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- 5. Mose 30, 15-20
Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und
das Böse. Was ich dir heute gebiete, ist, daß du den
HERRN,
deinen Gott, liebest und in seinen Wegen wandelst und seine Gebote,
seine Satzungen und seine Rechte haltest, auf daß du leben
mögest und gemehrt werdest; und der HERR, dein Gott, wird dich
segnen im Lande, darein du ziehst, um es einzunehmen. Wenn sich aber
dein Herz abwendet und du nicht gehorchst, sondern dich bestimmen
lässest, andere Götter anzubeten und ihnen zu dienen,
so
verkündige ich euch heute, daß ihr gewiß
umkommen und
nicht lange leben werdet in dem Lande, in das du über den
Jordan
ziehst, um es einzunehmen. Ich nehme heute Himmel und Erde wider euch
zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt; so
erwähle nun das Leben, auf daß du lebest, du und
dein Same,
indem du den HERRN, deinen Gott, liebst, seiner Stimme gehorchst und
ihm anhangst; denn das ist dein Leben und bedeutet
Verlängerung
deiner Tage, die du zubringen darfst im Lande, das der HERR deinen
Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, zu geben geschworen hat.
- Leben und Liebe zu Gott, Wandel auf Gottes Wegen
stehen im
Gegensatz zu Tod und Bösem. Beide sind für den
Menschen
wählbare Optionen und nicht Schicksal. Gott fordert, aber er
stellt sich auch mit einem Eid zur Erfüllung seiner
Verheißungen.
- 1. Könige 19, 1-8
Und Ahab sagte der Isebel alles, was Elia getan und wie er alle
Propheten Baals mit dem Schwerte umgebracht hatte. Da sandte Isebel
einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter
sollen
mir dies und das tun, wenn ich morgen um diese Zeit mit deinem Leben
nicht also verfahre wie du mit jener Leben! Als er solches vernahm,
machte er sich auf und ging fort um seines Lebens willen und kam nach
Beerseba in Juda und ließ seinen Knaben daselbst. Er aber
ging
hin in die Wüste, eine Tagereise weit, kam und setzte sich
unter
einen Ginsterstrauch und erbat sich den Tod und sprach: Es ist genug!
So nimm nun, HERR, meine Seele; denn ich bin nicht besser als meine
Väter! Und er legte sich und schlief ein unter dem
Ginsterstrauch.
Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Stehe
auf
und iß! Und als er sich umsah, siehe, da war zu seinen
Häupten ein auf heißen Steinen gebackener Brotkuchen
und ein
Krug Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich
wieder schlafen. Und der Engel des HERRN kam zum zweitenmal und
rührte ihn an und sprach: Stehe auf und iß; denn du
hast
einen weiten Weg vor dir! Und er stand auf, aß und trank und
ging
kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte lang, bis
an
den Berg Gottes Horeb.
- Todessehnsucht ist nicht notwendiger Weise die Folge
von
Sünde, sondern kann einfach eine Konsequenz von
äußerem
Druck sein. Der Mann Gottes schläft und wird von Gott durch
einen
Engel gespeist und ist danach wieder in der Lage, einen weiten Weg zu
gehen. (Vergleiche auch Jona 4, 6-11)
- Sprüche 10, 3-6
Die Redlichen leitet ihre Unschuld; aber ihre Verkehrtheit richtet die
Abtrünnigen zugrunde. Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns;
aber
Gerechtigkeit errettet vom Tod. Die Gerechtigkeit des Frommen ebnet
seinen Weg; den Gottlosen aber bringt seine eigene Schuld zu Fall. Die
Gerechtigkeit der Redlichen rettet sie; aber die Hinterlistigen fangen
sich durch ihre eigene Gier.
- Hier beschreibt Salomo einen deutlichen Zusammenhang
zwischen Schuld und Fall auf der einen Seite, Gerechtigkeit und Rettung
auf der anderen Seite. Diese Konsequenz von Schuld ist ein roter Faden
durch die gesamte Bibel. (Er wird nur durch die Vergebung
unterbrochen.) Die Stelle aus 1. Könige 19, 1-8 zeigt aber,
dass
die Umkehrung nicht immer richtig ist. Nicht jeder Fall, nicht jede
Bedrängnis, jede Depression ist Folge von Sünde.
