht sehr deutlich, dass das prophetische Wort zum Widerspruch reizt. In Perge werden in der Synagoge die Gesetze und die prophetischen Schriften vorgelesen. Aber sie werden gelesen und gepredigt, als hätte sich in Jerusalem nichts ereignet. Die aus Israel angereisten Männer werden nun gebeten, ein Wort der Ermahnung zu sagen. Dies ist eine höfliche Geste gegenüber reisenden Brüdern, aber wohl auch der Wunsch, etwas aus Israel zu erfahren. Paulus ergreift das Wort und legt die Propheten aus. Sein Schwerpunkt ist, dass sich in Jesus Christus viele Prophezeiungen erfüllt haben. Dies weckt ein großes Interesse und wird offenbar Stadtgespräch, so dass am nächsten Sabbath fast die gesamte Stadt zur Synagoge kommt. Nun vollzieht sich im Kleinen, was in Jerusalem bereits geschehen ist. Die religiöse Elite schlägt zurück: Mit Spott und Lästerung versuchen sie, den sich anbahnenden Erfolg zu verhindern. So kommt es zu einer Verfolgung und Paulus tut genau das, was Jesus (Matthäus 10,14 ⇧ *) sie geboten hat, er schüttelt den Staub von seinen Füßen und geht.
Zu allen Zeiten und dies ist nicht nur ein Phänomen in jüdischen Gemeinden, wehrt sich die religiöse Elite, wenn Gott nicht durch sie sondern durch einfache Menschen redet. Dieser und viele andere vergleichbare Berichte müssen uns eine Warnung sein, Verantwortung in Kirche oder Gemeinde so wahrzunehmen, dass wir dem Geist Gottes und seinem Wirken nicht im Wege stehen. Wieder zeigt es sich, dass die Gabe der Geisterunterscheidung (1.Korinther 12,10 ⇩ ⇧ *) eine Schlüsselfunktion in der Gemeinde des lebendigen Gottes hat. Denn nicht alles, was fromm daherkommt, ist vom Geist Gottes beauftragt. Aber umgekehrt ist auch nicht alles, was den Plänen der Gemeindeleitung im Wege steht, vom Teufel. Gebet und Weisheit sind hier gefragt.
Es gibt eine erste große Auseinandersetzung in der Gemeinde der Christen. Wie gehen wir mit den Griechen um, die sich zu Christus bekehrt haben. Jakobus, der Bruder des Herrn und spätere Märtyrer, ergreift am Ende das Wort, um einen Vorschlag zu unterbreiten. Und er begründet seinen Vorschlag einerseits mit dem persönlichen Erleben des Petrus, zum anderen aber mit einem Zitat aus Amos 9,12-13 *. Diese Argumentation ist auch ein Zeichen, dass das Alte Testament in der jungen Gemeinde durchaus Bedeutung hatte und bis heute hat. Allerdings muss es aus dem Neuen Testament heraus gelesen werden, weil man sonst die Konflikte, die hier zum Beispiel in Apostelgeschichte 15 gelöst werden, noch einmal aufrollen muss.
Judas und Silas werden nach Antiochia gesandt, um das Ergebnis der Beratungen der Gemeinde in Antiochia mitzuteilen. Sie werden ausdrücklich als Propheten bezeichnet.
Wieder zeigt dieser Text, dass Propheten in der Gemeinde existierten und namentlich bekannt waren. Es gibt also über die prophetische Begabung hinaus eine Bezeichnung „Prophet”, die im Zusammenhang mit 1.Korinther 12,1-14 ⇩ ⇧ * und Römer 11,29 * gesehen werden muss.
Zunächst einmal werden die vier Töchter des Philippus erwähnt, die die Gabe der Weissagung haben. Philippus ist bereits im Zusammenhang mit dem Kämmerer aus Äthiopien (Apostelgeschichte 8,26-35 ⇧ *) erwähnt worden. Er war einer der sieben Diakone der Gemeinde in Jerusalem. 1.Korinther 12,1-14 ⇩ ⇧ * erwähnt die Gabe der Weissagung und später (1.Korinther 12,28-31 ⇩ *) die Propheten: Und so hat Gott in der Gemeinde gesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, darnach Wundertäter, sodann die Gaben der Heilung, der Hilfeleistung, der Verwaltung, verschiedene Sprachen. Man könnte den Eindruck gewinnen, das es einmal um Begabungen geht (Vers 30) Haben alle die Gaben der Heilung? Reden alle mit Zungen? Können alle auslegen? und zum anderen um Ämter in der Gemeinde geht (Vers 29) Es sind doch nicht alle Apostel, nicht alle Propheten, nicht alle Lehrer, nicht alle Wundertäter? Allerdings scheint Paulus das nicht so genau zu trennen, wie es heute in der quasi-staatlich verfassten Amtskirche der Fall ist, denn er sieht Apostel und Propheten genauso wie die Begabungen der Heilung unter der Forderung, die er im Vers 31 stellt: Strebet aber nach den besten Gaben; doch zeige ich euch jetzt einen noch weit vortrefflicheren Weg: Es folgt das Kapitel über die Liebe, das klar macht, wo die wirklichen Bedürfnisse der Gemeinde liegen. Man sollte daher in die Unterscheidung zwischen Menschen mit der Gabe der Weissagung und Propheten nicht zuviel hineingeheimsen.
Wichtiger ist schon, wie Paulus mit der Prophetie des Agabus umgeht. Zunächst ist er sich mit allen Anwesenden und Agabus einig, dass in Jerusalem Verfolgung auf ihn zukommt. Aber für Paulus ändert dies nichts an seinem Entschluss, nach Jerusalem zu ziehen. Er sieht diese Prophetie als eine Vorbereitung auf die kommenden Ereignisse, nicht aber als eine Warnung, nicht nach Jerusalem zu gehen.
Durch diese Prophetie bereitet Gott Paulus auf das Kommende vor. Er lässt ihm nach meinem Empfinden auch die Wahl, nicht nach Jerusalem zu ziehen, weil er die Verfolgungen nicht erleiden möchte. Aber er gibt damit keine indirekte Botschaft, nicht nach Jerusalem zu ziehen. Dies bedeutet, dass wir Prophetien so zu hören haben, wie sie gesagt werden. Wir müssen uns hüten, sie als Basis für Spekulationen zu nehmen. „Meint Gott damit nicht eigentlich, dass ...” Wenn Gott etwas meint, dann sagt er es auch. Es gibt eine andere Begebenheit im Leben des Paulus, wo er „Vom Heiligen Geist gehindert” wird, einen ganz bestimmten Weg zu gehen. Auch dies kann es geben, allerdings ist das Reden Gottes gradlinig. Dann macht er es den Betroffenen auch klar. Apostelgeschichte 16,6-10 *: Als sie aber Phrygien und die Landschaft Galatien durchzogen, wurde ihnen vom heiligen Geist gewehrt, das Wort in Asien zu verkünden. Und sie kamen gen Mysien und versuchten nach Bithynien zu reisen; und der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu. Da reisten sie an Mysien vorbei und kamen hinab nach Troas. Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein mazedonischer Mann stand vor ihm, bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! Als er aber dieses Gesicht gesehen hatte, trachteten wir alsbald nach Mazedonien zu ziehen, indem wir daraus schlossen, daß uns der Herr berufen habe, ihnen das Evangelium zu predigen.
Paulus bekennt seinen Glauben vor dem Landpfleger Felix und unterstreicht, dass er an alles glaubt, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht. Dies ist ebenfalls ein Hinweis, dass das Alte Testament für die Gemeinde gilt. Dadurch, das Jesus das Gesetz erfüllt hat, gewinnen wir einen anderen Zugang, als ihn die Juden zur Zeit Jesu hatten. Die Gültigkeit des Wortes bleibt aber bestehen.
Auch vor dem König Agrippa legt Paulus sein Zeugnis ab und unterstreicht erneut, dass er nichts anderes lehrt, als was die Propheten und Mose gesagt haben. Seine Rede macht Eindruck auf den König. Aber Paulus muss an den Kaiser überstellt werden, auf den er sich als römischer Bürger berufen hatte.
Paulus führt auch in Rom in Gefangenschaft das Gespräch mit den Juden weiter. Es ist ihm weiterhin wichtig, zu unterstreichen, dass alles auf Mose und den Propheten gegründet ist, was er predigt. Er kann auch einige überzeugen, aber die jüdische Gemeinde als Ganzes erreicht er nicht.
Der Brief an die Gemeinde in Rom beginnt mit einem Bekenntnis zu dem Evangelium Gottes, welches vorher verheißen wurde durch seine Propheten in heiligen Schriften, (Römer 1,2 ⇧ *)
Auch hier das klare Bekenntnis zum Alten Testament, auch wenn er es an eine Gemeinde, die nicht nur aus Judenchristen besteht, vorsichtig ausdrückt.
Diese Verse gehören zum Kern paulinischer Gotteserkenntnis. Hier offenbart er das, was ihm im Laufe seiner Bekehrung deutlich geworden ist, ihm, dem Pharisäer, der die Christen mit großem Eifer verfolgt hat, weil er ihre Lehre für nicht schriftgemäß hielt. Im Galaterbrief beschreibt er, dass er nach Arabien gereist ist, um in der Einsamkeit über seinen bisherigen Glauben im Lichte seiner Begegnung mit Jesus Christus nachzudenken (Galater 1,13-17 *). Zunächst weist er dem Gesetz eine begrenzte Bedeutung zu. Es dient dazu, dass der Mensch erkennt, dass er ein Sünder ist. Aber Gesetzeswerke können nicht gerecht machen (Römer 3,20 ⇩ ⇧ *). Damit ist er bei dem, was auch Petrus auf dem Apostelkonzil gesagt hat, er verbreitet hier keine paulinische Sonderlehre. Petrus sagte im Rahmen des Apostelkonzils in der Gemeinde in Jerusalem Apostelgeschichte 15,7-11 *: Als sich nun viel Streit erhob, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer und Brüder, ihr wißt, daß Gott lange vor diesen Tagen unter euch die Wahl getroffen hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen sollten. Und Gott, der Herzenskündiger, legte für sie Zeugnis ab, indem er ihnen den heiligen Geist verlieh, gleich wie uns; und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, nachdem er durch den Glauben ihre Herzen gereinigt hatte. Was versuchet ihr nun Gott, indem ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger leget, welches weder unsre Väter noch wir zu tragen vermochten? Denn durch die Gnade des Herrn Jesus Christus glauben wir gerettet zu werden, auf gleiche Weise wie jene. Auch Petrus ist bekannt, dass weder wir noch unsere Väter das Gesetz wirklich erfüllen konnten. Daraus zieht Paulus seinen Schluss: Das Gesetz dient nur zur Sündenerkenntnis.
Die Propheten sieht er als Zeugen für die Gerechtigkeit Gottes Nun aber ist außerhalb vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, (Römer 3,21 ⇩ ⇧ *) Der Glaube an Jesus Christus bewirkt, dass die Gerechtigkeit Gottes für alle Menschen da ist: nämlich die Gerechtigkeit Gottes, veranlaßt durch den Glauben an Jesus Christus, für alle, die da glauben. (Römer 3,22 ⇩ ⇧ *) Er fasst dies noch einmal zusammen: Denn es ist kein Unterschied: Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes, so daß sie gerechtfertigt werden ohne Verdienst, durch seine Gnade, mittels der Erlösung, die in Christus Jesus ist. (Römer 3,23-24 ⇧ *)
Damit ist die Prophetie noch unter einem weiteren Blickwinkel gesehen worden. Die Prophetie verkündigt die Gerechtigkeit Gottes, die in Jesus Christus ihre Erfüllung findet, jetzt aber nicht als eine Erfüllung der Prophetie allein, sondern als die Erfüllung der Gerechtigkeit Gottes. Damit ist dieser Text gerade auch für die Frage nach der Bedeutung der Prophetie von hoher Bedeutung.
In der Auseinandersetzung mit Gottes Volk, das das Evangelium zu einem großen Teil ablehnt, lässt Paulus sich vom Beispiel des Elia leiten. Nicht die Tatsache, dass Israel das Volk ist, das die gewaltigen Prophetien hervorgebracht hat, dass die Heilige Schrift bewahrt hat, zählt, allein die Tatsache ist von Bedeutung, dass Gott in seiner Gnade einen Rest bewahrt hat, der sich nicht schuldig gemacht hat. Im Blick auf die Prophetie und alle anderen Gnadengaben des Heiligen Geistes lehrt es uns Demut. Wir werden nicht auf Grund der Tatsache vor Gott gerecht erscheinen, weil wir irgendwann einmal große Taten getan haben. Wir werden vor Gott gerecht gesprochen, weil Jesus sagt: „Ich kenne dich ...” Nicht jeder, der zu mir sagt: «Herr, Herr», wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Taten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter! (Matthäus 7,21-23 *)
Die Tatsache, dass der Besitz der prophetischen Schriften allein ein Volk nicht retten kann, darf nicht davon ablenken, dass das Evangelium auf diesen prophetischen Schriften ruht und diese Schriften und damit das Alte Testament in der Gemeinde des Neuen Bundes, des Neuen Testamentes, seinen Platz hat.
