Die Familie Jesu ist wohl in der Weltgeschichte die Familie, die am stärksten in ihrem Glauben an Gottes Verheißungen gefordert wurden. Maria wird schwanger vom Heiligen Geist und muss glauben, dass das Kindlein, dass sie da im Stall von Bethlehem schwierigsten Verhältnissen zur Welt bringt, dass dieses Kind der Messias ist. Joseph erlebt, dass seine Verlobte ohne sein Zutun schwanger wird und muss glauben, dass dieses Kind vom Heiligen Geist ist. Sie müssen erleben, wie dieses Kind, dass offenbar hoch intelligent ist, in Auseinandersetzungen mit den religiösen Führer des Volkes gerät und immer weiter bedrängt wird, bis dieses Kind im Alter von etwas über dreißig Jahren am Kreuz hängt und stirbt. Die Mutter erlebt die Auferstehung, die wachsende Gemeinde, die Bekehrung ihres Sohnes Jakobus. Wie werden sie gelitten haben, als Jesus in Nazareth durchgefallen ist, wie werden die Nachbarn und die Freunde über diesen eigenartigen, sonderbaren Sohn geredet haben. Es lohnt sich, den wenigen Informationen, die wir über diese Familie haben, einmal nachzuspüren.
Schlagwörter: Familie - Familie Jesu - Glauben - Jakobus - Jesus - Joseph - Joses - Judas - Maria - Schwestern Jesu - Simon Bereich AnregungenThema | Vorangehender Beitrag | Folgender Beitrag |
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Es würde immerhin ein Hinweis sein, dass bei Maria schon ein Empfinden vorhanden war, dass der versprochene Messias nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Allerdings liegen diese Dinge schon sechs Monate zurück, Elisabeth ist also schon im 5. Monat, als der Engel Gabriel erneut ausgesandt wird. Er erscheint Maria und verkündigt ihr die Geburt des Messias. Lukas 1,26-38 ⇩ ⇧ *: Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth gesandt zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne namens Joseph, vom Hause Davids; und der Name der Jungfrau war Maria. Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen! Als sie ihn aber sah, erschrak sie über seine Rede und dachte darüber nach, was das für ein Gruß sei. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann das sein, da ich keinen Mann kenne? Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das erzeugt wird, Sohn Gottes genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter und ist jetzt im sechsten Monat, sie, die vorher unfruchtbar hieß. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr.
Interessant ist, wie groß das Vertrauen Marias in den Engel Gabriel ist. Sie legt ihre Furcht sehr schnell ab und schickt sich in das, was der Engel ihr sagt: Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr. (Lukas 1,38 ⇩ ⇧ *)
So mag man schon vermuten, dass Maria wusste, was Zacharias im Tempel erlebt hat, was es mit dem Kind der Elisabeth auf sich hat, denn: Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste eilends in das Gebirge, in eine Stadt in Juda, und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. (Lukas 1,39-40 ⇩ ⇧ *) Und es geschieht nun etwas sehr wundervolles: Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe; und Elisabeth ward mit heiligem Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher wird mir das zuteil, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, sowie die Stimme deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Und selig ist, die geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr vom Herrn gesagt worden ist! (Lukas 1,41-45 ⇩ ⇧ *) Die Begegnung dieser beiden Frauen wird zu einem Erlebnis der Gegenwart Gottes. Maria wird vom Heiligen Geist so erfasst, dass sie ein Lied anstimmt: Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Retters, daß er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter! Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name; und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, so ihn fürchten. Er tat Mächtiges mit seinem Arm, er hat zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er hat Gewaltige von den Thronen gestoßen und Niedrige erhöht. Hungrige hat er mit Gütern gesättigt und Reiche leer fortgeschickt. Er hat sich seines Knechtes Israel angenommen, eingedenk zu sein der Barmherzigkeit, wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinem Samen, auf ewig! (Lukas 1,46-55 ⇩ ⇧ *)
Nun mag man schlaue theologische Forschungen anstellen, welches Lied Lukas hier von wem abgeschrieben und der Maria untergeschoben hat. Lukas nimmt für sich in Anspruch, sehr sorgfälig recherchiert zu haben (Lukas 1,1-4 ⇩ ⇧ *). So können wir durchaus glauben, dass Maria hier vom Geist bewegt, einen spontanen Lobpreis Gottes anstimmt. Diese Dinge geschehen in einer Zeit, in der jemand Zimmermann wurde, weil sein Vater Zimmermann war. Da wurde nicht gefragt, wie intelligent ein Kind war und ob es etwa für höhere Aufgaben tauge. Die Geburt bestimmte den Lebensweg viel massiver als heute. Und so heiratet eine Maria einen Zimmermann Joseph und ein Rückschluss, wie gut etwa deren Fähigkeiten, spontan einen Lobpreis zu singen oder wie gut oder schlecht ihre Griechischkenntnisse sind oder wie gut sie sich in der Thora auskennen, ist daraus nicht zulässig. Wenn der 12-jährige Jesus im Tempel die Schriftgelehrten beeindruckt, dann ist das ganz sicher auch eine Folge der Tatsache, das die Thora für ihn verfügbar war und das seine Eltern ihn unterwiesen haben, dieses Buch zu lesen. Nach meinem Empfinden sind Maria und Joseph ein hochintelligentes und auch emotional und geistlich sehr starkes Paar, dem Gott die Erziehung Jesu anvertraut.
Im übrigen fällt auf, dass Maria sehr still ist. Hier singt sie, durch den Geist bewegt, ein Lied. Ansonsten werden wir Maria als diejenige erfahren, die beobachtet und reflektiert. Und so ist sie vielleicht auch diejenige, die Lukas sehr viel erzählt hat, was er dann aufgeschrieben hat.
Maria bleibt drei Monate bei Elisabeth, vielleicht bis zur Geburt des Johannes: Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate und kehrte wieder nach Hause zurück. Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit, da sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und freuten sich mit ihr. Und es begab sich am achten Tage, daß sie kamen, das Kindlein zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias. Seine Mutter aber sprach: Nicht also, sondern er soll Johannes heißen! Und sie sprachen zu ihr: Es ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt! Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn genannt haben wolle. Und er forderte ein Täfelchen und schrieb die Worte: Johannes ist sein Name! Und sie verwunderten sich alle. Alsbald aber tat sich sein Mund auf, und seine Zunge ward gelöst , und er redete und lobte Gott. Und es kam Furcht über alle ihre Nachbarn, und auf dem ganzen Gebirge von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen. (Lukas 1,56-65 ⇩ ⇧ *)#
Das was im Hause des Priesters Zacharias geschah wurde zum Gesprächsthema auf dem Gebirge Judäas. Diese Ereignisse fanden also nicht im Winkel oder gar in der Fantasie des Lukas statt, sondern sie waren ein Gesprächsthema. Diese Kunde mag auch bis nach Jerusalem gedrungen sein. Aber wenn es so war, dann können wir ziemlich sicher sein, dass die religiöser Führer in Jerusalem es schnell abtaten, denn was nicht in der Hauptstadt geschah, das konnte keine Bedeutung haben. So haben sie auch die Frage, ob Jesus der Messias sei, abgetan: Da spricht zu ihnen Nikodemus, der des Nachts zu ihm gekommen und einer der Ihren war: Richtet auch unser Gesetz einen Menschen, man habe ihn denn zuvor selbst gehört und erkannt, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche nach, und du wirst sehen, daß aus Galiläa kein Prophet ersteht! (Johannes 7,50-52 *) und selbst der spätere Jünger Nathanael reagiert so, als er das erste Mal von Jeus hört: Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! (Johannes 1,45-46 *)
An der Vorstellung Jesu durch Philippus ist auch interessant, dass er Jesus als Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth vorgestellt. Dies hat er sicherlich deswegen getan, weil Jesus sich ihm so vorgestellt hat. Auf jeden Fall widerspricht Jesus ihm nicht, als er so vorgestellt wird. Er verhält sich zu Joseph loyal, so wie es auch schon über den 12-jährigen Jesus im Tempel heißt: Und er ging mit ihnen hinab und kam gen Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. (Lukas 2,51 ⇩ *)
An diesem Bericht ist auch interessant, wie Lukas Maria beschreibt. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Dieses sagt er auch, als die Hirten zur Krippe kommen: Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. Maria aber behielt alle diese Worte und überlegte sie in ihrem Herzen. (Lukas 2,18-19 ⇩ *)
Das spricht dafür, dass Lukas, als er sein Evangelium geschrieben hat, ausführlich mit Maria gesprochen hat, denn Maria war ja zu Pfingsten bei den Jüngern und lebte damit noch eine zeitlang in der Gemeinde in Jerusalem. Er muss Maria als eine Frau kennengelernt haben, die alle die Besonderheiten, die sie mit Jesus erlebt hat, sehr stark reflektiert hat. Die Tatsache, dass Maria nach der Himmelfahrt Jesu bei den Jüngern war, beschreibt er Apostelgeschichte 1,11-14 *: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berge, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt. Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in das Obergemach, wo sie verblieben, nämlich Petrus und Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn. Diese alle verharrten einmütig im Gebet, samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.