- Jesaja 25, 8
Er wird den Tod auf ewig verschlingen. Gott der HERR wird die
Tränen von allen Angesichtern abwischen und die Schmach seines
Volkes von der ganzen Erde hinwegnehmen! Ja, der HERR hat es
verheißen.
- Gott ist Herr über den Tod. Der Tod ist nur
eine zeitweilige Erscheinung, die einmal auf ewig verschlungen werden
wird.
- Matthäus 26, 38+39
Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum
Tod!
Bleibet hier und wachet mit mir! Und er ging ein wenig
vorwärts,
warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es
möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch
nicht, wie
ich will, sondern wie du willst!
- Der Zusammenhang zwischen Betrübnis und Tod.
Tod ist
in einer gewissen Weise das Endstadium der Betrübnis. Der
betrübte Mensch ist ein durch den Tod gefährdeter
Mensch.
Viele Bibelstellen über die Freude, die eine Frucht des
Geistes
ist, zeigen, dass Gott dieses langsame Sterben nicht will. Trotzdem
blieb auch Jesus von Betrübnis nicht verschont.
- Johannes 8, 51-53
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn jemand mein Wort bewahrt, so
wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit! Da sprachen die Juden zu ihm:
Jetzt erkennen wir, daß du einen Dämon hast! Abraham
ist
gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort
bewahrt, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. Bist du
größer als unser Vater Abraham, welcher gestorben
ist? Und
die Propheten sind auch gestorben. Was machst du aus dir selbst?
- Jesus sieht einen anderen Tod als den biologischen
Tod,
wenn er diese Verheißung ausspricht. Die Argumentation seiner
Gegner betrifft den biologischen Tod und wirft ihm Arroganz vor. Jesus
macht nach Ansicht seiner Gegner Versprechungen, die er nicht halten
kann. Die Verdunkelung der Seele, die in Matthäus 26, 38
beschrieben wurde, ist der wahre Tod. Der biologische Tod ist danach
nur noch eine Konsequenz, eine logische Folge, das, von dem der
Volksmund sagt: «Der Tod kann auch Erlösung
sein.»
- Johannes 21, 19
Solches aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott
verherrlichen werde. Und nachdem er das gesagt hatte, spricht er zu
ihm: Folge mir nach!
- Tod kann Verrherrlichung, Vollendung bedeuten. Die
Bibel
macht uns deutlich, dass zwei Arten von Tod existieren, der geistliche
Tod und der biologische Tod. Eine Reihe von Zitaten aus den Briefen
werden diesen Unterschied noch stärker betonen.
- Römer 5, 8-19
Gott aber beweist seine Liebe gegen uns damit, daß Christus
für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Wieviel
mehr werden wir nun, nachdem wir durch sein Blut gerechtfertigt worden
sind, durch ihn vor dem Zorngericht errettet werden! Denn, wenn wir,
als wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt worden sind durch
den
Tod seines Sohnes, wieviel mehr werden wir als Versöhnte
gerettet
werden durch sein Leben! Aber nicht nur das, sondern wir
rühmen
uns auch Gottes durch unsren Herrn Jesus Christus, durch welchen wir
nun die Versöhnung empfangen haben. Darum, gleichwie durch
einen
Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die
Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen
hindurchgedrungen
ist, weil sie alle gesündigt haben denn schon vor dem Gesetz
war
die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die
Sünde nicht angerechnet. Dennoch herrschte der Tod von Adam
bis
Mose auch über die, welche nicht mit gleicher
Übertretung
gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild des
Zukünftigen
ist. Aber es verhält sich mit dem Sündenfall nicht
wie mit
der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Sündenfall die
vielen
gestorben sind, wieviel mehr ist die Gnade Gottes und das
Gnadengeschenk durch den einen Menschen Jesus Christus den vielen
reichlich zuteil geworden. Und es verhält sich mit der
Sünde
durch den einen nicht wie mit dem Geschenk. Denn das Urteil wurde wegen
des einen zur Verurteilung; die Gnadengabe aber wird trotz vieler
Sündenfälle zur Rechtfertigung. Denn wenn infolge des
Sündenfalles des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den
einen,
wieviel mehr werden die, welche den Überfluß der
Gnade und
der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den
Einen, Jesus Christus! Also: wie der Sündenfall des einen zur
Verurteilung aller Menschen führte, so führt auch das
gerechte Tun des Einen alle Menschen zur lebenbringenden
Rechtfertigung. Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen
die vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch
durch
den Gehorsam des Einen die vielen zu Gerechten gemacht.
