Predige das Wort

Überlegungen zum Glauben an Jesus Christus





Vergebung
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Die zentrale Botschaft des Neuen Testamentes





Einige Fragen zum Thema


ALTES TESTAMENT

2.Mose 32, 29-35 und 33, 1-11: Bedingte Vergebung

Und Mose sprach: Füllet heute eure Hände dem HERRN, ein jeder für seinen Sohn und für seinen Bruder, daß heute der Segen über euch gegeben werde! Am Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan! Und nun will ich zu dem HERRN hinaufsteigen, vielleicht kann ich Vergebung erlangen für eure Sünde. Als nun Mose wieder zum HERRN kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan, daß sie sich goldene Götter gemacht haben! Und nun vergib ihnen doch ihre Sünde; wo nicht, so tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast! Der HERR sprach zu Mose: Ich will den aus meinem Buche tilgen, der an mir sündigt! So gehe nun hin und führe das Volk dahin, wovon ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir hergehen. Aber am Tage meiner Heimsuchung will ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen! Also plagte der HERR das Volk wegen dessen, was sie mit dem Kalb getan, welches Aaron gemacht hatte. Der HERR sprach zu Mose: Gehe hin, ziehe von dannen, du und das Volk, das du aus Ägypten geführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen und von dem ich gesagt habe: Deinem Samen will ich es geben! Ich aber will einen Engel vor dir hersenden und die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter ausstoßen in das Land, das von Milch und Honig fließt; denn ich will nicht mit dir hinaufziehen, weil du ein halsstarriges Volk bist; ich würde dich sonst unterwegs verzehren. Als das Volk diese harte Rede hörte, trug es Leid, und niemand legte seinen Schmuck an. Und der HERR sprach zu Mose: Sage den Kindern Israel: Ihr seid ein halsstarriges Volk! Wenn ich nur einen Augenblick in deiner Mitte hinaufzöge, müßte ich dich vertilgen. Und nun lege deinen Schmuck von dir, so will ich sehen, was ich dir tun will! Da rissen die Kinder Israel ihren Schmuck von sich ab beim Berge Horeb. Mose aber nahm die Hütte und schlug sie draußen auf, ferne von dem Lager, und hieß sie eine Hütte der Zusammenkunft. Und wer den HERRN fragen wollte, mußte vor das Lager hinaus zur Hütte der Zusammenkunft gehen. Und wenn Mose zu der Hütte hinausging, so stand alles Volk auf, und jedermann blieb stehen unter der Tür seines Zeltes und sah Mose nach, bis er in die Hütte hineinging. Und wenn Mose in die Hütte hineinging, so kam die Wolkensäule herab und stand in der Tür der Hütte, und der HERR redete mit Mose. Und wenn alles Volk die Wolkensäule in der Tür stehen sah, so standen sie alle auf und verneigten sich, ein jeder in der Tür seines Zeltes. Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet; und wenn er wieder ins Lager zurückkehrte, so wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte.
Nachdem das Volk Abgötterei getrieben hat, will Mose für das Volk Vergebung erlangen. Diese Vergebung ist keine Selbstverständlichkeit, sondern sie muss erbeten werden, sie muss von Gott gewährt werden. Daher tritt Mose vor den HERRN. Er bittet Gott für das Volk um Vergebung. Er bietet sich Gott als stellvertretendes Opfer an „...wo nicht, so tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast!“, ohne zu wissen, dass dieses Opfer nur von Jesus selbst erbracht werden kann. Gott lehnt dieses Opfer ab und weist Mose an, seine eigentliche Aufgabe weiter zu führen. Gott muss das Volk verzehren, aber er wählt einen anderen Weg. Er zieht sich ein wenig von dem Volk zurück, die Hütte der Zusammenkunft wird aus dem Lager verlegt. Es entsteht eine Distanz zwischen Gott und dem Volk, gleichzeitig bleibt Gott dem Volk aber nahe, so nahe, wie es seine Sündhaftigkeit zulässt. Dieses zeigt, dass auch im Alten Testament, vor Christus, Vergebung möglich war, dass sie aber die Konsequenzen der Sünde, die Gottferne, nicht völlig aufhob. Die Schritte zur Vergebung sind:
  • 3000 Israeliten werden durch die Leviten getötet.
  • Mose bittet um Vergebung für das Volk.
  • Gott droht dem Volk an, dass er nicht mehr mit ihm ziehen will.
  • Das Volk trägt Leid und legt seinen Schmuck ab.
  • Gott zieht sich von dem Volk (ein Stück weit) zurück.
  • Gott spricht weiter zum Volk, aber nur noch außerhalb des Lagers.

