Darstellung der heutigen Situation der Familie. Es ist legitim, die heutige Situation ohne erhobenen Zeigefinger zu analysieren. Allerdings stellt sich doch die Frage, ob das heutige Menschenbild der Bibel übergestülpt werden kann. Hier wäre auch der umgekehrte Weg angeraten, das Menschenbild der Bibel dem heutigen Verhalten gegenüberzustellen.
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EKD-Denkschrift Familie an der Bibel gespiegelt |
Eine Kirche nähert sich ethischen Fragen ohne die Bibel schaut eine Kirche recht kümmerlich aus |
Das Wort Gehilfin in der Bibel Die Frau als Hilfsarbeiterin des Mannes? - Manchmal sollte man genauer hinschauen |
Wie gut, dass man Verse auch teilweise zitieren kann, sonst wäre man doch gleich in unruhiges Fahrwasser geraten. Einerseits hätte man akzeptieren müssen, dass Gott hier spricht und Eigenschaften des Menschen in der Autorität des Schöpfers setzt. Zum anderen hätte man bemerken müssen, dass es hier nicht um irgend eine Zwei- oder Mehrsamkeit geht, sondern um das Verhältnis Mann und Frau. Allerdings muss man bei dem Wort Gehilfin schon vorsichtig sein. Es ist nicht ein anderes Wort für Hilfsarbeiter. Immerhin, hier steht am Anfang die Beziehung zwischen Mann und Frau als Fundament für Familie. Die erste menschliche Organisationsform ist nicht der Staat, nicht das Volk, nicht die Sippe, es ist die auf der vereinigung von Mann und Frau beruhende Famile. Dies hätte man hier schon aus dem Text herauslesen können und sicherlich auch deutlich machen müssen.
Liest man in der Bibel ein wenig weiter, so folgt erstaunlich Lebensnahes: Und Gott der HERR baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, ein Weib und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist nun einmal Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll Männin heißen; denn sie ist dem Mann entnommen! Darum wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, daß sie zu einem Fleische werden. Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht. (1.Mose 2,22-25 *) Der Mann erkennt, dass die Frau von gleicher Art ist, wie er selbst - Fleisch von meinem Fleisch. Und Adam erkennt, dass das Verhältnis zu seiner Frau alle anderen sozialen Verhältnisse überschreibt: Darum wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen. Und er erkennt auch die überwältigende Kraft, die in der geschlechtlichen Vereinigung liegt: Darum wird der Mensch ... seinem Weibe anhangen, daß sie zu einem Fleische werden. Und schließlich wird diese Einheit so tiefgehend sein, dass sie jede Täuschung des anderen, jede Verheimlichung, jede Verdeckung ausschließt: Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht. In diesen Versen steht sehr tiefgründiges über die Ehe, das bis heute gilt. Es wäre wohl nicht zuviel verlangt, dass die Autoren einer solchen kirchlichen Denkschrift einmal einige Verse weiterlesen und nicht nur ein Verslein als Alibi zitieren.
Zurück zur Denkschrift:
Ist die Patchworkfamilie Ergebnis eines gesellschaftlichen Konsenses oder ist sie eine Folge von Fehlverhaltens?
Selbst im ersten Fall ist zu fragen, ob Christen diesen Konsens teilen. Im zweiten Fall ist auf jeden Fall eine Auseinandersetzung mit dem Fehlverhalten erforderlich, ehe dann zu fragen ist, wie seelsorglich mit einem Menschen umzugehen ist, der in diese Situation hineingeraten ist. So wie Krankheit nicht allein dadurch zu Wohlergehen wird, dass ich sie zum Normalzustand erkläre, so ist es auch mit Sünde. Sünde ist der Regelfall. Kein Mensch ist ohne Sünde. Erst wenn wir beginnen, uns da Illusionen zu machen, dann wird die Sünde für uns zum lebensbedrohenden Problem. Der Sünder, der Vergebung sucht, wird sie bekommen. Der Mensch, der meint, er sei ohne Sünde, wird auch nicht nach Vergebung suchen. Jesus bringt dies in der Auseinandersetzung mit den Pharisäern sehr deutlich zum Ausdruck: Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden. Solches hörten etliche der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber saget: Wir sind sehend! so bleibt eure Sünde. (Johannes 9,39-41 *) oder in 1.Johannes 1,8-10 *: Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns; wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. Der Mensch, der meint, er sei ohne Sünde, bleibt in seiner Sünde. Eine Kirche, die dies verschweigt, macht sich schuldig.
Ganz kühn werden die Autoren in dem folgenden Absatz:
Sollte eine Kirche nicht junge Menschen ermutigen,
Ist dieser Text einfach nur peinlich? Oder hat er uns etwas zu sagen?