- Dies ist die zentrale Bibelstelle über den
Zusammenhang zwischen Sünde und Tod.
- Adam hat gesündigt, deshalb kam der Tod
in die Welt und ist zu jeden Menschen hindurchgedrungen.
- Jesus Christus ist das Gnadengeschenk Gottes. Es
wird allen Menschen zu Teil.
- Es verhält sich mit dem Gnadengeschenk
Gottes aber anders als mit dem Sündenfall:
- Der Tod als Folge des Sündenfalls
ist ein Automatismus für alle Menschen.
- Das Gnadengeschenk Gottes kann der Mensch
annehmen oder verwerfen.
- Das Gnadengeschenk verliert trotz vieler
Sündenfälle nicht seine Wirkung.
- In der Zusammenfassung spricht Paulus zweimal von
«den vielen» und nicht von
«allen»:
- Der Ungehorsam ist den vielen zur
Sünde geworden, weil diese
Sünde einigen, nämlich denen, die das Gnadengeschenk
Gottes
angenommen haben, vergeben ist. Für diese Menschen existiert
die
«Erbsünde» nicht mehr.
- Auf der anderen Seite werden die vielen,
nämlich die, die das
Gnadengeschenk Gottes angenommen haben, zu Gerechten, sie sind also
errettet, es sind aber ab dem Zeitpunkt der Auferstehung Jesu nicht
«alle», sondern nur «die
vielen», errettet.
Damit gestattet dieser Text keinen Missbrauch. Er beschreibt die
heilende Wirkung des Opfertodes Jesu Christi: Der Mensch hat durch
diesen Opfertod die Möglichkeit, ein Gerechter zu werden.
Damit
sind alle Spekulationen über ein Fegefeuer auf Grund der
Erbsünde ausgeschlossen.
Andererseits spricht der Text von «den vielen» und
nicht
von «allen». Dies schließt aus, dass wir
aus diesem
Text auf eine Allversöhnung in dem Sinne schließen
können, dass alle Menschen errettet werden, so wie alle
sterben
müssen. Paulus weist klar auf einen Unterschied zwischen
beiden
Ereignissen, der Sünde des Adam - dem Opfertod Jesu Christi,
hin.
Es gibt noch eine dritte Lehre, die an diesem Text scheitert. Sie
geistert in der einen oder anderen Form durch pietistische Kreise und
hat immer die Kernaussage: «Ja, unsere Sünden vor
der
Bekehrung sind vergeben, aber nach der Bekehrung darf man nicht mehr
sündigen.» Dies gibt zu mancher Verzweiflung Anlass.
Hier
schreibt Paulus ganz klar: «Die Gnadengabe aber wird trotz
vieler
Sündenfälle zur Rechtfertigung.» Da Paulus
es bei dem
Hinweis auf «den Sündenfall» (Einzahl)
hätte
belassen können, wenn er Adam gemeint hätte, kann
sich das
nur auf unsere immer wiederkehrenden Sünden beziehen, die wir
auch
als Christen noch begehen. An einer anderen Stelle schreibt er dieses
noch deutlicher: Denn
ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inwendigen Menschen; ich
sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meiner
Vernunft widerstreitet und mich gefangen nimmt in dem Gesetz der
Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer
wird
mich erlösen von diesem Todesleib? Ich danke Gott durch Jesus
Christus, unsren Herrn! So diene nun ich selbst mit der Vernunft dem
Gesetz Gottes, mit dem Fleische aber dem Gesetz der Sünde.