Maria und die Brüder Jesu waren also von Anfang an Glieder der Gemeinde Jesu in Jerusalem.
Matthäus beginnt mit dem Geschlechtsregister des Joseph (Matthäus 1,1-17 *) und führt ihn auf David und Abraham zurück. Dabei bezieht er alle jüdischen Könige bis Jechonja, dem letzten König vor der babylonischen Gefangenschaft, mit ein. Joseph war also aus königlichem Geschlecht. Hegesippus (etwa 100-180 n.Chr.) hat nach Eusebius sogar berichtet, dass Urenkel des Joseph, Enkel von Josephs Sohn Judas, von Kaiser Domitian verhört worden sind, ob sie als Kinder Davids eine Gefahr für das römische Reich bedeuten könnten. Damit scheint seine königliche Herkunft wohl bekannt und anerkannt gewesen zu sein. Das Geschlechtsregister, das Lukas vorlegt (Lukas 3,23-38 *), gleicht dem des Matthäus, geht aber nach David nicht über Salomo und die Königslinie weiter, sondern über Davids Sohn Nathan. Bereits Eusebius (auch bei Google) hat im 7. Kapitel (Google 6.Kapitel) seiner Kirchengeschichte dazu einen interessanten Gedanken vorgelegt: Er bezieht sich dabei auf Julius Afrikanus, einen gelehrten Mann (Historiker) aus dem dritten Jahrhundert, der die folgende Erklärung gegeben habe: Nach jüdischem Recht waren die Töchter, wenn keine Söhne existierten, erbberechtigt. Allerdings ging das Erbe dann auf den Ehemann der Tochter über, der rechtlich als Sohn behandelt wurde. Er gibt dann auch konkrete Beispiele, wo bestimmte Abweichungen genau aus diesem Grund entstanden sind. Dies ist eine interessante Erklärung, über die sich die Bibel aber ausschweigt. Die Geschlechtsregister und die Tatsache der Geburt Jesu in Bethlehem waren in der innerjüdischen Mission von Belang, weil dort der Nachweis wichtig war, dass Jesus wirklich alle Prophetien des Alten Testamentes auf den Messias erfüllt.
Matthäus berichtet über die Schwangerschaft der Maria nur in einer kurzen Bemerkung ohne Erklärung des Umfeldes: Die Geburt Jesu Christi aber war also: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammenkamen, erfand sich's, daß sie empfangen hatte vom heiligen Geist. (Matthäus 1,18 ⇩ *) Dagegen interessiert es ihn, wie Joseph damit umgegangen ist. Er schreibt darüber: Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht an den Pranger stellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen. Während er aber solches im Sinne hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn was in ihr erzeugt ist, das ist vom heiligen Geist. Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Dieses alles aber ist geschehen, auf daß erfüllt würde, was von dem Herrn gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: «Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Emmanuel geben; das heißt übersetzt: Gott mit uns.» Als nun Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen, und nahm sein Weib zu sich und erkannte sie nicht, bis sie den Sohn geboren hatte; und er gab ihm den Namen Jesus. (Matthäus 1,19-25 ⇩ ⇧ *)
Joseph wollte Maria heimlich entlassen, vermutlich um zu verhindern, dass sie als Hure angesehen wird. Er hat dann diesen Traum, und er glaubt diesem Traum. Er nahm Maria zu seinem Weib und erkannt damit das Kind an, das ihr geboren werden würde. Allerdings schreibt Matthäus auch: und erkannte sie nicht, bis sie den Sohn geboren hatte; und er gab ihm den Namen Jesus. (Matthäus 1,25 ⇧ *) Er schreibt nicht, dass Maria für alle Zeiten Jungfrau blieb, er schrieb nur, dass er bis zur Geburt Jesus wartete. Die Lehre von der ewigen Jungfräulichkeit der Maria ist vor diesem Hintergrund wohl kaum biblisch, auch wenn sie schon früh von Kirchenvätern vertreten wurde.
Es gibt apokryphe Schriften, die behaupten, Joseph sei Witwer gewesen und habe die Söhne Jakobus, Joses, Judas und Simon mit in die Ehe gebracht. Auch dafür gibt es keine Anhaltspunkte in der Bibel.
Die Beschreibung des Matthäus zeigt, dass Joseph ein sehr frommer Mann gewesen ist, der mit dem Eingreifen Gottes in seine Welt rechnete und auch danach handelte, wenn er den Eindruck hatte, dass eine Botschaft, hier sein Traum, von Gott kam.
Es begab sich aber in jenen Tagen, daß ein Befehl ausging vom Kaiser Augustus, daß alle Welt sich sollte schätzen lassen. Diese Schatzung war die erste und geschah, als Kyrenius Landpfleger in Syrien war. Und es zogen alle aus, um sich schätzen zu lassen, ein jeder in seine Stadt. Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, um sich schätzen zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die schwanger war. (Lukas 2,1-5 ⇩ ⇧ *)
Diese Schätzung ist in der historischen Forschung sehr umstritten. Es gibt Hinweise, dass sie etwa 6 v.Chr. stattgefunden hat, etwa zwei Jahre vor dem Tod des Herodes, vielleicht mit dem Gedanken, dass der Kaiser in Rom sich für die Zeit nach dem Tod Herodes des Großen alle Optionen offen hält, wie er Judäa im weiteren Verlauf behandelt und einordnet. Jedenfalls führt die Anordnung zur Schätzung dazu, dass die Familie auf Reisen gehen muss, um sich in Bethlehem einzuschreiben. Ganz offenbar war es nicht in ihr Ermessen gestellt, wann sie reisten, denn sonst hätte sich Joseph nicht mit seiner hochschwangeren Frau auf den Weg gemacht. Für die Familie muss es nach all den großartigen geistlichen Erlebnissen eine Ernüchterung gewesen sein, dass die Schwangerschaft unter solch schwierigen Bedingungen stattfand.
