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Bibelarbeit

Die Passion Jesu im Alten Testament

Teil 2: Die Psalmen A: Psalm 6, 8, 22, 31, 34, 35, 41 und 69

 


Zusammenfassung

In diesem Text werden die Aussagen die ersten 75 Psalmen auf Texte untersucht, die im Rahmen der Passion Jesu Bedeutung gewonnen haben und im Neuen Testament zitiert wurden oder doch eine große Nähe zur Passion Jesu aufweisen.

Die Methodik und ein Überblick über die ausgewählten Texte des Alten Testamentes findet sich in dem Überblick unter Die Passion Jesu im Alten Testament - Methodik und Überblick

Dieser erste Teil umfasst ausschließlich Psalmen Davids. Man könnte meinen, David hat die Passion Jesu in seinen Psalmen nachempfunden oder vielleicht sollte man sagen „vorempfunden“. Er schaut die Dinge bis in die Einzelheiten. Damit gibt er aber keinen Bericht, sondern die Einzelheiten erscheinen manchmal recht unvermittelt und eigentlich zusammenhanglos, wie etwa die Aussage über das Lob der Kinder in Psalm 8

David schaut

Man mag bei einzelnen Aussagen Davids unterstellen, dass Jesus, der diese Texte kannte, sich so verhalten hat, um sie zu erfüllen. Andere Aussagen, wie etwa der Spott der Vorübergehenden, waren nicht von Jesus zu beeinflussen, erst recht nicht die Tatsache, dass seine Beine nicht zerbrochen wurden oder die Nägel an Händen und Füßen. Das Gesamtbild dieser Aussagen ist so eindeutig, dass auch aus den Psalmen Davids deutlich wird: Nur der lebendige Gott selber konnte diese Dinge vorhersagen. Menschen konnten die Fülle der Ereignisse über die Jahrhunderte nicht so steuern. Zieht man auch noch die Tatsache in Betracht, dass Jesu Leiden ja ganz außerhalb des jüdischen Erwartungshorizontes war, denn die Juden erwarteten einen Kriegshelden, der sie von den Römern befreit, so wird erst recht klar, Dunkelmänner im Hintergrund hätten die Ereignisse ganz anders gesteuert. Hier liegt echte Prophetie vor.

Schlagwörter: Altes Testament - Auferstehung - Gott - Gründonnerstag - Jesus - Kampf - Karfreitag - Kreuzigung - Ostern - Prophet - Prophetie - Sieg - Sünde - Treue - Vater

Bereich Ausarbeitungen

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Passion Jesu
Die Passion Jesu im Alten und im Neuen Testament
Die Passion Jesu war den alten Propheten und den Psalmisten bis in die Einzelheiten bekannt

Die Passion Jesu im Alten Testament
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Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 3: Die Psalmen B: Psalmen 91, 109, 110, 115, 116, 117 und 118




Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Bezüge der Psalmen 1..75 auf die Leidensgeschichte Jesu im Neuen Testament

Psalm 6  -  Die Überwindung der Übeltäter

Psalm 8  -  David preist seinen Herrn - Jesus
David schaut den Lobpreis der Kinder

Psalm 22  -  Ein Psalm Davids über das Leiden des Gottessohnes

Psalm 31  -  David sucht und findet Zuflucht bei Gott

Psalm 34  -  David ruft zum Lob Gottes auf

Psalm 35  -  David spricht Gericht über sein Volk

Psalm 41  -  Lob dessen, der auf den Dürftigen achthat

Psalm 69  -  Gebet um Errettung vor schweren Angriffen

Einleitung

In diesem Text werden die Aussagen die ersten 75 Psalmen auf Texte untersucht, die im Rahmen der Passion Jesu Bedeutung gewonnen haben und im Neuen Testament zitiert wurden oder doch eine große Nähe zur Passion Jesu aufweisen.

Die Methodik und ein Überblick über die ausgewählten Texte des Alten Testamentes findet sich in dem Überblick unter Die Passion Jesu im Alten Testament - Methodik und Überblick

Dieser erste Teil der Psalmen zitiert ausschließlich Psalmen Davids. Man könnte meinen, David hat die Passion Jesu in seinen Psalmen nachempfunden oder vielleicht sollte man sagen „vorempfunden“. Er schaut die Dinge bis in die Einzelheiten. Damit gibt er aber keinen Bericht, sondern die Einzelheiten erscheinen manchmal recht unvermittelt und eigentlich zusammenhanglos, wie etwa die Aussage über das Lob der Kinder in Psalm 8 Er wird sich nicht bewusst gewesen sein, was er da geschaut und gehört hat. Manche Worte, die wir hören, erschießen sich in ihrem Sinn erst dann, wenn wir in einer bestimmten Lage sind und uns die Augen geöffnet werden, uns der Sinn einer Aussage plötzlich deutlich vor Augen steht. Dieses kann man vergleichen mit dem, was wir wohl alle in unserer Kindererziehung erlebt haben. Unsere Eltern haben uns viel erzählt und wir haben es schnell wieder vergessen. Aber manche Worte sind uns im Gedächtnis geblieben, vielleicht, weil wir uns darüber geärgert haben, vielleicht auch einmal, weil wir sie in ihrer Sinnfälligkeit nicht erfasst haben. Aber dann geschieht es, wenn wir älter geworden sind, dass wir selber in Situationen kommen, in denen uns der Rat der Eltern wieder in den Sinn kommt und uns plötzlich wertvoll wird.

Genauso ist es mit den hier zitierten Worten Davids. Viele werden den Jüngern erst später deutlich geworden sein, als sie das Geschehene verarbeiteten. Matthäus hat sehr früh damit begonnen, die Erfüllung von Prophetien in der Leidensgeschichte Jesu aufzuzeigen. Aber am Johannesevangelium sehen wir, dass er nicht alle Erfüllung von Prophetien beschrieben hat, manches ist erst dem alten Johannes aufgefallen. So mag es auch heute noch Situationen geben, wo der Geist Gottes einem aufmerksamen Leser des Alten Testamentes offenbart, dass bestimmte Texte auf Jesus zu deuten sind.

Bezüge der Psalmen 1..75 auf die Leidensgeschichte Jesu im Neuen Testament

Text des Psalmen und Bezug in den Evangelien
Bezug Matthäus Markus Lukas Johannes

Psalm 6  -  Die Überwindung der Übeltäter

Text Psalmen 6  *
Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel; auf der achtsaitigen Harfe. Ein Psalm Davids:
HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn, züchtige mich nicht in deinem Grimm! Sei mir gnädig, o HERR, denn ich verschmachte; heile mich, o HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken, und meine Seele ist sehr erschrocken; und du, HERR, wie lange? Kehre wieder, HERR, rette meine Seele; hilf mir um deiner Gnade willen! Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; wer wird dir im Totenreiche lobsingen? Ich bin müde vom Seufzen; ich schwemme mein Bett die ganze Nacht, benetze mein Lager mit meinen Tränen. Mein Auge ist vertrocknet vor Kummer, gealtert ob all meinen Feinden. Weichet von mir, ihr Übeltäter alle; denn der HERR hat die Stimme meines Weinens gehört! Der HERR hat mein Flehen gehört, der HERR nimmt mein Gebet an! Alle meine Feinde müssen zuschanden werden und sehr erschrecken; sie sollen plötzlich mit Schanden umkehren.
Bezug Das Gericht des erhöhten Herrn
Lukas 13,25-28 *: Wenn einmal der Hausherr aufgestanden ist und die Türe verschlossen hat, werdet ihr anfangen draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, woher ihr seid!  Alsdann werdet ihr anheben zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Gassen hast du gelehrt!  Und er wird antworten: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid; weichet alle von mir, ihr Übeltäter!  Da wird das Heulen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes sehen werdet, euch selbst aber hinausgestoßen!
Kommentar Jesus nutzt bei seiner Rede über das Gericht am Ende der Zeiten die gleichen Worte wie David in Psalm 6, in dem David Gott sein Leid klagt, weil er dabei ist zu verschmachten. Das „Weichet von mir, ihr Übeltäter alle“ wird dann seine endgültige Erfüllung finden. In Psalmen 6  * singt es der bedrängte David in seiner Seelennot. Am Ende der Zeiten wird es der erhöhte HERR in Vollmacht sprechen und keiner der Übeltäter wird sich diesem Wort entziehen können. Die Gemeinde Jesu wird zu diesem Zeitpunkt schon mit ihrem Herrn Jesus Christus vereinigt sein.

Psalm 8  -  David preist seinen Herrn - Jesus
David schaut den Lobpreis der Kinder

Text Psalmen 8 *
Dem Vorsänger. Auf der Gittit. Ein Psalm Davids:
HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, daß dein Lob bis zum Himmel reicht! Aus dem Munde von Kindern und Säuglingen hast du eine Macht zugerichtet, um deiner Feinde willen, um den Feind und den Rachgierigen zum Schweigen zu bringen. Wenn ich deinen Himmel betrachte, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du gemacht hast: Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, daß du auf ihn achtest? Du hast ihn ein wenig Gottes entbehren lassen; aber mit Ehre und Schmuck hast du ihn gekrönt; Du lässest ihn herrschen über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füße gelegt: Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Tiere; die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, was die Pfade der Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!
Bezug Der Lobpreis der Kinder
Matthäus 21,15-17  *: Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder hörten, die im Tempel schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie entrüstet  und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr noch nie gelesen: «Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du ein Lob bereitet»?  Und er verließ sie, ging zur Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete daselbst.
Kommentar Jesus nimmt den Lobpreis der Kinder dankbar an. Die Entrüstung der Hohenpriester und Schriftgelehrten übergeht er. Er verlässt die Stadt, um in Bethanien zu übernachten, offenbar, weil seine Zeit noch nicht gekommen war. Es war erst der Abend des Tages, an dem er triumphal in Jerusalem eingezogen ist.
Prophetie erfolgt nicht immer bewusst - Beispiel David: Man mag fragen, warum David in diesen Psalm diesen Satz eingefügt hat. So richtig passt er nicht in den Zusammenhang. David schaut hier den Lobpreis der Kinder Jerusalems, ohne dass er wirklich danach fragt, was denn dieses Bild zu bedeuten habe. Und er fügt es wie beiläufig in seinen eigenen Lobgesang ein. Wir habe schon bei Kaiphas und Mose gesehen (2.Mose 32 - Stellvertretendes Leiden - aber nicht durch Mose - Beispiel für eine ungewollte Prophetie), dass Prophetie nicht immer bewusst erfolgt. Hier haben wir ein weiteres Beispiel.

Psalm 22  -  Ein Psalm Davids über das Leiden des Gottessohnes

Text Psalmen 22  *
Dem Vorsänger. Auf «Hindin der Morgenröte». Ein Psalm Davids:
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Du bist weit entfernt davon, mir zu helfen, zu hören auf die Worte meiner Klage! Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest nicht, und auch des Nachts habe ich keine Ruhe. Aber du, der Heilige, bleibst Israels Lobgesang! Auf dich haben unsre Väter vertraut, sie vertrauten auf dich, und du errettetest sie. Zu dir riefen sie und entkamen, auf dich vertrauten sie und wurden nicht zuschanden. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. Alle, die mich sehen, spotten meiner; sie sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: «Er klage es dem HERRN, der möge ihn befreien; der soll ihn retten, er gefällt ihm ja!» Ja, du warst meine Stütze von Mutterleib an, meine Zuversicht schon an meiner Mutter Brust. Auf dich war ich geworfen von Mutterschoß an, vom Leibe meiner Mutter her bist du mein Gott gewesen. Sei nicht fern von mir! Denn Not ist nahe, und kein Retter ist da. Es umringen mich große Stiere, mächtige Ochsen von Basan umzingeln mich; sie sperren ihr Maul gegen mich auf, wie ein reißender und brüllender Löwe. Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, und alle meine Glieder sind ausgerenkt. Mein Herz ist geworden wie Wachs, zerschmolzen in meinem Innern. Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub. Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern schließt mich ein; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich schadenfroh an. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand! Du aber, o HERR, sei nicht fern; o meine Stärke, eile mir zu Hilfe! Errette meine Seele von dem Schwert, mich Einsamen von der Gewalt der Hunde! Errette mich aus dem Rachen des Löwen! Ja, von den Hörnern der Büffel hast du mich erhört! So will ich deinen Ruhm erzählen meinen Brüdern, inmitten der Gemeinde will ich dich preisen! Die ihr den HERRN fürchtet, lobet ihn! Ihr alle vom Samen Jakobs, ehret ihn; und scheue dich vor ihm, du ganzer Same Israels! Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Armen und hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, und da er zu ihm schrie, erhörte er ihn. Von dir handle mein Loblied in der großen Gemeinde; ich will meine Gelübde bezahlen vor denen, die ihn fürchten! Die Elenden sollen essen und satt werden; die den HERRN suchen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben! Es werden daran gedenken und sich zum HERRN bekehren alle Enden der Erde, und vor dir werden anbeten alle Geschlechter der Heiden. Denn das Königreich gehört dem HERRN, und er ist Herrscher über die Nationen. Es werden essen und anbeten alle Großen der Erde; vor ihm werden ihre Knie beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und wer seine Seele nicht lebendig erhalten kann. Ein Same wird ihm dienen, wird dem HERRN als Geschlecht zugezählt werden. Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird, daß er es vollbracht hat.
Bezug Matthäus 27,32-50  *: Als sie aber hinauszogen, fanden sie einen Mann von Kyrene, namens Simon; den zwangen sie, ihm das Kreuz zu tragen.  Und als sie an den Ort kamen, den man Golgatha nennt, das heißt Schädelstätte,  gaben sie ihm Wein mit Galle vermischt zu trinken; und als er es gekostet hatte, wollte er nicht trinken.  Nachdem sie ihn nun gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich und warfen das Los, auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist: «Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.»  Und sie saßen daselbst und hüteten ihn.  Und sie befestigten über seinem Haupte die Inschrift seiner Schuld: Dies ist Jesus, der König der Juden.  Dann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken.  Die aber vorübergingen, lästerten ihn, schüttelten die Köpfe  und sprachen: Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn, so steig vom Kreuze herab!  Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:  Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz herab, so wollen wir ihm glauben!  Er hat auf Gott vertraut, der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn!  Desgleichen schmähten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren.  Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.  Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?  Etliche der Anwesenden, als sie es hörten, sprachen nun: Der ruft den Elia!  Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken.  Die Übrigen aber sprachen: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten!  Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Markus 15,24-37  *: Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was ein jeder bekommen sollte.  Es war aber die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.  Und die Überschrift, welche seine Schuld anzeigte, lautete also: Der König der Juden.  Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.  Da wurde die Schrift erfüllt, die da spricht: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.»  Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen:  Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst und steige vom Kreuz herab!  Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.  Der Christus, der König Israels, steige nun vom Kreuze herab, auf daß wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.  Als aber die sechste Stunde kam, brach eine Finsternis herein über das ganze Land bis zur neunten Stunde.  Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?  Und etliche der Umstehenden, die es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elia!  Einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, tränkte ihn und sprach: Halt! laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!  Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied. Lukas 23,32-46  *: Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden.  Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den andern zur Linken.  Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber seine Kleider und warfen das Los.  Und das Volk stand da und sah zu. Es spotteten aber auch die Obersten und sprachen: Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er Christus ist, der Auserwählte Gottes!  Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten  und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst!  Es stand aber auch eine Inschrift über ihm in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: Dieser ist der König der Juden.  Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!  Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleichem Gerichte bist?  Und wir zwar gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan!  Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke meiner, wenn du zu deiner Königswürde kommst!  Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese sein!  Es war aber um die sechste Stunde, und eine Finsternis kam über das ganze Land bis zur neunten Stunde.  Und die Sonne wurde verfinstert, und der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei.  Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Johannes 19,23-30  *: Als nun die Kriegsknechte Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Kriegsknecht einen Teil; dazu den Leibrock. Der Leibrock aber war ohne Naht, von oben bis unten in einem Stück gewoben.  Da sprachen sie zueinander: Laßt uns den nicht zertrennen, sondern darum losen, wem er gehören soll; auf daß die Schrift erfüllt würde, die da spricht: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen. Solches taten die Kriegsknechte.  Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Klopas Frau, und Maria Magdalena.  Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn!  Darauf spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.  Nach diesem, da Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, damit die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet!  Es stand da ein Gefäß voll Essig; sie aber füllten einen Schwamm mit Essig, legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund.  Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.
Johannes 20,24-28  *: Thomas aber, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.  Da sagten ihm die andern Jünger: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Nägelmal sehe und lege meinen Finger in das Nägelmal und lege meine Hand in seine Seite, so glaube ich es nicht!  Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum dort und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!  Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!  Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
Zuordnung
Vers 22,2
Psalmen 22,2   * Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Matthäus 27,46   *
Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Matthäus 27,50   *
Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf.
Markus 15,34   *
Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Lukas 23,46   *
Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!
Kommentar zu Vers 22,2 Die letzten Worte Jesu am Kreuz werden unterschiedlich berichtet. Den vollständigsten Bericht gibt wohl Matthäus, wenn er einerseits das „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ berichtet, andererseits aber auch von einem Schrei Jesu. Lukas weiß wohl von Maria, der Mutter des Herrn, die unter dem Kreuz stand, dass Jesus da auch etwas gesagt habe und zwar: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!“ Markus berichtet nur von dem Psalmwort, Johannes berichtet keine Worte Jesu vor seinem Tode außer dem „Es ist vollbracht!“ nach dem Essig-Getränk. Ob dieses Wort, das Johannes überliefert, direkt vor seinem Tode war oder noch vor dem „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“, muss offen bleiben. Allerdings gibt uns Lukas einen Hinweis, denn er spricht auch von der Gabe des Essigs und zwar noch vor dem Gespräch mit den Verbrechern, die mit Jesus gekreuzigt wurden. (Lukas 23,36-37   *)

Mit dem „Es ist vollbracht!“ zeigt Jesus, dass er alles getan hat, dass die Schrift erfüllt ist. Was folgt, sind die Konsequenzen in der unsichtbaren Welt. Der Gottessohn Jesus nimmt nun die Sünden der Welt auf sich. Er erfährt die Gottferne des Sünders und spricht: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Er wird hier ganz sicher Psalmen 22   * zitiert haben, aber auch deshalb, weil es genau seinem Empfinden entsprach, weil es ein Zustand war, den der sündlose Gottessohn in seinem Erdenleben bisher nicht kannte. Er hatte immer ein enges Verhältnis zum Vater, er tat, was er den Vater tun sah. Er tat die Werke, die ihm der Vater zeigte (Johannes 5,19-20 *). Diese enge Gemeinschaft ging sicherlich weit darüber hinaus, was wir als sündige Menschen durch die Vermittlung des Heiligen Geistes erleben. Es gibt uns allerdings einen Hinweis, was möglich ist, wenn wir in der Heiligung leben und unseren Blick ganz ungeteilt auf Gott, den Vater, gerichtet halten. Jesus sagt es so: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe; (Johannes 14,12 *)

Als Jesus merkte, dass diese enge Verbindung zum Vater durch die Sünde der Welt unterbrochen war, empfand er dies sicherlich als einen gewaltigen Schock. Jetzt war er völlig der wahre Mensch Jesus, der empfand wie ein sündiger Mensch. Der Schmerz Jesu in diesem Augenblick ging wohl weit über das hinaus, was uns über Gethsemane berichtet wurde. Jesus hat am Kreuz wirklich gelitten, aber er war treu bis zum Ende. Paulus spricht dies in einem herrlichen Lobpreis aus: Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,  welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;  sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde,  und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.  Darum hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über allen Namen ist,  damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,  und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters. (Philipper 2,5-11 *)

Insgesamt ergibt sich daraus ein passendes Bild über die letzten Worte Jesu, die in einem nachvollziehbaren inneren Zusammenhang stehen und damit keineswegs theologischen Überlegungen der Evangelisten entsprungen sind.