(Römer 6, 22-25)
- Römer 6, 1-11
Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren,
damit
das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir,
die
wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? Oder wisset
ihr
nicht, daß wir alle, die wir auf Jesus Christus getauft sind,
auf
seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit ihm begraben worden durch
die Taufe auf den Tod, auf daß, gleichwie Christus durch die
Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt worden ist, so auch
wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verwachsen sind
zur Ähnlichkeit seines Todes, so werden wir es auch zu der
seiner
Auferstehung sein, wissen wir doch, daß unser alter Mensch
mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde
außer
Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht
mehr
dienen; denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde
losgesprochen. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir,
daß wir auch mit ihm leben werden, da wir wissen,
daß
Christus, von den Toten erweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht
nicht mehr über ihn; denn was er gestorben ist, das ist er der
Sünde gestorben, ein für allemal; was er aber lebt,
das lebt
er für Gott. Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür,
daß ihr für die Sünde tot seid, aber
für Gott
lebet in Christus Jesus, unsrem Herrn!
- Die Taufe ist ein Absterben des alten Menschen und
eine
Auferstehung, so wie Christus auferstanden ist. In der Taufe werden
Menschen mit der Passion und Auferstehung Jesu verbunden. Durch die
Taufe wird der Rechtsanspruch der Sünde auf den Menschen
unterbrochen. Der Mensch ist der Sünde gestorben, so wie auch
alle
Rechtstitel erlöschen, wenn der Vertragspartner verstorben
ist.
Die, die getauft sind, leben für Gott «in Christus
Jesus,
unserem Herrn». Dieses ist eine tiefe Glaubensaussage. Denn
wie
jeder aus seiner praktischen Erfahrung weiß, ist auch der
getaufte Mensch in der Gefahr zu sündigen. Nicht jedes Wort,
das
er spricht, ist wie ein Ausspruch Gottes, obwohl es in 1.Petrus 4,11
heißt: «Wenn jemand redet, so rede er es als Gottes
Wort.» Der Text erklärt uns also nicht, dass wir
keine
Probleme mehr haben, dass der tägliche Kampf um das Gute, das
Richtige, das Angemessene beendet ist. Er sagt uns vielmehr, dass wir
in diesen Kampf einsteigen können, dass wir ihn nicht
notwendiger
Weise verlieren müssen, sondern dass wir frei sind, dass zu
tun,
was wir wollen. In Römer 8, 15-17 heßt es dazu:
«Denn
ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, daß
ihr
euch abermal fürchten müßtet, sondern ihr
habt einen
Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater!
Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, daß wir Gottes Kinder
sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich
Gottes
Erben und Miterben Christi; wenn anders wir mit ihm leiden, auf
daß wir auch mit ihm verherrlicht werden.» Kinder
machen
noch vieles falsch, aber sie sind im Kraftfeld ihres Vaters und
nirgends sonst.
- Römer 6, 20-23
Denn als ihr Knechte der Sünde waret, da waret ihr frei
gegenüber der Gerechtigkeit. Was hattet ihr nun damals
für
Frucht? Solche, deren ihr euch jetzt schämet; denn das Ende
derselben ist der Tod. Nun aber, da ihr von der Sünde frei und
Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung,
als Ende aber das ewige Leben. Denn der Tod ist der Sünde
Sold;
aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus,
unsrem Herrn.
- Dieser Zusammenhang: Knechtschaft der Sünde,
Furcht
und Tod auf der einen Seite und Freiheit von der Sünde,
Heiligung
und ewiges Leben auf der anderen Seite ist Paulus sehr wichtig, so dass
er es aus vielen Blickwinkeln deutlich macht.
- Römer 7,8 bis Römer 8, 18
Da nahm aber die Sünde einen Anlaß und bewirkte
durch das
Verbot in mir allerlei Gelüste; denn ohne das Gesetz ist die
Sünde tot. Ich aber lebte, als ich noch ohne Gesetz war; als
aber
das Gesetz kam, lebte die Sünde auf; ich aber starb, und das
zum
Leben gegebene Gesetz erwies sich mir todbringend. Denn die
Sünde
nahm einen Anlaß und verführte mich durch das Gebot
und
tötete mich durch dasselbe.
So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und
gut!
Gereichte nun das Gute mir zum Tode? Das sei ferne! Sondern die
Sünde, damit sie als Sünde erscheine, hat mir durch
das Gute
den Tod bewirkt, auf daß die Sünde überaus
sündig
würde durch das Gebot. Denn wir wissen, daß das
Gesetz
geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde
verkauft.