Lukas 2,6-7 ⇩ ⇧ *: Es begab sich aber, während sie daselbst waren, da erfüllten sich die Tage, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge.
Ganz lapidar wird dies berichtet, sie hatten keinen Raum, aber sie haben improvisiert. Wir wissen nicht, ob sie in diesem Augenblick mit Gott gehadert haben, ob sie gezweifelt haben, vermutlich hatten sie auch keine Zeit dazu, dass neue Leben hat durch seine Geburt eine Eigendynamik entfaltet, wie es alle Kinder dieser Welt im Leben ihrer Eltern tun. Sie hatten auch keine Ahnung, was in diesem Augenblick auf den Feldern Bethlehems geschah. Aber plötzlich tauchten Hirten bei ihnen auf: Und sie gingen eilends und fanden Maria und Joseph, dazu das Kindlein in der Krippe liegend. Nachdem sie es aber gesehen hatten, machten sie das Wort kund, das ihnen von diesem Kinde gesagt worden war. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. Maria aber behielt alle diese Worte und überlegte sie in ihrem Herzen. (Lukas 2,16-19 ⇩ ⇧ *)
Damit war wieder sichtbar geworden, dass ihr Kind ein besonderes Kind war, dass hier Heilsgeschichte geschah. Sie mussten durch eine schwere Zeit hindurch, werden sicherlich auch Angst gehabt haben, ob die Strapazen ihrem Kind nicht schaden. Und plötzlich war wieder die Gewissheit da, dass Gott hier am Werk ist. Und Maria, sie behielt alle diese Worte und überlegte sie in ihrem Herzen. Sie wird sie später Lukas erzählen, damit er sie aufschreibt. Sie beobachtet, sie schaut auf das Handeln Gottes: Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr. (Lukas 1,38 ⇧ *)
Joseph bleibt in dieser Geschichte im Hintergrund, vielleicht auch deswegen, weil sie von Marie erzählt wurde. Die Familie ist durch diese Ereignisse aus dem Schatten ihres Stalles in Bethlehem herausgetreten, denn es heißt: Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. (Lukas 2,20 ⇩ ⇧ *)
Der Bericht schweig völlig darüber, wie sie mit dieser plötzlichen Prominenz umgegangen sind. Aber wenn die Hirten solch wundersame Ereignisse weitererzählt haben, dann muss es eine Reaktion gegeben haben. Die Geschichte der Elisabeth wurde auf den Bergen Judäas erzählt und nun diese wundersame Geschichte in Bethlehem. Es ist kaum vorstellbar, dass es nur ein kleiner Personenkreis auf den Feldern Bethlehems wusste. Aber es ist sehr gut vorstellbar, dass es zwar die Hirten verwundert hat und in die Anbetung geführt hat, aber dass es an den religiösen Führern in Bethlehem völlig vorbeigegangen ist. Da erzählen Hirten wundersame Geschichten über eine Familie aus Nazareth. Was kann da schon dran sein.
Man kann sich lebhaft vorstellen, dass die kleine Familie in ihrer Behelfsunterkunft im Augenblick auch ganz andere Sorgen hatte, als sich mit ihrer neu gewonnenen Popularität zu beschäftigen. Maria musste wieder rein werden, das Kind musste beschnitten werden und da man so nahe bei Jerusalem war, sollte das Kind auch im Tempel dem Herrn geheiligt werden, so wie es das Gesetz für die Erstgeburt vorsah: Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetze Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, wie im Gesetze des Herrn geschrieben steht: «Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt heißen», und um ein Opfer darzubringen, wie im Gesetze des Herrn geboten ist, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. (Lukas 2,22-24 ⇩ ⇧ *)% (Vergleiche hierzu 2.Mose 34,19-20 *)BR Wieder sehen wir, dass wir es mit einer Familie zu tun haben, die das Gesetz kannt und die es selbst unter diesen wenig glücklichen Umständen auch lebte.
In Jerusalem erhalten sie zweimal die Bestätigung, dass in Jesus der Messias geboren ist. Zunächst kam ein Mann angetrieben durch den Heiligen Geist in den Tempel, genau in dem Augenblick, als auch Joseph mit seiner kleinen Familie erschien: Und siehe, es war ein Mensch zu Jerusalem, namens Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und heiliger Geist war auf ihm. Und er hatte vom heiligen Geist die Zusage empfangen, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen. Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hineinbrachten, um mit ihm zu verfahren nach der Sitte des Gesetzes, da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entlässest du deinen Diener in Frieden nach deinem Wort! Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, welches du angesichts aller Völker bereitet hast, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel! (Lukas 2,25-32 ⇩ ⇧ *)
Und diesmal erwähnt Lukas ausdrücklich, dass auch Joseph verwundert ist: Und sein Vater und seine Mutter verwunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. (Lukas 2,33 ⇩ ⇧ *)
Simeon spricht aber Maria an, nicht Joseph, auf das Leid, dass diesem Kind widerfahren wird: Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird und dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden. (Lukas 2,34-35 ⇩ ⇧ *) Wieder nimmt Maria diese Botschaft nur auf. Eine Antwort von ihr ist nicht überliefert. Sie bewegt das Gesagte in ihrem Herzen und schweigt.
Ebenso auch die Hanna: Und es war eine Prophetin Hanna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt, nachdem sie mit ihrem Manne sieben Jahre gelebt hatte nach ihrer Jungfrauschaft; und sie war eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel, sondern diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Auch diese trat zu derselben Stunde hinzu und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf Jerusalems Erlösung warteten. (Lukas 2,36-38 ⇩ ⇧ *) Wenn man alles zusammenfasst, was bisher in die Öffentlichkeit gedrungen ist, dann kann man schon vermuten, dass dies auf jemanden, der hören konnte und wollte, einen gewissen Eindruck gemacht haben muss: Die Reden auf den Bergen Judäas über die Geburt des von Maleachi prophezeiten Propheten, die Reden der Hirten und jetzt das, was Simeon und Hanna sagten. Aber im lautstarken Trubel des Tempels mit seinen Geldwechslern und Turteltaubenverkäufern und dem hektischen Verkehr zum Opfern gingen diese Töne unter. Allerdings müssen sie in der Familie nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben und ganz sicher auch Joseph in dem Empfinden bestärkt haben, dass sein Traum eine Botschaft von Gott und nicht eine fromme Selbsttäuschung war. Der Druck, der auf dem Weg von Nazareth nach Bethlehem auf ihm gelastet hatte, war verschwunden. Lukas beendet hier die Erzählung und erwähnt nur kurz, dass die Familie wieder nach Nazareth zurückgekehrt ist: Und nachdem sie alles vollbracht hatten nach dem Gesetze des Herrn, kehrten sie zurück nach Galiläa, in ihre Stadt Nazareth. (Lukas 2,39 ⇧ *) Allerdings überspringt er ganz offenbar einiges, weil er sich von den Kindheitserzählungen lösen will, den sein Ziel ist es, die Predigt, die Wunder, das Leiden, Tod und Auferstehung Jesu zu verkündigen.
