Pfingstpredigt zu Psalm 126 Der HERR hat Großes an uns getan Als der HERR die Gefangenen Zions zurückbrachte, da waren wir wie Träumende. Zusammenfassung Singen erfrischt uns und öffnet die Seele für Gott. Unser Singen hat etwas mit dem zu tun, wo wir verwurzelt sind. Psalm 1 spricht von dieser Verwurzelung in den Wassergründen Gottes. Er zeigt uns die Kraft und die Geborgenheit, die daraus erwächst. Die Predigt möchte uns in Erinnerung rufen, dass die Psalmen uns durch jeden Tag begleiten wollen, nicht nur am Sonntagvormittag. Der Text zur Predigt aus Psalm 126 Ein Wallfahrtslied. Als der HERR die Gefangenen Zions zurückbrachte, da waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Jubel; da sagte man unter den Heiden: «Der HERR hat Großes an ihnen getan!» Der HERR hat Großes an uns getan, wir sind fröhlich geworden. HERR, bringe unsre Gefangenen zurück wie Bäche im Mittagsland! Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Wer weinend dahingeht und den auszustreuenden Samen trägt, wird mit Freuden kommen und seine Garben bringen. Soweit der Bibeltext. Lesung der Pfingstbotschaft Apostelgeschichte 2 Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie von einem daherfahrenden gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, worin sie saßen. Und es erschienen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeglichen unter ihnen. Und sie wurden alle vom heiligen Geist erfüllt und fingen an in andern Zungen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab. Es wohnten aber zu Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, aus allen Völkern unter dem Himmel. Da aber dieses Getöse entstand, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie erstaunten aber alle, verwunderten sich und sprachen zueinander: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? Wie hören wir sie denn, ein jeder in seiner Sprache, darin wir geboren sind? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien, in Judäa und Kappadocien, in Pontus und Asien; in Phrygien und Pamphylien, in Ägypten und in den Gegenden Lybiens bei Kyrene, und die hier weilenden Römer, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unsern Zungen die großen Taten Gottes verkünden! Sie erstaunten aber alle und gerieten in Verlegenheit und sprachen einer zum andern: Was soll das sein? Andere aber spotteten und sprachen: Sie sind voll süßen Weines! Da trat Petrus mit den Elfen auf, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: Ihr jüdischen Männer und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, das sei euch kund, und horchet auf meine Worte! Denn diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet; denn es ist erst die dritte Stunde des Tages; sondern dies ist, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben; ja, auch über meine Knechte und über meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geiste ausgießen, und sie werden weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und offenbar werdende Tag des Herrn kommt. Und es soll geschehen, daß jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, errettet werden wird.» Ihr israelitischen Männer, höret diese Worte: Jesus von Nazareth, einen Mann, von Gott bei euch erwiesen durch Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn tat, mitten unter euch, wie ihr selbst wisset; diesen, der nach Gottes festgesetztem Rat und Vorherwissen dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch der Ungerechten Hände ans Kreuz geheftet und getötet. Ihn hat Gott auferweckt, indem er die Bande des Todes löste, wie es denn unmöglich war, daß er von ihm festgehalten würde. Denn David spricht von ihm: «Ich sah den Herrn allezeit vor mir, denn er ist zu meiner Rechten, daß ich nicht wanke. Darum freut sich mein Herz, und meine Zunge frohlockt, auch mein Fleisch wird ruhen auf Hoffnung; denn du wirst meine Seele nicht im Totenreich lassen und nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe. Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freuden vor deinem Angesicht!» Ihr Männer und Brüder, es sei mir erlaubt, freimütig zu euch zu reden von dem Stammvater David: er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist unter uns bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm mit einem Eide verheißen hatte, aus der Frucht seiner Lenden einen auf seinen Thron zu setzen, hat er in dieser Voraussicht von der Auferstehung Christi geredet, daß seine Seele nicht im Totenreich gelassen werde, noch sein Fleisch die Verwesung sehe. Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er das ausgegossen, was ihr jetzt sehet und höret. Denn nicht David ist in den Himmel hinaufgefahren, sondern er sagt selbst: «Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße.» So erkenne nun das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. Als sie aber das hörten, ging es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen. Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, soviele der Herr unser Gott herrufen wird. Und noch mit vielen andern Worten beschwor und ermahnte er sie und sprach: Lasset euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht! Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tage etwa dreitausend Seelen hinzugetan. Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Es kam aber eine Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. Alle Gläubigen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; die Güter und Habe verkauften sie und verteilten sie unter alle, je nachdem einer es bedurfte. Und täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich solche, die gerettet wurden, zur Gemeinde hinzu. Eigentlich haben wir ja am Anfang dieses Gottesdienstes bereits eine ganze Predigt gehört: Petrus hat sie - spontan - gehalten, als seine Brüder und er selbst der Trunkenheit beschuldigt werden. Es kommt alles in dieser Predigt vor, was gesagt werden muss: Das Handeln Gottes wird verdeutlicht: Jesus musste sterben. * aber er ist auferstanden * und ist durch die rechte Hand Gottes erhöht worden * und hat die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen * und hat den heiligen Geist in seiner Gemeinde ausgegossen. Seine Predigt mündet in eine Verherrlichung Jesu: So erkenne nun das ganze Haus Israel mit Gewissheit, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. Die Zuhörer sind von der Predigt getroffen: „Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder?“ wird gefragt. Petrus ruft sie zur Buße auf: Lasset euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht! Viele Menschen sind seit dieser Zeit dem Ruf der Evangelisten gefolgt: Lasset euch erretten. Noch heute gelten die Aufforderung und das Angebot: Lasset euch erretten. So ist Pfingsten der Tag, an dem die Rettungstat Gottes in Jesus Christus an 3000 Menschen wirksam wurde, sie wurde wirksam durch den Heiligen Geist. Und deshalb möchte ich Psalm 126 dieser Predigt zu Grunde legen, weil er das Erlebnis der Rettung so wunderbar und anschaulich beschreibt: Ein Wallfahrtslied. Als der HERR die Gefangenen Zions zurückbrachte, da waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Jubel; da sagte man unter den Heiden: «Der HERR hat Großes an ihnen getan!» Der HERR hat Großes an uns getan, wir sind fröhlich geworden. HERR, bringe unsre Gefangenen zurück wie Bäche im Mittagsland! Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Wer weinend dahingeht und den auszustreuenden Samen trägt, wird mit Freuden kommen und seine Garben bringen. Wenn der HERR die Gefangenen Zions zurückbringt, befreit, erlöst von ihrer Knechtschaft, … Um den tiefen Gehalt dieses Psalms für uns persönlich zu erfassen, müssen wir erst einmal unsere eigene Gefangenschaft wahrnehmen, unsere Augen für unsere eigene Realität öffnen. Da sind zunächst einmal unsere menschlichen Grenzen, an die wir immer wieder stoßen und die es uns so schwer machen im Umgang mit einander: Als ich gestern meine Gartenpforte reparierte, hatte ich das Werkzeug ausgebreitet und mich in die Arbeit vertieft. Meine zweijährige Tochter hat mich immer wieder gestört. Nun, da kann man nichts machen, ich habe es noch mit einiger Geduld ertragen. Als dann mein achtjähriger Sohn dazwischen ging und mich auch noch störte, ist mir der Kragen geplatzt. Ich habe ihn angefahren und weggestoßen. Warum sind meine Nerven so gespannt? Warum habe ich nicht mehr Kraft, Belastungen zu tragen? Oder in der Ehe: Ich weiß von einem Ehepaar, beide lieben sich sehr und sind glücklich verheiratet. Aber einmal oder zweimal im Monat haben sie ihre „Haushaltsberatungen“. Dann geht es um das Geld. Und diese Gespräche enden oft mit Tränen