Zuordnung
Vers 22,7-8
Psalmen 22,7-8   * Alle, die mich sehen, spotten meiner; sie sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: «Er klage es dem HERRN, der möge ihn befreien; der soll ihn retten, er gefällt ihm ja!»
Matthäus 27,39-44   *
Die aber vorübergingen, lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen: Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn, so steig vom Kreuze herab! Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz herab, so wollen wir ihm glauben! Er hat auf Gott vertraut, der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn! Desgleichen schmähten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren.
Markus 15,29-32   *
Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst und steige vom Kreuz herab! Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Der Christus, der König Israels, steige nun vom Kreuze herab, auf daß wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.
Lukas 23,35-41   *
Und das Volk stand da und sah zu. Es spotteten aber auch die Obersten und sprachen: Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er Christus ist, der Auserwählte Gottes! Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst! Es stand aber auch eine Inschrift über ihm in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: Dieser ist der König der Juden. Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns! Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleichem Gerichte bist?
Kommentar zu Vers 22,7-8 Das Schweigen Gottes kann auch Verwerfung bedeuten : Alle Synoptiker berichten ausführlich über die Schmähungen der Schaulustigen. Bei den Hohenpriestern wird es auch Erleichterung gewesen sein, dass hier nichts passiert. Denn die Tatsache, dass Jesus Menschen geheilt hat, war auch für sie unstrittig. Alle Synoptiker zitieren die Hohenpriester mit den gleichen Worten: „Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er Christus ist.“ Es muss sie ungeheuert beruhigt haben, dass dieser Christus nun so hilflos am Kreuz hing. Sie fühlten sich bestätigt, weil Gott schwieg. Das Schweigen Gottes ist keine Bestätigung, sondern hier wird deutlich, dass das Schweigen Gottes Verwerfung bedeutet. Auch wir müssen uns immer wieder prüfen, was es bedeutet, wenn Gott uns gewähren lässt. Es ist nicht in jedem Fall eine Bestätigung für unseren Weg, wie das Beispiel der religiösen Führer Israels zeigt.% Die religiösen Führer kannten ganz sicher Psalmen 22   *. Ob er ihnen jetzt auch in den Sinn gekommen ist, muss offen bleiben. Wenn es so war, dann haben sie diese Gedanken ganz sicherlich unterdrückt, zu groß war ihre Erleichterung über diesen in ihren Augen sehr erfolgreichen Prozess.

Johannes schweigt zu diesen Vorgängen, möglicherweise deswegen, weil er sie durch die Synoptiker schon hinreichend gut berichtet weiß und er dem nichts mehr hinzuzufügen hat.

Zuordnung
Vers 22,15
Psalmen 22,15   * Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen ...
Johannes 19,28-30   *
Nach diesem, da Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, damit die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet!
Kommentar zu Vers 22,15 Vgl. hierzu auch Psalm 69,21 über die Nutzung von Essig und auch Galle.

Handeln, damit die Schrift erfüllt wird:

Hier ist es allein Johannes, der berichtet, dass es Jesus dürstet und damit auch diese Aussage des 22. Psalms in Jesus ihre Erfüllung gefunden hat. Vielleicht tat er es, um einen Eindruck, der bei den Synoptikern entstehen konnte, richtig einzuordnen. Denn bei den Synoptikern lesen wir, dass Jesus die ihm angebotenen Getränke zurückweist, wenn man einmal von dem kurzen Hinweis des Lukas auf den Essig absieht (Lukas 23,36-37   *).

Matthäus: Und als sie an den Ort kamen, den man Golgatha nennt, das heißt Schädelstätte, gaben sie ihm Wein mit Galle vermischt zu trinken; und als er es gekostet hatte, wollte er nicht trinken.

Markus: Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu trinken, aber er nahm ihn nicht.

Lukas lässt es offen, ob Jesus davon wirklich getrunken hat: Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten.

Diese Berichte beziehen sich alle auf den Zeitraum direkt nach der Kreuzigung. Johannes stellt nun klar, dass Jesus später dann doch gerufen habe, dass ihn dürste und betont, dass dies geschehen sei, damit die Schrift erfüllt würde. Es geht dem Johannes bei diesem Hinweis also tatsächlich um die Schrifterfüllung. Aber dieses ist als Kommentar an die Leser zu verstehen. Jesus hat dies gesagt, weil ihn tatsächlich dürstete, denn er hatte im Verlauf der Kreuzigung Getränke immer wieder zurückgewiesen, weil sie ihm vermutlich mehr geschadet als genützt haben. Johannes berichtet dann weiter, dass Jesus nun Essig bekommen und auch genommen habe und danach starb, wobei er offen lässt, wie lange Jesu Leiden noch gedauert hat. Es ist ein müßiger Streit, ob Jesus dies nur getan hat, weil er Psalmen 22,15   * erfüllen wollte, ob ihn in diesem Augenblick das Wort überhaupt bewusst war. Klar ist nur, dass jemand, der so lange aufrecht stehend (hängend) der Sonne ausgesetzt ist, einen ganz fürchterlichen Durst haben muss.

Wie auch immer man das Wort „damit die Schrift erfüllt würde“ deutet, wir haben nicht den Auftrag, die Schrift zu erfüllen, das ist allein Gottes Sache. Er hat es in Jesus Christus getan und er wird es auch in Jesus Christus am Ende der Zeiten tun.

Johannes hat mit diesem Text wie auch die nachfolgenden Worte über die Behandlung des toten Jesus durch die Soldaten eindeutig das Ziel, deutlich zu machen, dass sich die Schrift wortwörtlich erfüllt habe. Johannes weiß dies von einem Augenzeugen. Ob er selbst dieser Augenzeuge ist, bleibt offen. Auf jeden Fall hebt er dessen Verlässlichkeit besonders hervor (Johannes 19,31-37  *).

Die Aussagen des Johannes können also nicht so gedeutet werden, als wenn Jesus am Kreuz keine Qualen erlitten habe. Im Gegenteil ist der Hinweis darauf, dass Jesus dürstet, ein Zeichen des wahren Menschen Jesus, der über Stunden aufrecht in der Sonne steht, durch Nägel gehalten, die ihm, weil sein Körpergewicht daran hing, außerordentliche Schmerzen bereitet haben müssen. Der Kreislauf war immer weniger in der Lage, die Blutverteilung im Körper aufrecht zu halten und ist schließlich zusammengebrochen.

Völlig klar ist, Jesus hat am Kreuz schrecklich gelitten. Und wenn man nun zusätzlich bedenkt, dass Jesus jederzeit Legionen von Engeln zu seiner Befreiung hätte rufen können, dann wird klar, welch unvergleichlich großes Opfer er für uns am Kreuz gebracht hat, menschlich gesprochen, welch große mentale Leistung er am Kreuz vollbracht hat, weil er von seiner Macht als Sohn Gottes keinen Gebrauch gemacht hat.

Danke, Jesus.

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Vers 22,16a
Psalmen 22,16   *Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern schließt mich ein; ...
Matthäus 27,38   * Dann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten, der andere zur Linken.
Matthäus 27,44   * Desgleichen schmähten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren.
Markus 15,27-28   * Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Da wurde die Schrift erfüllt, die da spricht: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.»
Markus 15,32   * Auch die, welche mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.
Lukas 23,32-33   * Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden. Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den andern zur Linken.
Lukas 23,39-43   * Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns! Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleichem Gerichte bist? Und wir zwar gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan! Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke meiner, wenn du zu deiner Königswürde kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese sein!
Kommentar zu Vers 22,16a Allein Jesus ist der Weg in das Reich Gottes: Nur Lukas berichtet, dass der eine der Verbrecher neben Jesus am Kreuz nicht gespottet hat und von Jesus daher mit dem Paradies belohnt wird. Vielleicht erschien diese Erzählung den jüdischen Autoren Matthäus und Markus zu revolutionär, als dass sie sie ihren Lesern zumuten wollten, während Lukas gerade darin Hoffnung für seine Leser sah, die ja vornehmlich Griechen waren und daher eine sehr heidnische und aus jüdischer Sicht verwerfliche Vergangenheit hatten. Johannes schreibt gar nichts dazu. Das können wir als Zustimmung zu dem Bericht der Synoptiker werten, denn Johannes scheut sich nicht, Dinge, die in der Gemeinde falsch erzählt werden, richtig zu stellen. Vielleicht hat auch Maria nur dem Lukas davon erzählt, denn diese Episode mit dem zweiten Verbrecher geschah, nachdem Matthäus und Petrus, auf den sich Markus ja stützt, schon längst auf der Flucht waren, während die Frauen ja auf Golgatha ausgeharrt haben.

Damit weist Jesus alle kirchliche Anmaßung in ihre Schranken. Taufe, Abendmahl und alle anderen kirchlichen Handlungen bewirken nichts aus sich selbst heraus, sondern nur aus dem Glauben an Jesus Christus heraus sind sie wirksam. Er hat die Macht, das Wort zu sprechen: „Heute wirst du mit mir im Paradiese sein!“ Das soll uns nicht die Freude am Abendmahl, am Dienst der Ältesten für die Kranken, an dem Zuspruch der Vergebung durch einen Seelsorger nehmen. Es macht nur sehr deutlich, dass nicht das gut gesprochene Wort oder der korrekt absolvierte Ritus, sondern nur das Wort Jesu und dies schließt natürlich seine Verheißungen mit ein, uns heil macht. Dieses Wort Jesu ist am Kreuz gesprochen worden, indem Jesus für uns gestorben ist. Der eine der Verbrecher hat es ignoriert, der andere hat es in seinem Bekenntnis zu Jesus ergriffen. Darauf kommt es an, dass wir unser JA zu Jesus und seinem unschuldigen Opfer am Kreuz sprechen. Alles andere dient dazu, unseren Glauben zu stärken, etwa indem wir das Abendmahl feiern oder indem wir uns die Sündenvergebung zusprechen oder indem wir unser Bekenntnis zu Jesus vor den Menschen sichtbar zu machen, etwa durch die Taufe. Aber diese Dinge geschehen im Gehorsam zu Gottes Wort. Entscheidend ist das Wort Jesu. Das Wort Jesu zu Petrus: Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!  Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!  Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.  Und ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein. (Matthäus 16,16-19 *) gibt niemandem das Recht, den Zugang zum Himmel zu verkaufen, wie es in der Kirchengeschichte über den Ablasshandel geschehen ist. Dieses tatsächlich vorhandene Recht besteht nur so lange, wie die Messiaserkenntnis des Petrus besteht. Nur in der Einheit mit Jesus konnte Petrus die Schlüsselgewalt ausführen.

Ein Geldschein ist ein Stück Papier. Weil hinter diesem Geldschein eine Volkswirtschaft steht, die diesen als 100-EURO-Schein akzeptiert, hat er seinen Wert. Falschgeld wird eingezogen und verbrannt und ist ohne Wert. Paulus schreibt es an die Korinther: Denn einen andern Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.  Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut,  so wird eines jeden Werk offenbar werden; der Tag wird es klar machen, weil es durchs Feuer offenbar wird. Und welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erproben.  Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben, so wird er Lohn empfangen;  wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch. (1.Korinther 3,11-15 *) Der letzte Satz dieses Textes ist bemerkenswert: „Er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch.“ Für mich bedeutet dies Wort im Blick auf die angeschnittenen Fragen: Nimmt jemand also ein Abendmahl im Glauben aus der Hand eines in Sünde lebenden Menschen, dann ist es trotzdem ein für ihn vollgültiges Abendmahl, weil Christus es durch seine Zusage und Verheißung dazu macht.

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Vers 22,16b
Psalmen 22,16   * ... sie haben meine Hände und Füße durchgraben.
Johannes 20,25   * (Thomas) aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Nägelmal sehe und lege meinen Finger in das Nägelmal und lege meine Hand in seine Seite, so glaube ich es nicht!
Kommentar zu Vers 22,16b Die Nägelmale Jesu: Eigentlich wissen wir von den Nägelmalen Jesu nur indirekt aus der Begebenheit mit Thomas nach der Auferstehung Jesu. Sie tauchen ansonsten im Neuen Testament nicht wieder auf. Damit ist diese Stelle keineswegs ein Beleg, dass die Menschen, wenn sie einmal mit Jesus vereint sind, immer noch ihre alten Verletzungen haben werden und daran womöglich sogar erkannt werden. Johannes schreibt es in der Offenbarung sehr deutlich: Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.  Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.  Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind gewiß und wahrhaft! (Offenbarung 21,3-5  *) Es ist Gott selber, der dies sagt.
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Vers 22,18
Psalmen 22,18   * Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand!
Matthäus 27,35-36   * Nachdem sie ihn nun gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich und warfen das Los, auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist: «Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.» Und sie saßen daselbst und hüteten ihn. Markus 15,24   * Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was ein jeder bekommen sollte. Lukas 23,34   * Sie teilten aber seine Kleider und warfen das Los. Johannes 19,23-24   * Als nun die Kriegsknechte Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Kriegsknecht einen Teil; dazu den Leibrock. Der Leibrock aber war ohne Naht, von oben bis unten in einem Stück gewoben. 19.24 Da sprachen sie zueinander: Laßt uns den nicht zertrennen, sondern darum losen, wem er gehören soll; auf daß die Schrift erfüllt würde, die da spricht: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen. Solches taten die Kriegsknechte.
Kommentar zu Vers 22,18 Eigentlich ist das Würfelspiel der Soldaten nur eine unbedeutende Begebenheit. Und doch wird sie dadurch wichtig, weil David sie schon 1000 Jahre vor Christus vorausgesagt hat. Auch diese unbedeutende Einzelheit zeigt, dass wir es hier mit echter Prophetie zu tun haben.
Kommentar zu Psalm 22 David identifiziert sich mit dem Leiden Jesu und stärkt dadurch den Glauben an Jesus, den Christus Gottes. Dieser Psalm ist durch die einzelnen Begebenheiten, die hier geschildert werden, wichtig, denn sie zeigen, dass vor Gott auch unbedeutende Handlungen, wie das Würfelspiel der Soldaten, bedeutungsvoll sein können, weil er darin unsere Achtung oder aber auch im Fall der Soldaten unsere Missachtung Gottes sieht. Der Psalmen 22   * wird aber auch dadurch wichtig, weil David schon 1000 Jahre vor Christus Einzelheiten des Todes des Gottessohnes vorausgesagt hat. Damit zeigt Psalmen 22   *, dass wir es hier mit echter Prophetie zu tun haben. Diese Prophetien wurden über die Jahrhunderte von den Juden aufbewahrt und weitergegeben. Damit haben sie einen wichtigen Beitrag für den christlichen Glauben geliefert. Denn wenn man sieht, wie menschliche Prognosen oft schon nach Wochen überholt sind und sich als falsch erwiesen haben, dann wird klar, dass hier ein lebendiger Gott, der über Zeit und Raum steht, diese Prophetien geschenkt haben muss, ein Mensch kann sich das nicht ausdenken. Vielleicht schafft es jemand, der zehn Prognosen wagt, dass einmal eine Prognose richtig ist. Hier haben wir es mit einem kleinen Psalm von 31 Versen zu tun. Nichts in diesem Psalm ist nachweislich falsch, aber sechs konkrete Aussagen sind nachweislich so eingetreten, wie David es in diesem Psalm besungen hat. Wer das für Zufall hält, muss schon einen starken Glauben an den Zufall haben. Ich teile diesen Glauben an den Zufall nicht, ich glaube dagegen fest daran, dass sich in diesen Prophetien - und die Bibel ist ja voll von solchen prophetischen Aussagen - der lebendige Gott offenbart, der über Zeit und Raum steht.

Interessant ist auch, dass David hier in der Ich-Form über etwas redet, das erst 1000 Jahre später eintreten wird. Es ist bekannt, dass David viele Leidensphasen durchleben musste. Aber es ist keine Phase bekannt, in der um seine Kleidung gewürfelt wurde. David ist mit dem Leiden des Gottessohnes, der ja auch sein Sohn ist und den er in Psalmen 110 * „meinen Herren“ nennt so sehr eins, dass es zu diesem „Ich“ gekommen ist. Man mag prüfen, ob diese starke innere Verbundenheit nicht auch eine Voraussetzung für diese Prophetie ist. Petrus spricht davon: Nach dieser Seligkeit suchten und forschten die Propheten, die von der euch widerfahrenen Gnade geweissagt haben.  Sie forschten, auf welche und welcherlei Zeit der Geist Christi in ihnen hindeute, der die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgende Herrlichkeit zuvor bezeugte.  Ihnen wurde geoffenbart, daß sie nicht sich selbst, sondern euch dienten mit dem, was euch nunmehr durch die verkündigt worden ist, welche euch das Evangelium durch den vom Himmel gesandten heiligen Geist gepredigt haben, Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen gelüstet. (1.Petrus 1,10-12 *)

Petrus macht deutlich, dass der Prophetie ein Suchen und Forschen vorausgeht, auch ein Fragen nach der Zeit, auf die der Geist Gottes hindeutet. Aber das Ergebnis ist, dass diese Prophetie ein Dienst an späteren Generationen ist. Nicht alle Prophetie gilt späteren Generationen, wie wir an dem Propheten Agabus und seiner Vorhersage der Hungersnot sehen können (Apostelgeschichte 11,28 *). Petrus verwirft das Suchen und Forschen im Blick auf die Zukunft also nicht. aber es ist für ihn kein Rechnen mit spitzem Bleistift, es ist für ihn ein Befragen des Heiligen Geistes, ein Hören auf den Heiligen Geist. Indem wir dieses Forschen im Gebet vor Gott, im Hören auf den Heiligen Geist, durchführen, werden wir auch vor all den Spielarten eigenmächtiger Deutungen der Zeiten der Zeit bewahrt, vor denen uns Jesus eindringlich warnt: Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.  Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.  Wenn sie nun zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste, so gehet nicht hinaus; siehe, er ist in den Kammern, so glaubet es nicht.  Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. (Matthäus 24,24-27 *)

Prophetie ist ein Privileg für die Gläubigen. Diese Tatsache wird in dem Wort sehr deutlich, das Petrus eher beiläufig über die Engel hinzufügt: „Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen gelüstet.“. Im Klartext bedeutet dies, dass wir von den Engeln keine Prophetie zu erwarten haben.

David war ganz offensichtlich solch ein Sucher und Forscher, der sich so intensiv mit damit befasste, dass es ihm zu einem „Ich“ wurde.