Die Tatsache, dass Paulus Propheten kennt und auch über die Gabe der Weissagung spricht, wurde bereits an anderer Stelle im Zusammenhang mit den Töchtern des Philippus behandelt.
Paulus gibt zunächst einige Kriterien, sehr grobe, was es bedeutet, wenn jemand nicht im Geist Gottes redet. Interessant ist die positive Seite (1.Korinther 12,3 ⇩ ⇧ *) „Es kann aber auch niemand sagen: «Herr Jesus!» als nur im heiligen Geist.“ Das scheint sehr einfach: Man muss nur dieses Bekenntnis sagen und schon spricht man im Heiligen Geist. Wer schon einmal in der Seelsorge erlebt hat, wie schwer es einem belasteten Menschen fällt, sich zu Jesus Christus als dem Herrn zu bekennen, der weiß, dass Paulus hier schon etwas sehr wichtiges aussagt.
Im folgenden ist es Paulus dann wichtig, die Einheit der Begabungen zu betonen. Es ist Gott, „der alles in allen wirkt.“. Diese Vorreden sind notwendig, wenn man über Gnadengaben spricht, denn nicht nur in Korinth ist damit Stolz und Verachtung einher gegangen. Dabei bezieht sich die Verachtung auf die, die anscheinend nicht so begabt sind wie man selber und folglich wohl nicht oder nicht genug Heiligen Geist haben.
Danach folgt eine nicht vollständige Aufzählung der Gnadengaben. Man beachte dabei, dass Paulus nur am Anfang das Wort Geistesgaben benutzt, um ganz deutlich zu machen, wovon er spricht. Danach spricht er von Gnadengaben, um ganz deutlich zu machen, dass jede Form von Stolz ausgeschlossen ist. Es sind Gaben, die Gott aus seiner großen Gnade heraus gibt, nicht deswegen weil wir im Gebet oder in der frommen Übung oder Askese sie uns verdient haben. Die Tatsache, das das Gebet für den Empfang der Gnadengaben eine zentrale Rolle spielt, bleibt dabei bestehen. Aber mein Gebet ist kein Verdienst, es ist eine Voraussetzung, dass ich mich für das Wirken des Heiligen Geistes vorbereite und öffne.
Die Gnadengaben dieses Textabschnittes:
Zunächst einmal empfindet man, wie wunderbar es in einer Gemeinde sein muss, in der alle diese Gaben praktiziert werden. Andererseits kann man sich leicht vorstellen, wenn jemand, der vielleicht gar nicht so angesehen in der Gemeinde ist, weil er vielleicht gar nicht im Vorstand vertreten ist, plötzlich die Gabe der Geisterunterscheidung empfängt und einem Vorstandsmitglied sagt, dass dieses oder jenes, was dieses Vorstandsmitglied vorschlägt, nicht aus dem Geist Gottes ist. Da ist dann schon Konfliktpotenzial gegeben.
Auch die Reihenfolge ist interessant. Die Weisheitsrede steht oben, nicht etwa die Weissagung, wie wir vielleicht vermuten würden. Es wäre ein Kapitel für sich, diese Gnadengaben im einzelnen zu erläutern. Im Zusammenhang mit der Prophetie bleibt nur festzuhalten, dass die Prophetie als solche gar nicht vorkommt in dieser Liste, stattdessen die Gnadengabe der Weissagung und dass sie eingebettet ist in andere Gnadengaben, insbesondere auch die Gabe der Geisterunterscheidung. Gerade im Blick auf die Gnadengaben ist die Demut, die Christus uns vorgelebt hat, eine Grundvoraussetzung.
Auch dieser Abschnitt wurde bereits im Zusammenhang mit den Töchtern des Philippus behandelt.
Die Unterscheidung, die Paulus hier macht, wird häufig als Argument gesehen, dass wir es hier mit einem späten Brief, möglicherweise gar nicht von Paulus, sondern aus einer späteren Zeit zu tun haben, in der die Amtskirche die Charismen zurückdrängte und stattdessen die Amtsträger in den Vordergrund spielte. Ich halte diesen Brief für einen sehr authentischen Paulusbrief. Und die Tatsache, dass er die zitierten Verse (1.Korinther 12,28-31 ⇩ ⇧ *) nicht zum Anlass nimmt, nun für Apostel und Propheten eine Lanze zu brechen, halte ich für einen deutlichen Hinweis, dass Paulus hier in einer frühen Phase bereits die Probleme spürt, die Kirche immer begleitet haben. In jeder menschlichen Gemeinschaft gibt es die Menschen, die sich eine gewisse Position erarbeitet haben und die, die durch neue Ideen Druck ausüben, nicht bei dem Erreichten stehen zu bleiben, sondern neue Wege zu gehen. Bereits in der Apostelgeschichte lässt sich das nachweisen und führte zum Beispiel zur Wahl der Diakone in der Gemeinde in Jerusalem, wie in Apostelgeschichte 6,1-7 * berichtet wird. Dieses Ereignis, Dienstämter in der Gemeinde zu schaffen, lag noch weit vor der Bekehrung des Paulus. Einer der Diakone war Stephanus, der sehr bald, noch vor des Paulus Bekehrung, zum ersten Märtyrer geworden ist, damals noch mit Unterstützung durch Saulus, der später Paulus heißt und den Korintherbrief schreibt.
Die Verse 1.Korinther 12,29-30 ⇧ *: Es sind doch nicht alle Apostel, nicht alle Propheten, nicht alle Lehrer, nicht alle Wundertäter? Haben alle die Gaben der Heilung? Reden alle mit Zungen? Können alle auslegen? bilden eine Einheit und vermischen geradezu Amt und Charisma, wenn man die Trennung überhaupt machen will.
Andererseits muss man im Blick auf das Thema „Prophetie” festhalten, dass zwischen Propheten und der Gabe der Weissagung unterschieden wird. Und Propheten werden auch namentlich als solche genannt, im Gegensatz z.B. zu der Gabe der Sprachenrede. Paulus bekennt zwar: Ich danke Gott, daß ich mehr als ihr alle in Zungen rede. (1.Korinther 14,18 *) Aber ansonsten hören wir nie, dass dieser oder jener in Zungen betet. Nach meinem Empfinden sind Propheten solche Personen, die sich durch prophetische Rede in der Gemeinde ein Zeugnis erworben haben, so dass ihr Wort eine besondere Bedeutung hat, wenn es um zukunftsweisende Dinge geht. Der Prophet besitzt die Gabe der Weissagung und ist darin von der Gemeinde bestätigt. Dies wird für die - vermutlich - jungen 1 noch nicht gegolten haben.
An verschiedenen Stellen werden im Alten wie im Neuen Testament auch Prophetinnen erwähnt: Miriam, die Schwester Moses und Aarons(2.Mose 15,20 *), Debora, die sogar das Richteramt innehatte (Richter 4,4 *), Hulda (2.Könige 22,14 *) und Hanna, die bereits das Kind Jesus im Tempel als den Erlöser erkennt (Lukas 2,36 *).
Dieser Text wird missbraucht, um die Charismen aus der Kirche herauszuwerfen. Da steht also, dass Prophezeiungen ein Ende haben werden. Und da steht auch, dass das Stückwerk abgetan wird, wenn das Vollkommene da ist. Das Vollkommene ist mit Jesus da. Also ist Prophetie beendet, weil nach Jesus nichts mehr zu prophezeien ist. Nun sind all die Texte, die über die Apostel und Propheten in der Apostelgeschichte stehen schon Gegenbeispiel genug. Das Buch der Offenbarung ist ein prophetisches Buch, dass auf Patmos viele Jahre nach Jesu Himmelfahrt geschrieben worden ist. Der erhöhte Herr Jesus Christus spricht durch dieses Buch ganz konkret zu realen Gemeinden von Ephesus bis Laodizea. Richtig ist, dass Jesus der Ursprung aller Prophetie ist. Aber das ist nichts Neues, denn Jesus war auch im Alten Testament der Ursprung aller Prophetie, wie der Schreiber des Hebräerbriefes deutlich macht. Wenn man alle diese Beobachtungen zusammenfasst, muss man zu dem Schluss kommen, dass Prophetie in der Tat ein Ende haben wird, aber erst dann, wenn Jesus wiederkommt und seine Herrschaft sichtbar aufrichtet.
Paulus geht davon aus, dass Prophetie in Korinth reichlich vorhanden ist, denn er begrenzt die Anzahl der prophetischen Reden auf zwei bis drei. Er legt auch fest, dass nicht durcheinander geredet wird. Einer nach dem anderen soll reden. Es ist nachzuvollziehen, dass jemand, der empfindet, eine Botschaft von Gott empfangen zu haben, diese auch sagen möchte. Und so legt er auch fest, dass wenn jemand eine Offenbarung empfängt, die anderen schweigen und zulassen, dass diese Offenbarung sogleich gesagt wird. Er stellt auch fest, welches Ziel diese Offenbarungen haben: alle sollen lernen und getröstet werden.
Er fügt eine Aussage an, die alle charismatische Rede streng von heidnischer Trance abgrenzt: „Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan.“ Dies ist ein wichtiges Wort im Zusammenhang mit Prophetie. Als erstes sollte sich der Prophet selber im Gebet prüfen, ob das, was er sagen zu müssen wähnt, auch wirklich von Gott ist. Erst dann soll er reden.
Wenn Paulus hier von den Aposteln und Propheten spricht, so sind dies zunächst einmal die Propheten der Gemeinde, die offenbar zusammen mit den Aposteln die tragenden Kräfte innerhalb der jungen Gemeinde sind. Jesus Christus ist aber der, in dem alles zusammengehalten wird, der Eckstein, der das Gewölbe hält und vor dem Zusammenbruch bewahrt. Jesus Christus ist dies direkt, nicht durch die Vermittlung eines Petrus oder Paulus oder Jakobus. Wir sind Teil dieses Tempels und gleichzitig eine Behausung Gottes, Gott wohnt in uns. Eine herrliche Vision, die Paulus der Gemeinde in Ephesus vermittelt. Und indem er es betont, dass sie nicht mehr Fremdlingen und Gästen - manche Juden verstanden offenbar die griechischen Christen so - sind, macht er auch deutlich, dass diese Aussage nicht nur für die Christen aus dem Volk Gottes gilt sondern für alle.
Wieder betont der Apostel die Gruppe der Apostel und Propheten, die Träger der Offenbarung sind.
Die Verfolgung der Propheten ist ein trauriges Kapitel des Alten Testamentes. Wenn Paulus hier davon spricht, dass sie damit dass Maß ihrer Sünden voll machen, so stellt sich die Frage, ob er mit solchen Äußerungen nicht den Grundstein für den Antisemitismus legt. Dies ist nicht der Fall, denn Paulus spricht im Römerbrief sehr ehrfurchtsvoll von den Juden und von ihrem Platz im Heilsplan Gottes. Wenn man aber die Beschreibungen sieht, die Josephus vom Judentum und von den Verhältnissen in Israel in den 30 Jahren zwischen Jesu Auferstehung und der Zerstörung Jerusalems sieht, so erinnern sie an heutige terroristische Praktiken, wenn z.B. Sikarier - Messerstecher - mit versteckten Dolchen durch die Straßen gingen und wahllos Menschen niedermetzelten, so hat das damals Furcht und Schrecken verbreitet. Auch solche Dinge muss man im Auge haben, wenn man die Aussagen des Paulus bewertet.
Interessant ist, dass Paulus den kretischen Priester Epidemes (Lebensdaten unbekannt, vermutlich zwischen 700 und 500 v.Chr.) als „ihr eigener Prophet” bezeichnet. Der Begriff Prophet beinhaltet für Paulus also nicht bereits ein positives Werturteil. Auch heidnische Religionen können demzufolge ihre Propheten haben, auch wenn sie aus christlicher Sicht falsche Propheten sind. Diese Beobachtung ist bei der Würdigung von Bibelstellen, in denen Menschen als Propheten bezeichnet werden, zu berücksichtigen.