Nach der Heiligung Jesu im Tempel wird die Familie also zunächst nach Bethlehem zurückgekehrt sein und die Ereignisse, die Matthäus uns berichtet, nahmen ihren Lauf: Als nun Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihn anzubeten. Da das der König Herodes hörte, erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm. Und er berief alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammen und erfragte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem im jüdischen Lande; denn also steht geschrieben durch den Propheten: «Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen, der mein Volk Israel weiden soll!» Da berief Herodes die Weisen heimlich und erkundigte sich bei ihnen genau nach der Zeit, wann der Stern erschienen wäre, und sandte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein. Und wenn ihr es gefunden habt, so tut mir's kund, auf daß auch ich komme und es anbete. Und als sie den König gehört, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen, ging vor ihnen her, bis er kam und über dem Orte stillstand, wo das Kindlein war. Da sie nun den Stern sahen, wurden sie sehr hoch erfreut und gingen in das Haus hinein und fanden das Kindlein samt Maria, seiner Mutter. Und sie fielen nieder, beteten es an, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben, Gold, Weihrauch und Myrrhen. (Matthäus 2,1-11 ⇩ ⇧ *)
Herodes heißt nur deshalb der Große, weil er ein überragendes Gespür dafür hatte, wer wohl in Rom die Macht haben würde. Er hat sich immer an die Mächtigen aus Rom gehalten, sie mit großen Geschenken für sich eingenommen und dadurch seinen Einfluss in Palästina immer weiter ausgebaut. Gleichzeit hatte er eine krankhafte Angst vor seinen Söhnen, so dass er mehrere von ihnen hinrichten ließ. Er regierte mit harter Hand und unterdrückte jeden Widerstand. Flavius Josephus hat uns viele schreckliche Einzelheiten aus dem Leben dieses Menschen berichtet. So ist es glaubhaft, dass er sofort in Angst verfiel, als die Weisen bei ihm anfragen ließen und er sich auch persönlich um sie kümmerte.
Wieder greifen Engel ein und warnen Joseph und wieder folgt Joseph den Warnungen der Engel: Und da sie im Traum angewiesen wurden, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, entwichen sie auf einem andern Wege in ihr Land. Als sie aber entwichen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage; denn Herodes will das Kindlein aufsuchen, um es umzubringen. (Matthäus 2,12-13 ⇩ ⇧ *)
Joseph flieht mit seiner Familie nach Ägypten: Da stand er auf, nahm das Kindlein und seine Mutter des Nachts und entwich nach Ägypten. (Matthäus 2,14 ⇩ ⇧ *) Wieder war ihr Glaube gefordert. Sie waren Flüchtlinge in einem fremden Land. Aber irgendwie hat diese Familie das gemeistert. Sie hat sich nicht beirren lassen. Sie ist im Glauben ihren Weg gegangen.
Währenddessen treibt Herodes am Ende seines Lebens noch einmal sein Unwesen. Einer seiner Söhne ist im Gefängnis und Herodes lässt ihn noch schnell vor seinem Tode hinrichten. Er lässt Männer in Jerusalem zusammentreiben, damit sie bei seinem Tode auch umgebracht würden, damit in Jerusalem überhaupt jemand klagt, wenn er stirbt. Und er lässt die Kinder in Bethlehem umbringen. Es gab so viel Schreckliches zu berichten für Flavius Josephus, dass ihm ein paar Kinder in Bethlehem nicht des Berichtens wert waren, wenn denn dieser Vorgang in Jerusalem überhaupt zur Kenntnis genommen und nicht als Bagatelle abgetan worden ist. Matthäus waren sie aber wichtig, denn auch hier zeigte sich, wie Prophetie sich erfüllt: Und er blieb dort bis zum Tode des Herodes, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: «Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.» Da sich nun Herodes von den Weisen betrogen sah, ward er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knäblein töten, die zu Bethlehem und in allen ihren Grenzen waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundigt hatte. Da ward erfüllt, was durch Jeremia gesagt ist, den Propheten, der da spricht: «Eine Stimme ist zu Rama gehört worden, viel Weinen und Klagen; Rahel beweint ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind.» (Matthäus 2,15-18 ⇩ ⇧ *)
Die Prophetien, die Matthäus hier meint, finden sich bei Hosea: Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen. (Hosea 11,1 *) und bei Jeremia: So spricht der HERR: Eine Stimme wird auf der Höhe vernommen, bitterliches Klagen und Weinen: Rahel beweint ihre Söhne und will sich nicht trösten lassen wegen ihrer Söhne; denn sie sind nicht mehr! (Jeremia 31,15 *)
Ob Joseph und Maria dieses alles so bewusst war, als sie nach Ägypten flohen, wissen wir nicht. Aber sie sind gehorsam nach Ägypten gegangen und, was noch viel wichtiger ist, sie haben sich dort nicht etwa festgesetzt, weil in Judäa doch alles so gefährlich war, sondern sie sind Gott gehorsam geblieben. Als Herodes gestorben ist, dies muss ein Zeitraum von maximal zwei Jahren bedeuten, da kehrten sie wieder zurück nach Israel, so wie der Engel es ihnen gesagt hat: Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph in Ägypten im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und ziehe in das Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben trachteten! Da stand er auf, nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich und ging in das Land Israel. Als er aber hörte, daß Archelaus anstatt seines Vaters Herodes über Judäa regierte, fürchtete er sich, dahin zu gehen. Und auf eine Anweisung hin, die er im Traume erhielt, entwich er in die Gegend des galiläischen Landes. Und dort angekommen, ließ er sich nieder in einer Stadt namens Nazareth; auf daß erfüllt würde, was durch die Propheten gesagt ist: «Er wird Nazarener heißen.» (Matthäus 2,19-23 ⇧ *)
Er scheint zunächst geplant zu haben, nach Bethlehem oder jedenfalls nach Judäa zurückzukehren. Aber er kehrte auf eine Weisung eines Engels nach Nazareth zurück, weil er sich vor dem Nachfolger des Herodes, seinem Sohn Archelaos fürchtete.
So entsteht ein Bild von Joseph als eines Mannes des Glaubens, der in einer engen Beziehung zu dem lebendigen Gott stand und sein Leben nach den Weisungen Gottes gestaltete. Er hat nicht geklagt, jedenfalls wird darüber nichts berichtet, sondern er ist gehorsam seinen Weg gegangen. Er ist ein geistlicher mann, der auf Gott hört, und er ist ein Macher, der eine Flucht nach Ägypten organisiert und der nach seiner Rückkehr eine neue Existenz in Nazareth aufbaut. Wir werden noch sehen, dass er auch seine Kinder mit dem Wort Gottes vertraut macht. Und wenn wir die Sprache Jesus und die Sprache des Jakobus miteinander vergleichen, dann stellen wir fest, dass beide kurz und prägnant formulierten und sich nicht mit vielen WENN und ABER aufhielten. Es ist wohl naheliegend, da die Sprache und die Art des Vaters Joseph widerzuerkennen, der seine Kinder gradlinig erzogen hat.
Auch hier werden Jesu Eltern als fromme Juden sichtbar, die ganz selbstverständlich zum Passahfest nach Jerusalem reisten. Dies waren von Nazareth aus etwa 100 km Luftlinie und wenn man, um Samaria zu umgehen, am Jordan wanderte, dann waren es 156 km oder 33 Stunden für einen Wanderer und, am Jordan entlang über 1500 m bergab und dann wieder über 1900 m bergauf. Wenn man den direkten Weg ging, konnte man sich die Reise zwar verkürzen, aber 1300 m bergauf und bergab hatte man immer zu überwinden, wobei es im Hochland von Samaria dann auch mehrfach bergauf und bergab geht, so dass der Weg am Jordan dann wohl noch der bequemere war. Auf jeden Fall war es eine bewusste Entscheidung der Familie, diesen Weg auf sich zu nehmen. Und da sie, wie wir aus dem Text hören, mit Verwandten und Bekannten reisten, lebten sie ganz sicher in einem Umfeld von Menschen, die die jüdischen Traditionen ernst nahmen und darin lebten.