Psalm 31  -  David sucht und findet Zuflucht bei Gott

Text Psalmen 31  *
Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. Bei dir, o HERR, habe ich Zuflucht gefunden; laß mich nimmermehr zuschanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit! Neige dein Ohr zu mir, rette mich eilends; sei mir ein starker Fels, eine feste Burg zu meinem Heil! Denn du bist meine Felsenkluft und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich führen und leiten. Laß mich dem Netz entgehen, das sie mir gestellt haben; denn du bist meine Stärke. In deine Hand befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott! Ich hasse die, welche sich an eitle Götzen halten, und ich vertraue auf den HERRN. Ich frohlocke und freue mich an deiner Gnade, daß du mein Elend angesehen und auf die Not meiner Seele geachtet hast; und du hast mich nicht in die Hand des Feindes ausgeliefert, sondern meine Füße auf weiten Raum gestellt. Sei mir gnädig, o HERR, denn mir ist angst; zerfallen ist vor Gram mein Auge, meine Seele und mein Leib; denn meine Lebenstage sind in Kummer dahingeschwunden und meine Jahre mit Seufzen; meine Kraft ist gebrochen durch meine Schuld, und meine Gebeine sind verdorrt. Für alle meinen Feinden bin ich ein Schimpf geworden, meinen Nachbarn allermeist, und ein Schrecken meinen Bekannten; die mich auf der Gasse sehen, fliehen vor mir. Ich bin in Vergessenheit geraten, aus dem Sinn gekommen wie ein Toter; ich bin wie ein unbrauchbares Gefäß. Denn ich habe die Lästerung vieler gehört, (Schrecken ringsum!) da sie miteinander wider mich ratschlagten, darauf sannen, mir das Leben zu nehmen. Aber ich vertraue auf dich, o HERR; ich habe gesagt: Du bist mein Gott! In deiner Hand sind meine Zeiten; rette mich aus der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern! Laß dein Angesicht leuchten über deinen Knecht; rette mich durch deine Gnade! HERR, laß mich nicht zuschanden werden, denn ich rufe dich an; zuschanden mögen die Gottlosen werden, verstummen im Totenreich! Die Lügenmäuler sollen verstopft werden, die da frech reden wider den Gerechten, mit Stolz und Verachtung! Wie groß ist deine Güte, welche du denen bewahrst, die dich fürchten, und die du an denen erzeigst, die auf dich hoffen, angesichts der Menschenkinder. Du verbirgst sie im Schirme deines Angesichts vor ganzen Rotten von Männern, du schützest sie in deiner Hütte vor zänkischen Zungen. Gelobt sei der HERR; denn er hat mir seine Gnade wunderbar bewiesen in einer festen Stadt! Ich aber hatte in meiner Bestürzung gesagt: «Ich bin von deinen Augen verstoßen!» Dennoch hast du die Stimme meines Flehens gehört, als ich zu dir schrie. Liebet den HERRN, alle seine Frommen! Der HERR bewahrt die Treuen und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. Seid getrost und unverzagt, alle, die ihr des HERRN harrt!
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Vers 31,4
Psalmen 31,4   * Laß mich dem Netz entgehen, das sie mir gestellt haben; denn du bist meine Stärke.
Matthäus 26,36-39  *: Da kommt Jesus mit ihnen in ein Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete.  Und er nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr.  Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir!  Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! Markus 14,32-36  *: Und sie kommen in ein Gut, genannt Gethsemane. Und er spricht zu seinen Jüngern: Bleibet hier sitzen, bis ich gebetet habe!  Und er nahm den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich und fing an zu erschrecken, und ihm graute sehr.  Und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist zutode betrübt; bleibet hier und wachet!  Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf die Erde und betete, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge.  Und er sprach: Abba, Vater! Es ist dir alles möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst. Lukas 22,39-42  *: Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger.  Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!  Und er riß sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete  und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!
Kommentar
zu Vers 31,4
Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Davids Gebet und dem Gebet Jesu in Gethsemane. David sieht sich von außen bedroht, von Menschen, die ihm Fallen stellen. Jesus dagegen weiß, dass es um den Willen des Vaters geht. Die menschlich gesprochene Bitte ist in etwa gleich: „Bewahre mich davor!“ Das Gebet Jesu fügt aber noch die Worte: „... doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!“ hinzu. Denn Jesus weiß, dass ihn der Vater immer erhört: Johannes 11,42 *: Doch ich weiß, daß du mich allezeit erhörst; aber um des umstehenden Volkes willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast. Damit erweist sich das Gebet in Gethsemane als ein Gebet des wahren Menschen, der Schmerz empfindet und Befreiung von der Bedrückung erbittet. Und gleichzeitig ist es auch das Gebet des wahren Gottes Jesus Christus, der weiß, dass er auf seine Worte achten muss, weil der Vater ihn lieb hat und ihn allezeit erhört. Dieser Aspekt wird noch einmal deutlich, als Jesus den mit dem Schwert kämpfenden Petrus zurückweist: Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.  Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen.  Oder meinst du, ich könnte nicht meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen Engel schicken?  Wie würden dann aber die Schriften erfüllt, daß es so kommen muß? (Matthäus 26,51-54 *)

Vgl. auch Psalm 35,7-8, ebenso in dem hier nicht betrachteten Psalmen 38,12 *.

Zuordnung
Vers 31,5
Psalmen 31,5   * In deine Hand befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott!
Matthäus 27,50   *: Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Lukas 23,46   *: Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
Kommentar
zu Vers 31,5
Nur Lukas berichtet von diesem Wort Jesu. Matthäus weiß nur von einem Schrei. Maria, die nahe am Kreuz war, mag aus diesem Schrei noch Worte herausgehört haben, die sie Lukas berichtet hat.
Zuordnung
Vers 31,11
Psalmen 31,11   * Für alle meinen Feinden bin ich ein Schimpf geworden, meinen Nachbarn allermeist, und ein Schrecken meinen Bekannten; die mich auf der Gasse sehen, fliehen vor mir. Ich bin in Vergessenheit geraten, aus dem Sinn gekommen wie ein Toter; ich bin wie ein unbrauchbares Gefäß.
Matthäus 27,39-44   *
Die aber vorübergingen, lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen: Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst! Bist du Gottes Sohn, so steig vom Kreuze herab! Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz herab, so wollen wir ihm glauben! Er hat auf Gott vertraut, der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn! Desgleichen schmähten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuzigt waren.
Markus 15,29-32   *
Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten die Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, hilf dir selbst und steige vom Kreuz herab! Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Der Christus, der König Israels, steige nun vom Kreuze herab, auf daß wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.
Lukas 23,35-41   *
Und das Volk stand da und sah zu. Es spotteten aber auch die Obersten und sprachen: Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er Christus ist, der Auserwählte Gottes! Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst! Es stand aber auch eine Inschrift über ihm in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: Dieser ist der König der Juden. Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns! Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleichem Gerichte bist?
Kommentar
zu Vers 31,11
Damit greift Psalmen 31,11   * auf, was bereits in Psalmen 22   * ausgesprochen wurde. (Vgl. auch Psalm 35,15)
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Vers 31,13
Psalmen 31,11   * Denn ich habe die Lästerung vieler gehört, (Schrecken ringsum!) da sie miteinander wider mich ratschlagten, darauf sannen, mir das Leben zu nehmen.
Matthäus 16,21 *: Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
Matthäus 17,22-23 *: Als sie nun ihren Weg durch Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überliefert werden;  und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt.
Matthäus 20,17-19 *: Und als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er die Zwölf auf dem Wege beiseite und sprach zu ihnen:  Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem; und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet, und sie werden ihn zum Tode verurteilen  und werden ihn den Heiden überantworten, ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen.
Matthäus 26,1-4 *: Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:  Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Passah ist; dann wird des Menschen Sohn überantwortet, damit er gekreuzigt werde.  Da versammelten sich die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hofe des obersten Priesters, der Kajaphas hieß.  Und sie hielten miteinander Rat, wie sie Jesus mit List greifen und töten könnten.
Markus 8,31 *: Und er fing an, sie zu lehren, daß des Menschen Sohn viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen wieder auferstehen.
Markus 9,30-32 *: Und sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. Und er wollte nicht, daß es jemand erfahre.  Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände übergeben; und sie werden ihn töten, und nachdem er getötet worden ist, wird er am dritten Tage wieder auferstehen.  Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.
Markus 10,32-34 *: Sie waren aber auf dem Wege und zogen hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran, und sie entsetzten sich und folgten ihm mit Bangen. Und er nahm die Zwölf abermal beiseite und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren werde:  Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen und ihn den Heiden ausliefern;  und sie werden ihn verspotten und geißeln und verspeien und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.
Markus 14,1 *: Es war aber zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten;
Lukas 9,22 *: indem er sprach: Des Menschen Sohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
Lukas 9,43-45 *: Es erstaunten aber alle über die große Macht Gottes. Da sich nun alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern:  Fasset ihr diese Worte zu Ohren: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überliefert werden.  Sie aber verstanden das Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, so daß sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn wegen dieses Wortes zu fragen.
Lukas 18,31-34 *: Er nahm aber die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles erfüllt werden, was durch die Propheten über den Menschensohn geschrieben ist;  denn er wird den Heiden überliefert und verspottet und mißhandelt und verspeit werden.  Und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.  Und sie verstanden nichts davon, und diese Rede war ihnen zu geheimnisvoll, und sie begriffen den Ausspruch nicht.
Lukas 13,31 *: Zur selben Stunde traten etliche Pharisäer hinzu und sagten zu ihm: Geh fort und reise ab von hier; denn Herodes will dich töten!
Johannes 11,45-54 *: Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn.  Etliche von ihnen aber gingen zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.  Da versammelten die Hohenpriester und Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was wollen wir machen? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen!  Lassen wir ihn so fortfahren, so werden alle an ihn glauben; und dann kommen die Römer und nehmen uns Land und Leute weg.  Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahre Hoherpriester war, sprach zu ihnen:  Ihr wisset nichts und bedenket nicht, daß es für uns besser ist, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das ganze Volk verderbe!  Solches aber redete er nicht aus sich selbst; sondern weil er in jenem Jahre Hoherpriester war, weissagte er; denn Jesus sollte sterben für das Volk,  und nicht für das Volk allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in Eins zusammenbrächte.  Von jenem Tage an beratschlagten sie nun, ihn zu töten.  Darum wandelte Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog von dort weg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt namens Ephraim, und hielt sich daselbst auf mit seinen Jüngern.
Kommentar
zu Vers 31,13
Jesus wusste um seine Berufung zum Leiden. Er lebte damit, dass man ihm nach dem Leben trachtete und hat es letztlich auch zugelassen, dass die Hohenpriester damit Erfolg hatten. Er hat seine Popularität nicht ausgenutzt, dem Tod zu entkommen. Er hatte auch Freunde unter den Pharisäern und im Hohen Rat, wie die Warnung durch die Pharisäer, von der Lukas berichtet, oder die genaue Schilderung der Abläufe im Hohen Rat, die Johannes berichtet, zeigen. (Vgl. auch Psalm 35,15)
Kommentar
zu Psalm 31
Während Psalmen 22  * das Leiden Jesu fast durchgängig vorwegnimmt, zeigt Psalmen 31  * Komponenten aus dem Leiden Jesu, aber auch deutliche Unterschiede. Während David als Mensch betet und diesen Psalm auch in dieser Form singt, spricht in Jesus auch der wahre Gott, der sich in völliger Übereinstimmung mit dem Vater weiß, auch wenn er die Anfechtung und Bedrückung, Leid und Schmerz wie ein Mensch durchlebt. Während David wie ein Kind zu Gott um Hilfe ruft, weiß Jesus seine Bitten so zu formulieren, dass er im Gehorsam gegenüber dem Vater und im Einklang mit seiner Berufung bleibt.
 

Psalm 34  -  David ruft zum Lob Gottes auf

Text Psalmen 34  *
Von David. Als er seine Gebärde verstellte vor Abimelech und dieser ihn von sich trieb und er hinwegging. Ich will den HERRN allezeit preisen, sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein. Meine Seele rühme sich des HERRN; die Elenden sollen es hören und sich freuen. Preiset mit mir den HERRN, und lasset uns miteinander seinen Namen erhöhen! Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht erröten. Da dieser Elende rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. Der Engel des HERRN lagert sich um die her, so ihn fürchten, und errettet sie. Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist; wohl dem, der auf ihn traut! Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen; denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel. Junge Löwen leiden Not und Hunger; aber die den HERRN suchen, müssen nichts Gutes entbehren. Kommt her, ihr Kinder, hört mir zu; ich will euch die Furcht des HERRN lehren! Wer hat Lust zum Leben und möchte gern gute Tage sehen? Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, daß sie nicht trügen; weiche vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen des HERRN achten auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien; das Antlitz des HERRN steht wider die, so Böses tun, daß er ihr Gedächtnis von der Erde vertilge. Als jene schrieen, hörte der HERR und rettete sie aus aller ihrer Not. Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, deren Geist zerschlagen ist. Der Gerechte muß viel leiden; aber der HERR rettet ihn aus dem allem. Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, daß nicht eines derselben zerbrochen wird. Den Gottlosen wird die Bosheit töten, und die den Gerechten hassen, müssen es büßen. Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte, und alle, die auf ihn vertrauen, werden es nicht zu büßen haben.
Zuordnung
Vers 34,21
Psalmen 34,21   * Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, daß nicht eines derselben zerbrochen wird.
Johannes 19,31-37  *: Die Juden nun, damit die Leichname nicht während des Sabbats am Kreuze blieben (es war nämlich Rüsttag, und jener Sabbattag war groß), baten Pilatus, daß ihnen die Beine zerschlagen und sie herabgenommen würden.  Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine, ebenso dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.  Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß er schon gestorben war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht,  sondern einer der Kriegsknechte durchbohrte seine Seite mit einem Speer, und alsbald floß Blut und Wasser heraus.  Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, daß er die Wahrheit sagt, auf daß auch ihr glaubet.  Denn solches ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: «Es soll ihm kein Bein zerbrochen werden!»  Und abermals spricht eine andere Schrift: «Sie werden den ansehen, welchen sie durchstochen haben.»
Kommentar
zu Vers 34,21
Durchbohrt - Das rechte Passahlamm erfüllt Gesetz und Prophetie : Wer ist der geheimnisvolle Mensch, der die Abnahme Jesu vom Kreuz beobachtet hat. Aus der Tatsache, dass Johannes den Namen nicht nennt, schließen viele, dass es Johannes selbst war, denn er ist auch sonst sehr zurückhaltend, wenn er über sich selbst spricht, etwa, wenn er häufig von dem „Jünger, den Jesus liebt,“ spricht, wenn er sich selbst meint. Wichtig ist Johannes nur, dass es einen Augenzeugen gibt. Denn dieser Vorgang ist beides: Erfüllung des Gesetzes und Erfüllung von Prophetie:

  • Erfüllung des Gesetzes:

    • Heiligung des Sabbats: 3.Mose 23,7-8 *: Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten;  da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten und ihr sollt dem HERRN sieben Tage lang Feueropfer darbringen. Am siebenten Tag ist heilige Versammlung, da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten.
    • Umgang mit Gekreuzigten Verbrechern: 5.Mose 21,22-23 *: Hat jemand eine Sünde an sich, die ein Todesurteil nach sich zieht, und er wird getötet und an ein Holz gehängt,  so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holze bleiben, sondern du sollst ihn an demselben Tage begraben. Denn ein Gehängter ist von Gott verflucht, und du sollst dein Land nicht verunreinigen, das der HERR, dein Gott, dir zum Erbe gibt.
    • Vorschriften über das Passahlamm: 2.Mose 12,46 *: In einem Hause soll man es essen. Ihr sollt vom Fleisch nichts vor das Haus hinaustragen, und kein Knochen werde ihm zerbrochen.
    • Wiederholung der Vorschrift: 4.Mose 9,12 *: und sollen nichts davon übriglassen bis zum Morgen, auch kein Bein daran zerbrechen; nach der ganzen Passahordnung sollen sie es halten.

  • Erfüllung von Prophetie

    • Die Unversehrtheit der Gebeine Jesu als des wahren Passahlammes: Psalmen 34,21   * Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, daß nicht eines derselben zerbrochen wird.
    • Jesaja schaut den durchbohrten Messias: Jesaja 53,5 *: aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
    • Sacharja schaut den durchbohrten Messias: Sacharja 12,10 *: Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen.
    • Johannes schaut den durchbohrten Messias bei seiner Wiederkunft: Offenbarung 1,7 *: Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.

Damit führt Johannes der Gemeinde vor Augen, dass in Jesus das Gesetz erfüllt wurde, nicht nur in dem formalen Sinn der Sabbatheiligung und des Umganges mit solchen, die am Kreuz hängen, sondern auch und gerade in dem Sinn, dass Jesus das vollkommene Passahlamm ist. Er ist ohne Sünde und selbst die heidnischen Römer sind, ohne es zu wissen, so mit ihm umgegangen, wie es sich für ein rechtes Passahlamm gehört. Sie haben ihm die Beine nicht gebrochen.

Damit dokumentiert er nicht nur den Ärger der Juden, die Jesus ablehnen, indem er von der Inschrift berichtet, die Pilatus über das Kreuz hat schreiben lassen: „Jesus, der Nazarener, der König der Juden,“ sondern er spricht die an Jesus gläubig gewordenen Juden an und versichert sie ihres Glaubens: „Wir haben das rechte Passahlamm in Jesus erlebt und es gibt kein zurück mehr in das Opfer des alten Bundes.“

Und dies gilt auch für uns. Wir haben das Lamm gefunden, das sich für unsere Sünden geopfert hat, ein von Gott auserwähltes Lamm ohne Fehl. Und damit ist alles getan, was zu unserer Erlösung erforderlich ist. Kein Ablass, keine verbissene Anstrengung, keine Kasteiung, auch kein Buddha und kein Mohammed ist mehr erforderlich, es ist alles getan. Gott hat es in seinem Sohn getan.

Mögen noch vielen Menschen dafür die Augen geöffnet werden.

Kommentar
zu Johannes 19,31-37
Diese Beobachtungen des Apostels Johannes werden von den Synoptikern nicht berichtet. Dies kann zwei mögliche Ursachen haben. Es könnte sein, dass sie in der Urgemeinde nicht von Anfang an bekannt gewesen sind, weil sie Beobachtungen eines einzelnen Bruders, vielleicht sogar des Apostels Johannes selbst waren, die dieser zunächst nicht weitererzählt hat. Ein anderer Grund kann in der frühen Abfassung der synoptischen Evangelien bestehen. Die Synoptiker berichten auch nichts über das Äußere des Auferstandenen, seine Wunden oder ob Narben geblieben waren. Das war in der Urgemeinde aufgrund des Zeugnisses deren, denen Jesus begegnet war, wohl noch so präsent, dass es keiner schriftlichen Fixierung bedurfte. Paulus berichtet, dass außer den Frauen, die Jesus am Grab gesehen haben, und außer den Zeugen, von denen die Evangelien berichten, Jesus noch weiteren Zeugen begegnet ist: und daß er dem Kephas erschienen ist, hernach den Zwölfen.  Darnach ist er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschienen, von welchen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind.  Darnach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln.  Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin. (1.Korinther 15,5-8 *)

Nach dem Zeugnis der Apostelgeschichte (Apostelgeschichte 2,41  *) gehörten der Urgemeinde am Abend des Pfingstereignisses 3 000 Seelen an. Wenn Jesus also 500 Brüdern auf einmal erschienen ist, dann wird jeder in der Gemeinde mindestens einen von diesen 500 Brüdern gekannt haben. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass die Gemeinde den Auferstandenen als lebendige persönliche Erfahrung besaß, so dass die Synoptiker nur behutsam einzelne Ereignisse berichteten. Bei Matthäus war es ein Kapitel (Matthäus 28 *), bei Markus waren es ursprünglich nur wenige Verse (Markus 16,1-8 *). Erst später hat Markus ihm noch einige Informationen hinzugefügt, möglicherweise, als er es in Alexandria mit nicht-jüdischen Christen zu tun hatte, die die Zeugnisse aus Jerusalem nicht kannten (Markus 16,9-20 *).