  • Daher sprechen wir von einer bedingten Vergebung, weil Gott auf Grund der Vorkommnisse Vorbehalte aufrecht erhält und eine größere Distanz zu dem Volk wählt: „...weil du ein halsstarriges Volk bist.“ Für das Volk ändert sich aber nichts, da Gott weiter mit ihm zieht. Gott verhüllt sich stärker für das Volk „...ich würde dich sonst unterwegs verzehren.“ , ist aber über Mose jederzeit für das Volk zu erreichen.


    Hiob 1, 4-5: Stellvertretende Heiligung

    Seine Söhne aber gingen und machten Gastmähler, ein jeder in seinem Hause und an seinem Tage, und sie sandten hin und luden auch ihre drei Schwestern ein, um mit ihnen zu essen und zu trinken. Wenn dann die Tage des Gastmahls zu Ende waren, ließ Hiob sie holen und heiligte sie; er stand des Morgens früh auf und brachte Opfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: Vielleicht möchten meine Söhne gesündigt und in ihren Herzen Gott den Abschied gegeben haben. Also tat Hiob allezeit.
    Weil Hiob befürchtet, wie vielleicht fast alle Väter der Welt, dass sich seine Kinder, wenn sie ausgelassen feiern, versündigen können, versucht er nicht, sie von ihrem Vorhaben ab zu bringen. Er verbietet ihnen nichts, sondern er opfert stellvertretend für seine Kinder. Er stellt sich für seine Kinder vor Gott. Ein wenig erinnert dies an Mose aus dem vorangehenden Zitat.


    2.Chronik 7, 13-14: Vergebung war auch im AT Gottes Ziel

    Siehe, wenn ich den Himmel zuschließe, daß es nicht regnet, oder den Heuschrecken gebiete, das Land abzufressen, oder wenn ich eine Pestilenz unter mein Volk sende, und sich mein Volk, das nach meinem Namen genannt ist, demütigt, und sie beten und suchen mein Angesicht und wenden sich ab von ihren bösen Wegen, so will ich im Himmel hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.
    Gelegentlich sind wir schockiert, wenn wir im Alten Testament von den Katastrophen lesen, die über das Volk Gottes hereinbrachen, wenn es gesündigt hatte. Aber das Ziel Gottes war auch im Alten Testament der Ruf Gottes an sein Volk, umzukehren und Vergebung zu suchen. Vergebung ist also nicht eine neutestamentliche Errungenschaft, sondern sie ist das zentrale Ziel Gottes mit den Menschen.


    Psalm 103, 2-4: Gott will, das es uns gut geht.

    Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan! Der dir alle deine Sünden vergibt und alle deine Gebrechen heilt; der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit;
    Auch das Alte Testament weiß davon, dass Gott „alle deine Sünden vergibt“, dass Gott unser Heil will.


    Jesaja 55, 6-9: Gott will, dass wir bei ihm Vergebung suchen.

    Suchet den HERRN, solange er zu finden ist, rufet ihn an, während er nahe ist! Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken und kehre um zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott; denn er vergibt viel. Denn also spricht der HERR: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
    Diesem Aufruf Gottes durch den Mund des Propheten Jesaja ist eigentlich nichts hinzu zu fügen. Aber der Hinweis auf den zweiten Satz, dass Gottes Gedanken weit höher sind als unsere Gedanken ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Oft meint ein Beter, wenn er nicht gleich auf sein Gebet die gewünschte Antwort bekommt, Gott wolle nicht mit ihm reden. Hier ist Demut nötig und geduldiges Warten auf die Antwort Gottes. Und wir müssen auch immer gewärtig sein, dass Gottes Antwort so ganz anders sein kann als unsere Erwartung.


    Jeremia 5,5-7: Gott will nicht vergeben!

    Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes! Aber sie hatten allesamt das Joch zerbrochen, die Bande zerrissen. Darum schlägt sie der Löwe aus dem Wald, überfällt sie der Steppenwolf; der Pardel lauert an ihren Städten, so daß, wer sie verläßt, zerrissen wird; denn ihrer Übertretungen sind viele, und groß sind ihre Abweichungen! Wie wollte ich dir solches vergeben? Deine Kinder haben mich verlassen und bei Nichtgöttern geschworen; und nachdem ich sie gesättigt hatte, brachen sie die Ehe und drängten sich scharenweise ins Hurenhaus!
    Wie wollte ich dir solches vergeben?“ Bereits im vorangehenden Jesaja-Zitat deutete es sich an: „Suchet den HERRN, solange er zu finden ist...“ Es gibt zeitliche Begrenzungen der Geduld Gottes. Hier wird es ganz explizit gesagt: „Wie wollte ich dir solches vergeben?“ Es gibt Zeiten, in denen Menschen zur Umkehr fähig sind. Dieses gilt aber nicht für immer. Dies merken wir schon in unserem täglichen Leben. Wenn wir an einem Menschen schuldig werden und sprechen ihn gleich darauf an, dann ist es relativ leicht, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Je mehr Zeit ins Land geht, umso schwerer wird es für uns. Und wenn einer der Beteiligten stirbt, dann ist ein physikalisches Ende erreicht. Dieser Text sollte uns aber nicht zu sehr erschrecken. Solange in unserem Herzen noch ein Empfinden für unsere Schuld da ist, ist dieser Punkt noch nicht erreicht. Unser Text redet von denen, die alles Wissen, aber sich nicht drum scheren und das Band, das sie mit Gott verbunden hat, zerrissen haben. Ähnliches finden wir auch in Hebräer Kapitel 6 und Kapitel 11 und bei Jesus, wenn er von der Sünde wider den Heiligen Geist spricht. Diese Texte ermahnen uns, die Gnade Gottes nicht leichtfertig für uns in Anspruch zu nehmen. Wir können immer wieder mit unseren Sünden zu Gott kommen, auch immer wieder mit den gleichen Sünden (andernfalls würde kein Mensch gerettet werden und Jesus wäre vergeblich gestorben. Aber der Respekt und die Achtung vor dem Gott, der so langmütig und geduldig mit uns ist, darf uns dabei nicht verloren gehen, andernfalls sind wir genau an diesem Punkt.



    NEUES TESTAMENT

    Matthäus 6,11-15: Jesus bietet und fordert Vergebung

    Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben.
    Die Vergebung, die wir von Gott erlangen, versetzt uns in die Lage, auch anderen Menschen zu vergeben. Vergebung wird im Neuen Testament zu einer grundsätzlichen Lebenshaltung aller Menschen. Das hat Auswirkung auf unser Verhältnis zu unseren Kindern, zu unseren Eltern, zu unseren Chefs wie zu unseren Mitarbeitern, zu unserem Umgang mit uns selbst.


    Matthäus 9, 1-7: Jesus hat Vollmacht, Sünden zu vergeben

    Und er trat in das Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt. Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gelähmten, der auf einem Bette lag. Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Und siehe, etliche der Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert! Und da Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen? Was ist denn leichter zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und wandle? Damit ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Macht hat, auf Erden Sünden zu vergeben, sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Und er stand auf und ging heim.
    In dieser Geschichte wird ein wichtiger Punkt angesprochen. Die Reaktion der Schriftgelehrten ist nur zu natürlich. Wenn da jemand sagt: „Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“, welche Auswirkungen hat das eigentlich. Wenn eine Tat mich belastet und ich Vergebung bei Gott suche, dann fällt es den meisten Menschen ungeheuer schwer, dieses „Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“ auch zu glauben, die Last oder Belastung, die mit Sünde im allgemeinen einher geht ab zu werfen und die neue Freiheit, die aus der Vergebung erwächst, auch für sich an zu nehmen. Es ist schon schwer, „Entschuldigung“ zu sagen. Aber es ist noch viel schwerer, die Entschuldigung dann auch an zu nehmen. Hier ist viel Glauben gefragt. Die Wunder, die Jesus tut, haben gerade diesen Hintergrund, sie sollen uns zeigen, dass er wirklich die Vollmacht hat, Schuld zu vergeben. Sie sollen unserem Unglauben helfen.


    Matthäus 18, 21+22: Jesus fordert permanente Vergebung

    Da trat Petrus herzu und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, welcher gegen mich sündigt? Bis siebenmal? Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!
    Haben wir oben bereits davon gesprochen, dass Vergebung nicht nur ein einmaliger Vorgang sondern Lebenshaltung eines Christen ist, so macht dieser Text das noch um so deutlicher.


    Matthäus 26, 28+29: Vergebung ist Bestandteil des Abendmahls

    Denn das ist mein Blut des Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden! Ich sage euch aber, ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken, bis zu jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde im Reiche meines Vaters.
    Wir erinnern uns beim Abendmahl nicht nur an die Tatsache, dass Jesus für uns gestorben ist, sondern dass er für unsere Sünden gestorben ist. Wir bekennen beim Abendmahl, dass es um unserer Sünden willen notwendig war, dass Jesus für uns gestorben ist, dass es keinen eigenen Weg zu Gott für uns gibt als nur den Weg, den Jesus uns durch sein Sterben geöffnet hat. So ist das Abendmahl Bekenntnis unserer Schuld aber zugleich auch die Freude darüber, dass unsere Schuld getilgt ist.