Denn was ich vollbringe, billige ich nicht; denn ich tue nicht, was ich
will, sondern was ich hasse, das übe ich aus. Wenn ich aber
das
tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz bei, daß es
trefflich ist.
Nun aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die
Sünde,
die in mir wohnt. Denn ich weiß, daß in mir, das
ist in
meinem Fleische, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir
vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht! Denn nicht
das Gute, das ich will, tue ich, sondern das Böse, das ich
nicht
will, übe ich aus. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will,
so
vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in
mir
wohnt. Ich finde also das Gesetz vor, wonach mir, der ich das Gute tun
will, das Böse anhängt. Denn ich habe Lust an dem
Gesetz
Gottes nach dem inwendigen Menschen; ich sehe aber ein anderes Gesetz
in meinen Gliedern, das dem Gesetz meiner Vernunft widerstreitet und
mich gefangen nimmt in dem Gesetz der Sünde, das in meinen
Gliedern ist.
Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib?
Ich danke Gott durch Jesus Christus, unsren Herrn! So diene nun ich
selbst mit der Vernunft dem Gesetz Gottes, mit dem Fleische aber dem
Gesetz der Sünde.
So gibt es nun keine Verdammnis mehr für die, welche in
Christus
Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus
hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Denn
was dem Gesetz unmöglich war (weil es durch das Fleisch
geschwächt wurde), das hat Gott getan, nämlich die
Sünde
im Fleische verdammt, indem er seinen Sohn sandte in der
Ähnlichkeit des sündlichen Fleisches und um der
Sünde
willen, damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns
erfüllt würde, die wir nicht nach dem Fleische
wandeln,
sondern nach dem Geist. Denn die nach dem Fleische leben, sinnen auf
das, was des Fleisches ist, die aber nach dem Geiste leben, auf das,
was des Geistes ist.
Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die Gesinnung des Geistes
aber Leben und Friede, darum, weil die Gesinnung des Fleisches
Feindschaft wider Gott ist; denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht
untertan, sie kann es auch nicht. Die aber im Fleische sind,
vermögen Gott nicht zu gefallen. Ihr aber seid nicht im
Fleische,
sondern im Geiste, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt; wer aber
Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch
ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist
aber
ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn aber der Geist dessen, der
Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe,
der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber
lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.
So sind wir also, ihr Brüder, dem Fleische nicht schuldig,
nach
dem Fleische zu leben! Denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so
müßt ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die
Geschäfte des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Denn
alle,
die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder. Denn ihr
habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, daß ihr
euch
abermal fürchten müßtet, sondern ihr habt
einen Geist
der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater!
Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, daß wir Gottes Kinder
sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich
Gottes
Erben und Miterben Christi; wenn anders wir mit ihm leiden, auf
daß wir auch mit ihm verherrlicht werden. Denn ich halte
dafür, daß die Leiden der jetzigen Zeit nicht in
Betracht
kommen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart
werden
soll.
- Dieser Text stellt einen der Höhepunkte
paulinischer
Predigt dar. Er stellt sich offen und bewußt zu dem
Widerspruch,
den jeder Mensch am eigenen Leibe erfährt: «Denn
nicht das
Gute, das ich will, tue ich, sondern das Böse, das ich nicht
will,
übe ich aus.» Er wischt diesen Widerspruch nicht
weg. Er
sagt uns auch nicht, dass wir vielleicht nur die Zähne
zusammen
beißen müssen, härter kämpfen
müssen. Er
stellt zunächst einmal fest, dass dieser Widerspruch in jedem
Menschen existiert. Wir kommen nicht durch irgend einen Trick aus
diesem Widerspruch heraus. Wir haben den Geist Gottes und damit eine
neue Dimension in unserem Leben. Und dieser Geist wirkt sich so aus,
dass wir Kinder Gottes sind: Ein Geist der Kindschaft ist uns gegeben.
Es sind nicht unsere guten Taten, die beweisen, dass wir Gottes Kinder
sind: «Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, daß
wir
Gottes Kinder sind.» Es ist Gottes Geist, der uns die
Gewissheit
schenkt, dass wir Gottes Kinder sind. Aus der Kindschaft folgt das
Miterben, das «mit Christus Erben», der Anteil an
der
Herrlichkeit.