der Frau und Zorn des Mannes: Gefangene eines Problems, das sie immer und immer wieder beschäftigt. Oder denken wir an die Gemeinde, die Gemeinschaft der Gläubigen: Warum schaffen wir es nicht, uns ruhig und gelassen über all die Dinge aus zu tauschen, die uns bewegen? Warum verfallen wir in Schweigen, statt miteinander zu reden und die Sicht des anderen wahr zu nehmen? Wie kommt es, dass ein Bruder gegenüber dem anderen Bruder heftig wird? Was macht uns os unfrei, dass wir nicht offen und vorbehaltlos miteinander sprechen? Gefangene unserer Vorurteile, Meinungen, Anschauungen, vielleicht auch Verdächtigungen. Von der Welt außerhalb der Gemeinde will ich erst gar nicht reden. Wie sehr Heiden sich und andere belügen, das erlebt jeder von uns in seinem Beruf und unter seinen Nachbarn. Und in der Politik ist es gang und gäbe: Wieviele Politiker sind schon der Lüge überführt worden oder geben die Wahrheit nur Stück für Stück zu, so wie es unbedingt nötig ist, oder können sich einfach nicht mehr erinnern. Wenn wir diesen Hintergrund sehen, die Liste unserer Unzulänglichkeiten, unserer Begrenztheiten ließe sich beliebig verlängern, dann ist es schon wahr: Wenn der HERR die Gefangenen Zions befreit, dann werden wir sein wie die Träumenden …%0BR Wenn der HERR uns befreit von unseren Zwängen und Gebundenheiten, von unserer Beschränktheit und Angst, von unserer Lieblosigkeit und Rechthaberei: Wir werden es nicht glauben können. Dann wird ein befreites Lachen zu hören sein, ohne Hintergedanken, ohne Zweideutigkeiten, wie das Lachen von Kindern, die sich einfach nur freuen, weil sie die Begrenztheiten ihres Lebens noch nicht so schmerzlich erfahren haben, weil sie noch nicht ein Gedächtnis voller Negativerfahrungen haben, weil für sie alles noch so offen und erreichbar erscheint, weil sie noch voller Hoffnung sind. Träumen wir also von einer fernen, vielleicht sogar unerreichbaren Zukunft? Nein, so ist es nicht: Paulus schreibt an die Korinther (2.Korinther 6,2): Denn er spricht: «Ich habe dich zur angenehmen Zeit erhört und dir am Tage des Heils geholfen.» Seht, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils! und an die Römer (Römer 8,32): Welcher sogar seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Heute, am Pfingsttag, macht Gott, der HERR, seiner Gemeinde deutlich, dass die Grenzen der Resignation nicht mehr gelten. Da war unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Jubel; da sagte man unter den Heiden: „Der HERR hat Großes an ihnen getan!“ Der HERR hat Großes an uns getan, wir sind fröhlich geworden. Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind gewiß und wahrhaft! (Offenbarung 21,5) Wir alleine schaffen das nicht. Gott gibt seiner Gemeinde einen neuen Geist, damit sie öffnen kann für das Befreiungswerk Jesu. Von alleine schaffen wir zwar den einen oder anderen geistlichen Kraftakt, aber wir fallen immer wieder auf unsere Grenzen zurück, wie sollte es auch anders sein. Mit Christus ist dies anders geworden. Und erst der Heilige Geist öffnet uns die Augen und das Verständnis, den Geist, so dass wir dies auch erkennen. Wir werden leicht ungeduldig und sehen dieses Handeln Gottes an uns nicht. Wir möchten gerne schnelle und große Erfolge sehen. Aber in der Schöpfung erkennen wir, dass Gott andere Prinzipien hat. Wer Samen auf das Land streut, wird auch am nächsten Tag nicht schon ernten können. Und doch sieht ein geübtes Auge jeden Tag das Wachstum eines kleinen Pflänzchens zu einem großen Halm, der schließlich die Ähre trägt. Dieses geübte Auge des Landmannes braucht auch der Christ, der sich für das Wirken des Geistes Gottes öffnet. Wir lesen in der Bibel, wir lernen Dinge, üben sie ein, machen Erfahrungen. Nicht immer haben wir den gewünschten Erfolg, so wie ein Samenkorn, das in den Boden gelegt wird, auch nicht beten kann: HERR, lass mich morgen früh schon ein Halm mit einer großen Ähre sein. Dieser einzelne Halm auf dem großen Feld würde den Frühlingswinden kaum Stand halten. Es hat schon seine Berechtigung, dass Gott dem Korn eine Zeit gesetzt hat. Aber wir bekommen durch den Heiligen Geist eine Sicht für die Fortschritte, die Gott mit uns und mit unserem Nächsten erzielt. Lasst uns Gott darum bitten, dass er uns durch seinen Heiligen Geist zeigt, welche Fortschritte er uns schenken will. Vielleicht