Lukas war schon in einer anderen Situation, weil er sein Evangelium für einen Theophilus schrieb, vermutlich also für einen Heidenchristen. Auch er schreibt nur ein Kapitel (Lukas 24  *) über die Zeit nach dem Tod Jesu. Aber dieses Kapitel umfasst 50 Verse, während es bei Markus nur 20 Verse sind und bei Matthäus ebenfalls. Johannes dagegen beschließt seinen Bericht mit einem Kapitel von 30 Versen über die Auferstehung (Johannes 20  *). Und er merkt, dass das nicht ausreicht und fügt noch einmal ein Kapitel mit 25 Versen an (Johannes 21 *). Er schreibt ganz offenbar an Menschen, von denen er annimmt, dass sie die Ereignisse nur vom Hörensagen kennen. Besonders interessant ist, dass er am Ende noch die besondere Berufung des Petrus heraushebt. Ob er damit kirchenrechtliche Hierarchien im Auge hatte (Stuhl Petri), kann man ausschließen, weil Petrus zu dieser Zeit schon tot war und außerdem an vielen Orten gewirkt hatte, also viele Stühle Petri erzeugt hat, mit Jerusalem angefangen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass es ihm um die Episode am Schluss ging: Die Gemeinde hat sicherlich die Frage beschäftigt, ob Jesus etwa vorhergesagt habe, dass Johannes die Wiederkunft Jesu noch erleben wird? Dies wollte Johannes richtigstellen mit dieser Erzählung. Ob das, was er vielleicht auf seinem Sterbebett gesagt hat, von ihm auch aufgeschrieben wurde oder von Hinterbliebenen, das kann man getrost offenlassen.

Kommentar
zu Psalm 34
Alle diese Überlegungen sollten uns allerdings nicht den Blick dafür verstellen, dass der Psalmen 34,21  * in sich ein gewaltiger Psalm der Ermutigung ist. Denn er ruft uns auf, den HERRN zu rühmen, ihn mit David zu rühmen. Denn der HERR antwortet auf unser Gebet, er errettet aus Furcht. Er macht unsere Augen strahlend. Er hilft uns aus allen unseren Nöten. Bekannte Worte, wie „Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist; wohl dem, der auf ihn traut!“ und „Suche Frieden und jage ihm nach!“ lesen wir in diesem Psalm. Aber er liefert auch Herausforderungen für unseren Glauben: „Als jene schrieen, hörte der HERR und rettete sie aus aller ihrer Not.“ Und er liefert Trost: „Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, deren Geist zerschlagen ist. Der Gerechte muß viel leiden; aber der HERR rettet ihn aus dem allem.“ Einige Aussagen dieses Psalms besitzen eine Klang, der an die Seligpreisungen Jesu (Matthäus 5,1-12 *) erinnert.

Psalm 35  -  David spricht Gericht über sein Volk

Text Psalmen 35  *
Von David. HERR, hadere mit meinen Haderern, streite mit denen, die wider mich streiten! Ergreife Schild und Tartsche und erhebe dich, mir zu helfen! Zücke den Speer und tritt meinen Verfolgern entgegen; sprich zu meiner Seele: Dein Heil bin ich! Es müssen beschämt und zuschanden werden, die mir nach dem Leben trachten, es sollen zurückweichen und schamrot werden, die mein Unglück wollen. Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des HERRN vertreibe sie! Ihr Weg sei finster und glatt, und der Engel des HERRN verfolge sie! Denn sie haben mir ohne Ursache ihr Netz gestellt, ohne allen Grund meiner Seele eine Grube gegraben. Möge ihn unversehens Unglück überfallen und das Netz, das er gestellt hat, ihn selber fangen, so daß er ins Verderben hineinfällt. Aber meine Seele soll sich freuen am HERRN und sich ergötzen an seinem Heil! Alle meine Gebeine sollen sagen: HERR, wer ist dir gleich, der du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und die Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt? Es treten freche Zeugen auf, die mich über Dinge zur Rede stellen, wovon ich nichts weiß. Sie vergelten Gutes mit Bösem, bringen Vereinsamung über mich! Ich aber bekleidete mich, als sie krank waren, mit einem Sack; ich beugte meine Seele mit Fasten und betete gesenkten Hauptes für sie; ich benahm mich, als wäre es mein Freund, mein Bruder, und ging trauernd gebeugt einher, wie einer, der um seine Mutter leidträgt. Dennoch freuen sie sich über meinen Fall und rotten sich zusammen; Lästermäuler sammeln sich wider mich, ich weiß nicht warum; sie lästern und schweigen nicht. Mit gottlosen Schmarotzern fletschen sie die Zähne über mich. O Herr, wie lange willst du zusehen? Befreie meine Seele von ihrem Gebrüll, meine einsame von den Löwen! Ich will dir danken in der großen Gemeinde, unter zahlreichem Volk will ich dich rühmen. Es sollen sich nicht über mich freuen, die mir unter falschem Vorwand feind sind; meine Hasser sollen vergeblich mit den Augen zwinkern; denn sie reden nicht zum Frieden, sondern ersinnen Verleumdungen gegen die Stillen im Lande. Sie sperren ihr Maul weit über mich auf und rufen: «Ha, ha, unser Auge hat's gesehen!» Du hast es auch gesehen, o HERR; schweige nicht! Mein Herr, sei nicht ferne von mir! Wache auf und wehre dich für mein Recht, mein Gott, für meine Sache, o mein Herr! Richte mich nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein Gott, daß sie sich nicht freuen dürfen über mich, daß sie nicht sagen können in ihren Herzen: «Ei, es geht ja ganz nach Wunsch; wir haben ihn vertilgt!» Es müssen sich schämen und erröten alle, die sich meines Unglücks freuen; in Scham und Schande müssen sich kleiden, die wider mich großtun. Aber jauchzen und fröhlich sein sollen alle, die meine Rechtfertigung wünschen; sie sollen immerdar sagen: Der HERR sei hochgelobt, der das Heil seines Knechtes will! Und meine Zunge soll dichten von deiner Gerechtigkeit, allezeit von deinem Ruhm!
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Vers 35,4-5
Psalmen 35,4-5   * Es müssen beschämt und zuschanden werden, die mir nach dem Leben trachten, es sollen zurückweichen und schamrot werden, die mein Unglück wollen. Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des HERRN vertreibe sie!
Matthäus 24,1-2 *: Und Jesus ging hinaus und vom Tempel hinweg. Und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen.  Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!
Matthäus 27,50-51   *: Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf.  Und siehe, der Vorhang im Tempel riß entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich.
Matthäus 23,37-39 *: Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!  Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen werden;  denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Markus 13,1-2 *: Und als er aus dem Tempel ging, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Meister! Siehe, welche Steine und welch ein Bau ist das!  Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Es wird kein Stein auf dem andern gelassen werden, der nicht zerbrochen wird!
Markus 15,37-38   *: Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied.  Und der Vorhang im Tempel riß entzwei, von obenan bis untenaus.
Lukas 21,5-6 *: Und als etliche von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er:  Was ihr da sehet, es werden Tage kommen, wo kein Stein auf dem andern bleiben wird, der nicht zerstört würde!
Lukas 23,46-47   *: Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er.  Als aber der Hauptmann sah, was geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!
Lukas 13,34-35  *: Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt werden; wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel, aber ihr habt nicht gewollt!  Siehe, euer Haus wird euch selbst überlassen! Ich sage euch, ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis ihr sagen werdet: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Kommentar
zu Vers 35,4-5
Das Netz. das er gestellt hat, fängt ihn selbst - Die Zerstörung Jerusalems : Das Neue Testament berichte nicht von der Zerstörung Jerusalems. Allerdings berichtet es von den Prophetien Jesu über die Zerstörung des Tempels. Der jüdische Schriftsteller Flavius Josephus berichtet eindringlich in seinem Werk über den jüdischen Krieg davon. Er berichtet, wie die Stadt Jerusalem durch die Römer belagert und schließlich zerstört wird:

(9.2) Da die (römischen) Soldaten (nach der Eroberung der Stadt) schon des Blutvergießens müde waren, aber andererseits doch noch ganze Scharen von Juden sich zeigten, die am Leben geblieben waren, so gab Titus den Befehl, nur mehr die Bewaffneten und jene, die sich zur Wehre setzen würden, niederzuhauen, das übrige Volk aber zu Gefangenen zu machen. Die Soldaten ließen nun zunächst, außer den von Titus angegebenen, auch die Greise und Schwachen über die Klinge springen, um dann jene, die noch in der Blüte ihrer Jahre waren, und die noch eine Verwendung finden konnten, zum Tempel hinaufzutreiben, wo man sie zwischen den Umfassungsmauern des Frauenvorhofs einschloss. Die Aufsicht über diese Gefangenen erhielt ein Freigelassener des Cäsar, während einer seiner Freunde, namens Fronto, die Aufgabe bekam, einem jeden von ihnen das verdiente Urtheil zu sprechen. Zuerst ließ Fronto alle Rebellen und Banditen, von denen einer den anderen verrieth, mit dem Tode bestrafen, worauf er die schlanksten und schönsten von den jungen Leuten aussuchte, um sie für den Triumph (in Rom) aufzusparen. Von den übrigen schickte er viele, die schon über siebzehn Jahre alt waren, wohlgefesselt nach den Bergwerken Aegyptens ab, während die meisten dieses Alters von Titus in die verschiedenen Provinzen verschenkt wurden, um in den dortigen Theatern unter dem Schwerte oder den Zähnen der wilden Thiere zu enden. Die Gefangenen unter siebzehn Jahren wurden als Sclaven verkauft. Aber noch während der von Fronto vorgenommenen Musterung starben 11.000 Gefangene aus Mangel an Nahrung, weil zum Theile die Wächter ihnen aus Hass nichts verabfolgten, zum Theile sie selbst von dem Dargereichten nichts zu sich nehmen wollten, und überdies für eine solche Menschenmasse der Speisevorrath auch viel zu klein war.

(9.3) Die Zahl sämmtlicher Kriegsgefangenen, die während des ganzen Feldzuges gemacht wurden, ward auf 97.000 Köpfe berechnet, die Zahl jener, die bei der ganzen Belagerung umkamen, auf 1.100.000 Menschen. Davon gehörte der größte Theil, wenn er auch jüdischer Abstammung war, keineswegs zu den eigentlichen Bewohnern der Hauptstadt, da die Leute von allen Enden des Landes zum Feste der ungesäuerten Brote nach Jerusalem zusammengeströmt und dort, ehe sie sichs versahen, vom Feinde umschlossen waren, ein Zustand der Ueberfüllung, welcher unter ihnen zunächst tödtliche Seuchen und dann die noch verheerendere Hungersnoth hervorbringen musste. Dass aber die Hauptstadt wirklich solche Massen aufnehmen konnte, geht klar aus der unter Cestius vorgenommenen Schätzung hervor. Dieser wollte nämlich den Kaiser Nero, der von der Größe unserer Nation ziemlich wegwerfend sprach, über die Stärke der Hauptstadt einmal aufklären und forderte zu diesem Zwecke die Hohenpriester auf, wenn es irgendwie möglich wäre, eine Zählung der Volksmenge anzustellen. Da nun das sogenannte Paschafest vor der Thüre stand, bei welchem von der neunten bis zur elften Stunde Opfer dargebracht werden, und zwar in der Weise, dass jedes Opfer den Mittelpunkt einer Art Familienbundes von nicht weniger als zehn Köpfen, oft auch bis zu zwanzig Köpfen bildet – denn für sich allein darf Niemand die Opfermahlzeit genießen – so zählten nun die Hohenpriester bei dieser Gelegenheit die geschlachteten Opfer und ermittelten die Zahl 255.600. Das macht, um nur zehn Theilnehmer für jedes Opfer anzusetzen, 2,600.000 Menschen, und zwar sind das nur die reinen und heiligen, da den mit Aussatz oder Samenfluss behafteten, wie auch den Frauen während des Monatsflusses und allen anderen sonstwie verunreinigten Personen die Theilnahme an diesem Opfer nicht gestattet war. Ebenso waren die Heiden, die Gott ihre Verehrung zu bezeigen zum Feste erschienen, von diesem Opfer ausgeschlossen.

(9.4) Zum großen Theil stammt diese Volksmenge von auswärts. Damals aber wurde durch das Verhängnis aus der Festversammlung gleichsam ein einziger großer Kerker, in den die ganze Nation eingesperrt ward, und gerade in dem Augenblick, da die Stadt von Menschen vollgestopft war, schloss sich der feindliche Ring um sie. Kein Wunder also, dass das massenhafte Verderben in der Stadt allen Schrecken überstieg, den Feindesschwert und Gottes Geißel nur verbreiten können. Wie gesagt, wurden von den Römern jene Juden, die sich blicken ließen, zum Theil niedergemetzelt, zum Theil gefangen genommen, aber die Soldaten durchstöberten auch die unterirdischen Gänge und rissen sogar den Erdboden auf, um alle, die ihnen dort in die Hände geriethen, abzuschlachten. Man stieß dort auch auf mehr als 2000 Todte, die theils durch eigene Hand, theils durch fremde Hand, zumeist aber durch Hunger den Tod gefunden hatten. Der Verwesungsgeruch, der von diesen Leichen den eindringenden Römern entgegenwehte, war so entsetzlich, dass viele auf der Stelle umkehren mussten, während die anderen, von der Gier nach Schätzen weiter getrieben, durch die aufgehäuften Leichen sich keck hindurcharbeiteten: fand man ja doch soviele Kleinodien in diesen Stollen, und wo gab es je einen, wenn auch noch so grauenvollen, Pfad, den die Geldgier nicht in der Ordnung gefunden hätte! Auch viele Gefangene der Tyrannen förderte man aus diesen Schächten zu Tage. Sie hatten also von ihrer Grausamkeit nicht einmal in der äußersten Bedrängnis lassen können! Uebrigens machte sich Gott von beiden Schurken nach Gebür bezahlt, indem Johannes nach furchtbaren Hungersqualen, die er mit seinen Brüdern in den geheimen Gängen durchgemacht, endlich sich gezwungen sah, um die Gnade der Römer zu betteln, die er oft so stolz zurückgewiesen hatte, wie auch Simon nach langem Ringen mit der Noth, das wir im Folgenden noch ausführlicher schildern werden, sich selbst den Römern stellte. Er wurde in Haft genommen, um später durch seinen Tod den Triumph zu verherrlichen. Johannes erhielt ewigen Kerker. Nachdem die Römer die Stadt bis in ihre entlegensten Theile verbrannt, gruben sie auch noch die Stadtmauer ab.

Geschichte des jüdischen Krieges Buch VI Kapitel 9.2-9.4

Die oben geschilderten Gräuel sind keineswegs die grausamsten Schilderungen aus dem Buch des Flavius Josephus. Auch wenn vielleicht nicht jede Einzelheit stimmt, wird man doch davon ausgehen können, dass die Eroberung mit schrecklichen Gewalttaten einherging.

Auch wenn wir es hier nicht mit einer konkreten Prophezeiung zu tun haben, sondern mit einem Wunsch des Psalmisten David, so ist doch klar, dass sich dies an Israel in schrecklicher Weise erfüllt hat. Und es ist mit den Ereignissen im Jahr 70 n.Chr. ja nicht zu Ende. Im Bar Kochba Aufstand der Jahre 132 bis 135 n.Chr. hatte ja noch stärkere Folgen für die Juden. Bereits vor dem Aufstand hatte Kaiser Hadrian den seit 70 n.Chr. leeren Tempelberg mit einem Jupiter-Tempel bebaut und an der Stelle des zerstörten Jerusalems die Kolonie Aelia Capitolina erbaut. Nach dem Aufstand war das Gebiet des Stammes Juda, wie es im Altertum bestand praktisch von der jüdischen Bevölkerung verlassen. Vermutlich war es ihnen auch verboten, dort zu siedeln. Und einen jüdischen Tempel gibt es auf dem Tempelberg bis auf den heutigen Tag nicht mehr.

Vgl. auch Psalm 69,22

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Vers 35,7-8
Psalmen 35,7-8   * Denn sie haben mir ohne Ursache ihr Netz gestellt, ohne allen Grund meiner Seele eine Grube gegraben. Möge ihn unversehens Unglück überfallen und das Netz, das er gestellt hat, ihn selber fangen, so daß er ins Verderben hineinfällt.
Kommentar
zu Vers 35,7-8
Der Bezug zu diesem Text wurde schon unter Psalm 31,4 dargestellt. Hier handelt es sich um einen vergleichbaren Wunsch des Psalmisten. Er steht in starkem inneren Zusammenhang zu den vorangehenden Versen.
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Vers 35,9
Psalmen 35,9   * Aber meine Seele soll sich freuen am HERRN und sich ergötzen an seinem Heil!
Matthäus 3,17 *: Und siehe, eine Stimme kam vom Himmel, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! (Taufe Jesu)
Matthäus 17,5 *: Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; auf den sollt ihr hören! (Verklärung Jesu)
Matthäus 19,19 *: Ehre deinen Vater und deine Mutter! und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
Markus 1,11 *: Und eine Stimme erscholl aus dem Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden! (Taufe Jesu)
Markus 9,7 *: Und eine Wolke kam, die überschattete sie, und eine Stimme kam aus der Wolke: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! (Verklärung Jesu)
Markus 12,29-33 *: Jesus aber antwortete ihm: Das vornehmste aller Gebote ist: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist alleiniger Herr;  und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte und mit aller deiner Kraft!» Dies ist das vornehmste Gebot.  Und das andere ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!» Größer als diese ist kein anderes Gebot.  Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht so, Meister! Es ist in Wahrheit so, wie du sagst, daß nur ein Gott ist und kein anderer außer ihm;  und ihn zu lieben von ganzem Herzen und mit ganzem Verständnis und von ganzer Seele und mit aller Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.
Lukas 3,22 *: und der heilige Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem Himmel erscholl: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen! (Taufe Jesu)
Lukas 6,35 *: Vielmehr liebet eure Feinde und tut Gutes und leihet, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Lukas 9,34-35 *: Während er aber solches redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke hineinkamen.  Und eine Stimme erscholl aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn; auf den sollt ihr hören! (Verklärung Jesu)
Lukas 10,27 *: Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Vermögen und mit deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst!»
Johannes 14,31  *: Damit aber die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe und also tue, wie mir der Vater befohlen hat, stehet auf und lasset uns von hinnen gehen!
Johannes 15,9-11  *: Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibet in meiner Liebe!  Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.  Solches habe ich zu euch geredet, auf daß meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig werde.
Johannes 17,26 *: Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, auf daß die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen!
Kommentar
zu Vers 35,9
Sucht man Texte über die Liebe des Sohnes zum Vater, so wird man nicht so leicht fündig. Bei der Taufe Jesu und auch während der Verklärung Jesu hören wir die Stimme des Vaters, die bezeugt, dass Jesus sein geliebter Sohn ist. Jesus spricht auch gerne über das Gebot Moses: 5.Mose 6,4 *: Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Aber es fehlen zumindest bei den Synoptikern klare Aussagen zur Liebe des Sohnes zum Vater. Bei Johannes wird deutlich, warum das so ist. In den Abschiedsreden Jesu macht er deutlich, was Liebe eigentlich ist: „Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.“ (Johannes 15,10   *) Lieben heißt, in den Geboten des Vaters bleiben. Liebe ist nicht Selbstverwirklichung, Liebe ist die Verwirklichung des geliebten Menschen. Dies ist eine Erkenntnis, die unserem heutigen Verständnis eines selbstbestimmten Lebens völlig widerspricht, die nicht in unsere Zeit passt. Aber wenn wir in unsere Gesellschaft schauen, dann ist sie nicht gerade ein Ort der gegenseitigen Liebe und Wertschätzung, sondern sie ist in einem Konsumrausch, in dem auch der Ehepartner oder der Nächste im Allgemeinen nur so lange von Interesse ist, wie er meinen Bedürfnissen zuträglich ist. Das sieht Jesus ganz anders. Er hält die Gebote seines Vaters. Und indem er das sagt, spricht er auch seine Liebe zum Vater aus: Damit aber die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe und also tue, wie mir der Vater befohlen hat, stehet auf und lasset uns von hinnen gehen! (Johannes 14,31  *) Dabei ist das „... lasset uns von hinnen gehen!“ nicht nur so dahergesagt, sondern es ist das Ende der Tischgemeinschaft mit den Jüngern und der Beginn des Weges nach Golgatha.