- Römer 8, 31-39
Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag
wider
uns sein? Welcher sogar seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern
ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm
nicht
auch alles schenken? Wer will gegen die Auserwählten Gottes
Anklage erheben? Gott, der sie rechtfertigt? Wer will verdammen?
Christus, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der
auch zur Rechten Gottes ist, der uns auch vertritt? Wer will uns
scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder
Verfolgung
oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie
geschrieben steht: «Um deinetwillen werden wir
getötet den
ganzen Tag, wir sind geachtet wie Schlachtschafe!» Aber in
dem
allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat! Denn
ich
bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel
noch
Fürstentümer noch Gewalten, weder
Gegenwärtiges noch
Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes
Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in
Christus Jesus ist, unsrem Herrn!
- Als Schlussfolgerung aus dieser Rechtfertigung des
Menschen
durch den Geist Gottes und gleichzeitig als große
Verheißung schreibt Paulus diese deutliche
Verheißung
nieder, dass uns, die wir bereits von Gott gerechtfertigt sind, niemand
und nichts «uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die
in
Christus Jesus ist, unsrem Herrn!»
- 1. Korinther 15, 21-26
Denn weil der Tod kam durch einen Menschen, so kommt auch die
Auferstehung der Toten durch einen Menschen; denn gleichwie in Adam
alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden.
Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus, darnach
die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft;
hernach
das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater übergibt, wenn
er
abgetan hat jede Herrschaft, Gewalt und Macht. Denn er muß
herrschen, «bis er alle Feinde unter seine
Füße gelegt
hat». Als letzter Feind wird der Tod abgetan.
- Dieser Text findet sich völlig im
Gleichklang mit den
entsprechenden Stellen des Römerbriefes. Der Tod kam durch
Adam,
er wurde in Christus überwunden. Er ist ein Feind, kein
Freund,
keiner, der erlöst («Der Tod kann auch
Erlösung
sein» liest man manchmal auf Todesanzeigen). Tod und Zerfall
des
Menschen sind nicht im Willen Gottes. Die Hoffnung, die Paulus
ausspricht, ist, dass auch dieser Feind am Ende überwunden
wird.
- 1. Korinther 15, 51-58
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen,
wir werden aber alle verwandelt werden, plötzlich, in einem
Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird
erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir
werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muß
anziehen
Unverweslichkeit, und dieses Sterbliche muß anziehen
Unsterblichkeit. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen
und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort
erfüllt werden, das geschrieben steht: «Der Tod ist
verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein
Sieg?» Aber der Stachel des Todes ist die Sünde, die
Kraft
der Sünde aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den
Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! Darum, meine geliebten
Brüder, seid fest, unbeweglich, nehmet immer zu in dem Werke
des
Herrn, weil ihr wisset, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist
in
dem Herrn!
- Dieser Text ist von Beerdigungen hinreichend bekannt.
Er
beantwortet Fragen, die uns im Zusammenhang mit dem biologischen Tod
eines Menschen kommen. Er ist geprägt von der Hoffnung auf die
Auferstehung. Aber er stellt auch fest, dass der Mensch, so wie er ist,
sterblich ist. Das Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen. Der
auferstandene Mensch wird also eine andere Natur haben als der
sterbliche Mensch. Es ist uns nicht erlaubt, an dieser Stelle zu
spekulieren. Die Aussage des Textes ist darin sehr klar. Wie die neue
Natur des Menschen sein wird, lässt der Text offen, es ist
allein
Gottes Sache. Aber aus der Tatsache der Auferstehung folgt eine
große Begeisterung. Im Blick auf die zukünftigen
Ereignisse
kann Paulus heute schon über den Tod triumphieren. Und dieser
letztendliche Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus ist auch Ansporn
für unser Arbeit im Werke des Herrn. Also bleibt auch hier
fest zu
halten: Durch unsere Werke erdienen wir uns nicht den Himmel, es ist
umgekehrt: Der Himmel ist Ansporn für gute Werke, für
die
Teilnahme am Werk des Herrn.