    Apostelgeschichte 2, 38: Taufe zur Vergebung der Sünden

    Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen.
    Es ist sicherlich nicht der einzige Aspekt der Taufe, die Vergebung unserer Sünden. Aber es ist ein Aspekt, wie Petrus hier ganz unmissverständlich in seiner Pfingstpredigt sagt. Es ist auch nicht zwingend nötig, dass ein Mensch getauft wird. Wir sehen an der Geschichte des Menschen, der mit Jesus gekreuzigt wurde und dem Jesus - ohne Taufe - das Paradies versprach, dass nicht alle Menschen verloren gehen, die nicht getauft sind. Aber es ist der Weg, den Christus uns bereitet hat, den wir im Vertrauen auf sein Vorbild gehen sollen und der schließlich, wie Petrus an anderer Stelle schreibt,Grundlage für unser gutes Gewissen ist, das aus der Vergebung erwächst. „Als Abbild davon rettet nun auch uns die Taufe, welche nicht ein Abtun fleischlichen Schmutzes ist, sondern die an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi, welcher seit seiner Himmelfahrt zur Rechten Gottes ist, wo ihm Engel und Gewalten und Kräfte untertan sind.“ (1. Petrus 3, 21+22).


    Apostelgeschichte 13, 37+38: In Jesus ist Vergebung der Sünden

    So sei euch nun kund, ihr Männer und Brüder, daß euch durch diesen Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder gerechtfertigt, der da glaubt.
    Paulus spricht es in seiner Predigt in der Synagoge von Antiochia in Pisidien deutlich aus: Nur der Glaube an Jesus Christus rechtfertigt uns vor Gott. Und dies bedeutet, dass nur aus dem Glauben an Jesus Christus Vergebung erwächst. Alles, was wir über Abendmahl und Taufe gesagt haben, bleibt bestehen, muss aber unter dieser Generalüberschrift gesehen werden: Nur der Glaube an Jesus Christus als unseren persönlichen HERRN und Heiland macht uns gerecht vor Gott, nichts sonst. Auch das Gesetz des Moses hatte seine Wirkung nur aus der Tatsache, dass Christus nachträglich für die Sünden gesühnt und bezahlt hat.


    Jakobus 5, 15: Das Gebet des Glaubens heilt und schafft Vergebung

    Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.
    Hier taucht der Gedanke auf, den wir im Alten Testament schon bei Hiob gesehen haben. Das Gebet des Glaubens für den anderen Menschen schafft Vergebung und Heilung. Hier ist eine große Verantwortung für Eltern, Gemeindeleitungen und letztendlich für jeden Christen vor seiner Stadt und seinem Staat.


    1.Johannes 1, 9+10: Sünden bekennen.

    Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.
    Zum Abschluss dieser wichtige Hinweis des Apostels Johannes, das Bekenntnis der Sünden, die Beichte. Die Tatsache, dass ich mich vor anderen Menschen zu meiner Sünde bekenne, hat etwas sehr befreiendes. Ich unterdrücke nicht mehr mein Gewissen, ich muss nicht mehr ängstlich darauf achten, ob es der eine oder andere wohl gemerkt hat, ich bekenne mich dazu. Das hat etwas mit seelischer Hygiene zu tun. Viel innerer Druck wird von mir genommen. Es muss aber auch gesagt werden, dass dieser Text eine positive Verheißung ist: Wenn ich bekenne, dann ist er treu und gerecht, dass er vergibt. Da steht aber nicht: Nur wenn ich bekenne, ... Wenn ich in aller Stille eine Sache vor Gott bringe und um Vergebung bete, dann vergibt er auch. Wenn ich dann darüber inneren Frieden bekomme, ist alles gut und ich muss jetzt nicht noch eigene Leistungen erbringen. Wenn ich mich aber an einem anderen menschen vergangen habe, dann kann es schon nötig sein, auf diesen Menschen zu zu gehen und mich vor ihm dazu zu bekennen und um Vergebung zu bitten. Das werde ich im Einzelfall schon merken. das Kriterium ist einfach der innere Frieden, den ich darüber erlange oder auch nicht erlange. So zeigt uns dieser Text einen goldenen Weg. Er ist aber nicht als dogmatische Forderung zu verstehen.



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