Im Gehorsam Jesu zum Vater wird seine Liebe deutlich. Ist das ein göttliches Privileg oder ist es nicht vielleicht auch eine Anfrage an uns: Gehorsam des Liebenden gegenüber dem Geliebten? Gehorsam der Frau gegenüber ihrem Ehemann? Gehorsam des Mannes gegenüber seiner Ehefrau? Gehorsam des Kindes gegenüber den Eltern? Gehorsam der Eltern gegenüber den Kindern? Das Wort Gehorsam müssen wir dabei neu füllen. Es ist nicht der Kadavergehorsam des braven Soldaten, es ist die Einsicht dessen, der den anderen Menschen kennt und liebt und deshalb weiß und fühlt, wie er mit dem anderen umgehen sollte.

Es ist das große Thema Jesu in den Abschiedsreden und wird in Johannes 15   * immer wieder angesprochen: Liebe und Gebote halten besitzt einen inneren Zusammenhang, der in unserer Zeit der unverblümten Selbstverwirklichung immer weniger gesehen wird, aber wohl das Geheimnis der Liebe ausmacht.

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Vers 35,11
Psalmen 35,11   * Es treten freche Zeugen auf, die mich über Dinge zur Rede stellen, wovon ich nichts weiß.
Die falschen Zeugen gegen Jesus:
Matthäus 26,58-66 *: Petrus aber folgte ihnen von ferne, bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang der Sache zu sehen.  Aber die Hohenpriester und die Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen.  Aber sie fanden keins, obgleich viele falsche Zeugen herzukamen.  Zuletzt aber kamen zwei und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen.  Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen?  Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist!  Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels!  Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe, nun habt ihr seine Lästerung gehört.  Was dünkt euch? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig!
Die falschen Zeugen gegen Jesus:
Markus 14,54-64 *: Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß bei den Dienern und wärmte sich am Feuer.  Die Hohenpriester aber und der ganze Hohe Rat suchten Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen; und sie fanden keins.  Denn obgleich viele falsches Zeugnis wider ihn ablegten, so stimmten die Zeugnisse doch nicht überein.  Und es standen etliche auf, legten falsches Zeugnis wider ihn ab und sprachen:  Wir haben ihn sagen hören: Ich will diesen mit Händen gemachten Tempel zerstören und in drei Tagen einen andern aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist.  Aber auch so war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend.  Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte, fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen?  Er aber schwieg und antwortete nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und sprach zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?  Jesus aber sprach: Ich bin's; und ihr werdet des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels!  Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sagte: Was bedürfen wir weiter Zeugen?  Ihr habt die Lästerung gehört. Was dünkt euch? Sie urteilten alle, er sei des Todes schuldig.
Die Aufforderung an die Jünger, von Jesus Zeugnis zu geben:
Lukas 24,45-49  *: Da öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen,  und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen werde,  und daß in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden soll unter allen Völkern.  Fanget an in Jerusalem, Zeugen davon zu sein!  Und siehe, ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters; ihr aber bleibet in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.
Das wahre Zeugnis für Jesus:
Johannes 1,6-10 *: Es wurde ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes.  Dieser kam zum Zeugnis, um zu zeugen von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten.  Nicht er war das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.  Das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.  Es war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Johannes 1,32-34 *: Und Johannes zeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen und auf ihm bleiben.  Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du den Geist herabsteigen und auf ihm bleiben siehst, der ist's, der im heiligen Geiste tauft.  Und ich habe es gesehen und bezeuge, daß dieser der Sohn Gottes ist.
Johannes 3,9-13 *: Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann das geschehen?  Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?  Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und wir bezeugen, was wir gesehen haben; und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.  Glaubet ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von den himmlischen Dingen sagen werde?  Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen, außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, des Menschen Sohn, der im Himmel ist.
Johannes 5,30-47 *: Ich kann nichts von mir selbst tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.  Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr.  Ein anderer ist es, der von mir zeugt; und ich weiß, daß das Zeugnis wahr ist, welches er von mir zeugt.  Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben.  Ich aber nehme das Zeugnis nicht von einem Menschen, sondern ich sage solches, damit ihr gerettet werdet.  Jener war die brennende und scheinende Leuchte, ihr aber wolltet euch nur eine Stunde an ihrem Scheine ergötzen.  Ich aber habe ein Zeugnis, welches größer ist als das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollbringe, eben die Werke, die ich tue, zeugen von mir, daß der Vater mich gesandt hat.  Und der Vater, der mich gesandt hat, hat selbst von mir gezeugt. Ihr habt nie weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen;  und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch, weil ihr dem nicht glaubet, den er gesandt hat.  Ihr erforschet die Schriften, weil ihr meinet, darin das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir zeugen.  Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen.  Ich nehme nicht Ehre von Menschen,  aber bei euch habe ich erkannt, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt.  Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmet mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen.  Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmet und die Ehre vom alleinigen Gott nicht suchet?  Denket nicht, daß ich euch bei dem Vater anklagen werde. Es ist einer, der euch anklagt: Mose, auf welchen ihr eure Hoffnung gesetzt habt.  Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben.  Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?
Johannes 8,13-19 *: Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr!  Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis wahr, denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.  Ihr richtet nach dem Fleische; ich richte niemand.  Aber auch wenn ich richte, so ist mein Gericht wahr; denn ich bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat.  Es steht aber auch in eurem Gesetze geschrieben, daß das Zeugnis zweier Menschen wahr sei.  Ich bin es, der ich von mir selbst zeuge, und es zeugt von mir der Vater, der mich gesandt hat.  Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, so würdet ihr auch meinen Vater kennen.
Johannes 15,22-27  *: Wenn ich nicht gekommen wäre und es ihnen gesagt hätte, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde.  Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater.  Hätte ich nicht die Werke unter ihnen getan, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie dieselben gesehen und hassen doch sowohl mich als auch meinen Vater;  doch solches geschieht, damit das Wort erfüllt werde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: Sie hassen mich ohne Ursache.  Wenn aber der Beistand kommen wird, welchen ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen;  und auch ihr werdet zeugen, weil ihr von Anfang an bei mir gewesen seid.
Kommentar
zu Vers 35,11
Die Jerusalemer Justiz bietet im Rahmen des Prozesses Zeugen auf, um Jesus als falschen Propheten zu entlarven. Dies scheint aber nicht gelungen zu sein. Es wird von Psalmen 35   * aber für so wichtig gehalten, dass es hier vorhergesagt wird. Man mag das für eine sich aus den Umständen ergebende, ganz natürliche Bemerkung halten und nicht für eine Prophetie auf Christus hin. Trotzdem ist im Gesamtzusammenhang der Psalmen interessant, dass immer wieder solche Aussagen auftauchen und auf Christus hinweisen. Sie machen deutlich, dass Jesus Christus wirklich das Leiden der Welt in seinen ganzen Fazetten auf sich genommen hat und durchstanden hat. Deshalb weisen auch solche, scheinbar ganz natürlichen, aus dem Zusammenhang sich ergebende Aussagen auf Jesus hin, weil er dieses Leiden auf sich genommen hat.

In diesem Zusammenhang ist auf wichtig, welche wirklichen Zeugen Jesus für sich in Anspruch nimmt: Es ist der Vater und es sind die Werke, die ihm der Vater geschenkt hat und die schließlich in der Auferweckung des Lazarus ihren Höhepunkt gefunden hatten, der den Hohen Rat zum Handeln zwang, da immer mehr Menschen an Jesus glaubten, weil seine Werke so eindeutig göttlichen Ursprungs waren.

Lukas und Johannes ignorieren die falschen Zeugen gegen Jesus, wohl auch deshalb, weil sie den Prozess nicht beeinflussen konnten.

Zuordnung
Vers 35,15
Psalmen 35,15   * Dennoch freuen sie sich über meinen Fall und rotten sich zusammen; Lästermäuler sammeln sich wider mich, ich weiß nicht warum; sie lästern und schweigen nicht.
Kommentar
zu Vers 35,15
Vgl. hierzu Psalm 31,11 und Psalm 31,5.
Zuordnung
Vers 35,17
Psalmen 35,17   * O Herr, wie lange willst du zusehen? Befreie meine Seele von ihrem Gebrüll, meine einsame von den Löwen!
Matthäus 26,36-46   *: Da kommt Jesus mit ihnen in ein Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete.  Und er nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr.  Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir!  Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!  Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde mit mir wachen?  Wachet und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.  Wiederum zum zweitenmal, ging er hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!  Und er kommt und findet sie abermals schlafend; denn die Augen waren ihnen schwer geworden.  Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum drittenmal und sprach dieselben Worte.  Da kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? Siehe, die Stunde ist nahe, und des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überliefert!  Stehet auf, laßt uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe! Markus 14,32-42  *: Und sie kommen in ein Gut, genannt Gethsemane. Und er spricht zu seinen Jüngern: Bleibet hier sitzen, bis ich gebetet habe!  Und er nahm den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich und fing an zu erschrecken, und ihm graute sehr.  Und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist zutode betrübt; bleibet hier und wachet!  Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf die Erde und betete, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge.  Und er sprach: Abba, Vater! Es ist dir alles möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.  Und er kommt und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermagst du nicht eine Stunde zu wachen?  Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.  Und er ging wiederum hin und betete und sprach dieselben Worte.  Und als er zurückkam, fand er sie wiederum schlafend; denn die Augen waren ihnen schwer geworden, und sie wußten nicht, was sie ihm antworten sollten.  Und er kommt zum drittenmal und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? Es ist genug! Die Stunde ist gekommen! Siehe, des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überliefert.  Stehet auf, lasset uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe! Johannes 18,1-2 *: Als Jesus solches gesprochen hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Winterbach Kidron. Dort war ein Garten, in welchen Jesus samt seinen Jüngern eintrat.  Aber auch Judas, der ihn verriet, kannte den Ort; denn Jesus versammelte sich oft daselbst mit seinen Jüngern.
Kommentar
zu Vers 35,17
Auch Jesus spricht wie David die Bitte um Befreiung von diesem Unheil vor Gott, dem Vater, aus. Er ist auch einsam, denn seine Jünger schlafen und wachen nicht mit ihm. Aber seine Bitte an den Vater geht über dieses Wort aus Psalmen 35,17   * hinaus. Er sagt nicht nur: „Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; ...“, sondern er fügt hinzu: „... doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!“, eine Bitte, die er uns auch im VaterUnser gelehrt hat: „Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.“ (Matthäus 6,10  * und auch Lukas 22,42   *). Wenn Jesus diese ausdrückliche Unterordnung unter den Willen des Vaters für nötig hielt, sollten wir das ihm gleich tun.
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Vers 35,18
Psalmen 35,18  * Ich will dir danken in der großen Gemeinde, unter zahlreichem Volk will ich dich rühmen.
Apostelgeschichte 2,41-47  *: Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tage etwa dreitausend Seelen hinzugetan.  Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.  Es kam aber eine Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel.  Alle Gläubigen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam;  die Güter und Habe verkauften sie und verteilten sie unter alle, je nachdem einer es bedurfte.  Und täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens,  lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich solche, die gerettet wurden, zur Gemeinde hinzu.
Kommentar
zu Vers 35,18
Dieses Wort hat sich in der weltweiten Gemeinde Jesu erfüllt. Es begann zu Pfingsten in Jerusalem und setzte sich fort über Judäa und Samaria bis in die ganze Welt: Apostelgeschichte 1,7-8 *: Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat;  sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! Dieser Befehl Jesu ist von seiner Kirche ernst genommen worden. Als die Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem begann, sind die Apostel in die Welt hinausgegangen und haben das Evangelium weitergetragen, Petrus möglicherweise in Babylon. Paulus hat dann das Missionsfeeld auf das gesamte römische Reich ausgedehnt. Markus wurde Bischof in Alexandria. Nicht theologische Spitzfindigkeiten - und dazu gehört das „Zeit und Stunde“ - sind unser Auftrag, sondern die Verkündigung des Evangeliums, der frohen Botschaft der Versöhnung mit Gott.
Kommentar
zu Psalm 35
Dieser Psalm liefert nicht so eindeutige Prophetien wie Psalmen 22. Man kann ihn abtun und sagen, dass hier ein leidender Mensch klagt und seine Klage nachvollziehbar ist und sicherlich von vielen leidenden Menschen genau so empfunden wird und auch gesprochen werden könnte. Und doch gibt er in dieser Allgemeinheit Hinweise auf den leidenden Gottessohn und damit auch eine Botschaft. Das Leiden der Welt hat der Gottessohn auf sich genommen. Er hat es auch durchlitten. Er kennt auch mein Leiden und weiß, wie ich mich fühle. Für unsere Bitte um Verschonung gilt aber auch, was Christus in Gethsemane betet: „... doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!“ (Matthäus 26,39  *) und wie er uns im VaterUnser gelehrt hat: „Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.“ (Matthäus 6,10  * und auch Lukas 22,42  *)

Der Schreiber des Hebräerbriefes führt es uns vor Augen, wenn er sagt: Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis!  Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.  So lasset uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe! (Hebräer 4,14-16 *)

Psalm 41  -  Lob dessen, der auf den Dürftigen achthat

Text Psalmen 41  *
Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. Wohl dem, der auf den Dürftigen achthat; ihn wird der HERR erretten zur bösen Zeit; der HERR wird ihn bewahren und am Leben erhalten; es wird ihm auf Erden wohl ergehen, und du wirst ihn nicht in den Willen seiner Feinde geben. Der HERR wird ihn auf seinem Siechbett erquicken; du machst, daß sein Zustand sich wendet, wenn er krank ist. Ich sprach: HERR, sei mir gnädig, heile meine Seele; denn ich habe an dir gesündigt. Meine Feinde wünschen mir Unglück: Wann wird er sterben, daß sein Name untergeht? Und wenn einer kommt, mich zu besuchen, so redet er Lügen, sein Herz sammelt sich Bosheit; er geht hinaus und spricht davon! Alle, die mich hassen, flüstern miteinander über mich; sie haben mir Böses zugedacht: «Ein Belialsspruch haftet ihm an; wer einmal liegt, steht nicht wieder auf!» Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse wider mich erhoben. Du aber, HERR, sei mir gnädig und richte mich auf, so will ich es ihnen vergelten. Daran erkenne ich, daß du Gefallen an mir hast, wenn mein Feind nicht über mich triumphieren darf. Mich aber hast du in meiner Unschuld erhalten und lässest mich auf ewig vor deinem Angesicht stehen. Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen, Amen!
Zuordnung
Vers 41,9
Psalmen 41,9  * Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse wider mich erhoben.
Matthäus 26,14-16 *: Da ging einer der Zwölf, namens Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern  und sprach: Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge dar.  Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn zu verraten.
Matthäus 26,20-25 *: Als es nun Abend geworden, setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische.  Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!  Da wurden sie sehr betrübt und fingen an, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich?  Er antwortete aber und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten.  Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre diesem Menschen besser, daß er nicht geboren wäre.  Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Rabbi, doch nicht ich? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt!
Markus 14,10-11 *: Da ging Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, hin zu den Hohenpriestern, um ihn an sie auszuliefern.  Als sie das hörten, wurden sie froh und versprachen ihm Geld zu geben. Und er suchte eine passende Gelegenheit, um ihn zu verraten.
Markus 14,17-21 *: Und da es Abend geworden, kam er mit den Zwölfen.  Und als sie zu Tische saßen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir ißt, wird mich verraten!  Da fingen sie an traurig zu werden und fragten ihn einer nach dem andern: Doch nicht ich?  Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel taucht!  Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre besser, wenn jener Mensch nicht geboren wäre!
Lukas 22,3-6 *: Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Ischariot, der aus der Zahl der Zwölf war.  Und er ging hin und besprach mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihnen Jesus ausliefern wollte.  Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben.  Und er versprach es und suchte eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern. Johannes 13,18-20 *: Ich rede nicht von euch allen; ich weiß, welche ich erwählt habe. Doch muß die Schrift erfüllt werden: «Der mit mir das Brot ißt, hat seine Ferse wider mich erhoben.»  Jetzt sage ich es euch, ehe es geschieht, damit, wenn es geschehen ist, ihr glaubet, daß ich es bin.  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer aufnimmt, welchen ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Johannes 17,9-19  *: Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind.  Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht.  Und ich bin nicht mehr in der Welt, sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien, gleichwie wir!  Als ich bei ihnen in der Welt war, erhielt ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben hast, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verloren gegangen, als nur der Sohn des Verderbens, auf daß die Schrift erfüllt würde.  Nun aber komme ich zu dir und rede solches in der Welt, damit sie meine Freude vollkommen in sich haben.  Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt haßt sie; denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.  Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt nehmest, sondern daß du sie bewahrest vor dem Argen.  Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.  Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.  Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt.  Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit.
Kommentar
zu Vers 41,9
Auch den Verrat des Judas Iskarioth kannte David schon, auch wenn er sich dieser Bedeutung seines Psalms vermutlich nicht bewusst war.

Judas Iskarioth - Der Verrat, der stattfand, obwohl alles aus dem Alten Testament offenbar war. Von den Grenzen der Prophetie Prophetie ist nicht so sehr Zukunftsvorhersage im Sinne eines Fahrplans, was wann geschieht oder als nächstes auf uns zukommt. Jesus sagt es einmal in den Abschiedsreden, als er seine Rückkehr zum Vater ankündigt: Und nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubet, wenn es geschieht. (Johannes 14,29 *) Wir sollen durch das prophetische Wort in die Lage versetzt werden, unsere Gegenwart zu verstehen. Wir sollen dadurch zum Glauben geführt werden, weil wir keine Angst zu haben brauchen, denn unser HERR weiß, dass es geschieht. Er ist der HERR der Geschichte. Die Prophetie macht dies für uns erfahrbar. Im Verrat des Judas wird dies ganz deutlich. Jesus weiß, was geschieht, weil es ihm der Vater offenbart hat. Er nutzt es aber nicht zu Gegenmaßnahmen, sondern er kennt seinen Weg und seine Aufgabe. Wir sind oft nicht bereit zu warten. Wir möchten Fahrpläne aufstellen. David hat seinen Psalm als ein ganz persönliches Lied gesungen. Erst späteren Generationen wurde das Wort deutlich. Uns führt es heute zum Glauben, weil wir anbetend feststellen können, dass unser Gott größer ist als unsere Vorstellung von Zeit und Raum. 1000 Jahre vor dem Verrat wurde bereits davon gesungen. Wir sollten auch diese Gelassenheit im Umgang mit der Offenbarung des Johannes üben. Erst wenn die Ereignisse wirklich eintreten, werden wir verstehen, wie der Text wirklich gemeint ist. Die Sünder wird es nicht abhalten zu sündigen, so wie Judas sich durch die Worte Jesu nicht von seinem Tun abhalten ließ, aber den Gläubigen stärkt es in den Glauben.