- 2.Korinther 4, 8-14
Wir werden allenthalben bedrängt, aber nicht
erdrückt; wir
kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; wir werden
verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir
kommen nicht um; wir tragen allezeit das Sterben Jesu am Leibe herum,
damit auch das Leben Jesu an unsrem Leibe offenbar werde. Denn immerdar
werden wir, die wir leben, dem Tode preisgegeben um Jesu willen, damit
auch das Leben Jesu offenbar werde an unsrem sterblichen Fleische. So
ist also der Tod wirksam in uns, das Leben aber in euch. Weil wir aber
denselben Geist des Glaubens haben, gemäß dem, was
geschrieben steht: «Ich habe geglaubt, darum habe ich
geredet», so glauben auch wir, darum reden wir auch, da wir
wissen, daß der, welcher den Herrn Jesus von den Toten
auferweckt
hat, auch uns mit Jesus auferwecken und samt euch darstellen wird.
- Hier schreibt Paulus über sein Leben und die
Gefahren,
denen er ausgesetzt ist. Auch hier wird sehr deutlich, das der
erlöste Mensch im Leben einem Kampf ausgesetzt ist wie jeder
andere auch. Und doch ist da immer diese Dimension des Glaubens, die
Paulus sagen lässt: «Wir werden allenthalben
bedrängt,
aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in
Verzweiflung.» In aller Bedrängnis setzt Gott
Grenzen.
Dieses gibt ihm ein Gefühl der Geborgenheit, auch wenn es
für
Paulus keine Garantien beinhaltet, denn wenn die Überlieferung
stimmt, ist Paulus getötet worden, als Märtyrer
gestorben.
- Philipper 1, 19-24
Denn ich weiß, daß mir das zum Heil ausschlagen
wird durch
eure Fürbitte und die Handreichung des Geistes Jesu Christi,
nach
meiner Erwartung und Hoffnung, daß ich in nichts zuschanden
werde, sondern daß in aller Freimütigkeit, wie
allezeit, so
auch jetzt, Christus hochgepriesen werde an meinem Leibe, es sei durch
Leben oder durch Tod. Denn für mich ist Christus das Leben,
und
das Sterben ist mein Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleische mir
Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß ich
nicht,
was ich wählen soll. Denn ich werde von beidem
bedrängt: Ich
habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser
wäre; aber es ist nötiger, im Fleische zu bleiben um
euretwillen.
- Auch dieser Text ist von Beerdigungen wohl bekannt,
weil er
sich ganz entspannt mit dem biologischen Tod auseinander setzt. Eben
weil der biologische Tod nicht geistlicher Tod bedeutet, sondern gerade
weil der biologische Tod das Anziehen der unsterblichen Kreatur
bedeutet, von der 1. Korinther 15 berichtet, kann er das Sterben
für einen Gewinn ansehen.
- Hebräer 2, 14-18
Da nun die Kinder Fleisch und Blut gemeinsam haben, ist er in
ähnlicher Weise dessen teilhaftig geworden, damit er durch den
Tod
den außer Wirksamkeit setzte, der des Todes Gewalt hat,
nämlich den Teufel, und alle diejenigen befreite, welche durch
Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten wurden.
Denn er nimmt sich ja nicht der Engel an, sondern des Samens Abrahams
nimmt er sich an. Daher mußte er in allem den
Brüdern
ähnlich werden, damit er barmherzig würde und ein
treuer
Hoherpriester vor Gott, um die Sünden des Volkes zu
sühnen;
denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, kann er denen
helfen, die versucht werden.
- Auch der Apostel, der den Hebräerbrief
geschrieben
hat, sieht die Todesfurcht, die das ganze Leben des unerlösten
Menschen durchzieht, als eine Knechtschaft an, der sich der Mensch
nicht entziehen kann. Nur weil Gott uns in Jesus Christus gleich
geworden ist, so dass wir Fleisch und Blut gemeinsam haben, nur
deswegen sind wir Gottes Kinder. Er sieht im Leiden Christi auch die
persönliche Erfahrung Jesu mit unserem Leben. Weil Jesus
weiß, wie uns zu Mute ist, kann er uns als ein treuer
Hoherpriester vor Gott vertreten. Auch hier wird deutlich, dass der
Apostel den erlösten Menschen nicht als einen
sündlosen
Perfektionisten sieht, sondern als jemanden, der einen Hohenpriester
braucht, der vor Gott für ihn eintritt. Wofür tritt
der
Hohepriester vor Gott für die Menschen ein: Für ihre
Verfehlungen, ihre Sünden.