Dies zeigt sich auch, dass sie Jesus gar nicht vermissen, als er nicht bei ihnen ist, weil sie ihn bei Bekannten vermuten. Ganz offensichtlich war Jesus also kein Kind, dass an den Rockzipfeln seiner Mutter hing, sondern ein Kind, dass auch auf sich selbst gestellt handeln konnte. Denkt man an die beiläufige Art, wie Joseph die Flucht nach Ägypten organisiert hat, so kann man sagen, dass das Vorbild des Vaters dazu offenbar passt.
So sind die Eltern also eine Tagesreise weit gewandert, ohne ihr Kind zu sehen. Am Abend wurden sie dann skeptisch und haben es bei den Mitreisenden gesucht, aber nicht gefunden. Also mussten sie eine weitere Tagesreise zurück nach Jerusalem wandern. Dort haben sie ihn drei Tage lang gesucht und schließlich im Tempel, bei den Schriftgelehrten diskutierend und fragend gefunden. Wir erleben Jesus hier als einen wissbegierigen Jungen, der alles aufnimmt, was er bekommen kann, der aber auch nachfragt und das Gehörte verarbeitet und sich seine Meinung bildet. Es ist sicherlich richtig, in diesem Text zunächst einmal den Sohn Gottes zu sehen, der im Haus seines Vaters von seinem Vater im Himmel lernen möchte und sehen möchte, wie die Menschen, die ihr ganzes Leben mit dem Studium des Wortes Gottes verbracht haben, über ihn denken und reden. Aber es ist sicherlich auch ein Verdienst der Familie, die ihn zu einem aufgeschlossenen, Fragen stellenden jungen Menschen erzogen hat, der das Grundwissen besitzt, dass man in solch einem Kreis braucht, um überhaupt zu verstehen, wovon die Rede ist. Jesus besaß offenbar dieses Wissen. Und wie wir an seinem Bruder Jakobus sehen können, der später Leiter der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem wird und der unter Christen wie Juden geachtet war - er wurde Jakobus der Gerechte genannt - war es ein Wissen, das in der ganzen Familie präsent war.
Es kommt, wie es kommen muss, der Vater denkt sich sein Teil und die Mutter macht die erforderlichen Vorwürfe. Jesus gibt die für seine Eltern unverständliche Antwort: „Was habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist?“ Selbstverständlich ist dieses Wort auf Jesu Vater im Himmel zu beziehen. Aber es lässt auch Rückschlüsse auf seine irdische Familie zu, dass er den Tempel als den Ort empfindet, wo sein Vater Joseph eigentlich zu Hause ist. Auf jeden Fall sah Jesus hier keinen Grund, sich gegen dieses Verständnis abzugrenzen.
Aber Jesus ging jetzt, ob mit oder ohne Murren wissen wir nicht, mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen untertan. Er hat sich also in die Familie eingefügt und keine Sonderrolle beansprucht.
Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. Wieder ist es Maria, die über diese Worte weiter nachdenkt. Aus diesen Ereignissen formt sich in Maria ein Bild, was denn das da eigentlich ist, was durch einen Engel angekündigt, in ihr entstanden ist. Diese Worte zeigen auch, dass sie es immer noch nicht so richtig begriffen hat. Und damit geht sie einen ähnlichen Weg wie die Jünger, die auch nicht wirklich verstehen, was das alles bedeutet, was Jesus tut und was er redet. Erst mit der Auferstehung und in der Begegnung mit dem Auferstandenen wird ihnen die Dimension des Geschehens wirklich klar und führt zu Gründung der Gemeinde Jesu.
Die Empfindungen des Joseph bleiben uns unbekannt. Er war, als Maria dem Lukas von diesen Vorkommnissen berichtete, vermutlich schon lange tot. Denn dieser Text ist der letzte, in dem Joseph noch vorkommt. Danach ist immer nur noch von Maria die Rede, sie wird auch von Jesus mit nach Kapernaum genommen (Johannes 2,12 *). Und am Kreuz beauftragt er seinen Jünger Johannes, für Maria zu sorgen (Johannes 19,25-27 *). Alles dies wäre nicht geschehen, wenn Joseph noch leben würde. Bei all den Hinweisen, die wir über die Gesetzestreue und den Glauben dieser Familie haben, auch aus der Tatsache, dass sie noch drei weitere Söhne und eine unbekannte Zahl von Töchtern haben, kann man wohl sehr sicher schließen, dass Joseph seine Frau Maria nicht verlassen hat.
Das Wort Jesu an seine Eltern: „Was habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist?“, von dem es heißt: „Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.“ verdient auch unter einem anderen Aspekt noch einmal Beachtung: Wie ist der kleine Junge Jesus mit seiner Gottessohnschaft umgegangen. Ganz offenbar war sie dem zwölfjährigen Jesus bewusst. Ab wann war sie ihm bewusst und wodurch? Für die apokryphen Schriften ist das ganz einfach: Das war ihm schon immer bewusst. Und wenn er etwas wollte, dann geschah es auch. So berichten es die Kindheitserzählungen des Thomas, der sich selbst als Thomas, der Israelit, vorstellt, als nicht den Anspruch erhebt, der Jünger Thomas zu sein. Dies stimmt aber nicht mit dem überein, was Jesus in den Evangelien zu seinem Verhältnis zu seinem Vater im Himmel sagt: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet. (Johannes 5,19-20 ⇩ *) (siehe auch Die Hochzeit zu Kana) Wenn es aber nach unserem Text so ist, dass zumindest der zwölfjährige Jesus sich seiner Gottessohnschaft bewusst war und das auch gelegentlich hat durchklingen lassen, so muss doch bei den anderen Brüdern ein Gefühl entstanden sein, dass dieser Jesus irgendwie anders ist. Dies kann bei älteren Kindern sehr schnell zur bewussten oder unbewussten Ausgrenzung dessen führen, der als Sonderling empfunden wird. Unklar bleibt auch, warum Maria und Joseph das Wort Jesu nicht verstanden haben. Daraus könnte man den Schluss ziehen, dass die Familie die besonderen Umstände um die Geburt Jesu mehr oder weniger verdrängt hat und in der Begegnung Jesu mit dem Tempel und der in ihm wohnenden Herrlichkeit Gottes hier erstmalig das Empfinden entstanden ist, dass er hier in seinem Vaterhaus ist. Wir wissen das nicht und können diese Fragen auch nicht befriedigend beantworten. Trotzdem ist es interessant, sie sich bewusst zu machen, um die enormen Dimensionen dessen, was sich so einfach in die Worte kleiden lässt: „Wahrer Mensch und wahrer Gott“, zu erfassen.
Die Hochzeit zu Kana ist in diesem Zusammenhang aus zwei Gründen wichtig.
Zum einen taucht hier bereits Maria alleine auf. Joseph wird nicht erwähnt. Daraus ist zu schließen, dass Joseph zwischen Jesu 12. und 30. Lebensjahr verstorben ist, da wir mit Lukas (Lukas 3,23 *) annehmen, dass Jesus sein öffentliches Wirken im Alter von dreißig Jahren begonnen hat.