WIKIPEDIA führt sehr schön aus, dass dieser Satz eine aus logischen Gründen diskussionswürdige Formulierung ist: Es hat einer von ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: «Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere, faule Bäuche!» (Titus 1,12 ⇩ ⇧ *) Wir können auch nicht entscheiden, ob Paulus diesen Satz mit einem Augenzwinkern geschrieben hat oder ob es des Apostels Leiden an der Widerspenstigkeit vieler Kreter ist. Vers 13 lässt eher die zweite Deutung angemessen erscheinen: Dieses Zeugnis ist wahr; aus diesem Grunde weise sie scharf zurecht, damit sie gesund seien im Glauben (Titus 1,13 ⇩ ⇧ *)
Auf jeden Fall ist klar, dass Paulus nicht bereit ist, um des Wachstums der Gemeinde willen damit Kompromisse einzugehen. Sein Wunsch ist unzweideutig: „Man muss ihnen das Maul stopfen.” und an anderer Stelle: „Weise sie scharf zurecht.”
Der Schreiber des Hebräerbriefes sieht in Jesus die Prophetie erfüllt. Gott redet jetzt durch den Sohn. Prophetie im klassischen alttestamentlichen Sinne ist abgelöst worden durch das Reden des Sohnes. Dies ist genau die Beobachtung, die auch schon bei Paulus gemacht werden kann: Das Alte Testament behält seine Bedeutung, aber es ist nur durch das Handeln Gottes im Sohn zu verstehen. So bleibt Prophetie, aber sie hat einen anderen Stellenwert, sie ist nur in dem Rahmen möglich, den Jesus gesetzt hat. Dabei ist zu beachten, dass auch Jesus seinerseits im Rahmen der Prophetien des Alten Testamentes gehandelt hat, dass alle Prophetie im Alten wie im Neuen Bund von ihm ausgeht. Dies wird von Petrus ausdrücklich betont.
Die Eigenschaften Jesu, die seine Einzigartigkeit begründen, seinen hier noch einmal zusammengestellt. Sie machen klar, dass auch das Alte Testament im Wesentlichen von Jesus handelt. Der Schöpfungsbericht ist ein Bericht vom Handeln Jesu.
Über Jesus:
Jesus steht über allen, über den Engeln, über Abraham, über Mose. Damit ist der Schreiber des Hebräerbriefes nahe bei Paulus, der über Christus geschrieben hat: Denn er muß herrschen, «bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat». Als letzter Feind wird der Tod abgetan. Denn «alles hat er unter seine Füße getan». Wenn er aber sagt, daß ihm alles unterworfen sei, so ist offenbar, daß der ausgenommen ist, welcher ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allen. (1.Korinther 15,25-28 *)
Dieser Lobpreis Jesu macht noch einmal klar, dass alle Prophetie im neuen Bund, im Neuen Testament, in Jesus ihren Ankerpunkt haben muss. Sie muss sich an den Aussagen Jesu prüfen lassen. Dieses wurde auch schon 1.Korinther 12,1-14 ⇩ ⇧ * deutlich.
Dem Schreiber des Hebräerbriefes ist die Stärkung des Glaubens sehr wichtig. Als Glaubenszeugen nennt er eine Reihe von Männern des Alten Testamentes und die Propheten. Sie waren mit ihren Prophetien, die sehr oft Widerstand ihrer Zeitgenossen hervorriefen, besonders in ihrem Glauben gefordert und haben oft unter diesem Druck gelitten. Ähnliches drückt der Bruder des Herrn, Jakobus, aus, der uns die Propheten als Vorbilder vorstellt:
Nehmet, Brüder, zum Vorbild des Unrechtleidens und der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben. (Jakobus 5,10 *)
Bevor Petrus auf die Propheten zu sprechen kommt, lobt er Gott, den Vater Jesu Christi und ist dann sofort bei dem Lob Christi, der uns zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren hat. Durch den Glauben haben wir Anteil an Gottes Macht und Heil. Er spricht von der Bewährung des Glaubens, dei Lob, Preis und Ehre bei der Offenbarung Christi hervorbringt und schließlich der Seelen Seligkeit. Und nun sagt er etwas interessantes über die Propheten, dass sie forschten, auf welche Zeit der Geist Christi hindeutet, als er die Leiden Christi zuvor bezeugte. Hier werden die Propheten nicht als passive Sprachrohre Gottes gesehen, sie sind Menschen die forschen, offenbar aktiv Fragen stellen, weil sie genauso wir wir verstehen wollten, was sie da eigentlich verkündigten. Petrus spricht von den alten Propheten und sagt sehr freimütig, dass darin der Geist Christi sprach. Damit unterstreicht Petrus, was auch im Zusammenhang der Auslegung des Hebräerbriefes bereits erwähnt worden ist, dass alle Prophetie auf Jesus zurückzuführen ist. Aber das aktive Suchen der Propheten ist eine wichtige Komponente, die hier besonders deutlich hervortritt.
Petrus stellt hier die persönliche Erfahrung der Verklärung Jesu in den Mittelpunkt, um deutlich zu machen, dass er die Herrlichkeit Jesu erlebt hat, als die Stimme vom Himmel kam und sagte: „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe!“ Diese persönliche Erfahrung macht ihn aber nicht hochmütig, so dass er das prophetische Wort nun vielleicht nicht mehr braucht. Im Gegenteil, er ermahnt die gemeinde, sich umso fester an das prophetische Wort zu halten. Er stellt hier über die Heiligen Schriften ganz klar und unmissverständlich fest, dass sie nicht Menschenwerk sind, „sondern vom heiligen Geist getrieben redeten heilige Menschen, von Gott gesandt.“ Damit wird noch einmal die Bedeutung und die Authorität der Schrift klar gemacht. Wer die Schrift angreift und ihre Authorität untergräbt, greift die Authorität des Heiligen Geistes an.
Nach diesen klaren Worten zur Authorität der Schrift folgt die deutlich Ermahnung, dass es auch falsche Propheten gibt. Auch Paulus hat darauf hingewiesen, einmal im ersten Brief an die Korinther (Apostelgeschichte 13,1-12 ⇧ *) und im Brief an Titus (Titus 1,10-14 ⇧ *). In diesem Zusammenhang wurde auch auf die Notwendigkeit der Geisterunterscheidung bei der Beurteilung der Prophetie hingewiesen (1.Korinther 12,1-14 ⇧ *).
In diesem Abschnitt redet Petrus über die falschen Propheten und die niederen Motive, mit denen sie sich in die Gemeinde eingeschlichen haben. Und er hat dabei Bileam (4.Mose 22-24 *) vor Augen, den der Lohn Balaks, des Königs der Moabiter, lockte und der von einer Eselin auf seinem Weg gestoppt wurde und von einem Engel Gottes zur Rede gestellt wird. Der Engel schärft Bileam ein, nur das zu sagen, was er ihm (von Gott beauftragt) sagt. Petrus spricht von der Torheit des Propheten Bileam. Auch hier wird deutlich, dass Propheten Menschen sind, durch die Gott reden will. Aber es gibt alle Spielarten, auch törichte Propheten, auch falsche Propheten. Das Wort Prophet allein ist kein Qualitätsmerkmal oder Freibrief für alles, was ein Mensch tut.
Petrus legt der Gemeinde noch einmal die Prophetien der heiligen Propheten ans Herz und erinnert an das, was Jesus Christus, „der Herr und Retter euch durch die Apostel aufgetragen hat“. Er sieht die Gefahren, die auf die Gemeinde zukommen und warnt. Vermutlich steht er hier direkt vor seinem Martyrium und ist gezwungen loszulassen, obwohl er noch viele Aufgaben sieht. Vermutlich hat er diesen Brief auch gar nicht selbst geschrieben, sondern Menschen beauftragt, die im Gefängnis noch mit ihm reden konnten, diese Texte niederzulegen und den Gemeinden zukommen zu lassen. Wir wissen dies nicht. Aber die drängende Redeweise lässt es naheliegend erscheinen, dass hier ein Mensch im Angesicht des Todes spricht.
Johannes, der Prophet der Offenbarung, hat, als er seine Briefe schreibt, andere und konkrete Anliegen in der Gemeinde zum Thema, primär das Liebesgebot des Herrn. Als er dann doch einmal auf Propheten zu sprechen kommt, ist es eine Warnung vor falschen Propheten und der Aufruf, die Geister zu prüfen. Dieser Aufruf zur Mündigkeit der Gemeinde durchzieht alle Briefe des Neuen Testamentes und stellt damit einen würdigen Abschluss dieses Abschnittes dar.
Alle Prophetie, auch Aussagen der Apostel zur Wiederkunft Christi und zur Zukunft der Gläubigen, sind unter dem Wort Jesu zu sehen, der kurz vor der Himmelfahrt die Jünger in einem Gespräch auf ihre Zukunft ohne seine perönliche Anwesenheit vorbereitet hat. Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, von Jerusalem nicht zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, welche ihr, so sprach er , von mir vernommen habt, denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen. Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, gibst du in dieser Zeit Israel die Königsherrschaft wieder? Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! (Apostelgeschichte 1,4-8 ⇩ ⇧ *)
Hieraus lassen sich wichtige Grundsätze für das Leben eines Gläubigen ableiten, die insbesondere auch im Umgang mit Prophetie von Bedeutung sind, weil sie uns helfen, die Zielrichtung von Prophetie zu verstehen:
Dabei ist mir klar, dass der Punkt „ihr sollt im heiligen Geiste getauft werden“ sehr schnell konfessionell vereinnahmt werden kann. Taufe mit dem Heiligen Geist ist für die Bibel ein Geschehen, das von Gott her erfolgt. Es ist Pfingsten geschehen (Apostelgeschichte 2 *). Es geschieht unter Predigten, die Menschen so stark ansprechen, dass sie offen werden für die Wirkungen des heiligen Geistes (Apostelgeschichte 10,44-48 *, Apostelgeschichte 19,1-7 *). Die Taufe mit dem heiligen Geist ist aber nichts, über das ein Gläubiger oder eine Gemeinde oder gar eine Konfession (so etwas gibt es in der Bibel nicht) verfügen könnte. Gott allein verfügt darüber.
Die Offenbarung ist auch nur mit den prophetischen Schriften des Alten Testamentes zusammen zu lesen. Die alten Propheten sahen von ihrem Standpunkt aus in die Zukunft und schauten Dinge, die aus ihrer Sicht dann auch in Kürze oder in überschaubarer Zeit geschehen sind, etwa die Wegführung Judas in die babylonische Gefangenschaft oder auch die Rückführung nach Israel 70 Jahre später. Sie schauten aber auch das Leiden Jesu und sie schauten die Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit.
Alles dieses haben sie nicht mit Datum und Adresse vermittelt, sondern sie haben punktuell zu diesen Dinge entwas gesagt, ohne dass ein einzelner Prophet alles gesagt hätte. Wer nun daraus einen Fahrplan macht, kann, wie die religiösen Führer der Juden zur Zeit Jesu, kann und wird wohl auch in vielem irren, weil er gegen Jesu Warnung verstößt: „Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen“ (Apostelgeschichte 1,4-8 ⇧ *). Ein weiteres Wort Jesu ist in diesem Zusammenhang wichtig: Ich aber habe euch solches gesagt, damit, wenn die Stunde kommt, ihr daran denket, daß ich es euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich bei euch war. (Johannes 16,4 ⇩ ⇧ *) Prophetie will nicht naseweisen Besserwissern Argumente liefern, Prophetie will uns vorbereiten und unseren Glauben stärken: Vorbereiten, indem sie deutlich macht, was alles noch geschehen wird. Glauben stärken, indem wir, wenn es geschieht, wissen, unser Herr hat es uns bereits gesagt, dass es so kommen wird. Er ist Herr der Geschichte.
Machen wir dies einmal am Beispiel des Propheten Jeremia (Prohetisches Wirken ca. 626 bis 585 v.Chr., Vertreibung der Juden aus Judäa unter Nebukadnezar 586 v.Chr.) deutlich:
In Jeremia 7 * ist das erste Mal von der Wegführung und Verschleppung des Volkes nach Babylon die Rede. Dies bezieht sich auf die aktuellen Probleme Israels und war ein prophetisches Wort für die politisch Verantwortlichen des Königreiches Judäa.
Jeremia 16 * spricht der Prophet davon, dass die Heiden Gott erkennen werden. Dies hat sich erst in großem Maßstab nach Jesu Auftreten ergeben, liegt also aus damaliger Sicht ca. 700 Jahre in der Zukunft.