- Jakobus 1, 12-17
Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich
bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche
Gott
denen verheißen hat, die ihn lieben! Niemand sage, wenn er
versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott ist unangefochten
vom Bösen; er selbst versucht aber auch niemand. Sondern ein
jeder
wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt
wird. Darnach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die
Sünde;
die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Irret
euch nicht, meine lieben Brüder: Jede gute Gabe und jedes
vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter,
bei welchem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge
von
Wechsel.
- Hier wird der Prozess, dem alle Menschen ausgesetzt
sind,
sehr klar beschrieben: Lust gebiert Sünde, Sünde
gebiert Tod.
Dieses kommt nicht von Gott sondern es ist unsere eigene Lust. Von Gott
kommen gute Gaben, vollkommene Geschenke. Der erste Satz kann
vordergründig so verstanden werden, als erdient sich der
Mensch
mit Bewährung die Krone des Lebens. Man ist immer leicht
geneigt,
zwischen Jakobus und Paulus Widersprüche zu sehen. Ich kann
das
nicht nachvollziehen. Der Mensch, der mit Jesus lebt, wird
Bewährung erleben. Die Kraft, die von Jesus ausgeht, wird dies
bewirken. Er wird nicht in allem und jedem sich bewähren, aber
er
wird sich bewähren. Und weil dies so ist, wird er, nachdem er
sich
bewährt hat, die Krone des Lebens empfangen.
- Offenbarung 20, 11-15
Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der
darauf
saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und
es
wurde keine Stätte für sie gefunden. Und ich sah die
Toten,
die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und
Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch wurde aufgetan,
das
ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet nach dem, was
in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das
Meer
gab die Toten, die darin waren, und der Tod und das Totenreich gaben
die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach
seinen Werken. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee
geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn jemand nicht
im Buche des Lebens eingeschrieben gefunden ward, wurde er in den
Feuersee geworfen.
- Diese Verse sind geeignet, eine ganze Theologie auf
zu
bauen. Dies ist nicht meine Absicht. Nur wenige Hinweise. Der Tod ist
keine Flucht vor Gott. Jeder muss vor Gott erscheinen,
spätestens
hier vor dem großen weißen Thron Gottes. Das Meer
wird auch
den Massenmörder Eichmann wieder hergeben müssen. Es
gibt
keine Flucht vor Gott.
Es ist nicht das Thema dieser Bibelarbeit, aber einige Hinweise sind
doch zum Buch des Lebens zu geben: Wehe denen, die nicht im Buche des
Lebens stehen. In Offenbarung 3, 5 sagt der erhöhte Herr der
Gemeinde in Sardes: «Wer überwindet, der soll mit
weißen Kleidern angetan werden; und ich will seinen Namen
nicht
tilgen aus dem Buch des Lebens und will seinen Namen bekennen vor
meinem Vater und vor seinen Engeln.» Im Buch des Lebens
stehen
die, die Jesus kennt, die er vor seinem Vater bekennt:
Matthäus
10, 32 «Jeder nun, der mich bekennt vor den Menschen, den
will
auch ich bekennen vor meinem himmlischen Vater; wer mich aber
verleugnet vor den Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem
himmlischen Vater.« Diese Texte sind von großem
Ernst
getragen. In Matthäus 7, 21+22 sagt Jesus: «Nicht
jeder, der
zu mir sagt: «Herr, Herr», wird in das Himmelreich
eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele
werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in
deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen
ausgetrieben
und in deinem Namen viele Taten vollbracht?» Die Taten des
Menschen reichen nicht aus. Den Willen des Vaters tut nur der, der
diesen Willen überhaupt kennt. Der Wille des Vaters wird uns
vom
Heiligen Geist offenbart. Damit schließt sich der Kreis zu
Römer 8. In den Abschiedsreden sagt Jesus über den
Heiligen
Geist: Johannes 14, 26 «...der Beistand aber, der heilige
Geist,
welchen mein Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles
lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.»
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