Zum anderen aber ist die Bemerkung der Maria zu den Dienern von tieferem Interesse: „Was er euch sagen wird, das tut!“ sagt Maria zu ihnen. Dies bedeutet doch, dass Maria eine gewisse Erfahrung damit hat, dass Jesus Wunder tun kann. Sie hat ihn mit ihrer Bemerkung motiviert, seine bisher in der Öffentlichkeit geübte Zurückhaltung aufzugeben und seine Berufung, sein göttliches Wesen sichtbar zu machen. Johannes kommentiert dies mit den Worten Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
Damit zeigt uns dieser bericht, dass auch innerhalb der Familie Dinge geschehen sein müssen, die wir als Wunder bezeichnen können, ohne dass wir davon wirklich Kentnis haben. Apokryphe Schriften wie das „Des israelischen Philosophen Thomas Bericht über die Kindheit des HERRN“ berichten ausführlich von solchen Wundern. Die Geschichte von den Vögeln, die Jesus am Sabbat aus Lehm formt und - zur Rede gestellt, dass dies am Sabbat nicht erlaubt sei - mit einer Handbewegung in lebende Vögel verwandelt und wegscheucht, ist noch relativ harmlos. Viel unglaubwürdiger sind die Geschichten, die erzählen, wie andere Kinder, die Jesus ärgern, tot umfallen. Diese Geschichten sind mit Fug und Recht nicht in das Neue Testament übernommen worden, weil sie wohl fromme Legenden sind, die sich an die Schöpfungsgeschichte anlehnen: Alles was das Kind Jesus sagt, geschieht augenblicklich. Jesus selber sagt uns aber, dass er seine Wunder nicht aus sich heraus tut: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet. (Johannes 5,19-20 ⇩ ⇧ *) Trotzdem ist auch die Vermutung, dass dieses Wunder in Kana Jesu allererstes Wunder war, vermutlich falsch. Aber hier gilt, dass wir schweigen, wo die Bibel schweigt. Dies gehört zu den Geheimnissen der Famile Jesu. (Vgl. auch Der zwölfjährige Jesus im Tempel)
Dieser Text wird so ausführlich dargesellt, weil er unterschiedlich übersetzt wird. Schlachter spricht von denen, die bei Jesus waren, Luther spricht ausdrücklich von den Seinen, die Elberfelder explizit von seinen Angehörigen. Der griechische Text lässt beide Deutungen zu. Auf jeden Fall macht bereits dieser Vers deutlich, dass Jesus in seinem Umfeld und auch von seinen Verwandten nicht verstanden wurde. Im folgenden werden wir noch deutlich eindeutigere Stellen finden, in denen eine Distanz der Familie zu Jesus sichtbar wird. Man sieht an der Vermutung der Schriftgelehrten, Jesus stehe mit Beelzebub im Bunde, mit welcher Verachtung die Meinungsmacher in Israel Jesus begegneten und mag ermessen, welchen Druck dies auch für die Familie bedeutete. Die Ereignisse in Kana und das „Er ist von Sinnen” machen sehr deutlich, wie die Familie hin- und hergerissen war. Einerseits war Jesus als der älteste Sohn der Familienvorstand, Joseph zu dieser Zeit vermutlich schon tot, andererseits gab es diesen gewaltigen Druck von außen, der sich hier, aber auch bei Jesu Predigt in Nazareth zeigt und den die Familie vermutlich ständig zu spüren bekam.
Matthäus 12,46-50 *: Während er noch zu dem Volke redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten mit ihm zu reden. Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen mit dir zu reden. Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter! (Parallelstellen sind Markus 3,31-35 * und Lukas 8,19-21 *)
Diese Stelle sollte man im Blick auf Jesu Familie nicht überbewerten, schon gar nicht als Antwort Jesu auf das „Er ist von Sinnen” bewerten. Jesus setzt hier Prioritäten. Dies tut er auch an anderer Stelle, wenn er über die Nachfolge spricht: Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. (Matthäus 10,37-38 *) (Parallel Lukas 14,25-27 *, vgl. Matthäus 19,27-30 * und Markus 10,28-31 *) oder auch Er sagte aber auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags oder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn ein, damit nicht etwa auch sie dich wieder einladen und dir Vergeltung werde; (Lukas 14,12 *) Andererseits nimmt er die Verpflichtungen gegenüber der Familie sehr ernst, wie aus einer Rede gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer hervorgeht: Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? Denn Gott hat geboten: «Ehre deinen Vater und deine Mutter!» Und: «Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.» Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Ich habe zum Opfer vergabt, was dir von mir zugute kommen sollte; der braucht seinen Vater und seine Mutter nicht mehr zu ehren. Und so habt ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen aufgehoben. (Matthäus 15,3-6 ⇩ *)
Tiefer lässt schon Jesu Auftreten in Nazareth blicken: Und es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dannen. Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, so daß sie erstaunten und sprachen: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Kräfte? Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Joses und Simon und Judas? Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher kommt ihm das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet als in seiner Vaterstadt und in seinem Hause! Und er tat dort nicht viele Wunder um ihres Unglaubens willen. (Matthäus 13,53-58 *) (Parallelstellen sind Markus 6,1-6 * und Lukas 4,16-30 *)
Jesus bezieht hier seine Familie mit ein, wenn er über Propheten sagt: „Ein Prophet ist nirgends verachtet als in seiner Vaterstadt und in seinem Hause!“ Hier wird sichtbar, dass er sich in seinem Handeln in der Familie nicht verstanden fühlt, vermutlich vornehmlich bei seinen Brüdern, wie aus einer weiteren Begebenheit deutlicher hervorgeht: Darnach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Brich doch auf von hier und ziehe nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust! Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht doch öffentlich bekannt zu sein. Wenn du solches tust, so offenbare dich der Welt! Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; aber eure Zeit ist immer bereit. Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber haßt sie; denn ich bezeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind. Gehet ihr hinauf zum Fest; ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. Solches sagte er zu ihnen und blieb in Galiläa. Nachdem aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen. Da suchten ihn die Juden am Fest und sprachen: Wo ist er? (Johannes 7,1-11 *)
Jesus ist hier in einer sehr menschlichen Situation. Er ist unschlüssig, ob er zum Laubhüttenfest gegen soll, weil ihm zu dieser Zeit schon nach dem Leben getrachtet wird, er aber weiß, dass die Zeit noch nicht reif ist. Seine Brüder drängen ihn zu gehen, denn all diese Überlegungen sind ihnen fremd. Sie betrachten den Vorgang rein menschlich: Willst du etwas bewirken, dann gehe nach Jerusalem, wenn alle da sind, und mach deine Zeichen dort, damit du sie überzeugst. Sie hatten keine Ahnung von dem, was Jesus bevorstand. Sie verstanden vermutlich auch nicht, warum Jesus keine Zeichen tat, wenn ihn die Pharisäer danach fragten. Sie sahen Jesu Fähigkeit, Wunder zu tun an, wie man eine menschliche Begabung ansieht, die ganz in der Verfügungsgewalt des so Begabten steht (Johannes 5,19-20 ⇧ *). Darüber hinaus ignorierten sie die Feindseligkeiten, für sie stand das Fest im Vordergrund. Jesus geht schließlich doch heimlich zum Fest, wo er natürlich auch anfängt zu lehren und damit erneut in die Konfrontation gerät. So ist diese Auseinandersetzung mit seiner Familie und die daraus erwachsende Reaktion Jesu zutiefst menschlich und zeigt, dass Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott war.
Es lässt sich kaum erahnen, mit welchen Gefühlen Maria unter dem Kreuz stand. Ob sie sich an Simeon erinnert hat, der ihr bei der Heiligung Jesu im Tempel sagte: „... und dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen ...“? Ob sie wie viele andere auch, immer noch gehofft hat, dass Jesus herabsteigt und seine Königsherrschaft sichtbar aufrichtet? Ob sie einfach nur mit mütterlicher Angst die Entwicklung der letzten Monate verfolgt hat und das, was jetzt geschah als Bestätigung ihrer Angst sah? Oder ob sie, wie bei der Erscheinung des Engels Gabriel, sich einfach in Gottes Hand hat fallen lassen: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort!“ Wir wissen es nicht.