wünschen wir uns Fortschritte in unserer Karriere und Gott meint, dass dazu erst einige Voraussetzungen in unserer Familie oder bei uns selbst gelegt werden müssen. Sein Geist will uns das zeigen, wenn wir nur offen sind für dieses Reden des Heiligen Geistes. Worin besteht das Wirken des Heiligen Geistes: * Er möchte uns helfen, dass wir wachsen, dass wir in unserer Persönlichkeit reifen. * Er möchte die Beziehungen in unserer Familie verstärken. * Er möchte unsere Gemeinde aufbauen und stärken. * Er möchte festgefahrene Strukturen in unserem Umfeld neu gestalten, uns neuen Raum für ein neues Verstehen unseres Nächsten geben, in der Nachbarschaft, im Beruf, … Lasst uns festhalten an der Gewissheit, dass unser HERR Jesus Christus etwas unter uns bewirken will. Lasst uns die Gaben unter uns erwecken, die Gott in uns hinein gelegt hat. So schreibt Paulus an die Korinther (1.Korinther 12,8-11): Dem einen nämlich wird durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben, einem andern aber die Rede der Erkenntnis nach demselben Geist; einem andern Glauben in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen in dem gleichen Geist; einem andern Wunder zu wirken, einem andern Weissagung, einem andern Geister zu unterscheiden, einem andern verschiedene Arten von Sprachen, einem andern die Auslegung der Sprachen. Dieses alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der einem jeden persönlich zuteilt, wie er will. Häufig stehen wir uns selbst im Wege, weil wir gerne diese oder jene Begabung hätten. Paulus sagt es hier ganz klar: Der Heilige Geist teilt einem jeden persönlich zu, wie er will. Auch hier gilt: Wir müssen uns die Augen öffnen lassen, für das, was Gott an uns tuen will. Nur in dieser Richtung ist das zu verstehen. Selbstverständlich dürfen wir um Begabungen bitten. Aber es ist Gottes Sache, was er uns gibt und was er uns verwehrt. Welch Horrorvorstellung, wenn in einer Gemeinde plötzlich nur noch Pastoren wären, die alle nur über alttestamentliche Texte predigen könnten und keine andere Begabung da wäre. So wollen wir uns gegenseitig ermuntern zu guten Werken, weil der HERR unter uns handelt. Uns fehlen oft die Augen, es zu sehen. Wir haben viele Beispiele des Redens des Heiligen Geistes erlebt. Nur ein kleines Beispiel an dieser Stelle: In der Geschäftsstunde der Gemeinde musste ein Mitarbeiter der Gemeinde einen Dienst absagen, weil er von seiner Firma für den fraglichen Termin auf eine Dienstreise in die U.S.A. geschickt wird. Da stand ein anderer Bruder auf und sagte, ihm sei klar geworden, dass die Dienstreise abgesagt würde und der Mitarbeiter daher diesen Dienst doch tun könne. Am Tag darauf erfuhr der Mitarbeiter, dass die Dienstreise auf jeden Fall stattfinde. Drei Tage später, kurz vor dem Abflug, wurde sie dann doch abgesagt. Prophetie? Der HERR hat Großes an uns getan. Wie oft hat er geholfen! Wieviel Segen ist von ihm ausgegangen! Und er will nicht damit aufhören. Und so wollen auch wir wachsen in der Frucht des Geistes, die der Apostel Paulus im Brief an die Galater beschreibt (Galater 5,22): Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Wir wollen Frieden schließen mit uns selbst und mit unseren Nächsten. Wir wollen Geduld üben mit uns selbst und mit unseren Nächsten. Die Worte des Apostels Paulus kommen uns in der Tat vor wie Worte aus einer anderen Welt: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Fast ein bisschen zu süß für unseren Geschmack, weil wir die vollkommene Welt Gottes mit unseren Gedanken nicht erfassen, nicht begreifen können. Sie ist wie ein Traum. So lasst uns zu Pfingsten diesen Traum wagen. diesen Traum von einer Welt, wie sie der Schöpfer gedacht hat. Lasst uns diesen Traum neu träumen und neu leben. Dann werden wir verstehen, was der Psalmist meinte, als er schrieb: Ein Wallfahrtslied. Als der HERR die Gefangenen Zions zurückbrachte, da waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Jubel; da sagte man unter den Heiden: «Der HERR hat Großes an ihnen getan!» Der HERR hat Großes an uns getan, wir sind fröhlich geworden. HERR, bringe unsre Gefangenen zurück wie Bäche im Mittagsland! Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Wer weinend dahingeht und den auszustreuenden Samen trägt, wird mit Freuden kommen und seine Garben bringen. Amen