Gibt er vielleicht einen Hinweis auf unsere Lebensprioritäten? Was hat er uns heute zu sagen? Was würde Paulus in die heutige Zeit hinein sagen? Da schweigt die Studie und aus ihrer Begeisterung über die DDR-Verfassung ist vielleicht herauszulesen, dass es ihr am Ende nur peinlich ist und der Text deshalb gar nicht erst zitiert wird.
Dabei kann man auch heute noch Zuspruch aus diesem Text lesen. Oberflächlich gelesen drehen wir es gerne um. Der Mann herrsche. Das steht da aber nicht. Es steht nur, die Frau herrsche nicht. Oberflächlich gelesen klingt es so, als darf der Mann Karriere machen, die Frau bleibe gefälligst zu Hause. Auch das steht dort nicht. Der Mann erhebe seine Hände zum Gebet, ohne Zorn und Zweifel. Die Kindererziehung erhält durch diesen Text einen ganz hohen Stellenwert. Wenn eine Frau Kinder gebiert, so ist dies schon ausreichend für ihre Rettung. Sie muss nicht noch dies oder jenes tun, die Erziehung der eigenen Kinder im Glauben, in der Liebe und in der Heiligung ist ihr ausreichendes Werk. Das schließt weitere gute Werke nicht aus. Aber es sollte Männer wie Frauen zu denken geben, wenn der Stress nur noch durch Alkoholismus oder Tabletten zu bewältigen ist. Dieser Text setzt eine andere Priorität. Sicherlich kann er auch als Schwert gegen die Frau gelesen werden, die dann nicht einmal mehr eine Kinderstunde halten darf. Ob und wo da Grenzen zu ziehen sind, ist eine sehr subtile Frage, die jede Kirche sehr behutsam und seelsorglich für sich entscheiden muss. Aber der Text ist viel zu wertvoll, als dass man ihn einfach so und als peinlich übergeht. Er zeigt, dass die Priorität bei Gott und in der Familie liegt und die wirtschaftliche Betätigung dem untergeordnet ist. Auch diese Botschaft wird heute nicht gerne gehört.
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EKD-Denkschrift Familie an der Bibel gespiegelt |
Eine Kirche nähert sich ethischen Fragen ohne die Bibel schaut eine Kirche recht kümmerlich aus |
Das Wort Gehilfin in der Bibel Die Frau als Hilfsarbeiterin des Mannes? - Manchmal sollte man genauer hinschauen |
Bereich | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
Bibel ⇩ | 6 | 0,02 % | 100,00 % | 100,00 % | 31105 |
Altes Testament ⇩ | 2 | 0,01 % | 44,80 % | 33,33 % | 23146 |
AT Geschichtsbücher ⇩ | 2 | 0,02 % | 80,56 % | 33,33 % | 12871 |
AT Lehrbücher ⇩ | 0 | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % | 4785 |
AT Prophetische Bücher ⇩ | 0 | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % | 5490 |
Neues Testament ⇩ | 4 | 0,05 % | 260,54 % | 66,67 % | 7959 |
NT Geschichtsbücher ⇩ | 1 | 0,02 % | 108,32 % | 16,67 % | 4786 |
NT Lehrbücher ⇩ | 3 | 0,11 % | 561,87 % | 50,00 % | 2768 |
NT Prophetisches Buch ⇩ | 0 | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % | 405 |
Bücher | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
1.Mose ⇧ ↓ | 2 | 0,13 % | 676,34 % | 33,33 % | 1533 |
Johannes ⇧ ↓ | 1 | 0,11 % | 589,78 % | 16,67 % | 879 |
1.Korinther ⇧ ↓ | 1 | 0,23 % | 1 186,31 % | 16,67 % | 437 |
1.Timotheus ⇧ ↓ | 1 | 0,88 % | 4 587,76 % | 16,67 % | 113 |
1.Johannes ⇧ ↓ | 1 | 0,95 % | 4 937,30 % | 16,67 % | 105 |
Nr. | Bibelstelle | Bibeltext |
1 ↑ | 1.Mose 2,18 1 |
Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht! |
2 ↑ | 1.Mose 2,22-25 1 |
Und Gott der HERR baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, ein Weib und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist nun einmal Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll Männin heißen; denn sie ist dem Mann entnommen! Darum wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, daß sie zu einem Fleische werden. Und sie waren... |
3 ↑ | Johannes 9,39-41 1 |
Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden. Solches hörten etliche der Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber saget: Wir sind sehend! so bleibt eure Sünde. |
4 ↑ | 1.Korinther 5,2 1 |
Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte getan würde! |
5 ↑ | 1.Timotheus 2,8-15 1 |
So will ich nun, daß die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel; ebenso, daß die Frauen in sittsamem Gewande mit Schamhaftigkeit und Zucht sich schmücken, nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern, wie es sich für Frauen geziemt, welche sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke. Eine Frau lerne in der Stille,... |
6 ↑ | 1.Johannes 1,8-10 1 |
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns; wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. |
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