Jesus sieht seine Mutter und er sorgt für sie. Die Forderungen, die er gegenüber den Pharisäern aufgestellt hat, für die Eltern zu sorgen (Matthäus 15,3-6 ⇧ *), diesen Forderungen stellt er sich nun selbst und übergibt seine Mutter in die Obhut des Jüngers Johannes, den Jünger, den er lieb hat. Seine Brüder waren zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht in der Nähe, ebenso waren die anderen Jünger geflohen. Vermutlich war Jakobus zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekehrt, so dass Jesus seine Mutter dem Jünger Johannes anvertraut hat. Maria akzeptiert dies, denn es heißt: Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Sie hat nicht etwa den Wunsch geäußert, doch zu Jakobus zu ziehen.
So gehört zur Kreuzigung auch, dass Jesus seine irdischen Verpflichtungen, insbesondere gegenüber der Familie, regelt. Dies zeigt, in welchem Licht die harten Worte zu deuten sind, die Jesus an anderen Stellen über die Familie sagt. Sie sollen nicht die Verantwortlichkeiten innerhalb der Familie auflösen, sondern sie sollen zeigen, welch hohe Verantwortung wir in der Nachfolge, im Verhältnis zu unserem Nächsten haben.
Bereits kurz nach Jesu Tod und Auferstehung muss sich im Verhältnis der Brüder Jesu zu dem nun auferstandenen Jesus, der nun ganz offensichtlich der Christus, der Messias des lebendigen Gottes ist, entscheidendes verändert haben. Jesus offenbart sich dem Jakobus. Paulus berichtet es uns: Denn ich habe euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift, und daß er begraben worden und daß er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift, und daß er dem Kephas erschienen ist, hernach den Zwölfen. Darnach ist er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschienen, von welchen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. Darnach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln. Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin. (1.Korinther 15,3-8 *)
Diese Begegnung mit Jesus, dem Auferstanden, muss Jakobus völlig verändert haben. Jetzt ist er nicht mehr der kleine Bruder, der den großen Bruder nicht so ganz für voll nimmt. Er sitzt mit allen seinen verbliebenen Brüdern, seiner Mutter und den Aposteln zusammen und betet. Es sind etwa 120 Menschen, die sich da in Jerusalem versammelt haben und auf den verheißenen Heiligen Geist warten. Und Jakobus ist mitten unter ihnen. Jesus hat nicht aufgehört, sich um seine Familie zu kümmern. Selbst nach seinem Tode begegnet er Jakobus, um ihn für das Evangelium zu gewinnen. Und mit Jakobus gewinnt er auch seine anderen Brüder. Sie sind schon verheiratet oder werden heiraten, denn Paulus schreibt später: 1.Korinther 9,5 *: Haben wir nicht Vollmacht, eine Schwester als Gattin mit uns zu führen, wie auch die andern Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Aber sie werden aktiv in der Arbeit für das Reich Gottes. Jakobus wird die Gemeinde in Jerusalem leiten und an allen wichtigen Entscheidungen mitwirken, insbesondere auch an der Beauftragung des Paulus für die Heidenmission. Jakobus wird darum ringen, dass sein Volk Jesus als den Christus erkennt und anerkennt. Und er wird das Martyrium erleiden, er, den die Juden „der Gerechte“ nennen.
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Jakobus - der Bruder des Herrn Gerechter Jude und gläubiger Christ, ein Mann kämpft um das Heil seines Volkes |
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Der Evangelist Markus Lebensentwürfe und der Umgang mit Versagen |
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Bereich | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
Bibel ⇩ | 44 | 0,14 % | 100,00 % | 100,00 % | 31105 |
Altes Testament ⇩ | 5 | 0,02 % | 15,27 % | 11,36 % | 23146 |
AT Geschichtsbücher ⇩ | 1 | 0,01 % | 5,49 % | 2,27 % | 12871 |
AT Lehrbücher ⇩ | 0 | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % | 4785 |
AT Prophetische Bücher ⇩ | 4 | 0,07 % | 51,51 % | 9,09 % | 5490 |
Neues Testament ⇩ | 39 | 0,49 % | 346,40 % | 88,64 % | 7959 |
NT Geschichtsbücher ⇩ | 36 | 0,75 % | 531,75 % | 81,82 % | 4786 |
NT Lehrbücher ⇩ | 3 | 0,11 % | 76,62 % | 6,82 % | 2768 |
NT Prophetisches Buch ⇩ | 0 | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % | 405 |
Bücher | Anzahl der Bibelstellen (Zitate) | bezogen auf die Verse | relativ zum Durchschnitt der Bibel | Anteil an allen Zitaten | Gesamtzahl der Verse |
2.Mose ⇧ ↓ | 1 | 0,08 % | 58,28 % | 2,27 % | 1213 |
Jeremia ⇧ ↓ | 1 | 0,07 % | 51,83 % | 2,27 % | 1364 |
Hosea ⇧ ↓ | 1 | 0,51 % | 358,85 % | 2,27 % | 197 |
Micha ⇧ ↓ | 1 | 0,95 % | 673,27 % | 2,27 % | 105 |
Maleachi ⇧ ↓ | 1 | 1,82 % | 1 285,33 % | 2,27 % | 55 |
Matthäus ⇧ ↓ | 10 | 0,93 % | 660,07 % | 22,73 % | 1071 |
Markus ⇧ ↓ | 5 | 0,74 % | 521,34 % | 11,36 % | 678 |
Lukas ⇧ ↓ | 11 | 0,96 % | 675,61 % | 25,00 % | 1151 |
Johannes ⇧ ↓ | 8 | 0,91 % | 643,40 % | 18,18 % | 879 |
Apostelgeschichte ⇧ ↓ | 2 | 0,20 % | 140,40 % | 4,55 % | 1007 |
Römer ⇧ ↓ | 1 | 0,23 % | 163,26 % | 2,27 % | 433 |
1.Korinther ⇧ ↓ | 2 | 0,46 % | 323,54 % | 4,55 % | 437 |
Nr. | Bibelstelle | Bibeltext |
1 ↑ | 2.Mose 34,19-20 1 |
Alle Erstgeburt ist mein, auch alle männliche Erstgeburt unter deinem Vieh, es sei ein Ochs oder ein Schaf. Aber den Erstling des Esels sollst du mit einem Schafe lösen; wenn du ihn aber nicht lösest, so brich ihm das Genick. Alle Erstgeburt deiner Söhne sollst du lösen. Man soll nicht leer erscheinen vor meinem Angesicht. |
2 ↑ | Jeremia 31,15 1 |
So spricht der HERR: Eine Stimme wird auf der Höhe vernommen, bitterliches Klagen und Weinen: Rahel beweint ihre Söhne und will sich nicht trösten lassen wegen ihrer Söhne; denn sie sind nicht mehr! |
3 ↑ | Hosea 11,1 1 |
Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen. |
4 ↑ | Micha 5,2-4 1 |
(H5-1) Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar klein, um unter den Hauptorten Judas zu sein; aber aus dir soll mir hervorgehen, der Herrscher über Israel werden soll, dessen Ursprung von Anfang, von Ewigkeit her gewesen ist. (H5-2) Darum gibt er sie hin bis zu der Zeit, da die, so gebären soll, wird geboren haben und der Überrest seiner Brüder zu den Kindern Israel zurückkehren wird. (H5-3) Und... |
5 ↑ | Maleachi 4,5-6 1 |
(H3-23) Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und furchtbare Tag des HERRN; (H3-24) der soll das Herz der Väter den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Banne schlagen muß! |
6 ↑ | Matthäus 1,1-17 1 |
Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte den Isaak, Isaak zeugte den Jakob, Jakob zeugte den Juda und seine Brüder, Juda zeugte den Phares und den Zara mit der Tamar, Phares zeugte den Esrom, Esrom zeugte den Aram, Aram zeugte den Aminadab, Aminadab zeugte den Nahasson, Nahasson zeugte den Salmon, Salmon zeugte den Boas mit der Rahab, Boas zeugte... |
7 ↑ | Matthäus 1,18-25 1 2 3 |
Die Geburt Jesu Christi aber war also: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammenkamen, erfand sich's, daß sie empfangen hatte vom heiligen Geist. Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht an den Pranger stellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen. Während er aber solches im Sinne hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach:... |
8 ↑ | Matthäus 2 1 2 3 4 5 6 |
Als nun Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihn anzubeten. Da das der König Herodes hörte, erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm. Und er berief alle Hohenpriester und... |
9 ↑ | Matthäus 10,37-38 1 |
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. |
10 ↑ | Matthäus 12,46-50 1 |
Während er noch zu dem Volke redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten mit ihm zu reden. Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen mit dir zu reden. Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht... |
11 ↑ | Matthäus 13,53-58 1 |