Die Verheißung der Rückkehr aus der Gefangenschaft lesen wir Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich dem David einen rechtschaffenen Sproß erwecken werde; der wird als König regieren und weislich handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen; und das ist der Name, den man ihm geben wird: Der HERR, unsere Gerechtigkeit. Darum siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da man nicht mehr sagen wird: «So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat!», sondern: «So wahr der HERR lebt, der den Samen des Hauses Israel aus dem nördlichen Lande wiedergebracht hat und aus allen Ländern, dahin ich sie verstoßen habe!» Und sie sollen wohnen in ihrem Land. (Jeremia 23,5-8 ⇩ *) Sie steht in engem Zusammenhang mit der Verheißung des Davidsprosses (Jeremia 23,5-6 ⇧ *). Daraus könnte man schließen, dass der Davidsspross noch vor der Rückkehr erscheint, vielleicht sogar die Rückkehr durchführt. Wie wir wissen, wurde Jesus über 500 Jahre nach der Rückkehr aus Babylon geboren. Daher ist diese Aussage ein weiteres Beispiel, dass Prophetie auf Ereignisse vorbereiten will, aber kenen Fahrplan liefert.
Zur Rückkehr finden wir in Jeremia 29 * klare Ansagen. Jeremia schreibt einen Brief an die nach Babylon verschleppten Juden. Sie sollen sich in Babylon einrichten und Familien gründen und sich für die Stadt Babylon einsetzen. Luther übersetzt: „Suchet der Stadt Bestes.“ Und er begründet dies damit, dass die Verbannung 70 Jahre dauern wird. Er macht also eine sehr klare Ansage und weist ausdrücklich darauf hin, den falschen Propheten nicht zu glauben, die meinen, im nächsten Jahr kämen sie wieder zurück. Hier erfolgt also eine sehr konkrete Prophetie, die direkte Auswirkungen auf die Lebensplanung der Zeitgenossen Jeremias hat.
Es folgen in Jeremia 30-31 * Trostreden, aber auch die Prophetie über Herodes Kindermord in Bethlehem (Jeremia 31,15 ⇩ ⇧ *), über den Matthäus berichtet (Matthäus 2,15-18 ⇧ *) Wieder ist für einen Deuter der Prophetie völlig unklar, warum in den Trostreden über die Rückkehr plötzlich von dem Wehklagen in Rama-Bethlehem die Rede ist. Und später ist von einem neuen Bund (Jeremia 31,31-34 ⇩ *) die Rede, einem neuen Bund, den er in Jesus Christus schließen wird, der also zeitlich nach dem Kindermord (Jeremia 31,15 ⇧ *) liegt.
Die Beispiele ließen sich fortsetzen. Man könnte noch Jesaja 53 * hinzufügen, wo das Leiden Jesu ausführlich beschrieben wird. Aber der jüdische Ausleger hatte kein Werkzeug, mit dem er all diese Informationen hätte ordnen können.
Dies war auch nicht die Absicht Gottes. Gott wollte sein Volk warnen. Als es seinen Warnungen nicht folgte und den Krieg gegen Babylon bis zur endgültigen Niederlage führte, hat er ihm trotzdem Trost spenden wollen. Dies tat er, in denen er Glanzlichter seines zukünftigen Heilshandelns durchblicken ließ. Aber er hat damit keinen Kalender bereitgestellt, sondern nur Grund zur Hoffnung geben wollen. Israel hat diesen neuen Bund nicht ergriffen, als Gott ihn in Jesus Christus anbot. So bleibt Jeremia 31,31-34 ⇧ * eine Prophetie, die sich noch erfüllen wird, wenn Israel als Ganzes Jesus erkennt.
Die vielen Zeitepochen, die in den Prophetien des Jeremia verschränkt sind, habe ich nur angeführt, um deutlich zu machen, dass es unzulässig ist, Zeit und Stunde aus Prophetien herauslesen zu wollen. Die einzige Ausnahme sind Zeiten, die Gott selber sagt: Denn also spricht der HERR: Wenn die siebzig Jahre für Babel gänzlich erfüllt sind, so will ich euch heimsuchen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, ausführen. (Jeremia 29,10 *) Wenn wir nun in die Offenbarung schauen, dann sind viele alttestamentliche Prophetien bereits erfüllt. Die Offenbarung des Johannes schaut also nur in die Zeit nach der Auferstehung Jesu. Aber es sind seitdem fast 2000 Jahre vergangen. Vieles wird sich schon erfüllt haben. Können wir das abhaken und Namen an einige der Bilder schreiben?
Wenn wir eine solche Frage stellen, merken wir, dass wir mitten in die Offenbarung hineinspringen. Der Anfang ist eher unspektakulär: Johannes stellt Jesus Christus als den Empfänger der Offenbarung von Gott dar. Dann stellt er sich selber vor als derjenige, der die Offenbarung durch Vermittlung eines Engels empfangen hat. Er grüßt die sieben Gemeinden in Asien, denen er diese Offenbarung senden will. Darauf folgen persönliche Ermahnungen an die sieben Gemeinden. Für uns sind diese Ermahnungen ein Spiegel, wie der erhöhte Herr Gemeinden betrachtet, was er von ihnen fordert und auch, was für ihn nicht hinnehmbar ist. Damit beginnt die Offenbarung als ein Lehrbuch, dass in eine konkrete Situation einer konkreten Gemeinde redet.
Es folgen Bilder von sieben Siegeln, die das Lamm öffnet.
Als das siebte Siegel geöffnet wird, erfolgen sieben Posaunenstöße.
Beim Klang der siebten Posaune erschallt eine Stimme: Und der siebente Engel posaunte; da erschollen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Das Weltreich unsres Herrn und seines Gesalbten ist zustande gekommen, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit! (Offenbarung 11,15 *) und die Bundeslade wird sichtbar Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem Tempel. Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und großer Hagel. (Offenbarung 11,19 *)
Es erscheint der Drache, der vom Erzengel Michael besiegt wird.
Danach erscheint ein Tier aus dem Meer, das die Macht des Drachen bekommt und gegen die Heiligen Krieg führt und gewinnt.
Danach erscheint ein Tier aus der Erde. Es hat Hörner wie ein Lamm, redet aber wie ein Drache. Es tut große Wunder und überzeugt die Menschen, so dass sie das erste Tier anbeten. Die Menschen erhalten von diesem Tier ein Malzeichen, die Zahl 666, ohne die man nicht kaufen oder verkaufen kann. 666 wird als Zahl eines Menschen dargestellt.
Danach hält das Lamm Gericht auf dem Berg Zion.
Es folgen die sieben Zornschalen des in alle Ewigkeit lebenden Gottes. Sie werden auf die Erde gegossen.
Es folgt der Fall Babylons und danach die Fesselung des Satans, die erste Auferstehung und das 1000-jährige Friedensreich.
An dessen Ende erfolgt die Schlacht von Gog und Magog, in der der Satan endgültig besiegt wird.
Darauf erfolgt die zweite Auferstehung, eine Auferstehung zum Gericht vor dem großen weißen Thron Gottes. Erde und Himmel verschwinden. Gerichtet wird nach dem Buch des Lebens. Für die, die nicht im Buch des Lebens stehen, bedeutet es den endgültigen Tod im Feuersee.
Danach erscheint das neue Jerusalem:
Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind gewiß und wahrhaft! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! Wer überwindet, wird solches ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Den Feiglingen aber und Ungläubigen und Greulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod. (Offenbarung 21,3-8 *)
Auch in diesem Augenblick ist noch einmal die scharfe Scheidung zu spüren, die das Gericht Gottes bringt. Es ist kein „Alles wird gut ...” zu hören, sondern noch einmal wird der zweite Tod betont. Die Verlässlichkeit und die Unverletzlichkeit des Wortes Gottes, das hier verkündigt wird, betont Johannes am Ende der Offenbarung und damit auch am Ende der Bibel: Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buche geschrieben ist; und wenn jemand etwas hinwegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buche geschrieben steht. Es spricht, der dieses bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen Heiligen! (Offenbarung 22,18-21 *)
Nun möchte man gerne an all die Dinge, die ich hier nur sehr kurz zusammengefasst habe, Namen und Adressen schreiben. Wo sind wir in diesem Zeitplan. Welche Siegel kommen noch oder sind wir schon beim Schall der Posaune. Wie weit ist es noch bis zum 1000-jährigen Friedensreich. Manch einer ist schon auf einen Berg gestiegen, weil er meinte, Jesus komme wieder und so sei er ihm näher. Wenn er vernünftig war, ist er irgendwann wieder heruntergestiegen. Denn gerade für die Offenbarung gilt das Wort Jesu: Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! (Apostelgeschichte 1,7-8 ⇧ *) und an einer anderen Stelle: Ich aber habe euch solches gesagt, damit, wenn die Stunde kommt, ihr daran denket, daß ich es euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich bei euch war. (Johannes 16,4 ⇧ *)
Bereits die Märtyrer im alten Rom haben aus diesem Buch Kraft und Mut geschöpft, weil es eine klare Botschaft hat: Auch wenn ihr leidet und Angst habt, am Ende steht Euer Herr als der Sieger da und ihr mit ihm. Dieses Buch will uns stark machen, unseren Glauben aufbauen und uns die Augen öffnen, dass wir auch unter Verfolgung und Bedrängnis immer wissen, Jesus überwindet auch meine schwierige Situation, am Ende, zu seiner Zeit, aber er überwindet.
Desweiteren sollten wir aber auch die letzten Verse dieses Buches sehr ernst nehmen. Genauso wie Jesus immer wieder darauf hingewiesen hat, dass alle Prophetie erfüllt werden wird (Lukas 24,44-48 ⇧ *), so werden auch die Prophetien dieses Buches sich erfüllen. Dieses hat einen deutlichen Einfluss auf die Lehre. Es gibt ein „zu spät” im Reich Gottes. Im Hebräerbrief wird betont: so bestimmt er wiederum einen Tag, ein «Heute», indem er nach so langer Zeit durch David sagt, wie schon angeführt: «Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht!» (Hebräer 4,7 *) Die Offenbarung macht deutlich, dass mit diesem Wort nicht zu spaßen ist.
Dies ist auch das Ziel, das Jesus, der hinter der alttestamentlichen wie der neutestamentlichen Prophetie steht, damit verfolgt. Er sagt es seinen Jüngern, er hat es durch den Propheten Amos gesagt: Durch die Prophetien will er uns vorbereiten, so dass wir nicht mutlos werden, wenn Zeiten der Belastung und Bewährung auf uns zukommen.
Die Tatsache, dass in den Briefen viel von alttestamentlichen Propheten übernommen wird, dass sich die Apostel mit Propheten, aber auch mit falschen Propheten auseinandersetzen, zeigt, wie wichtig Prophetie für die neutestamentliche Gemeinde ist. Dies beginnt damit, dass die alttestamentliche Prophetie auch in der neutestamentlichen Gemeinde ihre Bedeutung hat. Sie ist mit den Augen Jesu zu lesen. Die neutestamentliche Gemeinde muss sorgfältig zwischen dem unterscheiden, was Jesus bereits erfüllt hat, und dem noch offen ist, was noch geschehen wird.
Ganz generell müssen wir uns davor hüten, die Prophetie wie eine Glaskugel zum Vorhersagen von Katastrophen oder auch Heilsgeschehen zu missbrauchen. Die Bibel belehrt uns sehr klar, dass wir jederzeit bereit sein sollen, dass Jesus wiederkommt. Über den Zeitpunkt sagt sie nichts, weil Gott selbst dies entscheiden wird. Gespött, dass es nun schon 2000 Jahre dauert, ist völlig unangebracht. Auch Israel musste nach der Rückkehr aus dem Exil noch über 600 Jahre warten und hat seinen Erlöser dann gar nicht erkannt.
Paulus macht uns deutlich, dass das zu unserem - der Nicht-Juden, d.h. Heiden - Heil so sein musste. Damit ist kein Grund vorhanden, in irgend einer Form gegenüber dem Volk der Juden arrogant zu sein. Dieses kann man im Römerbrief sehr deutlich lesen. Die Seufzer, die Paulus angesichts der fanatischen Verfolgung durch die Juden auch erkennen lässt, tun dem keinen Abbruch.
Gerade auch, weil die Prophetie so wichtig ist für die Gemeinde, braucht sie die Gabe der Geisterunterscheidung. Dieses wird oft verkannt und durch Mehrheitsentscheidungen ersetzt. Mehrheitsentscheidungen sind ein gutes Mittel in einer Gemeinde wiedergeborener Christen, weil die wenigen, die sich vielleicht irren, durch die vielen überstimmt werden, die den Willen Gottes erkannt haben. Wenn aber keiner mehr nach dem Willen Gottes fragt, sondern jeder nur noch sein eigenes Interesse vor Augen hat, dann führen Mehrheitsentscheidungen noch tiefer in die Irre. Alle alttestamentlichen Propheten wären bei Mehrheitsentscheidungen durchgefallen.