Eine Randbemerkung noch zu dem hohenpriesterlichen Gebet Jesu und insbesondere zu Johannes 17,9   *: Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind. Hier bittet Jesus für alle, die Gott, der Vater, ihm gegeben hat. Er macht keine Einschränkung. Wenn er später davon spricht, das er sie alle bewahrt hat, sagt er: Johannes 17,12  *: Als ich bei ihnen in der Welt war, erhielt ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben hast, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verloren gegangen, als nur der Sohn des Verderbens, auf daß die Schrift erfüllt würde. Es wird uns verborgen bleiben, ob Jesus Judas mit in sein Gebet eingeschlossen hat, vielleicht in dem Sinne, den Paulus meint, als er an die Korinther schreibt: Denn ich, der ich zwar dem Leibe nach abwesend, dem Geiste nach aber anwesend bin, habe schon, als wäre ich anwesend, über den, welcher solches begangen hat, beschlossen:  im Namen unsres Herrn Jesus Christus und nachdem euer und mein Geist sich mit der Kraft unsres Herrn Jesus Christus vereinigt hat,  den Betreffenden dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn Jesus. (1.Korinther 5,3-5 *)

Psalm 69  -  Gebet um Errettung vor schweren Angriffen

Text Psalmen 69  *
Dem Vorsänger. Nach der Singweise «Lilien». Von David. O Gott, hilf mir; denn das Wasser geht mir bis an die Seele! Ich versinke in tiefem Schlamm und habe keinen Stand, ich bin in tiefes Wasser geraten, und die Flut will mich überströmen; ich bin müde von meinem Schreien, meine Kehle ist vertrocknet, ich habe mir die Augen ausgeweint im Harren auf meinen Gott. Derer, die mich ohne Ursache hassen, sind mehr als Haare auf meinem Haupt; meine Feinde, die mich mit Lügen vernichten wollen, sind stark; was ich nicht geraubt habe, das soll ich erstatten! O Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schulden sind dir nicht verborgen. Laß nicht zuschanden werden an mir, die deiner harren, o Gott; HERR der Heerscharen; laß nicht meinethalben beschämt werden, die dich suchen, Gott Israels! Denn um deinetwillen trage ich Schmach und bedeckt Schande mein Angesicht. Ich bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt den Söhnen meiner Mutter; denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. Als meine Seele fastete und weinte, wurde ich deshalb beschimpft; und als ich mich mit einem Sack kleidete, haben sie mich zum Sprichwort gemacht. Die im Tor herumsitzen, schwatzen von mir, und die Zecher pfeifen mich aus. Ich aber bete, HERR, zu dir zur angenehmen Zeit; antworte mir, o Gott, nach deiner großen Gnade mit deinem wahren Heil! Reiße mich aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke; möchte ich doch errettet werden von meinen Hassern und aus den tiefen Wassern, daß mich die Wasserflut nicht überströme und mich die Tiefe nicht verschlinge, noch die Zisterne sich über mir schließe. Erhöre mich, HERR; denn deine Gnade ist freundlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht; denn mir ist angst, erhöre mich bald! Nahe dich meiner Seele, erlöse sie; um meiner Feinde willen befreie mich! Du weißt, was für Schimpf, für Schande und Schmach mir angetan wird; meine Widersacher sind alle vor dir. Die Schmach hat mir das Herz gebrochen, daß ich krank geworden bin; ich wartete auf Mitleid, aber da war keines, und auf Tröster, aber ich fand sie nicht. Und sie taten Galle in meine Speise und tränkten mich mit Essig in meinem Durst. Ihr Tisch vor ihnen müsse zur Schlinge werden und den Sorglosen zum Fallstrick! Ihre Augen sollen so finster werden, daß sie nicht mehr sehen, und ihre Lenden sollen allezeit wanken. Gieße deinen Grimm über sie aus, und die Glut deines Zorns erfasse sie; ihre Wohnstätte müsse verwüstet werden, und in ihren Zelten wohne niemand mehr! Denn sie verfolgen den, welchen du geschlagen hast, und vermehren die Schmerzen deiner Verwundeten. Rechne ihnen um so mehr Schulden zu und laß sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit! Tilge sie aus dem Buche der Lebendigen; sie sollen nicht mit den Gerechten eingeschrieben werden! Ich aber bin elend und krank; dein Heil, o Gott, richte mich auf! Ich will den Namen Gottes rühmen mit einem Lied und ihn erheben mit Lobgesang. Das wird dem HERRN angenehmer sein als ein Stier, als ein Farre, der Hörner und Klauen hat! Wenn das die Elenden sehen, werden sie sich freuen. Ihr, die ihr Gott suchet, euer Herz soll aufleben! Denn der HERR hört auf die Armen und verachtet seine Gebundenen nicht. Himmel und Erde sollen ihn rühmen, das Meer und alles, was sich darin regt! Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen, und man wird daselbst wohnen und sie besitzen; und der Same seiner Knechte wird sie ererben, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.
Zuordnung
Vers 69,9
Psalmen 69,9   * ... denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
Matthäus 21,12-17  *: Und Jesus ging in den Tempel Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle derer, welche Tauben verkauften.  Und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen!» Ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.  Und es kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie.  Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder hörten, die im Tempel schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie entrüstet  und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr noch nie gelesen: «Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du ein Lob bereitet»?  Und er verließ sie, ging zur Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete daselbst. Markus 11,15-18 *: Und sie kamen nach Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel und fing an, die hinauszutreiben, welche im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer stieß er um.  Und er ließ nicht zu, daß jemand ein Gerät durch den Tempel trug.  Und er lehrte sie und sprach: Steht nicht geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker»? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!  Und die Schriftgelehrten und die Hohenpriester hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten; denn sie fürchteten ihn, weil alles Volk staunte über seine Lehre. Lukas 19,45-48 *: Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer und Käufer auszutreiben, und sprach zu ihnen:  Es steht geschrieben: «Mein Haus ist ein Bethaus.» Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!  Und er lehrte täglich im Tempel; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes suchten ihn umzubringen.  Und sie fanden nicht, was sie tun sollten; denn das ganze Volk hing an ihm und hörte auf ihn. Johannes 2,13-17 *: Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.  Und er fand im Tempel die Verkäufer von Ochsen und Schafen und Tauben und die Wechsler, die dasaßen.  Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Ochsen, und den Wechslern verschüttete er das Geld und stieß die Tische um  und sprach zu denen, welche die Tauben feilboten: Traget das von dannen! Machet nicht meines Vaters Haus zu einem Kaufhaus!  Es dachten aber seine Jünger daran, daß geschrieben steht: «Der Eifer um dein Haus verzehrt mich.»
Kommentar
zu Vers 69,9
Nur das leere Haus blieb ihnen Dieses Wort kommt den Jüngern in den Sinn, als sie Jesus bei der Tempelreinigung erleben, wie er die Geldwechsler und die Händler austreibt. Jesus hatte das Empfinden, das der Kommerz vom Tempel Besitz ergriffen hatte (Räuberhöhle), ein sicherlich berechtigtes Gefühl. Dieser Markt im Vorhof des Tempels wird sicherlich auch für die Priester eine wichtige Einnahmequelle gewesen sein, so dass damit der Konflikt mit den religiösen Führern schon vorgezeichnet war.

Einen Hinweis auf eine Tempelreinigung finden wir bei Johannes, der von mehreren Reisen Jesu nach Jerusalem berichtet und den Bericht über die Austreibung der Händler mit der ersten von ihm berichteten Jerusalemreise verknüpft. Die Berichte der Synoptiker berichten eine Tempelaustreibung auf der letzten Reise Jesu nach Jerusalem. Daher kann man davon ausgehen, dass Jesus mehrfach versucht hat, die Händler aus dem Tempel zu vertreiben.

Die Synoptiker Matthäus und Lukas verbinden die Tempelaustreibung übrigens mit der Ermahnung des Propheten Jeremia: Ist denn dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist, in euren Augen zu einer Räuberhöhle geworden? Ja wahrlich, auch ich sehe es so an, spricht der HERR. (Jeremia 7,11 *) Beides kann nebeneinander bestehen bleiben, weil das Wort des Propheten Jeremia eine Rechtfertigung für Jesu Handeln, möglicherweise vor den Tempelvorstehern darstellt, während das Wort Psalmen 69,9   * eher eine Beschreibung der Motivation Jesu darstellt, die den Jüngern möglicherweise auch erst später bewusst geworden ist, als sie über das Erlebte nachdachten.

Der Eifer Jesu um das Haus seines Vaters zeigt sich bereits bei dem zwölfjährigen Jesus, wie uns Lukas berichtet: Lukas 2,42-52  *. „Was habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß ich sein muß in dem, was meines Vaters ist?“ (Lukas 2,49  *) Jesus sah den Tempel als sein Vaterhaus an. Dies war ein hartes Wort gegenüber Joseph, Marias Mann. Es wird ihm sicherlich geschmerzt haben. Aber es ehrt ihn, dass er es einfach so hinnimmt und es darüber nicht zu eine Auseinandersetzung mit seinem Sohn Jesus kommen lässt. Bei der Taufe Jesu wird Lukas es so formulieren: Und Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt, als er anfing zu lehren; und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, (Lukas 3,23 *)

Der Eifer Jesu um das Haus seines Vaters wird sich immer wieder zeigen, nicht nur bei den Tempelaustreibungen, sondern auch in der Traurigkeit, mit der Jesus im Blick auf Jerusalem und den Tempel spricht: Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt werden; wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel, aber ihr habt nicht gewollt!  Siehe, euer Haus wird euch selbst überlassen! Ich sage euch, ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis ihr sagen werdet: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! (Lukas 13,34-35  *) In dem Wort „Siehe, euer Haus wird euch selbst überlassen!“ deutet Jesus schon an, was sich an Karfreitag vollziehen wird. Der Vorhang im Tempel zerreißt, Gott ist nicht mehr im Tempel zu finden, das Gebäude bleibt ihnen überlassen. Aber sie werden es in ihre inneren Konflikt einbeziehen und zum Schauplatz blutiger Kämpfe der Juden untereinander machen, wie Josephus eindrücklich berichtet (Geschichte des jüdischen Krieges IV 3.7 (dt)). Jesus sah das voraus und sprach, als er in den Tempel ging, um ihn zum letzten Mal zu reinigen: „Wenn doch auch du erkannt hättest an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen, dass Tage über dich kommen werden, da deine Feinde einen Wall gegen dich aufwerfen, dich ringsum einschließen und von allen Seiten ängstigen und dich dem Erdboden gleich machen werden, auch deine Kinder in dir, und in dir keinen Stein auf dem andern lassen werden, darum, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!“ (Lukas 19,42-44 *) Wer die Präzision der Prophetien des Alten Testamentes im Blick auf das Leiden des Gottessohnes kennt, wird sich nicht darüber wundern, dass Jesus hier so präzise die Eroberung Jerusalems beschreibt. Gott selbst, Jesu Vater, hat es ihm offenbart. Der, der seinen Sohn auferweckt hat, ist in der Lage, die Zukunft zu offenbaren, weil er über der Zeit steht. (Vgl. den Vortrag Gott und die Zeit)

Zuordnung
Vers 69,21
Psalmen 69,21   * Und sie taten Galle in meine Speise und tränkten mich mit Essig in meinem Durst.
Matthäus 27,33-34   *: Und als sie an den Ort kamen, den man Golgatha nennt, das heißt Schädelstätte,  gaben sie ihm Wein mit Galle vermischt zu trinken; und als er es gekostet hatte, wollte er nicht trinken.
Matthäus 27,46-50  *: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?  Etliche der Anwesenden, als sie es hörten, sprachen nun: Der ruft den Elia!  Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken.  Die Übrigen aber sprachen: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten!  Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf.
Markus 15,34-37  *: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?  Und etliche der Umstehenden, die es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elia!  Einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, tränkte ihn und sprach: Halt! laßt uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!  Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied. Lukas 23,36-37  *: Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten  und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst! Johannes 19,28-30  *: Nach diesem, da Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, damit die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet!  Es stand da ein Gefäß voll Essig; sie aber füllten einen Schwamm mit Essig, legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund.  Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.
Kommentar
zu Vers 69,21
Die Hinweise auf die Nutzung von Galle und Essig und Jesu Reaktion darauf wurde schon in Psalm 22,15 behandelt. Essig ist dabei nicht so sehr als Zumutung für Jesus zu verstehen, eher als freundliche Geste, denn auch die römischen Soldaten tranken Essig, den sie mit Wasser verdünnten. Galle steht allerdings für eine Beimischung mit einem Bitterstoff, möglicherweise wirklich Gallenflüssigkeit, kann aber auch für Pflanzen- oder Schlangengift stehen. Die Beimischung kann erfolgen, um dem Opfer zu schaden, kann aber auch als Schmerzmittel verstanden werden. Jesus jedenfalls hat diese Beimischung offenbar gerochen und abgelehnt.

Zuordnung
Vers 69,22
Psalmen 69,22   * Ihr Tisch vor ihnen müsse zur Schlinge werden und den Sorglosen zum Fallstrick!
Kommentar
zu Vers 69,22
Vgl. hierzu Psalm 35,4-5. Dort werden die Bezugsstellen angegeben und kommentiert und auch ein Text des Josephus über das zerstörte Jerusalem zitiert.
Zuordnung
Vers 69,24-25
Psalmen 69,24-25   * Gieße deinen Grimm über sie aus, und die Glut deines Zorns erfasse sie; ihre Wohnstätte müsse verwüstet werden, und in ihren Zelten wohne niemand mehr!
Kommentar
zu Vers 69,24-25
Dies schließt an den vorangehenden Text (Psalm 69,28) an. Der Wunsch des Psalmisten wird aber noch deutlicher und härter.
Zuordnung
Vers 69,28
Psalmen 69,28   * Tilge sie aus dem Buche der Lebendigen; sie sollen nicht mit den Gerechten eingeschrieben werden!
Kommentar
zu Vers 69,28
Dies schließt ebenfalls an den vorangehenden Text (Psalm 69,28) an. Allerdings ist es erneut eine Steigerung. Hier geht es dem Psalmisten um das Buch der Lebendigen, in dem sie nicht neben den Gerechten eingeschrieben sein sollen. Es geht also um das Buch des Lebens, von dem schon Paulus weiß (Philipper 4,3 * auch die Offenbarung berichtet (Offenbarung 20,15 *). Damit ist diese Aussage eigentlich abstoßend und wir möchten David fragen, ob er hier nicht zu weit geht. Wir müssen es so stehenlassen. David konnte sich vermutlich nicht vorstellen, dass Israel so tief fallen könnte. Denn in dem folgenden Zitat segnet er Zion und damit Israel. Und damit wird der Psalm Ausdruck der Spannung, die das Verhalten des Hohen Rates in die Schöpfung brachte. Gott liebt seinen Sohn und Gott liebt Israel. Und sein Sohn stirbt, weil die religiösen Führer Israels es so wollen. Im Gleichnis vom Weinberg, dessen Pächter die Pacht schuldig bleiben und dann nacheinander die zu ihnen gesandten Knechte und schließlich den Sohn des Weinbergbesitzers umbringen, macht Jesus diesen Konflikt deutlich (Matthäus 21,33-43 * und Markus 12,1-12 * und Lukas 20,9-19 *) Dabei zitiert Jesus das Wort aus Psalmen 118,22 *: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden; (Vgl. Psalm 118,22). Dieses Wort besagt ja, dass er, Jesus, nachdem ihn die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden ist, also zu dem Stein, der den ganzen Bau zusammenhält, der also genau den Zusammenbruch verhindert. Er wird also derjenige sein, von dem es heißt: Er „wird Zion retten und die Städte Judas bauen“. Das hebt aber nicht die Tatsache auf, dass Israel eie babylonische Gefangenschaft bisher unbekannten Ausmaßes vor sich hat, die erst fast 2000 Jahre später durch die Gründung des Staates Israel ihr Ende findet.
Zuordnung
Vers 69,30+35
Psalmen 69,30   * und Psalmen 69,35  * Ich will den Namen Gottes rühmen mit einem Lied und ihn erheben mit Lobgesang. ... Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen, und man wird daselbst wohnen und sie besitzen; und der Same seiner Knechte wird sie ererben, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.
Matthäus 27,20-26 *: Aber die Hohenpriester und die Ältesten beredeten die Volksmenge, den Barabbas zu erbitten, Jesus aber umbringen zu lassen.  Der Landpfleger aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von diesen beiden wollt ihr, daß ich euch frei lasse? Sie sprachen: Den Barabbas!  Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sprachen alle zu ihm: Kreuzige ihn!  Da sagte der Landpfleger: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch viel mehr und sprachen: Kreuzige ihn!  Als nun Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern daß vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser und wusch sich vor dem Volk die Hände und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten; sehet ihr zu!  Und alles Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!  Da gab er ihnen den Barabbas los; Jesus aber ließ er geißeln und übergab ihn zur Kreuzigung. Markus 15,6-15 *: Aber auf das Fest pflegte er ihnen einen Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten.  Es lag aber ein gewisser Barabbas gefangen samt den Aufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten.  Und das Volk zog hinauf und fing an zu verlangen, daß er täte, wie er ihnen allezeit getan.  Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden freigebe?  Denn er wußte, daß die Hohenpriester ihn aus Neid überantwortet hatten.  Aber die Hohenpriester wiegelten das Volk auf, daß er ihnen lieber den Barabbas losgeben solle.  Pilatus antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr nun, daß ich mit dem tue, welchen ihr König der Juden nennet?  Sie aber schrieen wiederum: Kreuzige ihn!  Pilatus sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen noch viel mehr: Kreuzige ihn!  Da nun Pilatus das Volk befriedigen wollte, gab er ihnen den Barabbas los und überantwortete Jesus, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, daß er gekreuzigt werde. Lukas 23,17-25 *: Er mußte ihnen aber auf das Fest einen freigeben.  Da schrie aber der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas frei!  Der war wegen eines in der Stadt vorgefallenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen worden.  Da redete ihnen Pilatus noch einmal zu, weil er Jesus freizulassen wünschte.  Sie aber riefen dagegen und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!  Und zum drittenmal sprach er zu ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine des Todes würdige Schuld an ihm gefunden. Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen.  Sie aber hielten an mit lautem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt werde; und ihr und der Hohenpriester Geschrei nahm überhand.  Da entschied Pilatus, daß ihre Forderung erfüllt werde,  und gab ihnen den frei, welcher eines Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen worden war, den sie begehrten; Jesus aber übergab er ihrem Willen. Johannes 18,33-40 *: Nun ging Pilatus wieder ins Amthaus hinein und rief Jesus und fragte ihn: Bist du der König der Juden?  Jesus antwortete: Redest du das von dir selbst, oder haben es dir andere von mir gesagt?  Pilatus antwortete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet! Was hast du getan?  Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, daß ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.  Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du also ein König? Jesus antwortete: Du sagst es; ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.  Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit? Und nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm!  Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch am Passahfest einen freigebe; wollt ihr nun, daß ich euch den König der Juden freigebe?  Sie schrieen alle und sprachen: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.
Pilatus befragt Jesus:
Johannes 19,9-11 *: und ging wieder in das Amthaus hinein und sprach zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort.  Da spricht Pilatus zu ihm: Mit mir redest du nicht? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht habe, dich zu kreuzigen?  Jesus antwortete: Du hättest gar keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überantwortet hat, größere Schuld!
Kommentar
zu Vers 69,30+35
Schuld und Sühne Die Texte sind hier dargestellt worden, weil Matthäus uns berichtet, dass die Juden, als es um die Frage ging, ob Barabbas oder Jesus freigegeben werden sollte, ganz eindeutig Barabas fordern und die Schuld für die Verurteilung Jesu auf sich nehmen: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!“

Andererseits ist interessant, dass Markus, Lukas und Johannes diese Aussage der Juden für nicht so bedeutungsvoll halten und sie deshalb weglassen. Es könnte aber auch sein, dass sie diese Aussage aus Rücksichtnahme auf die Judenchristen in der Gemeinde oder aus anderen politischen Gründen nicht berichtet haben. Dies können wir heute nicht mehr entscheiden.

