Allianz-Gebetswoche Erweckung im Blick auf Beruf und Lebensstil   Zusammenfassung Der Gemeinde in Laodicäa mutet der erhöhte Herr viel zu: Lau und träge ist die Gemeinde, elend und erbärmlich ist sie, arm, blind und bloß. Sie bedarf des Bußrufes, des Bußrufes eines Herren Jesu, der sagt: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Wir müssen nicht nach einer Gemeinde Laodicäa unter uns suchen. Das, was der Herr dieser Gemeinde sagt, sind Prüfsteine für unser Leben als einzelne Christen und als Gemeinden, unabhängig, in welcher Denomination wir unsere Rechtgläubigkeit ausleben. Schlagwörter: Beruf - Beurteilung - Bibel - Gebet - Gott - Jesus - Laodicäa - Lebensstil - Prüfung - erhöhter Herr Der Text zur Predigt Offenbarung 3,14-22 Und dem Engel der Gemeinde in Laodicäa schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Ursprung der Schöpfung Gottes: Ich weiß deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und bloß! Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geglüht ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, um deine Augen zu salben, damit du sehest. Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Nachtmahl mit ihm einnehmen und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mit meinem Vater sitze auf seinem Thron. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Soweit der Bibeltext. Das Thema dieser Gebetswoche ist „Erweckung“. Heute soll es um unser Zeugnis im Beruf und im Privatleben gehen. Wenn wir dieses Thema zusammen mit dem Sendschreiben an die Gemeinde in Laodicäa behandeln, so ist dies bereits Programm: Jesus, der auferstandene und erhöhte Herr sagt der Gemeinde in Laodicäa: „Ich weiß deine Werke“. Andere übersetzen: „Ich kenne deine Werke“. Jesus weiß, wie es um uns bestellt ist. Er kennt uns. Dies ist zunächst einmal eine frohe Botschaft. Jetzt, wo er wieder bei seinem Vater im Himmel ist, da sind wir ihm trotzdem nicht gleichgültig geworden. Jesus nimmt weiterhin Anteil an seiner Gemeinde. Er schreitet nicht stolz als der Sohn Gottes einher, der sich um den Kleinkram nicht zu kümmern braucht, nein, er nimmt Anteil an jedem von uns, an jeder Gemeinde, er kennt uns und er weiß, wie es um uns bestellt ist. Jesus kennt uns und weiß, * wie wir mit unseren Kollegen umgehen, * wie wir Menschen behandeln, die auf uns angewiesen sind, uns unterstellt sind, * wie wir unsere Vorgesetzten behandeln, * wie wir mit unserem Ehepartner umgehen, * wie wir unsere Kinder erziehen, * wofür wir unser Geld einsetzen, * ob unser Handeln auf sein Wort gegründet ist oder eher von der Zeitung bestimmt wird, die wir täglich lesen. Vor ihm ist nichts verborgen, * er kennt unser Glauben, * er kennt unser Hoffen, * er kennt unser Lieben. Und er weiß auch, wo es uns am Glauben, am Hoffen oder an Liebe fehlt. Menschen können wir etwas vormachen. In der Gemeinde können wir vieles verbergen. Aber vor unserem Herrn Jesus Christus ist alles offenbar: * Jedes gesprochene Wort. * Jeder Gedanke. Dieses Aussage Jesu: „Ich kenne deine Werke“ kommt häufig in den Sendschreiben vor. Nur der Gemeinde in Pergamus schreibt der erhöhte Herr: „Ich weiß, was du tust.“ Drei Gemeinde werden mit „Ich kenne deine Werke“ angesprochen und gelobt, drei Gemeinden, auch Laodicäa, werden mit „Ich kenne deine Werke“ angesprochen und getadelt. Allen Gemeinden gibt der erhöhte Herr Korrekturen mit auf den Weg. Wie diese Gemeinden in Kleinasien sollten wir uns also nicht schämen, wenn der Geist Gottes uns auf Defizite hinweist. Das ist seine Aufgabe, wir brauchen diese Korrektur jeden Tag. Wir sollten ihr nicht stolz begegnen, auch nicht innerlich unter der Kritik zusammenbrechen und depressiv werden. Wir sollten uns freuen und dankbar darüber sein, dass der erhöhte Herr sich Zeit für uns nimmt. Denn in jeder Ansprache Jesu ist immer die positive Perspektive erkennbar, auch in jedem der Sendschreiben, so hart die Kritik gelegentlich auch ist. Wir singen es gerne: Jesus will uns bauen zu einem Tempel, ... Und ein solcher Tempel bedarf gelegentlich der Reinigung. Das ist weder verwunderlich, noch muss es uns schwermütig machen. Das Wort des Herrn an Laodicäa ist ein hartes Wort. Das ist ohne Frage richtig. Ich weiß deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. (Offenbarung 3,15-16 ? * ) Lauheit: Vor Gott ist Lauheit das schlimmste. Jesus spricht: „Ach, dass du kalt oder warm wärest!