Die Offenbarung wird gerne gelesen, um Zeittafeln oder doch wenigstens Abfolgen von Ereignissen zu identifizieren. Gerne möchte man auch feststellen, bei welchem Siegel oder welcher Zornesschale wir angekommen sind. Wenn man das Buch sorgfältig liest, dann stellt man fest, dass es auch eine ganz starke lehrhafte Komponente hat. Damit entspricht sie genau der Intention alttestamentlicher prohetischer Bücher, die ebenfalls zunächst einmal belehren wollten, was Gottes Wille mit dem Volk zu ihrer Zeit war. Dieser Aspekt sollte deutlich mehr im Vordergrund stehen. Die Spekulation ist nicht Sache der Gemeinde Jesu.
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Prophet Der Prophet in der Bibel Beobachtungen zum Beruf des Propheten |
Alttestamentliche Berichte über Propheten Beobachtungen zum Beruf des Propheten im Alten Testament |
Der Prophet Elia im Neuen Testament Johannes der Täufer als der von Maleachi verheißene Elia |
Bereich | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
Bibel ⇩ | 179 | 0,58 % | 100,00 % | 100,00 % | 31105 |
Altes Testament ⇩ | 42 | 0,18 % | 31,53 % | 23,46 % | 23146 |
AT Geschichtsbücher ⇩ | 7 | 0,05 % | 9,45 % | 3,91 % | 12871 |
AT Lehrbücher ⇩ | 3 | 0,06 % | 10,89 % | 1,68 % | 4785 |
AT Prophetische Bücher ⇩ | 32 | 0,58 % | 101,29 % | 17,88 % | 5490 |
Neues Testament ⇩ | 137 | 1,72 % | 299,12 % | 76,54 % | 7959 |
NT Geschichtsbücher ⇩ | 93 | 1,94 % | 337,67 % | 51,96 % | 4786 |
NT Lehrbücher ⇩ | 40 | 1,45 % | 251,11 % | 22,35 % | 2768 |
NT Prophetisches Buch ⇩ | 4 | 0,99 % | 171,63 % | 2,23 % | 405 |
Bücher | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
2.Mose ⇧ ↓ | 2 | 0,16 % | 28,65 % | 1,12 % | 1213 |
4.Mose ⇧ ↓ | 1 | 0,08 % | 13,49 % | 0,56 % | 1288 |
Richter ⇧ ↓ | 1 | 0,16 % | 28,12 % | 0,56 % | 618 |
1.Könige ⇧ ↓ | 2 | 0,25 % | 42,59 % | 1,12 % | 816 |
2.Könige ⇧ ↓ | 1 | 0,14 % | 24,17 % | 0,56 % | 719 |
Psalmen ⇧ ↓ | 3 | 0,12 % | 21,18 % | 1,68 % | 2461 |
Jesaja ⇧ ↓ | 13 | 1,01 % | 174,85 % | 7,26 % | 1292 |
Jeremia ⇧ ↓ | 9 | 0,66 % | 114,66 % | 5,03 % | 1364 |
Hesekiel ⇧ ↓ | 3 | 0,24 % | 40,95 % | 1,68 % | 1273 |
Hosea ⇧ ↓ | 1 | 0,51 % | 88,21 % | 0,56 % | 197 |
Amos ⇧ ↓ | 2 | 1,37 % | 238,04 % | 1,12 % | 146 |
Sacharja ⇧ ↓ | 2 | 0,95 % | 164,71 % | 1,12 % | 211 |
Maleachi ⇧ ↓ | 2 | 3,64 % | 631,89 % | 1,12 % | 55 |
Matthäus ⇧ ↓ | 25 | 2,33 % | 405,63 % | 13,97 % | 1071 |
Markus ⇧ ↓ | 4 | 0,59 % | 102,52 % | 2,23 % | 678 |
Lukas ⇧ ↓ | 16 | 1,39 % | 241,56 % | 8,94 % | 1151 |
Johannes ⇧ ↓ | 17 | 1,93 % | 336,08 % | 9,50 % | 879 |
Apostelgeschichte ⇧ ↓ | 31 | 3,08 % | 534,95 % | 17,32 % | 1007 |
Römer ⇧ ↓ | 7 | 1,62 % | 280,92 % | 3,91 % | 433 |
1.Korinther ⇧ ↓ | 8 | 1,83 % | 318,12 % | 4,47 % | 437 |
2.Korinther ⇧ ↓ | 1 | 0,39 % | 67,62 % | 0,56 % | 257 |
Galater ⇧ ↓ | 2 | 1,34 % | 233,25 % | 1,12 % | 149 |
Epheser ⇧ ↓ | 2 | 1,29 % | 224,22 % | 1,12 % | 155 |
Kolosser ⇧ ↓ | 1 | 1,05 % | 182,92 % | 0,56 % | 95 |
1.Thessalonicher ⇧ ↓ | 1 | 1,12 % | 195,25 % | 0,56 % | 89 |
1.Timotheus ⇧ ↓ | 1 | 0,88 % | 153,78 % | 0,56 % | 113 |
Titus ⇧ ↓ | 1 | 2,17 % | 377,76 % | 0,56 % | 46 |
Hebräer ⇧ ↓ | 7 | 2,31 % | 401,45 % | 3,91 % | 303 |
Jakobus ⇧ ↓ | 1 | 0,93 % | 160,90 % | 0,56 % | 108 |
1.Petrus ⇧ ↓ | 3 | 2,86 % | 496,49 % | 1,68 % | 105 |
2.Petrus ⇧ ↓ | 4 | 6,56 % | 1 139,48 % | 2,23 % | 61 |
1.Johannes ⇧ ↓ | 1 | 0,95 % | 165,50 % | 0,56 % | 105 |
Offenbarung ⇧ ↓ | 4 | 0,99 % | 171,63 % | 2,23 % | 405 |
Nr. | Bibelstelle | Bibeltext |
1 ↑ | 2.Mose 15,20 1 |
Und Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, nahm die Handpauke in ihre Hand, und alle Weiber folgten ihr nach mit Handpauken und im Reigen. |
2 ↑ | 2.Mose 33,11-23 1 2 |
Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet; und wenn er wieder ins Lager zurückkehrte, so wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte. Und Mose sprach zum HERRN: Siehe, du sprichst zu mir: Führe das Volk hinauf; und du lässest mich nicht wissen, wen du mit mir senden willst, und doch hast du gesagt: Ich kenne dich mit... |
3 ↑ | 4.Mose 22-24 1 |
Darnach zogen die Kinder Israel weiter und lagerten sich in der Ebene Moabs, jenseits des Jordan, Jericho gegenüber. Als aber Balak, der Sohn Zippors, alles sah, was Israel den Amoritern getan hatte, fürchtete sich Moab sehr vor dem Volk, denn es war zahlreich; und es graute den Moabitern vor den Kindern Israel. Da sprach Moab zu den Ältesten der Midianiter: Nun wird dieser Haufe alles rings... |
4 ↑ | Richter 4,4 1 |
Debora, eine Prophetin, das Weib Lapidots, richtete Israel zu jener Zeit. |
5 ↑ | 1.Könige 22,18-25 1 |
Da sprach der König von Israel zu Josaphat: Habe ich dir nicht gesagt, daß er mir nichts Gutes weissagt, sondern eitel Böses? Er sprach: Darum höre das Wort des HERRN! Ich sah den HERRN auf seinem Throne sitzen und das ganze himmlische Heer neben ihm zu seiner Rechten und zu seiner Linken stehen. Und der HERR sprach: Wer will Ahab überreden, daß er hinaufziehe und zu Ramot in Gilead falle? Und... |
6 ↑ | 2.Könige 22,14 1 |
Da gingen der Priester Hilkia, Achikam, Achbor, Saphan und Asaja zu der Prophetin Hulda, dem Weibe Sallums, des Sohnes, Tikwas, des Sohnes Harhas, des Hüters der Kleider. Sie wohnte aber zu Jerusalem, im andern Stadtteil. Und sie redeten mit ihr. |
7 ↑ | Psalmen 22,2-20 1 |
(H22-3) Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest nicht, und auch des Nachts habe ich keine Ruhe. (H22-4) Aber du, der Heilige, bleibst Israels Lobgesang! (H22-5) Auf dich haben unsre Väter vertraut, sie vertrauten auf dich, und du errettetest sie. (H22-6) Zu dir riefen sie und entkamen, auf dich vertrauten sie und wurden nicht zuschanden. (H22-7) Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch,... |
8 ↑ | Psalmen 69,7-11 1 |
(H69-8) Denn um deinetwillen trage ich Schmach und bedeckt Schande mein Angesicht. (H69-9) Ich bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt den Söhnen meiner Mutter; (H69-10) denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. (H69-11) Als meine Seele fastete und weinte, wurde ich deshalb beschimpft; (H69-12) und als ich mich... |
9 ↑ | Psalmen 78,2-3 1 |
Ich will meinen Mund zu einem Spruche öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit, was wir gehört und gelernt und was unsre Väter uns erzählt haben. |
10 ↑ | Jesaja 6,9-10 1 |
Und er sprach: Gehe und sprich zu diesem Volk: Höret immerfort und verstehet nicht, sehet immerzu und erkennet nicht! Verstocke das Herz dieses Volkes, verstopfe ihre Ohren und verblende ihre Augen, daß sie mit ihren Augen nicht sehen, mit ihren Ohren nicht hören, und daß ihr Herz nicht zur Einsicht komme und sich bekehre und Linderung erfahre. |
11 ↑ | Jesaja 7,14 1 |
Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen und wird Mutter eines Sohnes, den sie Immanuel nennen wird. |
12 ↑ | Jesaja 9,1-2 1 2 |
(H8-23) Doch bleibt nicht im Dunkel das Land, das bedrängt ist. Wie er in der ersten Zeit das Land Sebulon und das Land Naphtali gering machte, so wird er in der Folgezeit zu Ehren bringen den Weg am Meere, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden. (H9-1) Das Volk, das in der Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht, über den Bewohnern des Landes der Todesschatten geht eine Leuchte auf. |
13 ↑ | Jesaja 11,1 1 |
Und es wird ein Sproß aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen; |
14 ↑ | Jesaja 40,3-4 1 2 3 |
Eine Stimme ruft: In der Wüste bereitet den Weg des HERRN, ebnet auf dem Gefilde eine Bahn unserm Gott! Jedes Tal soll erhöht, jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und was krumm ist, soll gerade, und was höckericht ist, zur Ebene werden; |
15 ↑ | Jesaja 42,1-4 1 |
Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Völkern hinaustragen. Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen;... |
16 ↑ | Jesaja 53 1 |
Wer hat dem geglaubt, was uns verkündigt ward, und der Arm des HERRN, wem ward er geoffenbart? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht... |
17 ↑ | Jesaja 53,2 1 |
Er wuchs auf vor ihm wie ein Schoß, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. |
18 ↑ | Jesaja 53,4 1 |
Doch wahrlich, unsere Krankheit trug er, und unsere Schmerzen lud er auf sich; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und geplagt; |
19 ↑ | Jesaja 53,10-12 1 2 |
Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er ließ ihn leiden. Wenn er seine Seele zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und lange leben; und des HERRN Vorhaben wird in seiner Hand gelingen. An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen; durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Schulden wird er auf sich nehmen. Darum will... |
20 ↑ | Jesaja 58,6-8 1 |
Ist nicht das ein Fasten, wie ich es liebe: daß ihr ungerechte Fesseln öffnet, daß ihr die Knoten des Joches löset, daß ihr die Bedrängten freilasset und jegliches Joch wegreißet, daß du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, daß, wenn du einen Nackten siehst, du ihn bekleidest und deinem Fleische dich nicht entziehst? Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die... |
21 ↑ | Jesaja 61,1-2 1 |
Der Geist Gottes, des HERRN, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, um den Elenden gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, zerbrochene Herzen zu verbinden, den Gefangenen Befreiung zu predigen, den Gebundenen Öffnung der Kerkertüren ; zu predigen ein Gnadenjahr des HERRN und einen Tag der Rache unsres Gottes, zu trösten alle Traurigen; |
22 ↑ | Jesaja 62,10-12 1 |
Gehet hin, gehet hin durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg, machet Bahn, machet Bahn! Räumet die Steine weg! Hebt das Panier hoch empor über die Völker! Siehe, der HERR läßt verkündigen bis ans Ende der Erde: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine Vergeltung vor ihm! Und man wird sie nennen «das heilige Volk, Erlöste des HERRN»; und dich wird... |
23 ↑ | Jeremia 6,16 1 |
Also spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schauet und fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Sie aber sprechen: «Wir wollen ihn nicht gehen!» |
24 ↑ | Jeremia 7 1 |
Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging: Tritt unter das Tor am Hause des HERRN und predige dort dieses Wort und sprich: Höret das Wort des HERRN, ihr alle aus Juda, die ihr zu diesen Toren eingehet, um den HERRN anzubeten! So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Bessert euren Wandel und eure Taten, so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen! Verlaßt euch nicht... |
25 ↑ | Jeremia 16 1 |
Und das Wort des HERRN erging an mich also: Du sollst dir kein Weib nehmen und weder Söhne noch Töchter haben an diesem Ort! Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, welche an diesem Orte geboren werden, und von ihren Müttern, die sie geboren haben, und von ihren Vätern, welche sie in diesem Lande gezeugt haben: Sie sollen an tödlichen Krankheiten sterben; niemand wird sie beklagen... |
26 ↑ | Jeremia 23,5-8 1 2 |
Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich dem David einen rechtschaffenen Sproß erwecken werde; der wird als König regieren und weislich handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen; und das ist der Name, den man ihm geben wird: Der HERR, unsere Gerechtigkeit. Darum siehe, es kommen Tage, spricht der HERR,... |
27 ↑ | Jeremia 29 1 |
Dies ist der Inhalt des Schreibens, das der Prophet Jeremia von Jerusalem an die vornehmsten Ältesten der Gefangenen und an die Priester und Propheten sandte und an alles Volk, welches Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel entführt hatte, nachdem der König Jechonja mit der Gebieterin, mit den Kämmerern und Fürsten von Juda und Jerusalem, auch mit den Schlossern und Schmieden Jerusalem verlassen hatte. Durch... |
28 ↑ | Jeremia 29,10 1 |
Denn also spricht der HERR: Wenn die siebzig Jahre für Babel gänzlich erfüllt sind, so will ich euch heimsuchen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, ausführen. |
29 ↑ | Jeremia 30-31 1 |
Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging: So spricht der HERR, der Gott Israels: Schreibe dir alle Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch! Denn siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich das Gefängnis meines Volkes Israel und Juda wenden und sie wieder in das Land zurückbringen werde, das ich ihren Vätern gegeben habe, und sie sollen es besitzen. Das aber sind die... |
30 ↑ | Jeremia 31,15 1 2 3 |
So spricht der HERR: Eine Stimme wird auf der Höhe vernommen, bitterliches Klagen und Weinen: Rahel beweint ihre Söhne und will sich nicht trösten lassen wegen ihrer Söhne; denn sie sind nicht mehr! |
31 ↑ | Jeremia 31,31-34 1 2 |
Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloß an dem Tage, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Lande Ägypten auszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, und ich hatte sie mir doch angetraut, spricht der HERR. Sondern das ist der Bund, den ich mit... |
32 ↑ | Hesekiel 13,3-4 1 |
Höret das Wort des HERRN! So spricht Gott, der HERR: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geiste folgen und dem, was sie nicht gesehen haben! Israel, gleich Schakalen in den Ruinen sind deine Propheten! |
33 ↑ | Hesekiel 17,23 1 |
auf dem hohen Berge Israels will ich es pflanzen, damit es Schosse treibe und Früchte bringe und zu einem prächtigen Zedernbaum werde, daß allerlei Vögel und allerlei Geflügel unter ihm wohnen und unter dem Schatten seiner Äste bleiben können; |
34 ↑ | Hesekiel 31,6 1 |