Der zweite Text des Johannes zeigt, dass auch im zweiseitigen Gespräch zwischen Pilatus und Jesus die Schuldfrage eine Rolle spielt. Jesus spricht es an und sagt: „Du hättest gar keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überantwortet hat, größere Schuld!“ Wen meint er hier? Judas Iskarioth? Kaiphas? Den Hohen Rat? Die Juden als Volk? Und warum spricht er von größerer Schuld und nicht von Schuld ganz allgemein. Und warum sagt er nicht zu Pilatus, dass dieser keine Schuld habe? Ist es möglich, dass wir alle, damals wie heute, Schuld am Tode des Gottessohnes haben?

Paulus schreibt an die Römer: Römer 2,1 *: Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du seist, der du richtest! Denn indem du den andern richtest, verdammst du dich selbst; denn du verübst ja dasselbe, was du richtest!

Diesen Text schreibt er ohne WENN und ABER: „... denn du verübst ja dasselbe, was du richtest!“ Er schreibt nicht: ... wenn du dasselbe verübst. Sondern er unterstellt, ohne den Einzelfall zu diskutieren, „... denn du verübst ja dasselbe!“ Sünde ist Sünde und ist nicht aufrechenbar oder in schlimmer und weniger schlimm teilbar.

Schuld kann man im Einzelfall in größere und kleinere Schuld aufteilen. Aber es nützt uns nichts. Paulus schreibt an die Epheser: Gott aber, der da reich ist an Erbarmen, hat durch seine große Liebe, womit er uns liebte,  auch uns, die wir tot waren durch die Sünden, samt Christus lebendig gemacht (aus Gnaden seid ihr gerettet)  und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen Regionen in Christus Jesus,  auf daß er in den darauffolgenden Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade erzeigte durch Güte gegen uns in Christus Jesus. (Epheser 2,4-7 *) Er sagt hier nicht «ihr», sondern er spricht von «uns». Jeder Einzelne war tot in Sünden. Und folglich war jeder Einzelne Schuld an Jesu Tod, nicht nur die Juden, die vor dem Richterstuhl des Pilatus das „Kreuzige, kreuzige!“ schrien.

Und so wie ich, obwohl ich schuldig bin am Leiden und Sterben Jesu, gerettet werde durch sein Blut und dies bei jedem Abendmahl feiere, so werden auch die Worte des Psalmisten David wahr werden: „... denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen, und man wird daselbst wohnen und sie besitzen; und der Same seiner Knechte wird sie ererben, und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.“ Der Weg dahin ist für Israel durch manches tiefe Tal gegangen, auch weil selbsternannte Richter meinten, dem Volk der Juden viel Böses antuen zu müssen, weil sie ja die „Heilandsmörder“ sind.

Paulus lässt keinen Zweifel daran, dass ganz Israel gerettet wird: Denn ich will nicht, meine Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt bleibe, damit ihr euch nicht selbst klug dünket, daß Israel zum Teil Verstockung widerfahren ist, bis daß die Vollzahl der Heiden eingegangen sein wird  und also ganz Israel gerettet werde, wie geschrieben steht: «Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden»,  und: «das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde».  Nach dem Evangelium zwar sind sie Feinde um euretwillen, nach der Erwählung aber Geliebte um der Väter willen.  Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unwiderruflich.  Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht gehorcht habt, nun aber begnadigt worden seid infolge ihres Ungehorsams,  so haben auch sie jetzt nicht gehorcht infolge eurer Begnadigung, damit auch sie begnadigt würden.  Denn Gott hat alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich aller erbarme.  O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte und unausforschlich seine Wege! (Römer 11,25-33 *) Ganz Israel wird gerettet - aus Gnade, nicht aus Verdienst.

Der Wunsch Davids, den er in den vorangehenden Versen formuliert, ist in Erfüllung gegangen, auch wenn er von ihm vermutlich nicht so gedacht war: 70 n.Chr. mit dem Fall Jerusalems. Dann wieder unter Bar Kochbar mit der endgültigen Vertreibung aus Judäa und später in vielen anderen Pogromen bis hin zu Hitler und seinem systematischen Judenmord. Dieses Volk hat viel in seiner Geschichte erleiden müssen. Das Vertrauen Davids: „Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen“ ist seit 1948 vor unseren Augen in Erfüllung gegangen und wird in der Ewigkeit mit dem neuen Jerusalem Gottes in Erfüllung gehen:

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.  Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.  Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.  Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.  Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind gewiß und wahrhaft!  Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! (Offenbarung 21,1-6  *)







Bereich Ausarbeitungen

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Bibelarbeiten
Bibelarbeiten für verschiedene Zielgruppen
Die Faszination des Wortes Gottes

Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 2: Der 22. Psalmen

Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 3: Die Psalmen B: Psalmen 91, 109, 110, 115, 116, 117 und 118

Festtage
Feiern
Ausarbeitungen zu Festtagen

Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 1: Die fünf Bücher Mose

Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 3: Die Psalmen B: Psalmen 91, 109, 110, 115, 116, 117 und 118

Karfreitag
Gedanken zum Karfreitag
Ausarbeitungen zu Jesu Leiden und Sterben

Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 1: Die fünf Bücher Mose

Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 3: Die Psalmen B: Psalmen 91, 109, 110, 115, 116, 117 und 118

Passion Jesu
Die Passion Jesu im Alten und im Neuen Testament
Die Passion Jesu war den alten Propheten und den Psalmisten bis in die Einzelheiten bekannt

Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 1: Die fünf Bücher Mose

Die Passion Jesu im Alten Testament
Teil 3: Die Psalmen B: Psalmen 91, 109, 110, 115, 116, 117 und 118


Die in diesem Beitrag zu "Ausarbeitungen zitierten 120 Bibelstellen:

Bereich Anzahl der Bibelstellen (Zitate) bezogen auf die Verse relativ zum Durchschnitt der Bibel Anteil an allen Zitaten Gesamtzahl der Verse
Bibel   120 0,39 % 100,00 % 100,00 % 31105
Altes Testament   19 0,08 % 21,28 % 15,83 % 23146
AT Geschichtsbücher   5 0,04 % 10,07 % 4,17 % 12871
AT Lehrbücher   11 0,23 % 59,59 % 9,17 % 4785
AT Prophetische Bücher   3 0,05 % 14,16 % 2,50 % 5490
Neues Testament   101 1,27 % 328,94 % 84,17 % 7959
NT Geschichtsbücher   88 1,84 % 476,61 % 73,33 % 4786
NT Lehrbücher   10 0,36 % 93,64 % 8,33 % 2768
NT Prophetisches Buch   3 0,74 % 192,01 % 2,50 % 405
Bücher Anzahl der Bibelstellen (Zitate) bezogen auf die Verse relativ zum Durchschnitt der Bibel Anteil an allen Zitaten Gesamtzahl der Verse
2.Mose ⇧ ↓ 1 0,08 % 21,37 % 0,83 % 1213
3.Mose ⇧ ↓ 1 0,12 % 30,18 % 0,83 % 859
4.Mose ⇧ ↓ 1 0,08 % 20,12 % 0,83 % 1288
5.Mose ⇧ ↓ 2 0,21 % 54,06 % 1,67 % 959
Psalmen ⇧ ↓ 11 0,45 % 115,86 % 9,17 % 2461
Jesaja ⇧ ↓ 1 0,08 % 20,06 % 0,83 % 1292
Jeremia ⇧ ↓ 1 0,07 % 19,00 % 0,83 % 1364
Sacharja ⇧ ↓ 1 0,47 % 122,85 % 0,83 % 211
Matthäus ⇧ ↓ 23 2,15 % 556,66 % 19,17 % 1071
Markus ⇧ ↓ 18 2,65 % 688,16 % 15,00 % 678
Lukas ⇧ ↓ 21 1,82 % 472,93 % 17,50 % 1151
Johannes ⇧ ↓ 23 2,62 % 678,25 % 19,17 % 879
Apostelgeschichte ⇧ ↓ 3 0,30 % 77,22 % 2,50 % 1007
Römer ⇧ ↓ 2 0,46 % 119,73 % 1,67 % 433
1.Korinther ⇧ ↓ 3 0,69 % 177,95 % 2,50 % 437
Epheser ⇧ ↓ 1 0,65 % 167,23 % 0,83 % 155
Philipper ⇧ ↓ 2 1,92 % 498,48 % 1,67 % 104
Hebräer ⇧ ↓ 1 0,33 % 85,55 % 0,83 % 303
1.Petrus ⇧ ↓ 1 0,95 % 246,87 % 0,83 % 105
Offenbarung ⇧ ↓ 3 0,74 % 192,01 % 2,50 % 405




46 Bücher werden von den Bibelzitaten nicht erfasst:

Altes Testament:

1.Mose      Josua      Richter      Ruth      1.Samuel      2.Samuel      1.Könige      2.Könige      1.Chronika      2.Chronika      Esra      Nehemia      Esther      Hiob      Sprüche      Prediger      Hohelied      Klagelieder      Hesekiel      Daniel      Hosea      Joel      Amos      Obadja      Jona      Micha      Nahum      Habakuk      Zephanja      Haggai      Maleachi

Neues Testament:

2.Korinther      Galater      Kolosser      1.Thessalonicher      2.Thessalonicher      1.Timotheus      2.Timotheus      Titus      Philemon      Jakobus      2.Petrus      1.Johannes      2.Johannes      3.Johannes      Judas