“ Jesus sucht Menschen, die für eine Sache brennen, Menschen, die mit dem Herzen dabei sind. Ein Student, der sein Studium so recht und schlecht absolviert, besucht auch hin und wieder die Gemeinde. Er schließt sich zwar nicht verbindlich an, aber er besucht die Veranstaltungen hin und wieder. Einmal in einem Gespräch beklagt er sich über seine Situation: Wie haben es doch Menschen gut, die sich aus einem Leben ohne Gott, einem Leben in Sünde, zu Gott bekehren. Denen geht es gut, denn sie wissen, warum sie es getan haben. Er habe ein frommes Elternhaus gehabt, habe sich auch bekehrt, aber so richtig wisse er nicht, warum er sich bekehrt habe, denn so richtig gesündigt habe er nicht, also wovon sollte er sich eigentlich bekehren. Einerseits schreckt er vor der Sünde zurück, denn das das auch mit Gefahren verbunden ist, hat er schon verstanden. Aber andererseits traut er sich auch nicht in die verbindliche Nachfolge Jesu, denn dann muss er Optionen aufgeben, die er sich doch gerne offen halten will, obwohl er diese Optionen auch nicht nutzt, denn sie sind ja mit Gefahren verbunden. So bleibt er ein armer Tropf, der von einem Leben träumt, das ihm zu gefährlich erscheint und er deshalb gar nicht wirklich leben will, und der ein Leben lebt, das ihn nicht erfüllt, weil es ihm den Kick nicht bietet. Und so plätschert sein Leben in einer unentschiedenen Lauheit dahin ... Und die Gemeinde in Laodicäa: Der erhöhte Herr sagt zu ihr: Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und bloß! (Offenbarung 3,17 ? * ) Offenbar ist Laodicäa eine Gemeinde, die keine Beziehung zu Deutschland hat. Denn wir würden nie sagen: „Ich bin reich.“ Das verheimlicht man in Deutschland lieber. Aber, wir sind reich. Und Jesus warnt uns: Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen, und wo die Diebe nachgraben und stehlen. (Matthäus 6,19 ? * ) ... Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. (Matthäus 6,21 ? * ) Dabei bleibt offen, ob Laodicäa wirklich als Gemeinde auf Reichtum aus war, ob das das Lebensziel für diese Gemeinde war. Vielleicht haben sie nur tüchtig gearbeitet, aber in einer Stadt mit hohem Lohnniveau ist daraus Reichtum geworden. Vielleicht haben sie es sogar als Segen Gottes empfunden. Aber, klammheimlich, ohne dass es jemand bemerkt hat, hat sich das Herz der Menschen an diesen Reichtum gehängt... Da ist noch ein kleiner Nachsatz in der Rede des erhöhten Herrn. Er zitiert Laodicäa als die Gemeinde, die spricht: „Ich bedarf nichts!“ Und darin wird deutlich, dass nicht der Reichtum das eigentliche Problem der Gemeinde ist, obwohl auch im Reichtum selbst genug Gefahren für eine Gemeinde liegen. Infolge ihres Reichtums kommt die Gemeinde zu dem Schluss: „Ich bedarf nichts!“ Die Gemeinde hat sich für die Gaben Gottes verschlossen. Sie meint, sie könne alles aus eigener Kraft. „Ich bedarf nichts!“ * Sind wir Männer und Frauen, die es aus dem Nichts geschafft haben, aus eigener Kraft? * Ist unsere Lebensgeschichte ein Lob der großen Taten Gottes in unserem Leben - oder wird darin deutlich, wie toll wir eigentlich sind? * Wen verherrlicht unser Leben? Der Geist Gottes entlarvt die Selbsttäuschung: Die Gemeinde in Laodicäa ist vor Gott elend, bemitleidenswert, arm, blind und bloß. elend: Die Gemeinde hat alle Schönheit verloren. Sie ist nicht attraktiv für Gott, sondern sie stößt ihn ab. Eine Gemeinde oder ein Mensch, der sagt, er braucht nichts, oder der so handelt, wirkt auf den erhöhten Herrn abstoßend: „Ich werde dich ausspeien aus meinem Munde.“ Sind wir offen für das Handeln Gottes, haben wir Erwartungen an das Handeln Gottes in unserem Leben? bemitleidenswert: Die Gemeinde hat das lebendige Wort Gottes, aber dieses Wort wirkt nicht mehr in der Gemeinde, denn die Gemeinde hat alles im Überfluss, ihr fehlt nichts. Stattdessen fehlt es ihr am Wesentlichen, an dem Gold, das nur der erhöhte Herr zu geben vermag: „Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geglüht ist, damit du reich werdest.“ Wir alle werkeln vor uns hin und meinen, dass genau das, was wir machen, am allerwichtigsten ist. Paulus schreibt an die Korinther: Denn einen andern Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird eines jeden Werk offenbar werden; der Tag wird es klar machen, weil es durchs Feuer offenbar wird. Und welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erproben. Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch. (1.Korinther 3,11-15 * ) Die Gemeinde in Laodicäa lebt in einer völligen Verkennung ihrer Situation. Ob wissentlich oder aus Verkennung der Tatsachen, sie lebt ohne die Kraft in Anspruch zu nehmen, die vom Erlösungswerk Jesu ausgeht, weil sie ihren eigenen Werten folgt. Darum ist sie, wie so viele Gemeinden, zu bemitleiden. Sie sind keine richtigen Heiden, aber auch nicht von Herzen Nachfolger Jesu. Wo stehen wir? Sind wir abgestumpft oder redet Gottes Wort noch zu uns?  arm: Wenn jemand nackt laufen muss, weil er sich keine Kleidung leisten kann, dann ist dies wohl der höchste Grad von Armut. Der Gemeinde in Laodicäa geht es da wie dem berühmten Kaiser, der Kleider anzieht, die angeblich nur intelligente Menschen sehen können. Er bemerkt zwar, dass er nackt ist, traut sich aber nicht es zuzugeben. Die Gemeinde in Laodicäa bemerkt nicht einmal, dass sie nackt ist. aber der erhöhte Herr sagt ihr: „Ich rate dir, von mir weiße Kleider zu kaufen, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde.“ Unsere Schande vor Gott ist unsere Sünde. Die weißen Kleider sind die Vergebung, die wir in Jesus Christus haben. Wenn der erhöhte Herr hier dieser Gemeinde rät, diese Kleider zu kaufen, dann will er ihr damit sagen, dass sie die elementarsten Dinge im Glauben nicht vollzogen hat, die Vergebung der Sünden in Jesus zu erlangen. Aber er verwirft die Gemeinde deswegen nicht, er steht draußen und wartet demütig darauf, hereingelassen zu werden. Er zückt nicht das Schwert, sondern: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Aber diesem Wort geht ein anderes voraus: „So sei nun fleißig und tue Buße!“ Wo steht Jesus in meinem Leben, im Leben meiner Gemeinde? Wieweit wird für meine Nachbarn, meine Kollegen, meine Bekannten deutlich, dass ich in der Nachfolge Jesu stehe? Sehen sie an mir die Wirkungen des Geistes Gottes oder werden sie mich im Himmel einmal verklagen: „Er hat es gewusst, aber er hat es nicht weitergesagt!“  blind: Eine Gemeinde wird für ihre eigene Belange leicht blind. Leicht gewöhnen wir uns an den Ablauf unseres Gottesdienstes. Eine reiche Gemeinde kann auch einen guten und damit teuren Prediger einkaufen und dann werden schon gute Predigten zu hören sein - oder zumindest theologisch belangvolle Predigten. Und dies wird überdecken, dass der Geist Gottes keinen Raum mehr hat. Die scheinbar intakten Äußerlichkeiten überdecken die fehlende Tiefe. Der erhöhte Herr sieht dieses Problem, dass Laodicäa im Blick auf seine eigene Situation hat. Und er rät ihr, dagegen eine Augensalbe zu kaufen. Da in Laodicäa Augensalbe hergestellt wurde, ist diese Bemerkung des erhöhten Herrn für die Gemeinde schmerzvoll. bloß: Fremde haben ein sehr gutes Gespür dafür, ob in einer Gemeinde leeres Stroh gedroschen wird oder ob der Geist Gottes redet. Wir sind vor der Welt viel durchschaubarer, als wir uns selbst eingestehen. Leider sind wir leicht geneigt, unsere eigene Blöße zu übersehen und die Kleider, die uns unser Herr anbietet, zu übersehen. Laodicäa in Reinkultur: Wir wissen nicht, ob es und wo es diese Gemeinde gibt. Aber wir müssen feststellen: Zu allen Zeiten standen Gemeinden in der Gefahr, ihren äußeren Reichtum als Segen Gottes anzunehmen und nicht hinzuhören auf das, was der Geist unserer Gemeinde sagt. Denn Jesus will uns mit seiner Analyse nicht innerlich zerstören, er will uns aufbauen zu einem Tempel, einen Tempel für den Heiligen Geist. ( 1.Korinther 6,19 *  ) * Lasst uns darum uns immer wieder prüfen, denn wir sind reiche Gemeinden, wenn wir unsere Situation mit dem weltweiten Lebensstandard vergleichen. * Lasst uns die Gefahren dieses Reichtums bewusst sehen. * Lasst uns bereit sein und bereit bleiben für die Korrekturen durch unseren erhöhten Herrn. * Lasst uns offen bleiben für das Wirken des Heiligen Geistes Gottes. * Lasst uns immer wieder uns öffnen für dieses Wirken. * Und - weil es das wichtigste ist - lasst uns immer wieder beten um die Führung unseres Herrn. * Betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt (Matthäus 26,41 *), rät Jesus den Aposteln: Wieviel mehr uns. Amen