Auf seinen Ästen nisteten alle Vögel des Himmels, und unter seinen Zweigen warfen alle Tiere des Feldes ihre Jungen; unter seinem Schatten wohnten alle großen Nationen. |
35 ↑ | Hosea 11,1 1 |
Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen. |
36 ↑ | Amos 2,11 1 |
und ich habe aus euren Söhnen Propheten erweckt und aus euren Jünglingen Nasiräer; oder ist es etwa nicht so, ihr Kinder Israel? spricht der HERR. |
37 ↑ | Amos 9,12-13 1 |
so daß sie den Überrest Edoms in Besitz nehmen werden und alle Nationen, über welche mein Name gepredigt worden ist, spricht der HERR, der solches tut. Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da der Pflüger den Schnitter und der Traubenkelterer den Sämann ablösen wird! Alsdann werden die Berge von Most triefen und alle Hügel zerfließen. |
38 ↑ | Sacharja 9,9-10 1 |
Frohlocke sehr, du Tochter Zion, jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitet auf einem Esel, auf dem Füllen der Eselin. Und er wird die Kriegswagen aus Ephraim ausrotten und die Rosse von Jerusalem; und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden; und er wird den Völkern Frieden gebieten; und seine Herrschaft wird reichen von einem... |
39 ↑ | Sacharja 11,12-13 1 |
Da sprach ich zu ihnen: Wenn es euch gefällig ist, so gebt mir meinen Lohn; wo aber nicht, so laßt es bleiben! Da wogen sie mir meinen Lohn dar, dreißig Silberlinge. Aber der HERR sprach zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet worden bin! Da nahm ich die dreißig Silberlinge und warf sie ins Haus des HERRN für den Töpfer. |
40 ↑ | Maleachi 3,1 1 |
Siehe, ich sende meinen Engel, der vor mir her den Weg bereiten soll; und plötzlich wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, nach dem ihr begehret; siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen! |
41 ↑ | Maleachi 4,5-6 1 2 3 |
(H3-23) Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und furchtbare Tag des HERRN; (H3-24) der soll das Herz der Väter den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Banne schlagen muß! |
42 ↑ | Matthäus 1,22-23 1 |
Dieses alles aber ist geschehen, auf daß erfüllt würde, was von dem Herrn gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: «Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Emmanuel geben; das heißt übersetzt: Gott mit uns.» |
43 ↑ | Matthäus 2,15-18 1 2 |
Und er blieb dort bis zum Tode des Herodes, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.» Da sich nun Herodes von den Weisen betrogen sah, ward er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knäblein töten, die zu Bethlehem und in allen ihren Grenzen waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen... |
44 ↑ | Matthäus 2,23 1 |
Und dort angekommen, ließ er sich nieder in einer Stadt namens Nazareth; auf daß erfüllt würde, was durch die Propheten gesagt ist: «Er wird Nazarener heißen.» |
45 ↑ | Matthäus 3,1-3 1 2 |
In jenen Tagen aber erscheint Johannes der Täufer und predigt in der Wüste des jüdischen Landes und spricht: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Das ist der, von welchem gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: «Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Pfade eben!» |
46 ↑ | Matthäus 3,13-17 1 |
Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Er aber wehrte es ihm und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt zu; denn also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen! Da ließ er es ihm zu. Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald aus dem Wasser; und siehe,... |
47 ↑ | Matthäus 4,13-17 1 |
Und er verließ Nazareth, kam und ließ sich zu Kapernaum nieder, das am Meere liegt, im Gebiet von Sebulon und Naphtali; auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, der da spricht: «Das Land Sebulon und das Land Naphtali, am Wege des Meeres, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden, das Volk, das in der Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und die da saßen im... |
48 ↑ | Matthäus 5,13 1 |
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten werde. |
49 ↑ | Matthäus 5,17-20 1 2 3 |
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch, bis daß Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Jota noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute also lehrt, der wird der... |
50 ↑ | Matthäus 7,21-23 1 |
Nicht jeder, der zu mir sagt: «Herr, Herr», wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Taten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter! |
51 ↑ | Matthäus 8,16-17 1 |
Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus durchs Wort und heilte alle Kranken; auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja gesagt ist, den Propheten, welcher spricht: «Er hat unsere Gebrechen weggenommen und die Krankheiten getragen.» |
52 ↑ | Matthäus 10,14 1 2 |
Und wenn euch jemand nicht aufnehmen, noch eure Rede hören wird, so gehet fort aus diesem Haus oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen! |
53 ↑ | Matthäus 11,12-15 1 |
Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz bis auf Johannes haben geweissagt. Und wenn ihr es annehmen wollt: er ist der Elia, der da kommen soll. Wer Ohren hat zu hören, der höre! |
54 ↑ | Matthäus 11,28-30 1 |
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht! |
55 ↑ | Matthäus 12,15-21 1 |
Jesus aber, da er es merkte, zog sich von dort zurück; und es folgten ihm viele nach, und er heilte sie alle. Und er gebot ihnen, ihn nicht offenbar zu machen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist: «Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht verkündigen. Er... |
56 ↑ | Matthäus 12,38-41 1 |
Da hoben etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer an und sprachen: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen! Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauche des Riesenfisches war, also wird des Menschen... |
57 ↑ | Matthäus 13,13-17 1 |
Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch nicht hören und nicht verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche also lautet: «Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen! Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und... |
58 ↑ | Matthäus 13,31-32 1 |
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte. Dieses ist zwar unter allen Samen das kleinste; wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. |
59 ↑ | Matthäus 13,33-35 1 |
Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert ward. Dieses alles redete Jesus in Gleichnissen zum Volke, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Ich will meinen Mund in Gleichnissen auftun, ich will verkündigen,... |
60 ↑ | Matthäus 21,1-7 1 |
Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, sandte Jesus zwei Jünger und sprach zu ihnen: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr, die bindet los und führet sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagt, so sprechet: Der Herr bedarf ihrer; dann wird er sie alsbald senden. Das ist aber geschehen,... |
61 ↑ | Matthäus 26,51-58 1 2 3 4 |
Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte nicht meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen Engel... |
62 ↑ | Matthäus 26,61-64 1 |
Zuletzt aber kamen zwei und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen? Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist! Jesus... |
63 ↑ | Matthäus 27,3-10 1 |
Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt war, reute es ihn; und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sprach: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldiges Blut verraten habe! Sie aber sprachen: Was geht das uns an? Da siehe du zu! Da warf er die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon, ging hin und erhängte sich. Die Hohenpriester... |
64 ↑ | Matthäus 27,11-14 1 |
Jesus aber stand vor dem Landpfleger; und der Landpfleger fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es! Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte. |
65 ↑ | Matthäus 27,35-36 1 |
Nachdem sie ihn nun gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich und warfen das Los, auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist: «Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.» Und sie saßen daselbst und hüteten ihn. |
66 ↑ | Matthäus 27,46-50 1 |
Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche der Anwesenden, als sie es hörten, sprachen nun: Der ruft den Elia! Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. Die Übrigen aber sprachen: Halt, laßt uns sehen,... |
67 ↑ | Markus 1,15 1 |
und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe: Tut Buße und glaubet an das Evangelium! |
68 ↑ | Markus 14,49 1 |
Täglich war ich bei euch im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht gegriffen. Doch, damit die Schrift erfüllt würde! |
69 ↑ | Markus 15,25-31 1 2 |
Es war aber die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. Und die Überschrift, welche seine Schuld anzeigte, lautete also: Der König der Juden. Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Da wurde die Schrift erfüllt, die da spricht: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.» Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und... |
70 ↑ | Markus 16,19 1 |
Der Herr nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. |
71 ↑ | Lukas 1,13-17 1 |
Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. Und er wird dir Freude und Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit heiligem Geiste... |
72 ↑ | Lukas 2,36 1 |
Und es war eine Prophetin Hanna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt, nachdem sie mit ihrem Manne sieben Jahre gelebt hatte nach ihrer Jungfrauschaft; |
73 ↑ | Lukas 12,11-12 1 |
Wenn sie euch aber vor die Synagogen und vor die Fürsten und Obrigkeiten führen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt; denn der heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt. |
74 ↑ | Lukas 16,27-31 1 |
Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest denn ich habe fünf Brüder, daß er sie warne, damit nicht auch sie kommen an diesen Ort der Qual! Spricht zu ihm Abraham: Sie haben Mose und die Propheten; auf diese sollen sie hören! Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun! Er aber sprach... |
75 ↑ | Lukas 18,31-34 1 |
Er nahm aber die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles erfüllt werden, was durch die Propheten über den Menschensohn geschrieben ist; denn er wird den Heiden überliefert und verspottet und mißhandelt und verspeit werden. Und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. Und sie verstanden nichts davon,... |
76 ↑ | Lukas 21,20-24 1 |
Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert sehet, alsdann erkennet, daß ihre Verwüstung nahe ist. Alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; und wer in der Stadt ist, der entweiche daraus; und wer auf dem Lande ist, gehe nicht hinein. Denn das sind Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen, denn es... |
77 ↑ | Lukas 21,25-28 1 |
Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden Angst der Völker vor Ratlosigkeit bei dem Tosen des Meeres und der Wogen, da die Menschen in Ohnmacht sinken werden vor Furcht und Erwartung dessen, was über den Erdkreis kommen soll; denn die Kräfte des Himmels werden in Bewegung geraten. Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft... |
78 ↑ | Lukas 22,19-23 1 |
Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis! ebenso auch den Kelch nach dem Mahle und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir auf dem Tische. Denn des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie es bestimmt... |
79 ↑ | Lukas 22,31-34 1 |
Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du dich dereinst bekehrst, so stärke deine Brüder! Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen! Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen,... |
80 ↑ | Lukas 22,37 1 |
Denn ich sage euch, auch dieses Schriftwort muß sich an mir erfüllen: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.» Denn was sich auf mich bezieht, das geht in Erfüllung! |
81 ↑ | Lukas 22,69 1 |
Von nun an aber wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. |
82 ↑ | Lukas 23,8-9 1 2 3 |
Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus sah; denn er hätte ihn schon längst gern gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, ein Zeichen von ihm zu sehen. Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber Jesus gab ihm keine Antwort. |
83 ↑ | Lukas 24,25-27 1 |
Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren! Wie langsam ist euer Herz zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus solches leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er hob an von Mose und von allen Propheten, und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezog. |
84 ↑ | Lukas 24,25-26 1 |
Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren! Wie langsam ist euer Herz zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus solches leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? |
85 ↑ | Lukas 24,44-48 1 2 3 |
Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. Da öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen... |
86 ↑ | Johannes 1,19-34 1 |
Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht; und er bekannte: Ich bin nicht der Christus! Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht! Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein! Nun sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? damit wir denen Antwort geben,... |