Und es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dannen. Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, so daß sie erstaunten und sprachen: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Kräfte? Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Joses und Simon und Judas? Und sind nicht seine Schwestern... |
12 ↑ | Matthäus 15,3-6 1 2 |
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? Denn Gott hat geboten: «Ehre deinen Vater und deine Mutter!» Und: «Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.» Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Ich habe zum Opfer vergabt, was dir von mir zugute kommen sollte; der braucht seinen Vater und seine Mutter... |
13 ↑ | Matthäus 19,27-30 1 |
Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn des Menschen Sohn auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und ein jeglicher, welcher... |
14 ↑ | Markus 3,20-25 1 |
Und sie traten in das Haus, und das Volk kam abermals zusammen, also daß sie nicht einmal Speise zu sich nehmen konnten. Und als die, welche um ihn waren, es hörten, gingen sie aus, ihn zu greifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen! Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul, und durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da... |
15 ↑ | Markus 3,31-35 1 |
Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben aber draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. Und das Volk saß um ihn her. Und sie sagten zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen und suchen dich. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter, oder meine Brüder? Und indem er ringsumher die ansah, welche um ihn saßen, spricht er: Siehe da, meine Mutter und... |
16 ↑ | Markus 6,1-6 1 |
Und er zog von dannen und kam in seine Vaterstadt; und seine Jünger folgten ihm nach. Und als der Sabbat kam, fing er an in der Synagoge zu lehren; und die vielen, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher kommt diesem solches? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, und geschehen solche Taten durch seine Hände? Ist er nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, der Bruder des... |
17 ↑ | Markus 10,28-31 1 |
Da hob Petrus an und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt! Jesus antwortete ihm und sprach: Wahrlich, ich sage euch, es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker um meinetwillen und um des Evangeliums willen verlassen hat, der nicht hundertfältig empfinge, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern... |
18 ↑ | Lukas 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 |
Nachdem schon viele es unternommen haben, eine Erzählung der Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind, wie sie uns diejenigen überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind; so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus, damit du die Gewißheit... |
19 ↑ | Lukas 2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 |
Es begab sich aber in jenen Tagen, daß ein Befehl ausging vom Kaiser Augustus, daß alle Welt sich sollte schätzen lassen. Diese Schatzung war die erste und geschah, als Kyrenius Landpfleger in Syrien war. Und es zogen alle aus, um sich schätzen zu lassen, ein jeder in seine Stadt. Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem... |
20 ↑ | Lukas 2,41-52 1 2 |
Und seine Eltern reisten jährlich am Passahfest nach Jerusalem. Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie nach Gewohnheit des Festes hinauf. Und als sie die Tage vollendet hatten und wieder heimkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem; und seine Eltern wußten es nicht. Da sie aber meinten, er wäre unter den Gefährten, zogen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und... |
21 ↑ | Lukas 3,23-38 1 |
Und Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt, als er anfing zu lehren; und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, welcher war des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Nangai, des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, des Johanan, des Resa, des Serubbabel, des Sealtiel, des Neri, des Melchi, des Addi,... |
22 ↑ | Lukas 3,23 1 |
Und Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt, als er anfing zu lehren; und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, |
23 ↑ | Lukas 4,16-30 1 |
Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gegeben; und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht: «Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen,... |
24 ↑ | Lukas 8,19-21 1 |
Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen. Es wurde ihm aber gemeldet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und begehren dich zu sehen! Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun! |
25 ↑ | Lukas 14,12 1 |
Er sagte aber auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags oder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn ein, damit nicht etwa auch sie dich wieder einladen und dir Vergeltung werde; |
26 ↑ | Lukas 14,25-27 1 |
Es zog aber eine große Volksmenge mit ihm, und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und nicht seinen Vater und die Mutter, Weib und Kinder, Brüder und Schwestern haßt, dazu aber auch seine eigene Seele, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir her kommt, der kann nicht mein Jünger sein. |
27 ↑ | Johannes 1,45-46 1 |
Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! |
28 ↑ | Johannes 2,1-12 1 |
Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war dort. Aber auch Jesus wurde samt seinen Jüngern zur Hochzeit geladen. Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen! Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagen wird,... |
29 ↑ | Johannes 2,12 1 |
Darnach zog er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger, und sie blieben nicht viele Tage daselbst. |
30 ↑ | Johannes 5,19-20 1 2 3 |
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet. |
31 ↑ | Johannes 7,1-11 1 |
Darnach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Brich doch auf von hier und ziehe nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust! Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht doch öffentlich bekannt zu sein. Wenn du solches tust,... |
32 ↑ | Johannes 7,50-52 1 |
Da spricht zu ihnen Nikodemus, der des Nachts zu ihm gekommen und einer der Ihren war: Richtet auch unser Gesetz einen Menschen, man habe ihn denn zuvor selbst gehört und erkannt, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche nach, und du wirst sehen, daß aus Galiläa kein Prophet ersteht! |
33 ↑ | Johannes 19,25-27 1 |
Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Klopas Frau, und Maria Magdalena. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Darauf spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. |
34 ↑ | Johannes 19,25-27 1 |
Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Klopas Frau, und Maria Magdalena. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Darauf spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. |
35 ↑ | Apostelgeschichte 1,11-14 1 |
Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berge, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt. Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in das Obergemach,... |
36 ↑ | Apostelgeschichte 1,14 1 |
Diese alle verharrten einmütig im Gebet, samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. |
37 ↑ | Römer 9,14 1 |
Was wollen wir nun sagen! Ist etwa bei Gott Ungerechtigkeit? Das sei ferne! |
38 ↑ | 1.Korinther 9,5 1 |
Haben wir nicht Vollmacht, eine Schwester als Gattin mit uns zu führen, wie auch die andern Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? |
39 ↑ | 1.Korinther 15,3-8 1 |
Denn ich habe euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift, und daß er begraben worden und daß er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift, und daß er dem Kephas erschienen ist, hernach den Zwölfen. Darnach ist er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschienen, von welchen die meisten noch... |
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