--- Historie des Autors ---
Zu meiner Person möchte ich
nicht all zu viel sagen, da die Texte dieser Webseite für sich
selbst sprechen sollen.
Mein Glaube hat seine Wurzel in dem gelebten Glauben meines
Elternhauses. Die Frage nach der Existenz Gottes hat sich für
mich in meiner Jugend nicht gestellt, sie wurde mir von meinen Eltern
vorgelebt. Es war nicht die Frage, ob ich Gott in mein Denken
einbeziehe. Es hat Phasen gegeben, wo ich den umgekehrten Weg versucht
habe, Gott zu entkommen. Das klassische Altertum hat mich da sehr
interessiert, weil es ja ohne Glauben an Jesus Christus in einer
vielfältigen Religiosität lebte, wo es einen Markt
von «Göttern» gab und sich jeder
wählen konnte, was ihm am angenehmsten war. Ich werde zum
Thema Glauben ausführen, warum ich diesen Weg nicht gehen
konnte und kann. Kurz gesprochen meine ich, dass jemand, der auch nur
ansatzweise etwas wie Gott denkt, nicht in solch menschliche
Beliebigkeit abgleiten kann, weil man sich dann in
Widersprüche verwickelt.
Der praktische Umgang mit den Dingen des Glaubens wurde sehr durch
meine beiden Großväter geprägt. Sie haben
verschiedene Schwerpunkte gehabt, über die ich viel mit ihnen
geredet habe. "Da steht doch geschrieben: Einer ist euer
Meister, ihr alle seid Brüder. Wo ist da von einem Pastor die
Rede." Dieses Zitat aus Matthäus 23,8 pflegte einer
meiner Großväter immer heranzuziehen, wenn er
kritisierte, dass ich einer Baptistengemeinde mit einem Pastor
angehöre. Und ein klein wenig Recht hatte er dabei ja...
Er hat mich nicht überzeugt, die Tatsache, dass eine Kirche
oder Gemeinde einen Pastor hat, für unbiblisch zu halten. Er
hat mir aber damit eine tiefe Überzeugung hinterlassen, dass
das allgemeine Priestertum der Glaubenden eine ganz wesentliche
Voraussetzung für eine lebendige Gemeinde ist. Jeder Christ
sollte sich in der Bibel auskennen und in seinem Verantwortungsbereich,
zu mindest in seiner Familie, auch Verantwortung für den
Glauben der ihm anvertrauten Menschen übernehmen.
Mit meinem anderen Großvater habe ich Stunden um Stunden
über die Offenbarung geredet, so dass Begriffe wie Endzeit
oder Naherwartung der Wiederkunft Christi keine leeren Worte
für mich sind. Dies hat mir den Mut gegeben, mich auch
für die Visionen der Bibel zu öffnen. Dies ist eine
wichtige Motivation in meinem Leben geworden.
Trotzdem bin ich immer in der real existierenden Baptistengemeinde
geblieben, auch wenn ich mir manches intensiver und bewegter
wünschte. Am besten finde ich mich in einem Zitat wieder, dass
Luckey in seiner Onckenbiographie anführt: Da beschreibt er
den Eindruck, den der Hamburger Senator Hudtwalcker von Leopold von
Lüken hatte, der wegen "unbefugten Predigens und
Administrirens der Sacramente" verhaftet worden war. Auf die Forderung
Hudtwalckers, doch seine Lehre darzustellen, antwortet von
Lüken nach den schriftlichen Aufzeichnungen von Hudtwalcker: "Seine
Lehre in Form eines Glaubensbekenntnisses könne er nicht
darlegen, sich nur auf die Schrift beziehen, er wisse ja selbst nicht,
ob er sie in einem Jahre noch so verstehe wie heute, er verstehe sie
schon viel besser wie früher, man schreite von Licht zu
Licht..." *
In der Schrift offenbart sich Gott, über den Paulus im Brief
an die Philipper schreibt: „und der Friede Gottes, der allen
Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken
bewahren in Christus Jesus.“ In aller Schrifterkenntnis muss
sich immer ausdrücken, dass sich darin der unendliche Gott
offenbart, den wir mit unserem menschlichen Verstand immer nur
ansatzweise verstehen. Der Verstand kann sich also nicht zum
Maßstab über das Wort Gottes erheben, sondern er
steht unter dem Wort.
Wissenschaftlich geprägt bin ich von der Mathematik,
mathematischer Logik, Axiomatik und vielen Werkzeugen, die die
Mathematik bereitstellt, um eine gewisse Hygiene des Denkens zu
sichern. Nach dem Mathematikstudium und einigen Jahren der
mathematischen Forschung und Lehre an einer Hochschule bin ich dann in
die Automobilindustrie gegangen. Auch dieses hat mich nachhaltig
geprägt. Denn in den Geisteswissenschaften kann man ja alles
und jedes in ein Buch schreiben. Wenn es nur dick genug ist, gewinnt es
bei allen denen Bewunderung, die gar keine Lust haben, viele Stunden
ihres Lebens solch einem Folianten zu opfern. Der Ingenieur ist da in
einer wesentlich vertrackteren Lage: Am Ende muss das Auto fahren. Tut
es das nicht, dann nützt ihm auch kein dickes Buch
über die Sinnfälligkeit seiner Konstruktion, ein
nicht fahrendes Auto ist einfach nur lächerlich oder bedarf
der Reparatur. Es gibt sehr viele Geisteswissenschaftler und Theologen,
vor deren Werk ich eine hohe Achtung habe. Leider gibt es auch einige,
die nicht-fahrende Autos bauen. Und ebenfalls leider ist das nicht so
evident wie in der Ingenieurwissenschaft. Deshalb trennt sich in der
Theologie die Spreu so schlecht vom Weizen.
Dies mag genügen, um einen kleinen Einblick in meine Herkunft
zu geben. Möge der eine oder andere auch ein fahrendes Auto
unter den Gedanken und Anregungen dieser Webseite entdecken.
Mittlerweile bin ich im Ruhestand und habe ein wenig mehr Zeit für diese Webseite.
Wenn jemand möchte, dass ich zu meinen Thesen persönlich für Rede und Antwort zur
Verfügung stehe, bin ich im Rahmen meiner Möglichkeiten gerne dazu bereit.
Verwenden Sie zur Kontaktaufnahme bitte meine E-Mail-Adresse robert.zobel@predige-das-wort.de
* Hans Luckey: Johann Georg Oncken und die Anfänge des deutschen Baptismus. J.G.Oncken Verlag Kassel 1958
Anregungen, Fragen, Hinweise an: robert.zobel@predige-das-wort.de