87 ↑ | Johannes 1,45-51 1 2 |
Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! Jesus sah den Nathanael auf sich zukommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem keine... |
88 ↑ | Johannes 2,13-25 1 |
Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Und er fand im Tempel die Verkäufer von Ochsen und Schafen und Tauben und die Wechsler, die dasaßen. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Ochsen, und den Wechslern verschüttete er das Geld und stieß die Tische um und sprach zu denen, welche die Tauben feilboten:... |
89 ↑ | Johannes 4,16-21 1 |
Jesus spricht zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann und komm her! Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann! Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann. Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesprochen. Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist! Unsere Väter haben auf diesem Berge... |
90 ↑ | Johannes 4,29-44 1 |
Kommt, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus ist? Da gingen sie aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm. Inzwischen baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt! Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm denn jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen:... |
91 ↑ | Johannes 6,5-15 1 |
Da nun Jesus die Augen erhob und sah, daß eine große Menge zu ihm kam, spricht er zu Philippus: Woher kaufen wir Brot, daß diese essen können? (Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er selbst wußte wohl, was er tun wollte.) Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brot reicht nicht hin für sie, daß jeder von ihnen auch nur ein wenig nehme! Da spricht einer von seinen... |
92 ↑ | Johannes 6,45 1 |
Es steht geschrieben in den Propheten: «Sie werden alle von Gott gelehrt sein.» Jeder, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. |
93 ↑ | Johannes 7,40-53 1 |
Viele nun aus dem Volke, die diese Rede hörten, sagten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Christus. Andere aber sagten: Christus kommt doch nicht aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift, daß der Christus aus dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, wo David war, kommen werde? Also entstand seinetwegen eine Spaltung unter dem Volk. Etliche aber von ihnen wollten... |
94 ↑ | Johannes 8,51-53 1 |
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit! Da sprachen die Juden zu ihm: Jetzt erkennen wir, daß du einen Dämon hast! Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. Bist du größer als unser Vater Abraham, welcher gestorben ist? Und die Propheten... |
95 ↑ | Johannes 9 1 2 |
Und da er vorbeiging, sah er einen Menschen, der blind war von Geburt an. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren ist? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern; sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbar würden! Ich muß die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt... |
96 ↑ | Johannes 9,14-25 1 |
Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig machte und ihm die Augen öffnete. Nun fragten ihn wiederum auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er sprach zu ihnen: Einen Teig hat er auf meine Augen gelegt, und ich wusch mich und bin nun sehend! Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält! Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch... |
97 ↑ | Johannes 12,9-10 1 |
Es erfuhr nun eine große Menge der Juden, daß er dort sei; und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. Da beschlossen die Hohenpriester, auch Lazarus zu töten, |
98 ↑ | Johannes 12,35-41 1 |
Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht noch habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle! Wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht. Solange ihr das Licht habt, glaubet an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes werdet! Solches redete Jesus und ging hinweg und verbarg sich vor ihnen. Wiewohl er aber so viele Zeichen... |
99 ↑ | Johannes 14,8-11 1 |
Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst, sondern der... |
100 ↑ | Johannes 15,5 1 |
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben; wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. |
101 ↑ | Johannes 16,4 1 2 3 |
Ich aber habe euch solches gesagt, damit, wenn die Stunde kommt, ihr daran denket, daß ich es euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich bei euch war. |
102 ↑ | Apostelgeschichte 1,4-8 1 2 3 4 |
Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, von Jerusalem nicht zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, welche ihr, so sprach er , von mir vernommen habt, denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen. Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, gibst du in dieser Zeit Israel die... |
103 ↑ | Apostelgeschichte 1,7-8 1 2 |
Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! |
104 ↑ | Apostelgeschichte 2 1 |
Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie von einem daherfahrenden gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, worin sie saßen. Und es erschienen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeglichen unter ihnen. Und sie wurden alle vom heiligen Geist erfüllt und fingen... |
105 ↑ | Apostelgeschichte 2,14-21 1 |
Da trat Petrus mit den Elfen auf, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: Ihr jüdischen Männer und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, das sei euch kund, und horchet auf meine Worte! Denn diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet; denn es ist erst die dritte Stunde des Tages; sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht... |
106 ↑ | Apostelgeschichte 2,29-36 1 |
Ihr Männer und Brüder, es sei mir erlaubt, freimütig zu euch zu reden von dem Stammvater David: er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist unter uns bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm mit einem Eide verheißen hatte, aus der Frucht seiner Lenden einen auf seinen Thron zu setzen, hat er in dieser Voraussicht von der Auferstehung Christi geredet, daß seine... |
107 ↑ | Apostelgeschichte 2,33 1 |
Nachdem er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er das ausgegossen, was ihr jetzt sehet und höret. |
108 ↑ | Apostelgeschichte 2,37-41 1 |
Als sie aber das hörten, ging es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen. Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen,... |
109 ↑ | Apostelgeschichte 3,14-21 1 |
Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, daß euch ein Mörder geschenkt werde, den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet; den hat Gott von den Toten auferweckt, dafür sind wir Zeugen. Und auf den Glauben an seinen Namen hin hat sein Name diesen Mann hier, den ihr sehet und kennet, gestärkt, und der durch ihn gewirkte Glaube hat ihm diese volle Gesundheit gegeben vor euch... |
110 ↑ | Apostelgeschichte 3,22-26 1 |
Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: «Einen Propheten wird euch der Herr euer Gott erwecken aus euren Brüdern, gleichwie mich; auf den sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird. Und es wird geschehen: jede Seele, welche nicht auf diesen Propheten hören wird, soll aus dem Volk vertilgt werden.» Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, soviele ihrer geredet haben, die haben auch... |
111 ↑ | Apostelgeschichte 5,31 1 |
Diesen hat Gott zum Anführer und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu verleihen. |
112 ↑ | Apostelgeschichte 6,1-7 1 |
In jenen Tagen aber, als die Zahl der Jünger wuchs, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Hilfeleistung übersehen wurden. Da beriefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ziemt sich nicht, daß wir das Wort Gottes verlassen, um bei den Tischen zu dienen. Darum, ihr Brüder, sehet euch nach sieben Männern aus eurer Mitte um, von... |
113 ↑ | Apostelgeschichte 7,30-40 1 |
Und als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel des Herrn in der Feuerflamme eines Busches. Da Mose das sah, verwunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn an ihn: «Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.» Mose aber zitterte und wagte nicht hinzuschauen. Da... |
114 ↑ | Apostelgeschichte 7,42-43 1 |
Da wandte sich Gott ab und gab sie dahin, so daß sie dem Heer des Himmels dienten, wie im Buche der Propheten geschrieben steht: «Habt ihr mir etwa Brandopfer und Schlachtopfer dargebracht, die vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel? Ihr habt das Zelt des Moloch und das Sternbild eures Gottes Remphan umhergetragen, die Bilder, die ihr gemacht habt, um sie anzubeten. Und ich werde euch wegführen... |
115 ↑ | Apostelgeschichte 7,47-54 1 |
Salomo aber erbaute ihm ein Haus. Doch der Höchste wohnt nicht in Tempeln, von Händen gemacht, wie der Prophet spricht: «Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand das alles gemacht?» Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren! Ihr widerstrebet... |
116 ↑ | Apostelgeschichte 7,55-57 1 |
Er aber, voll heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen! Sie aber schrieen mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. |
117 ↑ | Apostelgeschichte 8,26-35 1 2 |
Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und wandere nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; diese ist einsam. Und er stand auf und machte sich auf den Weg. Und siehe, ein Äthiopier, ein Kämmerer und Gewaltiger Kandaces, der Königin der Äthiopier, welcher über ihren ganzen Schatz gesetzt war, der war gekommen, um in Jerusalem anzubeten; und nun... |
118 ↑ | Apostelgeschichte 10,34-48 1 2 |
Da tat Petrus den Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht, sondern daß in allem Volk, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ihm angenehm ist! Das Wort, das er den Kindern Israel gesandt hat, indem er Frieden verkünden ließ durch Jesus Christus, welcher ist aller Herr, ihr kennet es, nämlich die Geschichte, die in ganz Judäa geschehen ist und in Galiläa... |
119 ↑ | Apostelgeschichte 10,44-48 1 |
Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, soviele ihrer mit Petrus gekommen waren, erstaunten, daß die Gabe des heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott hoch preisen. Da antwortete Petrus: Kann auch jemand das Wasser verwehren, daß diese nicht... |
120 ↑ | Apostelgeschichte 11,25-30 1 |
Und Barnabas zog aus nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen, und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Es begab sich aber, daß sie ein ganzes Jahr in der Gemeinde beisammen blieben und eine beträchtliche Menge lehrten, und daß die Jünger zuerst in Antiochia Christen genannt wurden. In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem hinab nach Antiochia. Und einer von ihnen, mit... |
121 ↑ | Apostelgeschichte 11,27-28 1 |
In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem hinab nach Antiochia. Und einer von ihnen, mit Namen Agabus, trat auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, welche über den ganzen Erdkreis kommen sollte; welche dann auch eintrat unter dem Kaiser Claudius. |
122 ↑ | Apostelgeschichte 13,1-12 1 2 |
Es waren aber zu Antiochia in der dortigen Gemeinde etliche Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu welchem ich sie berufen habe! Da fasteten und beteten... |
123 ↑ | Apostelgeschichte 13,13-52 1 |
Paulus aber und seine Gefährten fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in Pamphylien; Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück. Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbattag in die Synagoge und setzten sich. Und nach der Vorlesung des Gesetzes und der Propheten ließen die Obersten der Synagoge ihnen sagen: Ihr Männer... |
124 ↑ | Apostelgeschichte 15,7-11 1 |
Als sich nun viel Streit erhob, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer und Brüder, ihr wißt, daß Gott lange vor diesen Tagen unter euch die Wahl getroffen hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen sollten. Und Gott, der Herzenskündiger, legte für sie Zeugnis ab, indem er ihnen den heiligen Geist verlieh, gleich wie uns; und er machte keinen... |
125 ↑ | Apostelgeschichte 15,13-21 1 |
Nachdem sie aber zu reden aufgehört hatten, hob Jakobus an und sagte: Ihr Männer und Brüder, hört mir zu! Simon hat erzählt, wie Gott zum erstenmal sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen anzunehmen. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: «Darnach will ich umkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen, und ihre Trümmer... |
126 ↑ | Apostelgeschichte 15,32 1 |
Judas aber und Silas, die auch selbst Propheten waren, ermahnten die Brüder mit vielen Reden und stärkten sie. |
127 ↑ | Apostelgeschichte 16,6-10 1 |
Als sie aber Phrygien und die Landschaft Galatien durchzogen, wurde ihnen vom heiligen Geist gewehrt, das Wort in Asien zu verkünden. Und sie kamen gen Mysien und versuchten nach Bithynien zu reisen; und der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu. Da reisten sie an Mysien vorbei und kamen hinab nach Troas. Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein mazedonischer Mann stand vor ihm, bat... |
128 ↑ | Apostelgeschichte 19,1-7 1 |
Es begab sich aber, während Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er die obern Länder durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und als er etliche Jünger fand, sprach er zu ihnen: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie aber sprachen: Wir haben nicht einmal gehört, ob ein heiliger Geist sei! Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sprachen:... |