Nr. Bibelstelle Bibeltext
1    ↑ 2.Mose 12,46
1
In einem Hause soll man es essen. Ihr sollt vom Fleisch nichts vor das Haus hinaustragen, und kein Knochen werde ihm zerbrochen.
2    ↑ 3.Mose 23,7-8
1
Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten;  da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten und ihr sollt dem HERRN sieben Tage lang Feueropfer darbringen. Am siebenten Tag ist heilige Versammlung, da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten.
3    ↑ 4.Mose 9,12
1
und sollen nichts davon übriglassen bis zum Morgen, auch kein Bein daran zerbrechen; nach der ganzen Passahordnung sollen sie es halten.
4    ↑ 5.Mose 6,4
1
Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein.
5    ↑ 5.Mose 21,22-23
1
Hat jemand eine Sünde an sich, die ein Todesurteil nach sich zieht, und er wird getötet und an ein Holz gehängt,  so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holze bleiben, sondern du sollst ihn an demselben Tage begraben. Denn ein Gehängter ist von Gott verflucht, und du sollst dein Land nicht verunreinigen, das der HERR, dein Gott, dir zum Erbe gibt.
6    ↑ Psalmen 6
1   2
Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel; auf der achtsaitigen Harfe. Ein Psalm Davids. (H6-2) HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn, züchtige mich nicht in deinem Grimm!  (H6-3) Sei mir gnädig, o HERR, denn ich verschmachte; heile mich, o HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken,  (H6-4) und meine Seele ist sehr erschrocken; und du, HERR, wie lange?  (H6-5) Kehre wieder, HERR, rette meine Seele; hilf mir...
7    ↑ Psalmen 8
1
Dem Vorsänger. Auf der Gittit. Ein Psalm Davids. (H8-2) HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, daß dein Lob bis zum Himmel reicht!  (H8-3) Aus dem Munde von Kindern und Säuglingen hast du eine Macht zugerichtet, um deiner Feinde willen, um den Feind und den Rachgierigen zum Schweigen zu bringen.  (H8-4) Wenn ich deinen Himmel betrachte, das Werk deiner Finger, den...
8    ↑ Psalmen 22
1   2   3   4   5   6
7   8   9   10   11   12
13   14
Dem Vorsänger. Auf «Hindin der Morgenröte». Ein Psalm Davids. (H22-2) Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Du bist weit entfernt davon, mir zu helfen, zu hören auf die Worte meiner Klage!  (H22-3) Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest nicht, und auch des Nachts habe ich keine Ruhe.  (H22-4) Aber du, der Heilige, bleibst Israels Lobgesang!  (H22-5) Auf dich haben unsre Väter...
9    ↑ Psalmen 31
1   2   3   4   5   6
7
Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. (H31-2) Bei dir, o HERR, habe ich Zuflucht gefunden; laß mich nimmermehr zuschanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit!  (H31-3) Neige dein Ohr zu mir, rette mich eilends; sei mir ein starker Fels, eine feste Burg zu meinem Heil!  (H31-4) Denn du bist meine Felsenkluft und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich führen und leiten.  (H31-5)...
10    ↑ Psalmen 34
1   2   3   4
Von David. Als er seine Gebärde verstellte vor Abimelech und dieser ihn von sich trieb und er hinwegging. (H34-2) Ich will den HERRN allezeit preisen, sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.  (H34-3) Meine Seele rühme sich des HERRN; die Elenden sollen es hören und sich freuen.  (H34-4) Preiset mit mir den HERRN, und lasset uns miteinander seinen Namen erhöhen!  (H34-5) Da ich den HERRN suchte,...
11    ↑ Psalmen 35
1   2   3   4   5   6
7   8   9   10
Von David. HERR, hadere mit meinen Haderern, streite mit denen, die wider mich streiten!  Ergreife Schild und Tartsche und erhebe dich, mir zu helfen!  Zücke den Speer und tritt meinen Verfolgern entgegen; sprich zu meiner Seele: Dein Heil bin ich!  Es müssen beschämt und zuschanden werden, die mir nach dem Leben trachten, es sollen zurückweichen und schamrot werden, die mein Unglück wollen.  Sie...
12    ↑ Psalmen 38,12
1
(H38-13) die aber, welche mir nach dem Leben trachten, legen mir Schlingen, und die mein Unglück suchen, besprechen meinen Untergang und ersinnen Lügen den ganzen Tag.
13    ↑ Psalmen 41
1   2
Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. (H41-2) Wohl dem, der auf den Dürftigen achthat; ihn wird der HERR erretten zur bösen Zeit;  (H41-3) der HERR wird ihn bewahren und am Leben erhalten; es wird ihm auf Erden wohl ergehen, und du wirst ihn nicht in den Willen seiner Feinde geben.  (H41-4) Der HERR wird ihn auf seinem Siechbett erquicken; du machst, daß sein Zustand sich wendet, wenn er krank ist.  (H41-5)...
14    ↑ Psalmen 69
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Dem Vorsänger. Nach der Singweise «Lilien». Von David. (H69-2) O Gott, hilf mir; denn das Wasser geht mir bis an die Seele!  (H69-3) Ich versinke in tiefem Schlamm und habe keinen Stand, ich bin in tiefes Wasser geraten, und die Flut will mich überströmen;  (H69-4) ich bin müde von meinem Schreien, meine Kehle ist vertrocknet, ich habe mir die Augen ausgeweint im Harren auf meinen Gott.  (H69-5)...
15    ↑ Psalmen 110
1
Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!  Der HERR wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten deiner Feinde!  Dein Volk kommt freiwillig am Tage deines Kriegszuges; in heiligem Schmuck, aus dem Schoß der Morgenröte, tritt der Tau deiner Jungmannschaft hervor.  Der HERR hat geschworen...
16    ↑ Psalmen 118,22
1
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden;
17    ↑ Jesaja 53,5
1
aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
18    ↑ Jeremia 7,11
1
Ist denn dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist, in euren Augen zu einer Räuberhöhle geworden? Ja wahrlich, auch ich sehe es so an, spricht der HERR.
19    ↑ Sacharja 12,10
1
Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen.
20    ↑ Matthäus 3,17
1
Und siehe, eine Stimme kam vom Himmel, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!
21    ↑ Matthäus 5,1-12
1
Als er aber die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg; und als er sich setzte, traten seine Jünger zu ihm.  Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:  Selig sind die geistlich Armen; denn ihrer ist das Himmelreich!  Selig sind die Trauernden; denn sie sollen getröstet werden!  Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land ererben!  Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern...
22    ↑ Matthäus 6,10
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Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.
23    ↑ Matthäus 16,16-19
1
Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!  Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!  Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.  Und...
24    ↑ Matthäus 16,21
1
Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
25    ↑ Matthäus 17,5
1
Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; auf den sollt ihr hören!
26    ↑ Matthäus 17,22-23
1
Als sie nun ihren Weg durch Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überliefert werden;  und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt.
27    ↑ Matthäus 19,19
1
Ehre deinen Vater und deine Mutter! und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
28    ↑ Matthäus 20,17-19
1
Und als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er die Zwölf auf dem Wege beiseite und sprach zu ihnen:  Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem; und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet, und sie werden ihn zum Tode verurteilen  und werden ihn den Heiden überantworten, ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen.
29    ↑ Matthäus 21,12-17
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Und Jesus ging in den Tempel Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle derer, welche Tauben verkauften.  Und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen!» Ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.  Und es kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie.  Als aber die Hohenpriester...
30    ↑ Matthäus 21,33-43
1
Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und reiste ab.  Als nun die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen.  Aber die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten...
31    ↑ Matthäus 23,37-39
1
Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!  Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen werden;  denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Gelobt sei, der da kommt im Namen des...
32    ↑ Matthäus 24,1-2
1
Und Jesus ging hinaus und vom Tempel hinweg. Und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen.  Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!
33    ↑ Matthäus 24,24-27
1
Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.  Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.  Wenn sie nun zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste, so gehet nicht hinaus; siehe, er ist in den Kammern, so glaubet es nicht.  Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint,...
34    ↑ Matthäus 26,1-4
1
Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:  Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Passah ist; dann wird des Menschen Sohn überantwortet, damit er gekreuzigt werde.  Da versammelten sich die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hofe des obersten Priesters, der Kajaphas hieß.  Und sie hielten miteinander Rat, wie sie Jesus mit...
35    ↑ Matthäus 26,14-16
1
Da ging einer der Zwölf, namens Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern  und sprach: Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge dar.  Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn zu verraten.
36    ↑ Matthäus 26,20-25
1
Als es nun Abend geworden, setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische.  Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!  Da wurden sie sehr betrübt und fingen an, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich?  Er antwortete aber und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten.  Des Menschen Sohn geht...
37    ↑ Matthäus 26,36-46
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Da kommt Jesus mit ihnen in ein Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete.  Und er nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr.  Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir!  Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf...
38    ↑ Matthäus 26,51-54
1
Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.  Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen.  Oder meinst du, ich könnte nicht meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen Engel...
39    ↑ Matthäus 26,58-66
1
Petrus aber folgte ihnen von ferne, bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang der Sache zu sehen.  Aber die Hohenpriester und die Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen.  Aber sie fanden keins, obgleich viele falsche Zeugen herzukamen.  Zuletzt aber kamen zwei und sprachen: Dieser hat gesagt:...
40    ↑ Matthäus 27,20-26
1
Aber die Hohenpriester und die Ältesten beredeten die Volksmenge, den Barabbas zu erbitten, Jesus aber umbringen zu lassen.  Der Landpfleger aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von diesen beiden wollt ihr, daß ich euch frei lasse? Sie sprachen: Den Barabbas!  Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sprachen alle zu ihm: Kreuzige ihn!  Da sagte...
41    ↑ Matthäus 27,32-51
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Als sie aber hinauszogen, fanden sie einen Mann von Kyrene, namens Simon; den zwangen sie, ihm das Kreuz zu tragen.  Und als sie an den Ort kamen, den man Golgatha nennt, das heißt Schädelstätte,  gaben sie ihm Wein mit Galle vermischt zu trinken; und als er es gekostet hatte, wollte er nicht trinken.  Nachdem sie ihn nun gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich und warfen das Los,...
42    ↑ Matthäus 28
1
Nach dem Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen.  Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat herzu und wälzte den Stein von der Tür hinweg und setzte sich darauf.  Und seine Gestalt war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie der Schnee.  Vor seinem furchtbaren Anblick...
43    ↑ Markus 1,11
1
Und eine Stimme erscholl aus dem Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden!
44    ↑ Markus 8,31
1
Und er fing an, sie zu lehren, daß des Menschen Sohn viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen wieder auferstehen.
45    ↑ Markus 9,7
1
Und eine Wolke kam, die überschattete sie, und eine Stimme kam aus der Wolke: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören!
46    ↑ Markus 9,30-32
1
Und sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. Und er wollte nicht, daß es jemand erfahre.  Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände übergeben; und sie werden ihn töten, und nachdem er getötet worden ist, wird er am dritten Tage wieder auferstehen.  Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.
47    ↑ Markus 10,32-34
1
Sie waren aber auf dem Wege und zogen hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran, und sie entsetzten sich und folgten ihm mit Bangen. Und er nahm die Zwölf abermal beiseite und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren werde:  Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen...
48    ↑ Markus 11,15-18
1
Und sie kamen nach Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel und fing an, die hinauszutreiben, welche im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer stieß er um.  Und er ließ nicht zu, daß jemand ein Gerät durch den Tempel trug.  Und er lehrte sie und sprach: Steht nicht geschrieben: «Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker»? Ihr aber habt...
49    ↑ Markus 12,1-12
1
Und er fing an in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und zog außer Landes.  Und er sandte zur bestimmten Zeit einen Knecht zu den Weingärtnern, damit er von den Weingärtnern von den Früchten des Weinberges empfinge.  Die aber ergriffen ihn, schlugen ihn und schickten...
50    ↑ Markus 12,29-33
1
Jesus aber antwortete ihm: Das vornehmste aller Gebote ist: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist alleiniger Herr;  und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte und mit aller deiner Kraft!» Dies ist das vornehmste Gebot.  Und das andere ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!» Größer als...
51    ↑ Markus 13,1-2
1
Und als er aus dem Tempel ging, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Meister! Siehe, welche Steine und welch ein Bau ist das!  Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Es wird kein Stein auf dem andern gelassen werden, der nicht zerbrochen wird!
52    ↑ Markus 14,1
1
Es war aber zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten;
53    ↑ Markus 14,10-11
1
Da ging Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, hin zu den Hohenpriestern, um ihn an sie auszuliefern.  Als sie das hörten, wurden sie froh und versprachen ihm Geld zu geben. Und er suchte eine passende Gelegenheit, um ihn zu verraten.
54    ↑ Markus 14,17-21
1
Und da es Abend geworden, kam er mit den Zwölfen.  Und als sie zu Tische saßen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir ißt, wird mich verraten!  Da fingen sie an traurig zu werden und fragten ihn einer nach dem andern: Doch nicht ich?  Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel taucht!  Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie...
55    ↑ Markus 14,32-42
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Und sie kommen in ein Gut, genannt Gethsemane. Und er spricht zu seinen Jüngern: Bleibet hier sitzen, bis ich gebetet habe!  Und er nahm den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich und fing an zu erschrecken, und ihm graute sehr.  Und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist zutode betrübt; bleibet hier und wachet!  Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf die Erde und betete, daß, wenn es möglich...
56    ↑ Markus 14,54-64
1
Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß bei den Dienern und wärmte sich am Feuer.  Die Hohenpriester aber und der ganze Hohe Rat suchten Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen; und sie fanden keins.  Denn obgleich viele falsches Zeugnis wider ihn ablegten, so stimmten die Zeugnisse doch nicht überein.  Und es standen etliche auf, legten falsches...
57    ↑ Markus 15,6-15
1
Aber auf das Fest pflegte er ihnen einen Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten.  Es lag aber ein gewisser Barabbas gefangen samt den Aufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten.  Und das Volk zog hinauf und fing an zu verlangen, daß er täte, wie er ihnen allezeit getan.  Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden freigebe?  Denn er wußte,...
58    ↑ Markus 15,24-38
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Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was ein jeder bekommen sollte.  Es war aber die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.  Und die Überschrift, welche seine Schuld anzeigte, lautete also: Der König der Juden.  Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.  Da wurde die Schrift erfüllt, die da...
59    ↑ Markus 16,1-8
1
Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter, und Salome Spezereien, um hinzugehen und ihn zu salben.  Und sehr früh am ersten Tage der Woche kamen sie zur Gruft, als die Sonne aufging.  Und sie sagten zueinander: Wer wälzt uns den Stein von dem Eingang der Gruft?  Und als sie aufblickten, sahen sie, daß der Stein weggewälzt war. Er war nämlich sehr groß.  Und...
60    ↑ Markus 16,9-20
1
Als er aber früh am ersten Tage der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von welcher er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.  Diese ging hin und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, welche trauerten und weinten.  Und als diese hörten, daß er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht.  Darnach offenbarte er sich zweien von ihnen auf dem Wege in...
61    ↑ Lukas 2,42-52
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Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie nach Gewohnheit des Festes hinauf.  Und als sie die Tage vollendet hatten und wieder heimkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem; und seine Eltern wußten es nicht.  Da sie aber meinten, er wäre unter den Gefährten, zogen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.  Und da sie ihn nicht fanden, kehrten sie wieder nach...
62    ↑ Lukas 3,22
1
und der heilige Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem Himmel erscholl: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!
63    ↑ Lukas 3,23
1
Und Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt, als er anfing zu lehren; und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs,
64    ↑ Lukas 6,35
1
Vielmehr liebet eure Feinde und tut Gutes und leihet, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
65    ↑ Lukas 9,22
1
indem er sprach: Des Menschen Sohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
66    ↑ Lukas 9,34-35
1
Während er aber solches redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke hineinkamen.  Und eine Stimme erscholl aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn; auf den sollt ihr hören!
67    ↑ Lukas 9,43-45
1
Es erstaunten aber alle über die große Macht Gottes. Da sich nun alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern:  Fasset ihr diese Worte zu Ohren: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überliefert werden.  Sie aber verstanden das Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, so daß sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn wegen dieses Wortes zu fragen.
68    ↑ Lukas 10,27
1
Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Vermögen und mit deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst!»
69    ↑ Lukas 13,25-28
1
Wenn einmal der Hausherr aufgestanden ist und die Türe verschlossen hat, werdet ihr anfangen draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, woher ihr seid!  Alsdann werdet ihr anheben zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Gassen hast du gelehrt!  Und er wird antworten: Ich sage euch,...
70    ↑ Lukas 13,31
1
Zur selben Stunde traten etliche Pharisäer hinzu und sagten zu ihm: Geh fort und reise ab von hier; denn Herodes will dich töten!
71    ↑ Lukas 13,34-35
1   2
Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt werden; wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel, aber ihr habt nicht gewollt!  Siehe, euer Haus wird euch selbst überlassen! Ich sage euch, ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis ihr sagen werdet: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
72    ↑ Lukas 18,31-34
1
Er nahm aber die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles erfüllt werden, was durch die Propheten über den Menschensohn geschrieben ist;  denn er wird den Heiden überliefert und verspottet und mißhandelt und verspeit werden.  Und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.  Und sie verstanden nichts davon,...
73    ↑ Lukas 19,42-44
1
und sprach: Wenn doch auch du erkannt hättest an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient!  Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen, daß Tage über dich kommen werden, da deine Feinde einen Wall gegen dich aufwerfen, dich ringsum einschließen und von allen Seiten ängstigen  und dich dem Erdboden gleich machen werden, auch deine Kinder in dir, und in dir keinen Stein auf dem andern lassen...
74    ↑ Lukas 19,45-48
1
Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer und Käufer auszutreiben, und sprach zu ihnen:  Es steht geschrieben: «Mein Haus ist ein Bethaus.» Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!  Und er lehrte täglich im Tempel; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes suchten ihn umzubringen.  Und sie fanden nicht, was sie tun sollten; denn das ganze...
75    ↑ Lukas 20,9-19
1
Er fing aber an, dem Volk dieses Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und hielt sich längere Zeit außer Landes auf.  Und als es Zeit war, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm von der Frucht des Weinbergs gäben. Die Weingärtner aber schlugen ihn und jagten ihn mit leeren Händen davon.  Und er fuhr fort und sandte einen andern...
76    ↑ Lukas 21,5-6
1
Und als etliche von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er:  Was ihr da sehet, es werden Tage kommen, wo kein Stein auf dem andern bleiben wird, der nicht zerstört würde!
77    ↑ Lukas 22,3-6
1
Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Ischariot, der aus der Zahl der Zwölf war.  Und er ging hin und besprach mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihnen Jesus ausliefern wollte.  Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben.  Und er versprach es und suchte eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern.
78    ↑ Lukas 22,39-42
1   2   3
Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger.  Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!  Und er riß sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete  und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!
79    ↑ Lukas 23,17-25
1
Er mußte ihnen aber auf das Fest einen freigeben.  Da schrie aber der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas frei!  Der war wegen eines in der Stadt vorgefallenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen worden.  Da redete ihnen Pilatus noch einmal zu, weil er Jesus freizulassen wünschte.  Sie aber riefen dagegen und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!  Und zum drittenmal...
80    ↑ Lukas 23,32-47
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7   8   9   10   11   12
Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden.  Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den andern zur Linken.  Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber seine Kleider und warfen das Los.  Und das Volk stand da und...
81    ↑ Lukas 24
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Am ersten Tage der Woche aber, früh morgens, kamen sie zur Gruft und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten.  Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt.  Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht.  Und es begab sich, als sie deswegen ratlos waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Kleidern bei ihnen.  Da sie nun erschraken und das Angesicht...
82    ↑ Johannes 1,6-14
1
Es wurde ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes.  Dieser kam zum Zeugnis, um zu zeugen von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten.  Nicht er war das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.  Das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.  Es war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.  Er kam in sein...
83    ↑ Johannes 1,32-34
1
Und Johannes zeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen und auf ihm bleiben.  Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du den Geist herabsteigen und auf ihm bleiben siehst, der ist's, der im heiligen Geiste tauft.  Und ich habe es gesehen und bezeuge, daß dieser der Sohn Gottes ist.
84    ↑ Johannes 2,13-17
1
Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.  Und er fand im Tempel die Verkäufer von Ochsen und Schafen und Tauben und die Wechsler, die dasaßen.  Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Ochsen, und den Wechslern verschüttete er das Geld und stieß die Tische um  und sprach zu denen, welche die Tauben feilboten:...
85    ↑ Johannes 3,9-13
1
Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann das geschehen?  Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?  Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und wir bezeugen, was wir gesehen haben; und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.  Glaubet ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch...
86    ↑ Johannes 5,19-20
1
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.  Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet.
87    ↑ Johannes 5,30-47
1
Ich kann nichts von mir selbst tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.  Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr.  Ein anderer ist es, der von mir zeugt; und ich weiß, daß das Zeugnis wahr ist, welches er von mir zeugt.  Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit...
88    ↑ Johannes 8,13-19
1
Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr!  Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis wahr, denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.  Ihr richtet nach dem Fleische; ich richte niemand.  Aber auch wenn ich richte, so ist mein...
89    ↑ Johannes 11,42
1
Doch ich weiß, daß du mich allezeit erhörst; aber um des umstehenden Volkes willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.
90    ↑ Johannes 11,45-54
1
Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn.  Etliche von ihnen aber gingen zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.  Da versammelten die Hohenpriester und Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was wollen wir machen? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen!  Lassen wir ihn so fortfahren, so werden alle an ihn glauben; und...
91    ↑ Johannes 13,18-20
1
Ich rede nicht von euch allen; ich weiß, welche ich erwählt habe. Doch muß die Schrift erfüllt werden: «Der mit mir das Brot ißt, hat seine Ferse wider mich erhoben.»  Jetzt sage ich es euch, ehe es geschieht, damit, wenn es geschehen ist, ihr glaubet, daß ich es bin.  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer aufnimmt, welchen ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt...
92    ↑ Johannes 14,12
1
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe;
93    ↑ Johannes 14,29
1
Und nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubet, wenn es geschieht.
94    ↑ Johannes 14,31
1   2
Damit aber die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe und also tue, wie mir der Vater befohlen hat, stehet auf und lasset uns von hinnen gehen!
95    ↑ Johannes 15
1   2   3   4
Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.  Jegliches Schoß an mir, das keine Frucht bringt, nimmt er weg; jedes fruchtbare aber reinigt er, damit es mehr Frucht bringe.  Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.  Bleibet in mir, und ich bleibe in euch! Gleichwie das Rebschoß von sich selbst keine Frucht bringen kann, wenn es nicht am Weinstock...
96    ↑ Johannes 17,9-19
1   2   3
Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind.  Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht.  Und ich bin nicht mehr in der Welt, sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien,...
97    ↑ Johannes 17,26
1
Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, auf daß die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen!
98    ↑ Johannes 18,1-2
1
Als Jesus solches gesprochen hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Winterbach Kidron. Dort war ein Garten, in welchen Jesus samt seinen Jüngern eintrat.  Aber auch Judas, der ihn verriet, kannte den Ort; denn Jesus versammelte sich oft daselbst mit seinen Jüngern.
99    ↑ Johannes 18,33-40
1
Nun ging Pilatus wieder ins Amthaus hinein und rief Jesus und fragte ihn: Bist du der König der Juden?  Jesus antwortete: Redest du das von dir selbst, oder haben es dir andere von mir gesagt?  Pilatus antwortete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet! Was hast du getan?  Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser...
100    ↑ Johannes 19,9-11
1
und ging wieder in das Amthaus hinein und sprach zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort.  Da spricht Pilatus zu ihm: Mit mir redest du nicht? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht habe, dich zu kreuzigen?  Jesus antwortete: Du hättest gar keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überantwortet...
101    ↑ Johannes 19,23-30
1   2   3   4
Als nun die Kriegsknechte Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Kriegsknecht einen Teil; dazu den Leibrock. Der Leibrock aber war ohne Naht, von oben bis unten in einem Stück gewoben.  Da sprachen sie zueinander: Laßt uns den nicht zertrennen, sondern darum losen, wem er gehören soll; auf daß die Schrift erfüllt würde, die da spricht: Sie haben meine Kleider...
102    ↑ Johannes 19,31-37
1   2
Die Juden nun, damit die Leichname nicht während des Sabbats am Kreuze blieben (es war nämlich Rüsttag, und jener Sabbattag war groß), baten Pilatus, daß ihnen die Beine zerschlagen und sie herabgenommen würden.  Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine, ebenso dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.  Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß er schon gestorben war, zerschlugen...
103    ↑ Johannes 20
1   2   3
Am ersten Tage aber der Woche kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft hinweggenommen.  Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft genommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben!  Nun gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und...
104    ↑ Johannes 21
1
Darnach offenbarte sich Jesus den Jüngern wiederum am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so:  Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael von Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern.  Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe fischen! Sie sprechen zu ihm: So kommen wir auch mit dir. Da gingen sie hinaus und stiegen...
105    ↑ Apostelgeschichte 1,7-8
1
Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat;  sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde!
106    ↑ Apostelgeschichte 2,41-47
1   2
Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tage etwa dreitausend Seelen hinzugetan.  Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.  Es kam aber eine Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel.  Alle Gläubigen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam;  die Güter und Habe...
107    ↑ Apostelgeschichte 11,28
1
Und einer von ihnen, mit Namen Agabus, trat auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, welche über den ganzen Erdkreis kommen sollte; welche dann auch eintrat unter dem Kaiser Claudius.
108    ↑ Römer 2,1
1
Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du seist, der du richtest! Denn indem du den andern richtest, verdammst du dich selbst; denn du verübst ja dasselbe, was du richtest!
109    ↑ Römer 11,25-33
1
Denn ich will nicht, meine Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt bleibe, damit ihr euch nicht selbst klug dünket, daß Israel zum Teil Verstockung widerfahren ist, bis daß die Vollzahl der Heiden eingegangen sein wird  und also ganz Israel gerettet werde, wie geschrieben steht: «Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden»,  und: «das ist mein Bund mit ihnen,...
110    ↑ 1.Korinther 3,11-15
1
Denn einen andern Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.  Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut,  so wird eines jeden Werk offenbar werden; der Tag wird es klar machen, weil es durchs Feuer offenbar wird. Und welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erproben.  Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut...
111    ↑ 1.Korinther 5,3-5
1
Denn ich, der ich zwar dem Leibe nach abwesend, dem Geiste nach aber anwesend bin, habe schon, als wäre ich anwesend, über den, welcher solches begangen hat, beschlossen:  im Namen unsres Herrn Jesus Christus und nachdem euer und mein Geist sich mit der Kraft unsres Herrn Jesus Christus vereinigt hat,  den Betreffenden dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde...
112    ↑ 1.Korinther 15,5-8
1
und daß er dem Kephas erschienen ist, hernach den Zwölfen.  Darnach ist er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschienen, von welchen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind.  Darnach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln.  Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin.
113    ↑ Epheser 2,4-7
1
Gott aber, der da reich ist an Erbarmen, hat durch seine große Liebe, womit er uns liebte,  auch uns, die wir tot waren durch die Sünden, samt Christus lebendig gemacht (aus Gnaden seid ihr gerettet)  und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen Regionen in Christus Jesus,  auf daß er in den darauffolgenden Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade erzeigte durch Güte gegen...
114    ↑ Philipper 2,5-11
1
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,  welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;  sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde,  und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.  Darum...
115    ↑ Philipper 4,3
1
Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, nimm dich ihrer an, die mit mir als Streiter gedient haben am Evangelium, samt Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens sind.
116    ↑ Hebräer 4,14-16
1
Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis!  Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.  So lasset uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir...
117    ↑ 1.Petrus 1,3-12
1
Gelobt sei der Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,  zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbehalten wird für euch,  die ihr in Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart...
118    ↑ Offenbarung 1,7
1
Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.
119    ↑ Offenbarung 20,15
1
Und wenn jemand nicht im Buche des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den Feuersee geworfen.
120    ↑ Offenbarung 21,1-6
1   2
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.  Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.  Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen...




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