129 ↑ | Apostelgeschichte 21,8-15 1 |
Am folgenden Tage aber zogen wir aus und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Evangelisten Philippus, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. Dieser hatte vier Töchter, Jungfrauen, welche weissagten. Als wir uns aber mehrere Tage dort aufhielten, kam aus Judäa ein Prophet namens Agabus herab. Der kam zu uns, nahm den Gürtel des Paulus und band sich die Hände und die Füße... |
130 ↑ | Apostelgeschichte 24,14-16 1 |
Das bekenne ich dir aber, daß ich nach dem Wege, welchen sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter also diene, daß ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht; und ich habe die Hoffnung zu Gott, auf welche auch sie selbst warten, daß es eine Auferstehung der Toten, sowohl der Gerechten als der Ungerechten, geben wird. Darum übe ich mich auch, allezeit ein unverletztes... |
131 ↑ | Apostelgeschichte 26,19-28 1 |
Daher, König Agrippa, bin ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam gewesen, sondern ich habe zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und dann im ganzen jüdischen Lande und den Heiden verkündigt, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren, indem sie Werke tun, die der Buße würdig sind. Deswegen griffen mich die Juden im Tempel und suchten mich umzubringen. Aber da mir Hilfe von Gott... |
132 ↑ | Apostelgeschichte 28,23-29 1 |
Nachdem sie ihm nun einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge. Diesen legte er vom Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und suchte sie von Jesus zu überzeugen, ausgehend von dem Gesetze Moses und von den Propheten. Und die einen ließen sich von dem überzeugen, was er sagte, die andern aber blieben ungläubig. Und da sie sich nicht einigen... |
133 ↑ | Römer 1,1-4 1 2 |
Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert zum Evangelium Gottes, welches vorher verheißen wurde durch seine Propheten in heiligen Schriften, betreffs seines Sohnes, der hervorgegangen ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch und erwiesen als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geiste der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, Jesus Christus, unser Herr; |
134 ↑ | Römer 3,19-24 1 2 3 4 5 |
Wir wissen aber, daß das Gesetz alles, was es spricht, denen sagt, die unter dem Gesetze sind, auf daß jeder Mund verstopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Nun aber ist außerhalb vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart worden, die von dem Gesetz und den Propheten... |
135 ↑ | Römer 8,34 1 |
Wer will verdammen? Christus, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der uns auch vertritt? |
136 ↑ | Römer 11,1-5 1 |
Ich frage nun: Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, aus dem Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamin. Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor ersehen hat! Oder wisset ihr nicht, was die Schrift bei der Geschichte von Elia spricht, wie er sich an Gott gegen Israel wendet: «Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre zerstört,... |
137 ↑ | Römer 11,20-24 1 |
Gut! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich! Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, so wird er wohl auch dich nicht verschonen. So schaue nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge an denen, die gefallen sind; die Güte aber an dir, sofern du in der Güte bleibst, sonst wirst auch du... |
138 ↑ | Römer 11,29 1 |
Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unwiderruflich. |
139 ↑ | Römer 16,25-26 1 |
Dem aber, der euch stärken kann laut meines Evangeliums und der Predigt von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung des Geheimnisses, das von ewigen Zeiten her verschwiegen gewesen, jetzt aber geoffenbart und durch prophetische Schriften auf Befehl des ewigen Gottes kundgetan worden ist, zum Gehorsam des Glaubens, für alle Völker, |
140 ↑ | 1.Korinther 12,1-14 1 2 3 4 5 6 7 8 |
Über die Geistesgaben aber, meine Brüder, will ich euch nicht in Unwissenheit lassen. Ihr wisset, daß ihr, als ihr Heiden waret, euch zu den stummen Götzen hinziehen ließet, wie ihr geleitet wurdet. Darum tue ich euch kund, daß niemand, der im Geiste Gottes redet, sagt: «Verflucht sei Jesus!» es kann aber auch niemand sagen: «Herr Jesus!» als nur im heiligen Geist. Es bestehen aber Unterschiede... |
141 ↑ | 1.Korinther 12,28-31 1 2 3 4 |
Und so hat Gott in der Gemeinde gesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, darnach Wundertäter, sodann die Gaben der Heilung, der Hilfeleistung, der Verwaltung, verschiedene Sprachen. Es sind doch nicht alle Apostel, nicht alle Propheten, nicht alle Lehrer, nicht alle Wundertäter? Haben alle die Gaben der Heilung? Reden alle mit Zungen? Können alle auslegen? Strebet aber nach... |
142 ↑ | 1.Korinther 13,8-13 1 |
Die Liebe hört nimmer auf, wo doch die Prophezeiungen ein Ende haben werden, das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufgehoben werden soll. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk abgetan. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind; als ich aber ein Mann... |
143 ↑ | 1.Korinther 14,18 1 |
Ich danke Gott, daß ich mehr als ihr alle in Zungen rede. |
144 ↑ | 1.Korinther 14,24-25 1 |
Wenn aber alle weissagten, und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger herein, so würde er von allen überführt, von allen erforscht; das Verborgene seines Herzens würde offenbar, und so würde er auf sein Angesicht fallen und Gott anbeten und bekennen, daß Gott wahrhaftig in euch sei. |
145 ↑ | 1.Korinther 14,26-33 1 |
Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Offenbarung, eine Zungenrede, eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung! Will jemand in Zungen reden, so seien es je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach, und einer lege es aus. Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde; er rede aber für sich selbst und zu Gott. Propheten... |
146 ↑ | 1.Korinther 15,19 1 |
Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen! |
147 ↑ | 1.Korinther 15,25-28 1 |
Denn er muß herrschen, «bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat». Als letzter Feind wird der Tod abgetan. Denn «alles hat er unter seine Füße getan». Wenn er aber sagt, daß ihm alles unterworfen sei, so ist offenbar, daß der ausgenommen ist, welcher ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen... |
148 ↑ | 2.Korinther 12,7-8 1 |
Und damit ich mich der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen möchte. |
149 ↑ | Galater 1,13-17 1 |
Denn ihr habt von meinem ehemaligen Wandel im Judentum gehört, daß ich die Gemeinde Gottes über die Maßen verfolgte und sie zerstörte und im Judentum viele meiner Altersgenossen in meinem Volk übertraf durch übermäßigen Eifer für die Überlieferungen meiner Väter. Als es aber Gott, der mich von meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir... |
150 ↑ | Galater 1,15-19 1 |
Als es aber Gott, der mich von meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn durch das Evangelium unter den Heiden verkündige, ging ich alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rate, zog auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ging weg nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus... |
151 ↑ | Epheser 2,19-22 1 |
So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, auferbaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selber der Eckstein ist, in welchem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in welchem auch ihr miterbaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist. |
152 ↑ | Epheser 3,1-7 1 |
Deswegen bin ich, Paulus, der Gebundene Christi Jesu für euch, die Heiden wenn ihr nämlich von der Verwaltung der Gnade Gottes gehört habt, die mir für euch gegeben worden ist, daß mir das Geheimnis durch Offenbarung kundgetan worden ist, wie ich zuvor in Kürze geschrieben habe, woran ihr, wenn ihr's leset, meine Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen könnet, welches in frühern Geschlechtern... |
153 ↑ | Kolosser 3,1 1 |
Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so suchet, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. |
154 ↑ | 1.Thessalonicher 2,14-16 1 |
Denn ihr, Brüder, seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa in Christus Jesus sind, weil ihr von euren eigenen Volksgenossen dasselbe erlitten habt, wie sie von den Juden, welche auch den Herrn Jesus getötet und die Propheten und uns verfolgt haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen zuwider sind; sie wehren uns, zu den Heiden zu reden, damit diese gerettet werden, womit... |
155 ↑ | 1.Timotheus 3,15 1 |
falls ich aber verzöge, damit du wissest, wie man wandeln soll im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. |
156 ↑ | Titus 1,10-14 1 2 3 4 |
Denn es gibt viele widerspenstige, eitle Schwätzer, die den Leuten den Kopf verwirren, allermeist die aus der Beschneidung. Denen muß man das Maul stopfen; denn sie bringen ganze Häuser durcheinander mit ihrem ungehörigen Lehren um schändlichen Gewinnes willen. Es hat einer von ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: «Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere, faule Bäuche!» Dieses Zeugnis ist wahr;... |
157 ↑ | Hebräer 1,1-4 1 |
Nachdem Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und... |
158 ↑ | Hebräer 4,7 1 |
so bestimmt er wiederum einen Tag, ein «Heute», indem er nach so langer Zeit durch David sagt, wie schon angeführt: «Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht!» |
159 ↑ | Hebräer 4,14-15 1 |
Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. |
160 ↑ | Hebräer 10,12 1 |
dieser aber hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, für immer zur Rechten Gottes gesetzt |
161 ↑ | Hebräer 11,32 1 |
Und was soll ich noch sagen? Die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak, Simson, Jephta, David und Samuel und den Propheten, |
162 ↑ | Hebräer 12,2 1 |
im Aufblick auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete, die Schande nicht achtete und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. |
163 ↑ | Hebräer 13,7 1 |
Gedenket eurer Führer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; schauet das Ende ihres Wandels an und ahmet ihren Glauben nach! |
164 ↑ | Jakobus 5,10 1 |
Nehmet, Brüder, zum Vorbild des Unrechtleidens und der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben. |
165 ↑ | 1.Petrus 1,3-12 1 |
Gelobt sei der Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbehalten wird für euch, die ihr in Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart... |
166 ↑ | 1.Petrus 3,22 1 |
welcher seit seiner Himmelfahrt zur Rechten Gottes ist, wo ihm Engel und Gewalten und Kräfte untertan sind. |
167 ↑ | 1.Petrus 4,5 1 |
sie werden aber dem Rechenschaft geben müssen, der bereit ist zu richten die Lebendigen und die Toten. |
168 ↑ | 2.Petrus 1,16-21 1 |
Denn wir sind nicht klug ersonnenen Fabeln gefolgt, als wir euch die Kraft und Wiederkunft unsres Herrn Jesus Christus kundtaten, sondern wir sind Augenzeugen seiner Herrlichkeit gewesen. Denn er empfing von Gott dem Vater Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hocherhabenen Herrlichkeit daherkam, des Inhalts: «Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe!» Und diese Stimme... |
169 ↑ | 2.Petrus 2,1 1 |
Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen und durch Verleugnung des Herrn, der sie erkauft hat, ein schnelles Verderben über sich selbst bringen werden. |
170 ↑ | 2.Petrus 2,12-19 1 |
Diese aber, wie unvernünftige Tiere von Natur zum Fang und Verderben geboren, lästern über das, was sie nicht verstehen, und werden in ihrer Verdorbenheit umkommen, indem sie so den Lohn der Ungerechtigkeit davontragen. Sie halten die zeitliche Wollust für Vergnügen, sind Schmutz und Schandflecken und schwelgen bei ihren Liebesmahlen und wenn sie mit euch zusammen schmausen; dabei haben sie Augen... |
171 ↑ | 2.Petrus 3,1-7 1 |
Geliebte, dies ist schon der zweite Brief, den ich euch schreibe, um durch Erinnerung euren lauteren Sinn aufzuwecken, damit ihr der Worte gedenket, die von den heiligen Propheten vorausgesagt worden sind, und dessen, was der Herr und Retter euch durch die Apostel aufgetragen hat, wobei ihr vor allem das wissen müßt, daß in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die in ihrer Spötterei nach ihren... |
172 ↑ | 1.Johannes 4,1 1 |
Geliebte, glaubet nicht jedem Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten hinausgegangen in die Welt. |
173 ↑ | Offenbarung 11,15 1 |
Und der siebente Engel posaunte; da erschollen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Das Weltreich unsres Herrn und seines Gesalbten ist zustande gekommen, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit! |
174 ↑ | Offenbarung 11,19 1 |
Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem Tempel. Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und großer Hagel. |
175 ↑ | Offenbarung 21,3-8 1 |
Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Throne... |
176 ↑ | Offenbarung 22,18-21 1 |
Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buche geschrieben ist; und wenn jemand etwas hinwegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buche geschrieben steht. Es spricht,... |
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